Pulver zum Versandt bereit lagen, in die Luft
^8- Ein zweites, etwa 30 Schritte von der Pul-
/Hütte entfernt stehende- Gebäude gerieth in Brand
flog gleichfalls in die Luft. Im Ganzen find
Refähr 500 Centner Pulver explodirt und elf Ge-
Mchkriten zerstört worden. In der 2 Kilometer
Mfernt liegenden StephanSkirche wurden Thüren und
^Mer demolirt. Selbst in Rosenheim, welche- ua-
Dhr eine Stunde von der Fabrik entfernt liegt,
Längen durch den gewaltigen Luftdruck Fenster und
Mren auf. Ein Bediensteter der Fabrik soll leicht
^letzt sein.
- — Zürich, 8. Juni. In Turbeuthal hat eine
Mtersfrau ihre drei Kinder im Alter von ein
sünf Jahren mit der Hacke erschlagen und sich
Oft erhängt. DaS Motiv sollen häusliche Zwi.
Weiten sein.
. — Pari», 7. Juni. Eine für chtba re Kat a-
^ophe ereignete sich, wie gemeldet wird, im
"Irre-Departement, in der Nacht vom Pfingstsonntag
W» 10 Uhr: der Bergstrom La Morge schwoll
/»»en wenigen Minuten durch eine Wasserhose an
N verursachte gräßlichen Schaden zwischen leS
?°r,es und MoiranS. In Vorion sind mehrere
Mser eingestürzt, zahlreiche Fabriken vernichtet,
Aei von den vier Brücken fortgerissen. Eine große
Dahl von Menschen ist verschwunden, der materielle
Schaden an Maaren und Gebäuden beziffert sich
Zs mehrere Millionen und an sechstausend Arbeiter.
M brodloS, da die Fabriken, die durch die Morge
Grieben wurden, ganz oder theilweise vernichtet
Zrden sind. Die Seidenweberei Bonn wurde voll-
Zndjg zerstört, die Leinenweberei Castelbon ringe-
Mn und auch alle andere» Seiden', Papier- und
Zgister.Fabriken schwer mitgenommen. Die Ver-
Rüstungen, die das entfesselte Element in Voiron
^gerichtet hat, sind unbeschreiblich. Binnen wenigen
Mnuten stieg das Wasser der Morge um fünf bis
M Meter. Dank der Aufopferung der Bevölkerung,
Z die ganze Nacht hindurch den Rettungsarbetten
?^ag, konnte weiteres unermeßliches Unglück vermie-
"ill werden. Zehn Kilometer weit von Voiron fluß-
Zf- und abwärts ist Alles vernichtet. In Miribel,
Z die Morge entspringt und wo die Wasserhose
sZtzte, ist die ganze Ernte in weiter Runde Vernich-
Ein achtjähriges Kind wurde todt unter den
kümmern gefunden, der Vater konnte noch lebend
borgen werden. Auch in den Kantonen Safferage
Zd Villard de Lans richtete die Wasserhose großes
ö»heil an: die Bäche traten über die Ufer und ein
^rgrutsch versperrte die alte und die neue Land-
Laße bei LeS CoteS in einer Einfassung von zwanzig
Metern. Was die Verwirrung in Voiron noch er-
Zhte, dar war der unglückliche Zwischenfall, daß
Zch die Garfabrik überschwemmt wurde, so daß die
"etter im Finstern oder bei Kerzenlicht arbeiten
Ztßten. Drei Geniekompagnien find aus Grenoble
^gegangen und arbeiten rastlos Tag und Nacht, um
ZitereS Unglück zu verhüten. Die genaue Zahl der
Menschenleben, die die Katastrophe fordert, läßt sich
Zch nicht feststellrn.
