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Pfälzer Volksblatt: Organ für Wahrheit, Freiheit & Recht — 1.1897

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Juli 1897
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Nr. 152
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https://doi.org/10.11588/diglit.42846#0626

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erst heute vo» einer 8tägige» Reise aus Kolberg
hierher zurückkehrt. Die erste Amtshandlung v. Pod-
bielsky war die Herausgabe eines Amtsblattes, da-
nur die lakonische Mittheilung enthält: „Ich habe
heute die Geschäfte des Staatssekretärs des Reichs-
Postamtes übernommen."
* Straßburg, 7. Juli. Staatssekretär v. Putt-
kamer ist in vergangener Nacht nach Berlin abge-
reiSt.

Deutscher Schützentag in Nürnberg.
Der Vorsitzende widmet den verstorbenen Ausschuß-
mitgliedern, darunter Adolf Kröber, die alle Namen
mit gutem Kiang gewesen seien, einen warmen Nach-
ruf. Gewählt wurde als Vorsitzender Hauschild-
Bremen, als Stellvertreter ball'Armi-München, als
Schriftführer Dr. Sterzing-Gotha und Paul Wolff-
Berlin. Nächster Festort ist Dresden. Beschlossen
wird die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung
der Frage der Umwandlung der bisherigen Zieler-
unfallversicherung in Haftpflichtversicherung. Den
Zieler-Unfallversicherungsbund werden aus de» drei
letzte» Jahresbeträgen weitere 10,000 Mk. zugeführt.
Ein Antrag Frankfurt-Bockenheim, auf den Feldschei-
ben ein rundes Scheibenbild von 60 Ctm. Durch-
messer auf 300 Meter Entfernung mit Zulassung von
Diopter einzuführen, wurde mit 94 gegen 70 Stimmen
abgelehnt. ES wäre 2 Drittel Mehrheit nothwendig
gewesen. Ein Antrag Sterzing, der Berliner Schü-
tzengilde zum Jubiläum eine Ehrengabe zu spenden
wird nach erhobener prinzipieller Opposition zurück-
gezogen, nachdem der Vertreter der Schützengilde noch
erklärt hatte, die Gilde habe den Antrag nicht veran-
laßt und sie danke für eine Ehrengabe. Ein Antrag
auf Ausarbeitung eines Normalstatuts für die Be
zirksvereine wurde zurückgezogen, nachdem ein Redner
entschieden gegen jeden Zwang sich erklärt hatte. Bei
den deutsche« Bundes schießen sollen künftig statt 6 nur
4 Festscheiben aufgestellt werden. Die Entfernung
für Jagdscheiben wird auf 60, für Pistolenscheiben
auf 35 Meter festgesetzt. Zur Errichtung deSVölker-
schlachtsdeukmalS bei Leipzig werden 1000 M. be-
willigt.

Ausland.
* Lands«, 7. Juli. Der „Standard" meldet:
Den Konsuln in Kanea ist Mittheilung davon ge-
macht worden, daß 80 Kretenser aus den untersten
Schichten der christlichen Bevölkerung von Griechen-
land herübergekommen seien, um die kürzlich seitens der
Aufständschen zwischen Kanea u. den inneren Distrikten
angebahnte Verständignng zu Hintertreiben. Die Ma-
rinebehörden seien gewarnt worden.
* Landon, 7. Juli. Wie der hiesige Vorstand
der amalgamirten Gesellschaft der Maschinenbauer
mittheilt, sind in allen den verbündeten Arbeitgebern
gehörigen Fabriken von London bis Manchester, Bol-
ton, Hüll, au der Nordküste, am Clyde und Belfast
28,000 bis 30,000 Mann vom Ausschluß betroffen.
Asm Rest werden 90 pCt. zugleich mit den Ausge-
schlossenen die Arbeit niederlegen, so daß im Ganzen
115,000 Mann aus der Arbeit kommen werden. Einige
dem Achtstunden-Ausschuß angeschlossene Arbeiterver-
bände machen es von den Abstimmungen abhängig,
ob ihre nicht ausgeschlossenen Mitglieder streiken sollen.
