GerLchtSsasl.
u >, * Heidelberg, 6. März. (S Lö ffeng eri 4 t s s itz-
Krn» März.) Johann Heusler von Heidelberg,
Rudolf Baumann von Massenbachhausen, Johann
KjA" Fischer von Welsöack, Georg Michael Henn von
zn.Ahkim und Nikolaus Spietz von Ziegelhausen, wegen
Verstands gegen die Saatsgewalt. Hmsler 4 Wochen,
ie 3 Wochen Gesängniß, abz. 2 Wochen Unter-
LAM.Sshaft. 2. Ernst Schmid von Freudenstadt, Jakob
Vaib von Eppingen und Christian Bertsch von
3 Rimbach, wegen Diebstahls und Begünstigung. Schmid
3 Zaitz 2 Wochen, Bertsch 1 Woche Gefängnitz.
Funk von Mannheim wegen Betrugs und
«Zerschlagung 18 Tage Gefängnitz. 4. Wilhelm Heinrich
ri».M von Heidelberg wegen Unterschlagung einen ge-
m Verweis. 5. Philipp Rapp von Nüstenbach
vergehens gegen die Gewerbeordnung, unterwirft sich
Strafverfügung. 6. Philipp Friedrich Ebert von
^«velberg wegen Betrugsversuch 2 Wochen Gefängnitz
N.f^vrg Büttner von Berlin wegen Ruhestörung und
M ÄWa 10. M. Geldstrafe evt- 2 Tage Haft und 40
dm, Geldstrafe ev. 8 Tage Gefängnitz. 8. Friedrich Ueberle
Ürük» Anheim wegen Körperverletzung 30 Mark Geld-
Wille ev. 6 Tage Gefängnitz 9. Adam Knecht von Wald-
je 9 „Asbach und Philipp Ludwig von da wegen dssgl.
tvim^Äen Gefängnitz. 10. Karl Wagner von Walv-
wea»» Umch und Christine Wagner geb. Frank von da
.Aerdigung und Bedrohung. Karl Wagner SO
»rr Geldstrafe, Christine Wagner wurde sceigesprochen.
. 0 wurde mit allen gegen eine Stimme ge-
do^r^' Desgleichen fand der vorgelegte Gemeinde-
Awchlag nach dem vorgelesenen bedruckten Bericht
llunmige Genehmigung.
Walldorf, 4. März. Leider haben wir aber-
"nen Unfall zu berichten. Josef Götzmann,
w öfters Langholz in das hiesige Dampfsäge-
») " bringt, verunglückte heute daselbst und mußte
E Drotschke ia seine Heimath gebracht werden.
tz,:, * Karlsruhe, 5. März. Heute II. Uhr 29 traf
t d<>m Pzrjsec Schnellzug Großfürst Nikolaus Mi-
^Avroitsch von Rußland zum Besuche deS Großyer-
» Mchsu Hofes hjxx Auf dem Bahnhof erwar-
Ko's Gcotzheczog, sowie die Prinzen Wilhelm u.
arl ihr^ Schwager und begleiteten denselben nach
-Ezucher Begrüßung nach dem Residenzschlossr. Der
Evgfürst verweilt bis zum Sonntag hier.
r, * Ettlingen, 5. März. Vorgestern Nacht fand
A Eine größere Schlägerei start, wobei der Friseur-
Dangelmaier tödtlich verwundet wurde. Die
"^ler sind bereits verhaftet.
v * Durmersheim, 5. März. Hrute Mittag wurde
, 6 Jahre alte Söhnchen deS Maurers Josef Rum»
von hier in der Nahe des Gasthauses zum
»vlrsch« tzgn einem Fuhrwerk überfahren und starb
lvsort aus dem Platze.
I, * Bühl, 4. März. Das Anwesen des Musikanten
bu ? Oberbühlerthal wurde durch eine Feuersbrunst
M m gelegt. Ais Ursache betrachtet man ein
Estctes Kamin.
* Endingen, 4. März. Heute früh starb hier
kürzlich für den gestorbenen langjährigen Scharf-
Mer Burkhard zum Nachfolger ernannte (frühere
Mülfe des Scharfrichters B.), Franz Hirtler, im
^Er^von 50 ^"hren, ohne daß er dieses Amtes ge-
Horuberg, 4. März. Ja Langenschiltach hat
' «n 12 Jahre alter Knabe erhängt.