— Eine dunkele Thal. Kurz, ehe der Kaiser
Ar Pirsche nach Wirschkowitz kam, entdeckte man, daß
Z Revier, wo der Kaiser pirschen sollte, gewildert
Mrde. Obgleich man eifrig Wache hielt, konnte man
Wilderer nicht fassen. Da, au einem Tag, in
der Mittagsstunde sah ein Holzarbeiter, Namens Gör-
litz aus Borsinowe zwei Personen mit einem Stück
Wild laufen. Als sie sich verfolgt sahen, warfen sie
Wild «nd Flinte weg und liefen davon. Görlitz
will aber in den Wilddieben mit aller Bestimmtheit
einen der drei Söhne und den Schwiegersohn deS
Gemeindevorstehers Strauß au- Wilhelminenort er-
kannt haben. Die- gab er dem Amtsvorsteher in
Wirschkowitz zu Pcotokoll. Während der Kaisertage
ruhte die Sache. Der Arbeiter Görlitz gehörte zu
denjenigen Kriegern, die während der Kaisertage in
Wirschkowitz Nachtdienst leisteten. Sonntagabend war
der Dienst zu Ende, und Görlitz ging nach Hause. Am
vergangenen Mitwoch war er aber daselbst noch nicht
angekommen. Auf eine Meldung der Frau hin wurde
überall gesucht. Am Donnerstag fand man Gör-
litz todt in der Brande, in einem Beiflüßchen der
Bartsch, und zwar so, daß man annehmen mußte,
hier liege ein Verberchen vor; denn der Leiche waren
die Beine zusammengebunden und der Strick, mit dem
dies geschehen, an einem Erlenstrauch befestigt worden.
Da man nun sofort einen bestimmten Verdacht hegte,
wurden alle drei Söhne des Gemeinde-Vorsteher-
Strauß und dessen Schwiegersohn verhaftet. Zwei
der Verhafteten sollen nach der Section wieder aus
freien Fuß gesetzt worden sein.
— Neberschwemmungeu i« Serbien Die
furchtbaren Regengüsse mit zahlreichen Wolkenbrüchen,
die nun fast ununterbrochen das Land den ganzen
Monats Mai über Heimsuchen, haben furchtbaren
Schaden verursacht. Alle Flüsse, alle Bäche schwellen
mächtig an und überschwemmm die naheliegenden
Gebiete. Alltäglich kommen Nachrichten von großen
Wasserschäden aus allen Gegenden de- Landes. Im
Süden traten die Morapha und die Nischava aus
ihren Betten und überflutheten alle Niederungen,
vernichteten Straßen und Brücken und setzten zahl-
reiche Ortschaften unter Wasser. Der Bahnverkehr
zwischen Nisch Ristovaz und Nisch-Pirot mußte einge-
stellt werden; zwischan Pirot-Wranja-Zajecar wurde
jeder Verkehr unmöglich. In Nisch drang das Wasser
bis au die Straßen vor, hier herrschen große Befürch-
tungen, daß bei weiterm Steigen des Wasser- Nisch
ebenfalls ganz überschwemmt werde. Zwischen Kra-
gujewaz und Lapovo mußte der Bahnverkehr schon vor
acht Tagen unterbrochen werden. Im Kreise Morava
richtete die Morava solche Verheerungen an, daß die
Bewohner einzelner Ortschaften kaum ihr Vieh und
sich selbst vor dem nassen Elemente retten konnten.
Die Städte Svilajnaz Jagodina sind halb unter
Wasser. In Belgrad drang das Wasser in die Häu»
ser der niedrig gelegenen Stadttheile ein, so daß
die Bewohner derselben schleunigst die Wohnungen
räumen mußten. Selbst die Belgrader Grenzzoll-
Abtheilung an der Save mußte ihre Kanzlei
in ein höher gelegene- Gebäude verlegen, so hoch
stieg die Save, und sie steigt noch immer. Diese
letzte Ueberschwemmung erreichte Ortschaften, die seit
20 Jahren keiner solchen Ueberschwemmung gedenken.
Der Postverkehr wurde an vielen Orten unmöglich,
weshalb viele Ortschaften vom äußeren Verkehr fast
abgesperrt sind. Die Züge Wi n-Konstantinopel ver-
kehren nur bis Belgrad. Die Ueberschwemmungen,
die in diesem Monate das Land heimgesucht, werden
im Lande große Noth Hervorrufen. Jetzt, wo die
> Frühjahrssaat eben Aehren bildet, wo die Sommer-
saat vorgenommen werden sollte, richtet der beständige
Regen ungeheuer» Schaden an. Dach trifft diese-
Mißgeschick nur einen geringeren Theil Serbien-;
denn dieses leidet wegen seiner gebirgigen Beschaffen-
heit nie so unter allgemeiner Uebeschwemmungsnoth
wie die Ungarn und Rumänen mit ihren großen, oft
weithin überschwemmten Ebenen.