In Belfast haben sich 9 Firmen am Ausschluß be
theiligt, die Firma Harland und Wolf aber bis jetzt
nicht. In Sheffield hat jetzt die Achtstundenbewegung
auch begonnen.
* «anftautinapel, 7. Juli. Als Nachfolger für
den nach Rom versetzten Botschafter ist der russische
Gesandte in Stockholm, Sinowjew, in Aussicht ge-
nommen. — Gestern fand hier ein außerordentlicher
Ministerrath statt.
* Kanea, 7. Juli. Die Aufständischen in Pla-
tania schrieben dem Major Amoretti, daß sie von dem
UebungSmarsch der europäischen Truppen keine Kennt-
niß hatten, weil sie in Abwesenheit ihres Führers den
sie davon benachrichtigenden Brief nicht erbrochen
hatten. Als sie am Morgen die Truppen bemerkten,
glaubten sie eine türkische Fahne zu erkennen und
schossen lediglich in der Absicht, um im Lande von
Alikianu den AuSmarsch zu siznalisiren. Sie sprächen
über den Jrrlhum ihr Bedauern auS.
Aus Baden.
Heidelberg, 8. Juli.
---- Baterlandslose Geselle». Von einem Seiten
stück zu den „vaterlandslosen Gesellen"
wissen die „Daily News" zu berichten. Die Erzäh-
lung des englischen Blattes ist für die Stimmung ge
wisser Kreise gegenüber den beiden Exstaatssekretäreu
von Marschall und von Bötticher recht bezeichnend.
Es heißt darin, Exminister v. Koeller habe vo» einer
ho-gestellten Persönlichkeit, deren Name nicht genannt
wird, kürzlich eine Botschaft deS Inhalts empfangen:
„Diese beidrn „Burfchen" sind wir loS!"
Das ist vermuthlich moderne Hossprache!
--- Starker Verbrauch a» Minister« herrscht

seit dem 15. Juni 1888 im Reich und in Preußen.
Verbraucht worden sind im Reich zwei Reichskanzler
(Fürst Bismarck und Graf v. Caprivi) und nahezu
der dritte Reichskanzler Fürst Hohenlohe. Ferner
sind verbraucht 12 Staatssekretäre, nämlich 2 vom
Auswärtigen, 1 vom Innern, 3 im Reichsschatzamt, 2
im Reichsjustizamt, 1 im Reichpostamt u. 3 im Reichs-
marineamt. Im preußischen StaatSministerium sind
seit dem 15. Juni 1888 20 Minister ausgeschieden.
Von ihnen sind Bronsart von Schellendorf l und von
Friedberg mittlerweile gestorben, die übrigen 18 leben
noch in guter Gesundheit. Es sind dies Fürst Bis-
marck, Graf Bismarck, der dem Ministerium als
Staatsminister ohne Portefeuille angehörte, Frhr. v.
Berlepsch, v. Boetticher, Bronsart v. Schellenvorff U,
Graf v. Caprivi, Graf zu Eulenburg, v. Goßler,
Herrfurth, v. Heyden, v. Kaltenborn-Stachau, von
Köller, Frhr. v. Lucius, v. Maybach, v. Schelling,
v. Scholz, v. Verdy du VernoiS und Graf v. Zedlitz.

Aus Nah und Fern.
Nachrichten für dies« Rubrik sind uns jederzeit willkommen. — Ltwatg.
Koken werden stet» sofort ersetzt.)
* Heidelberg, 8 Juli. (Muthmaßliches Wetter für
Freitag, den s. Juli.) Bewölktes und kühles Wetter in
Aussicht zu nehmen.
* Heidelberg, 8 Juli. Inden Sitzungen des StadtrathS
voml. d. M. u- von gestern wurden u- a-folgende Gegen-
stände zur Kenntniß bezw. Erledigung gebracht:
1. Der Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis
Heidelberg und die Stadt Everbach für das Jahr 1896
wird dankend entgegengeommen.