M * Freiburg, 4. März. Herr Kaplan Popp in
Karlsruhe wurde zum Sladtpfarrer in St. Blasien
Ernannt, Rektor Nörper in Konstanz wird Pfarrer
»on Unteralpfen.
* Donaueschingen, 3. März. In Thannheim
^Eg ein er. 15 Jahre oller Junge auf die Tenne,
er ein Eichhörnchen wahrgenommenHaben wollte.
geladene Pistole, die er in der Tasche führte,
Ms dazu dienen, das Thierchen zur Strecke zu
Mgen. Beim Klettern ging aber die Wisse los u.
>E Ladung dem Knaben in den Unterleib. Schwer-
letzt wurde der Unglückliche in die elterlich? Wohn -
M verbracht, woselbst er bereits gestorben ist.
* Konstanz, 5. März. In dieser Woche wurde
Mwr in der Nähe der Seestraße ein schulpflichtiges
Mchrtt überfallen und vergewaltigt. Als Thäter
st ein Soldat der 1. Comp des hiesigen Regiments
stnttelt und in Untersuchungsarrest abgeführt worden.
, * Born Odenwald, 4. März. Während wir
Wn Sonntag das schönste Sommerwetter hatten,
Mseln seit gestern Schnee uns Hagelstürme fortge-
i miteinander ab, so daß unsere Berge wieder
0" mit Schnee bedeckt sind.
, * Wald-Michelbach, 4 März. Nach hierher
mangter amtlicher Mittheilnng soll nun der Bau der
MEigbahn Mörlenbach-Wald-Michelbach-Wahlen in
"«griff genommen werden. Auf nächste Woche sind
- Ais. die Gemeindevorstände der betheiligten Orte
rew geladen, wo wegen des Geländeerwerbs
«D- wegen der von den Gemeinden zu leistenden
Enragzsummen Verhandlungen gepflogen werden sollen,
.«Mit die Vergebung der Arbeiten möglichst rasch er-
iv'gen kann.
Vermischte Nachrichten.
— Die Mordaffaire in Meißen, der
der pensionirte Lehrer Pfordte zum Opfer gefallen
ist, hat immer noch nicht aufgeklärt werden können.
Nach den neuesten uns vorliegenden Mittheilungen
hat der unter dem Verdachte der Thäterschaft verhaf-
tete Ausreißer Heß alias Katz sein Alibi vom Tage
seiner Flucht auS dem Gefängnisse an bis zu seiner
Verhaftung nachgewiesen. Der wirkliche Thäter hat
in Folge dieses falschen Verdachtes über zwei Tage
Zeit gewonnen und dadurch auch Gelegenheit gehabt,
etwaige Spuren am eigenen Körprr und an seiner
Kleidung zu beseitigen. Die That selbst ist vorläufig
noch ein ungelöstes Räthsel. Verdacht erweckt eS, daß
der verletzte Knabe so spät nach Hilfe gegangen ist,
daß er dann nicht, wie es doch selbstverständlich er-
scheint, den ihm begegnenden Schutzmann um Hilfe
angesprochen hat, sondern von diesem erst angeredet
werden mußte. Ferner wird darauf hingewiesen, daß
auf dem Fenster, durch welches angeblich der Raub-
mörder eingestiegen sein soll, völlig unberührter Staub
sich befunden hat. Auch bezeichnet man es wohl mit
Recht als sehr unwahrscheinlich, daß ein Dieb, der
vor einem Morde nicht zmückschreckt, sein Handwerk
zwischen vier und fünf Uhr Morgens ausgeführt hätte.
Da Pfordte bereits wach gewesen sein soll, so mußte
der Dieb doch auch den Lichtschein auS dem Fenster
wahrgenommen haben. Es wird sodann behauptet,
daß Pfordte seit einigen Tagen die Frühstücksfrau
abbestellt habe. Hieraus, wie aus einigen andern
Umständen wird von mancher Seite geschlossen, daß
Pfordte versucht habe, seine Kmder zu tödten. Der
13jährige Knabe und das 17jährige Mädchen hätten
dann in der Nothwehr dem Vater die tödtlichen
Verletzungen beigebracht. Verdacht erregt in dieser
Hinsicht, daß die Kinder erst in der neunten Morgen-
stunde an Herbeiholung von Hilfe dachten, während
der Ueberfall früh vor fünf Uhr geschehen war.