Neueste Nachrichten.
* Amsterdam, 8. Juni. Da- Damfschiff „Jj-
stroom" der holländischen Dampfschiffgescllschaft stieß
im Kanal mit dem Dampfer „Bittern" zusammen und
sank. Zwei Passagiere sind ertrunken, die übrige»
wurden gerettet.
* Lemberg, 8. Juni. Gestern geriethen i»
Schadnica Arbeiter mit Juden in Folge Wortwechsel-
ins Handgemenge, überfielen deren Häuser und demo-
lirten einige. Die GenSdarmerie stellte die Ruhe
nach vorau-gegangenem Kampfe wieder her, wobei
ein Arbeiter getödtet wurLe. 17 Excedenten wurde»
verhaftet.
* Budapest, 8. Juni. In Südungar» richtet
das Hochwasser furchtbare Verheerungen an. Pancsova
ist arg bedroht und in Glogon sind die meisten Häuser
eingeftürzt. In TolaS haben die Bauern die Dämme
durchstochen, um die Gemeinde zu retten.
* Philippopel, 8. Juni. Nach hier vorliegenden
Nachrichten aus Konstantinopel wurden in den letzten
Tagen zahlreiche Plakate aufgefunden, die die An-
gliederung Thessaliens an die Türkei verlangen und
zum Wiederstand gegen die Rückgabe des besetzten
Gebietes auffordern. Den gleichen Zweck verfolgen
auch geheim verbreitete Flugblätter.
* Konstantinopel, 7. Juni. Heute Nachmittag
sand eine Zusammenkunft der Botschafter statt und
nach derselben die 3. Sitzung in Sachen der Friedens-
verhandlungen. Uebermorgen werden die Militär-
attaches zu der 1. Sitzung über die Trenzregulirungs-
srage znsammentreten.
* Newyork, 8. Juni. Eine Versammlung repu-
blikanischer Senatoren beschloß, den Zuckerpara-
graphen der Hau-bill zu occeptiren, mit einem Zoll-
zusatz betr. raffinirten Zucker. Die Werthzölle werden
fallen gelassen. Alle republikanischen Senatoren
verpflichteten sich, für die ganze Bill zu stimme».
Die Zuckerpapiere stiegen erheblich nach Bekanntwerden
der Nachricht.
Handel «nd Verkehr.
* Mannheim, 5 Juni. Tabak. 3m Pfälzer
Locogeschäft ist es nach wie vor ruhig. Die Pfingftwoche
warf schon einige Zeit ihre Schatten voraus. Gleichwohl
können wir konttatirea, daß sich das Interesse für die
96er Ernte in weiteren Kreisen entwickelt, da von verschie-
denen Seiten fortgesetzt Anfragen einlaufen, wann die
Tabake verarbeitungsfähig sein werden.
UnSnikieat,
Katholisches Gebet- «.Gesangbuch
der Erzdiözese Freiburg
vom gewöhnlichen bis zum feinsten Einband empfiehlt
zu billigsten Preisen.
««kr«. ttultvr, Buchdruckerei.
Verlag de- „Pfälzer Volksblatt."
Heidelberg, Zwingerstraße 7.
Stroh-Hüte,
DWW Filz-Hüte,
^«te Qualitäten -Wz, HM- Billigste Preise.
Plöck 38,
_gegenüber der Theaterstraße._
Reise-Artikel.
Aameu- und Herrenkoster, elegant, von Mk. 12.— an,
Hand- und Ordenauzkoster . . „ „ 2 — „
Hol,ko ffer von Mk. 3.— an. Amerikaner von Mk. 15.— an.
Jngrimftraße Nr. 8,
_ vis-L-vis dem Cafä Wachter._
j OuMv ÜLittlvr
k Größtes Möbel-Lager r
in allen Sorten Kasten» «nd Polster-Möbel, Tep- d
K piche, fertige Matratzen, Sopha's, Divans, I
t Spiegelschranke, Büffets, Bertie-, W»schkom- H
G mode, Nachttische, komplette Zimmereinrich- F
junge» in allen Holzarten.