2. Die Vergebung des Kleinmachens des Bedarfs an
Brennholz für die städt. Anstalten und Gebäude für den
Winter 1897 98 erfolgt nach dem Anträge des städt- Hoch-
bauamts an Holzmacher Karl Unholz um sein Angebot.
3. Nach einer Mittheilung Gr. Bezirksamts betragen
die in der ersten Hälfte des Monats Juni l. I. in hiesiger
Stadt bezahlten Hundstaren 13168 M-, wovon auf die
Stadtkasfe antheilige 6576 M. entfallen.
4. Für die Hagelbeschädigten im Amtsbezirk Eppingen
wird aus der Stadtkasse eine Unterstützung von 500 Mark
bewilligt.
5. Die Stelle eines Laternen Wärters im Stadttheil
Schlierbach wird dem Tagalbeiter CH. Müller daselbst vom
15. d. M. an übertragen.
6. Zur Ausgabe von Schuldverschreibungen der Stadt-
gemeinde Heidelberg auf den Inhaber bis zum Betrage
von 2,500,000 M. ist die staatliche Genehmigung mit Ent-
schließung Großh. Ministeriums des Innern vom 28. v- M-,
Nr. 19S72 ertheilt worden.
7. Die Lieferung zweier Absuhrwagen für die Straßen-
reinigung in hiesiger Stadt wird nach dem Antrag des
städt. Tiefbauamtes an Wagnermeister Fr. Schlagentweith
vergeben.
8. Nach dem Geschäftsausweise der Verrechnung der
städtischen Sparkasse wurden bei dieser im vorigen Monat
1283 Einlagen mit zusammen 251 876 M. 46 Pfg. gemacht,
dagegen in 784 Einzelbeträgen zusammen 225 484 M- 67 Pf.
an die betreffenden Einleger zurückbezahlt und hat die
Gesammtzahl der letzteren seit dem 1. Januar ds- IS. um
453 zugenommen.
9- Bei der Gemeindekrankenversicherunaskaffs waren
auf den 1. ds. Mts. 387 männliche und 2401 weibliche
Personen versichert und
10. Die Ortskrankenkasse hatte auf den gleichen Zeit-
punkt einen Bestand von 6519 Mitgliedern: 5176 männliche
und 1343 weibliche.
* Heidelberg, 8. Juli. Betriebsassistent Adolf Wun-
derte hier wurde zur Versehung der Stationsverwaltrrstelle
nach Kirchheim b. H versetzt.
* Heidelberg, 8. Juli- Mit großen Schwierigkeiten
Wurden fünf der großen Steinfizuren deS Friedrichsbaues
auf dem Schlosse mittelst eines starken Gerüstes herunter-
genommen. Dieselben werden in großen Holzkisten ver-
packt nach Karlsruhe befördert, woselbst in der Bildhauer-
jchule die naturgetreue» Nachbildungen angefertigt werden.
Die übrigen folgen in Bälde nach, so daß mit der Reno-
virung des Prachtbaues begonnen werden kann.
* Heidelberg, 8- Juli. Das am Montag Abend zur
Kirchweih-Nachfeier gegebene Gartenkonzert .in der Rose
in Neuenheim von der Teutonia-Capelle unter Leitung
ihres Dirigenten Herrn Sperling war gut besucht. Der
Garten war dicht besetzt Die Capelle hatte Vorzügliches
geleistet und wurde reicher Beifall gezollt. Der Abend
wurde noch durch einige Lieder des Gesangvereins Sänger-
bund verherrlicht.
»Heidelberg, 8 Juli. (SLöffengerichtssitz-
ung vom 6 Juli.) 1- Julius Zumsteeg, von Stuttgart
erhielt wegen Bettelns 3 Wochen Haft und wurde der
Landespolizeibehörde überwiesen. 2. Philipp Fritz von
Plankstadt erhielt wegen Betrugs 3 Tage Gcfängniß. 3.