G Spezialität:
Ernige gute
SmiieMit
sehr billig z. ver-
kaufen.
_Lanptstr. 157.
Klaurrröl,
präparirt für Nähmaschinen und
Fahrräder, von H. RStttns «uv
Sohu, Nnochenölfabrik, Hanno-
ver, zu haben in Heidelberg bei den
Herren K. Nmirsmsnn u. L. Valtsr,
in Neuenheim bei tob. »orgot.
von 1—3 M. per Psd.,
verKkrs Aexiev-
öbvevlaäv,
Oaoao ILossr,
sowie feinste Mischung
-UI-
empfiehlt
L. llsungr, Londitmi,
_Marktvlctz._
8 Backpulver 8
X l«esundheitö.«uchen), X
M eigenes Fabrikat, M
2 per Paquet 10 Pfg. em-
X Vstehlt X
X Oscar Achenbach. X
Herren-Auzug 2.40—2.60
„ Rock 1.50-1.70
Winter- L Lommer-Neverzieher 1.50-2.00
Beinkleider 0.70
«uaveuNnzng 0.70—1.50
Weste 0.50
Meine leistungsfähige, mit allen maschinellen Hülfseinrich-
tungen der Neuzeit versehene
Chemische Wascherei und
Dampf-Färberei
empfiehlt sich zu nachstehenden billigen Preisen, unter Garantie
für tadellose Ausführung:
Abt. chem. Wäscherei Abt. Färberei
Mark Mark
" ... . 4.50-5.00
2.50- 2.70
2.00-4.00
1.50- 2.00
1.20—2.00
1.00
Minsk. 2 I "Ii- D Mitch. 2.
t'I». K
U Heidelberg. Hauptstraße 167. W
W Anerkannt beste Bezugsquelle für st
Werm-ZMea i-Killdettliafkltliia 8
D in großer Auswahl A
8? zu sehr billigen Preisen. st
^8- Ein zweites, etwa 30 Schritte von der Pul-
/Hütte entfernt stehende- Gebäude gerieth in Brand
flog gleichfalls in die Luft. Im Ganzen find
Refähr 500 Centner Pulver explodirt und elf Ge-
Mchkriten zerstört worden. In der 2 Kilometer
Mfernt liegenden StephanSkirche wurden Thüren und
^Mer demolirt. Selbst in Rosenheim, welche- ua-
Dhr eine Stunde von der Fabrik entfernt liegt,
Längen durch den gewaltigen Luftdruck Fenster und
Mren auf. Ein Bediensteter der Fabrik soll leicht
^letzt sein.
- — Zürich, 8. Juni. In Turbeuthal hat eine
Mtersfrau ihre drei Kinder im Alter von ein
sünf Jahren mit der Hacke erschlagen und sich
Oft erhängt. DaS Motiv sollen häusliche Zwi.
Weiten sein.
. — Pari», 7. Juni. Eine für chtba re Kat a-
^ophe ereignete sich, wie gemeldet wird, im
"Irre-Departement, in der Nacht vom Pfingstsonntag
W» 10 Uhr: der Bergstrom La Morge schwoll
/»»en wenigen Minuten durch eine Wasserhose an
N verursachte gräßlichen Schaden zwischen leS
?°r,es und MoiranS. In Vorion sind mehrere
Mser eingestürzt, zahlreiche Fabriken vernichtet,
Aei von den vier Brücken fortgerissen. Eine große
Dahl von Menschen ist verschwunden, der materielle
Schaden an Maaren und Gebäuden beziffert sich
Zs mehrere Millionen und an sechstausend Arbeiter.
M brodloS, da die Fabriken, die durch die Morge
Grieben wurden, ganz oder theilweise vernichtet
Zrden sind. Die Seidenweberei Bonn wurde voll-
Zndjg zerstört, die Leinenweberei Castelbon ringe-
Mn und auch alle andere» Seiden', Papier- und
Zgister.Fabriken schwer mitgenommen. Die Ver-
Rüstungen, die das entfesselte Element in Voiron
^gerichtet hat, sind unbeschreiblich. Binnen wenigen
Mnuten stieg das Wasser der Morge um fünf bis
M Meter. Dank der Aufopferung der Bevölkerung,
Z die ganze Nacht hindurch den Rettungsarbetten
?^ag, konnte weiteres unermeßliches Unglück vermie-
"ill werden. Zehn Kilometer weit von Voiron fluß-
Zf- und abwärts ist Alles vernichtet. In Miribel,
Z die Morge entspringt und wo die Wasserhose
sZtzte, ist die ganze Ernte in weiter Runde Vernich-
Ein achtjähriges Kind wurde todt unter den
kümmern gefunden, der Vater konnte noch lebend
borgen werden. Auch in den Kantonen Safferage
Zd Villard de Lans richtete die Wasserhose großes
ö»heil an: die Bäche traten über die Ufer und ein
^rgrutsch versperrte die alte und die neue Land-
Laße bei LeS CoteS in einer Einfassung von zwanzig
Metern. Was die Verwirrung in Voiron noch er-
Zhte, dar war der unglückliche Zwischenfall, daß
Zch die Garfabrik überschwemmt wurde, so daß die
"etter im Finstern oder bei Kerzenlicht arbeiten
Ztßten. Drei Geniekompagnien find aus Grenoble
^gegangen und arbeiten rastlos Tag und Nacht, um
ZitereS Unglück zu verhüten. Die genaue Zahl der
Menschenleben, die die Katastrophe fordert, läßt sich
Zch nicht feststellrn.
— Eine dunkele Thal. Kurz, ehe der Kaiser
Ar Pirsche nach Wirschkowitz kam, entdeckte man, daß
Z Revier, wo der Kaiser pirschen sollte, gewildert
Mrde. Obgleich man eifrig Wache hielt, konnte man
Wilderer nicht fassen. Da, au einem Tag, in
der Mittagsstunde sah ein Holzarbeiter, Namens Gör-
litz aus Borsinowe zwei Personen mit einem Stück
Wild laufen. Als sie sich verfolgt sahen, warfen sie
Wild «nd Flinte weg und liefen davon. Görlitz
will aber in den Wilddieben mit aller Bestimmtheit
einen der drei Söhne und den Schwiegersohn deS
Gemeindevorstehers Strauß au- Wilhelminenort er-
kannt haben. Die- gab er dem Amtsvorsteher in
Wirschkowitz zu Pcotokoll. Während der Kaisertage
ruhte die Sache. Der Arbeiter Görlitz gehörte zu
denjenigen Kriegern, die während der Kaisertage in
Wirschkowitz Nachtdienst leisteten. Sonntagabend war
der Dienst zu Ende, und Görlitz ging nach Hause. Am
vergangenen Mitwoch war er aber daselbst noch nicht
angekommen. Auf eine Meldung der Frau hin wurde
überall gesucht. Am Donnerstag fand man Gör-
litz todt in der Brande, in einem Beiflüßchen der
Bartsch, und zwar so, daß man annehmen mußte,
hier liege ein Verberchen vor; denn der Leiche waren
die Beine zusammengebunden und der Strick, mit dem
dies geschehen, an einem Erlenstrauch befestigt worden.
Da man nun sofort einen bestimmten Verdacht hegte,
wurden alle drei Söhne des Gemeinde-Vorsteher-
Strauß und dessen Schwiegersohn verhaftet. Zwei
der Verhafteten sollen nach der Section wieder aus
freien Fuß gesetzt worden sein.