Gertrude Valt von Neckargemünd wegen Diebstahls 1 Tag
Gcfängniß. 4. Philipp Ludwig Nüchtern von Neuenheim
wegen Körperverletzung 3 Wochen Gcfängniß. 5. Heinrich
Hönig von Spechbach, Franz Joseph Noe von Mülben und
Karl Kohnle von Unter>ffingen, alle angrklagt wegen Dieb-
stahls und Heblerei, es erhielten Hönig einen Verweis und
Noe 14 Tage Gefängniß, ge.en Kohnle wurde die Ver-
handlung vertagt. 6. Heinrich Finzer von Gaiberg erhielt
wegen Körperverletzung 10 Tage Gefängniß. 7. Peter
Zehe von Rohrbach, Theodor Rößler von Mühlhausen
und Johann Grün von Rohrbach wegen Sachbeschädigung
jeder 12 Mark Geldstrafe. 8. Valentin Georg Stahl von
Gaiberg wurde von der Anklage wegen Jagdvergehens frei-
gesprochen- 9. Albert Stanger von Neuhengstett und Chri-
stian Bertsch von Schwabach, beide anaeklagt wegen Dieb-
stahls und Hehlerei, ersterer erhielt 7 Tage, letzterer 23
Tage Gesänqniß-
* Heidelberg, 8. Juli. Herr ChristianRöck hier
verkaufte das Hotel „Adler", Hauptstraße 195, welches
gegenwärtig zu einem modernen Cafe umgebaut wird, an
Herrn Baumann in Mannheim, dem seitherigen Wirth
des Cafe „Merkur" dort, um den Preis von 235000 M.
* Heidelberg, 7. Juli. Bäderfrequenz. Baden-Baden
27,530, Brückenau 380, Ems 8583, Homburg 3262, Kissin-
gen 7509, Kreuznach 2841, Schwalbach 1818, Schlangenbad
690, Soden i. T. 1084, Weilbach 60, Wiesbaden 62.808,
Helgoland 2309, Ostende 4977.

* Heidelberg, 8. Juli. Ein lediger Kaufmann wurde
wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung verhaftet und
m das Amtsgesänaniß verbracht. - Letzte Nacht wurde ik
die offen stehende Wohnung eines jungen Herrn eingestie'
gen, und aus derselben ein Portemonaie mit 70 Mark
Inhalt, und eine goldene Uhr entwendet.
* Wieblingen, 7. Juli. Die Ernte beginnt
dieses Jahr etwas früher. Korn und Gerste wurde
bereits gestern in hiesiger Gemarkung geschnitten.
* Mannheim, 7. Juli. Der unter Meineid-«
verdacht in Untersuchungshaft genommene soz. Stadtv-
Albert Süßkind wurde heute Nachmittag wieder auf
freien Fuß gesetzt. Da die Haftentlassung ohne
Kautionsstellung erfolgte, dürfte die von dem Zuschneider
B.rtsch wieder Süßkind erhobene Beschuldigung
haltlos sein.
* Laubenbach, 5. Juli. Hier erhängte sich in
der Scheune seines Sohnes der Schreiner Michael
Bausch 1. Ein altes Magenleiden soll ihn zu der be-
dauern Swerthen That veranlaßt haben.
* Walldürn, 5. Juli. Ein tausendstimmig^
Ts cksuM erscholl gestern am Schluffe der Wallfah"
zum hl. Blute in den ehrwürdigen Räumen deS hie«
sigen Gotteshauses hinauf zu dem Throne deS Aller-
höchsten zum Ausdruck innigen Dankes für die viele»
Gnaden, welche innerhalb von drei Wochen den fromme»
Pilgern zu Theil geworden sind. ES mögen gegen
5000 fremde Menschen hier gewesen sein. Sechzehn
Priester, darunter vier Patres, waren am SamStag
von früh halb 5 Uhr bis Nachts halb 11 Uhr und
gestern von früh 4 Uhr bis Nachmittags halb 2 Uhr
wieder unermüdlich im Beichtstuhl tyätig. Die Schluß«
predigt hielt Herr Pater Cyprian aus Maria-Buche«.