— Neberschwemmungeu i« Serbien Die
furchtbaren Regengüsse mit zahlreichen Wolkenbrüchen,
die nun fast ununterbrochen das Land den ganzen
Monats Mai über Heimsuchen, haben furchtbaren
Schaden verursacht. Alle Flüsse, alle Bäche schwellen
mächtig an und überschwemmm die naheliegenden
Gebiete. Alltäglich kommen Nachrichten von großen
Wasserschäden aus allen Gegenden de- Landes. Im
Süden traten die Morapha und die Nischava aus
ihren Betten und überflutheten alle Niederungen,
vernichteten Straßen und Brücken und setzten zahl-
reiche Ortschaften unter Wasser. Der Bahnverkehr
zwischen Nisch Ristovaz und Nisch-Pirot mußte einge-
stellt werden; zwischan Pirot-Wranja-Zajecar wurde
jeder Verkehr unmöglich. In Nisch drang das Wasser
bis au die Straßen vor, hier herrschen große Befürch-
tungen, daß bei weiterm Steigen des Wasser- Nisch
ebenfalls ganz überschwemmt werde. Zwischen Kra-
gujewaz und Lapovo mußte der Bahnverkehr schon vor
acht Tagen unterbrochen werden. Im Kreise Morava
richtete die Morava solche Verheerungen an, daß die
Bewohner einzelner Ortschaften kaum ihr Vieh und
sich selbst vor dem nassen Elemente retten konnten.
Die Städte Svilajnaz Jagodina sind halb unter
Wasser. In Belgrad drang das Wasser in die Häu»
ser der niedrig gelegenen Stadttheile ein, so daß
die Bewohner derselben schleunigst die Wohnungen
räumen mußten. Selbst die Belgrader Grenzzoll-
Abtheilung an der Save mußte ihre Kanzlei
in ein höher gelegene- Gebäude verlegen, so hoch
stieg die Save, und sie steigt noch immer. Diese
letzte Ueberschwemmung erreichte Ortschaften, die seit
20 Jahren keiner solchen Ueberschwemmung gedenken.
Der Postverkehr wurde an vielen Orten unmöglich,
weshalb viele Ortschaften vom äußeren Verkehr fast
abgesperrt sind. Die Züge Wi n-Konstantinopel ver-
kehren nur bis Belgrad. Die Ueberschwemmungen,
die in diesem Monate das Land heimgesucht, werden
im Lande große Noth Hervorrufen. Jetzt, wo die
> Frühjahrssaat eben Aehren bildet, wo die Sommer-
saat vorgenommen werden sollte, richtet der beständige
Regen ungeheuer» Schaden an. Dach trifft diese-
Mißgeschick nur einen geringeren Theil Serbien-;
denn dieses leidet wegen seiner gebirgigen Beschaffen-
heit nie so unter allgemeiner Uebeschwemmungsnoth
wie die Ungarn und Rumänen mit ihren großen, oft
weithin überschwemmten Ebenen.
Neueste Nachrichten.
* Amsterdam, 8. Juni. Da- Damfschiff „Jj-
stroom" der holländischen Dampfschiffgescllschaft stieß
im Kanal mit dem Dampfer „Bittern" zusammen und
sank. Zwei Passagiere sind ertrunken, die übrige»
wurden gerettet.
* Lemberg, 8. Juni. Gestern geriethen i»
Schadnica Arbeiter mit Juden in Folge Wortwechsel-
ins Handgemenge, überfielen deren Häuser und demo-
lirten einige. Die GenSdarmerie stellte die Ruhe
nach vorau-gegangenem Kampfe wieder her, wobei
ein Arbeiter getödtet wurLe. 17 Excedenten wurde»
verhaftet.
* Budapest, 8. Juni. In Südungar» richtet
das Hochwasser furchtbare Verheerungen an. Pancsova
ist arg bedroht und in Glogon sind die meisten Häuser
eingeftürzt. In TolaS haben die Bauern die Dämme
durchstochen, um die Gemeinde zu retten.
* Philippopel, 8. Juni. Nach hier vorliegenden
Nachrichten aus Konstantinopel wurden in den letzten
Tagen zahlreiche Plakate aufgefunden, die die An-
gliederung Thessaliens an die Türkei verlangen und
zum Wiederstand gegen die Rückgabe des besetzten
Gebietes auffordern. Den gleichen Zweck verfolgen
auch geheim verbreitete Flugblätter.
* Konstantinopel, 7. Juni. Heute Nachmittag
sand eine Zusammenkunft der Botschafter statt und
nach derselben die 3. Sitzung in Sachen der Friedens-
verhandlungen. Uebermorgen werden die Militär-
attaches zu der 1. Sitzung über die Trenzregulirungs-
srage znsammentreten.