* Baierthal, 6. Juli. Heute ereignete sich hier
ein bedauernSwerther Unglücksfall. Der 12jährigk
Gustav Rettenbacher sollte auf dem Felde Futter mit
der Sense machen. Der 14jährige Math. Zuber
kam dazu und wollte im behilflich sein. Dabei hieb
aber Zuber dem Rettenbacher die Sense so unglücklich
in den Unterleib, daß der Knabe schwer verwundet
in die elterliche Wohnung verbracht wurde und
ärztliche Hilfe telegraphisch gerufen werden mußte.
* Obeuhei«, 7. Juli. Der letzte Sonntag war
für die ganze Gemeinde Odenheim ein Tag großer
Freude und Erbauung. War doch seit über hundert
Jahren in hiesiger Gemeinde keine Primizfeier mehr.
Schon am frühen Morgen strömte eine Menge Frem«
der, per Bahn, zu Wagen und zu Fuß nach Oden«
heim. Ueber 10 Stunden weit kamen Fremde herbei,
darunter Greise, die kaum noch fort konnten. ES hat
sich da wieder so recht das alte Sprichwort bewährt:
Zu einer ersten hl. Messe soll man ein paar Schuh-
sohlen durchlaufen. Der Ort war auf das Festlichste
geschmückt, alle Häuser, selbst in den entlegensten
Straßen, waren mit Kränzen und Laubgewinden reich
verziert und mit deutschen, päpstlichen und badische»
Fahnen beflaggt. Um V«9 Uhr Morgens, beim Herr«
lichsten Wetter, wurde der hochwürdigste Ncupriestek
Karl Stricker in seinem elterlichen Geburtshause
vom Ortspfarrer und Klerus abgeholt und in feier-
licher Prozession, voran die Schuljugend mit Kreuz
und Fahnen, sodann weißgekleidete Mädchen, der
Kirchenchor, der G cm ei »berat h, der Militär- und Ge-
werbeverein mit Fahnen, am Schluß die Feuerwehr,
in die schön geschmückte Pfarrkirche geleitet. Herr
Pfarrer Lipp von Busenbach hielt die Festpredigt.
Nachmittags fand ein Festessen im Gasthaus zum
„Engel" statt. Eine große Anzahl geistlicher Herren
auS der Umgebung waren anwesend. Eine Reihe vo»
Toasten auf Papst, Großherzog und Bischof, auf de»
Primizianten und seine Eltern, sowie auf den „guten"
Gastgeber zum „Engel", der ein Onkel des Primi-
zianten ist, wechselten mit Gedichten und Vorträge»
bis zum Schluffe der weltlichen Feier.
^Bruchsal, 7. Juli. Gestern Abend wurde vo»
dem Schnellzuge 7,35 ab Karlsruhe, zwischen Durlach
und Weingarten das zweijährige Kind eines dortige»
BahnwartS durch Ueberfahren getödtet. Selbige-
hatte sich spielend auf den Schienen herumgetaumelt,
während seine Mutter wenige Schritte abwärts auf I
dem Bahndamm arbeitete. Der Zugführer bemerkte
zwar das Kind, brachte die Maschine trotz Aufgebot
aller gebotenen Mittel zu spät zum Stillstand, sie war
um einen Meter überS Ziel geschossen und hatte da-
Kind vollständig durchschnitten.
Bretten, 7. Juli. Am Montag, den 12.
d. M. findet hier ein Zucht- und Fettviehmarkt statt.
Dir Zufuhr soll in drr Regel 800—1000 Stück sei».
* Philippsburg, 6. Juli. Bis in einem Monat,
den 8. August, findet hier die Fahnenwerhe deS kath^
Gesellen- und Arbeitervereins statt. Mögen die ein-
geladenen Vereine recht bald alle die zugesandten Frage-
bogen einsenden, damit die näheren Vorbereitungen
zum Feste gemacht werden können.
* Ettlingen, 2. Juli. Heute Nachmittag gegen
halb 1 Uhr brach in der Papierfabrik von Gebrüder
Buhl Großfeuer aus, das in kurzer Zeit so rasend
um sich griff, daß die Fabrik fast ganz ausbrannte.
Von Karlsruhe wurde telegraphisch Hülfe erbete»
und ging auch raschesten- die Landspritze mit entspre-
chender Bedienung ab; an den LöschungSarbeite» be-
 
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