* Newyork, 8. Juni. Eine Versammlung repu-
blikanischer Senatoren beschloß, den Zuckerpara-
graphen der Hau-bill zu occeptiren, mit einem Zoll-
zusatz betr. raffinirten Zucker. Die Werthzölle werden
fallen gelassen. Alle republikanischen Senatoren
verpflichteten sich, für die ganze Bill zu stimme».
Die Zuckerpapiere stiegen erheblich nach Bekanntwerden
der Nachricht.
Handel «nd Verkehr.
* Mannheim, 5 Juni. Tabak. 3m Pfälzer
Locogeschäft ist es nach wie vor ruhig. Die Pfingftwoche
warf schon einige Zeit ihre Schatten voraus. Gleichwohl
können wir konttatirea, daß sich das Interesse für die
96er Ernte in weiteren Kreisen entwickelt, da von verschie-
denen Seiten fortgesetzt Anfragen einlaufen, wann die
Tabake verarbeitungsfähig sein werden.
UnSnikieat,
Katholisches Gebet- «.Gesangbuch
der Erzdiözese Freiburg
vom gewöhnlichen bis zum feinsten Einband empfiehlt
zu billigsten Preisen.
««kr«. ttultvr, Buchdruckerei.
Verlag de- „Pfälzer Volksblatt."
Heidelberg, Zwingerstraße 7.
Stroh-Hüte,
DWW Filz-Hüte,
^«te Qualitäten -Wz, HM- Billigste Preise.
Plöck 38,
_gegenüber der Theaterstraße._
Reise-Artikel.
Aameu- und Herrenkoster, elegant, von Mk. 12.— an,
Hand- und Ordenauzkoster . . „ „ 2 — „
Hol,ko ffer von Mk. 3.— an. Amerikaner von Mk. 15.— an.
Jngrimftraße Nr. 8,
_ vis-L-vis dem Cafä Wachter._
j OuMv ÜLittlvr
k Größtes Möbel-Lager r
in allen Sorten Kasten» «nd Polster-Möbel, Tep- d
K piche, fertige Matratzen, Sopha's, Divans, I
t Spiegelschranke, Büffets, Bertie-, W»schkom- H
G mode, Nachttische, komplette Zimmereinrich- F
junge» in allen Holzarten.
G Spezialität:
Ernige gute
SmiieMit
sehr billig z. ver-
kaufen.
_Lanptstr. 157.
Klaurrröl,
präparirt für Nähmaschinen und
Fahrräder, von H. RStttns «uv
Sohu, Nnochenölfabrik, Hanno-
ver, zu haben in Heidelberg bei den
Herren K. Nmirsmsnn u. L. Valtsr,
in Neuenheim bei tob. »orgot.
von 1—3 M. per Psd.,
verKkrs Aexiev-
öbvevlaäv,
Oaoao ILossr,
sowie feinste Mischung
-UI-
empfiehlt
L. llsungr, Londitmi,
_Marktvlctz._
8 Backpulver 8
X l«esundheitö.«uchen), X
M eigenes Fabrikat, M
2 per Paquet 10 Pfg. em-
X Vstehlt X
X Oscar Achenbach. X
Herren-Auzug 2.40—2.60
„ Rock 1.50-1.70
Winter- L Lommer-Neverzieher 1.50-2.00
Beinkleider 0.70
«uaveuNnzng 0.70—1.50
Weste 0.50
Meine leistungsfähige, mit allen maschinellen Hülfseinrich-
tungen der Neuzeit versehene
Chemische Wascherei und
Dampf-Färberei
empfiehlt sich zu nachstehenden billigen Preisen, unter Garantie
für tadellose Ausführung:
Abt. chem. Wäscherei Abt. Färberei
Mark Mark
" ... . 4.50-5.00
2.50- 2.70
2.00-4.00
1.50- 2.00
1.20—2.00
1.00
Minsk. 2 I "Ii- D Mitch. 2.
t'I». K
U Heidelberg. Hauptstraße 167. W
W Anerkannt beste Bezugsquelle für st
Werm-ZMea i-Killdettliafkltliia 8
D in großer Auswahl A
8? zu sehr billigen Preisen. st