Auch haben sich bei den Einzelvernehmungen der
Kinder Widersprüche ergeben. Thatsache ist, saß daS
Familienleben in dem Hause des Pfordts das denkbar
traurigste gewesen ist. Besonders schlecht soll Pfordte
seine verstorbene Frau behandelt haben. N cht einmal
die der Frau nach einer Operation verordnete ärzt-
liche Behandlung hat er ihr angedeihen lassen.
Der Correspondent der „Leipz. Neuesten Nachrichten"
äußert sich in einem längeren Schreiben u. A. wie
folgt: Durch verschiedene Umstände erhält der Ver-
dacht der Thäterschaft eine ganz neue Richtung. Es
wirs angenommen, daß der Vater Pfordte plötzlich
von Geistesstörung befallen worden ist und in diesem
Zustande versucht habe, seine Kinder zu tödt-n. Der
13jährige Knabe und daS 17jährige Mädchen dürften
sich aber gewehrt u. hierbei dem Vater die tödtlichen
Verletzungen beigebracht haben. Verdacht erregte in
dieser Hinsicht, daß die Kinder erst in der 9. Mor-
genstunde an Herbeiholung von Hülfe dachien, während
der Überfall früh vor 5 Uhr geschehen war. Auch
haben sich bei den Einzelvernehmungen der Kinder
Widersprüche ergeben über die nächste V/rhaltungs-
weise nach dem Auffinden des auf der Treppe liegen-
den Vaters. Montag Nachmittag halb 4 Uhr wurde
der Leichnam des ermordeten Pfordte in dem Sektions-
hause des städt. Kranksnshauses fickt. Die Section
wurde vom BkznkSarzt Dr. med. Erler und Dr. med.
Fiedler im Beisein des Staatsanwaltes Gerhard auS
Dresden und des AmtSgerichtsraths Dr. Pinther
auSgeführt. Der Befund der Leichenschau wurde in
30 einzelnen Punkten eingehend protokollarisch nieder-
gelegt. Als Gutachten wurde festgestellt, daß 1. der
Tod verursacht worden ist in Folge der durch Schläge
verursachten Quetschung des Gehirnes; daß 2. die
Schläge geihan wurden mit einem stumpfen beilartigen
Instrumente; daß 3. die Einwirkung der Schläge
mit voller Wucht geschah. Ein Selbstmord ist nach
dem ärztlichen Befunde vollständig ausgeschlossen.
— Wege» Wahrung des Beichtgeheimnisses
zwei Jahre Zuchthaus verbüßt. Im Herbst 1894
wurde der kath. Priester Lurtz vom Gerichie in Bal-
timore zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt, weil er
seine Thätlgkeit als Seelsorger dazu mißbraucht haben
sollte, einem schwerkranken Bankier eine große Summe
Geldes zu stehlen. Mit gewaltigem Geschrei u. sicht
lichem Behagen wurde die Geschichte damals in vielen
liberalen, sozialdemokratischen und farblosen Blättern
breitgetreten. In der Gerichtsverhandlung hatte Hr.
Lurtz angegeben, er sei kein Dieb, im Nebligen aber
jede Auskunft verweigert, wie daS viele Geld, welches
nachweislich dem inzwischen verstorbenen Bankier ge-
hört hatte, iu seinen Besitz gekommen sei. Jetzt mel-
den nun amerikanische Blätter, daß derselbe Gerichts-
hof im Wiederaufnahme-Verfahren den Priester, nach-
dem er schon über zwei Jahre im Zuchthaus zuge-
bracht hat, freigesprochen habe mit dem aus-
drücklichen Bedauern über den früheren Rechtsirrthum.
Aus den Papieren des verstorbenen Bankiers hat sich
herauSgestellt, daß dieser dem Priester, der ihm die
hl. Sterbsakramente ertheilte, jenes Geld übergeben
hatte zur Rückerstattung an eine von ihm früher ge-
schädigte Person. Die Rückerstattung war aber eine
Folge der Beichte und fiel unter das Beichtsiegel. Um
dieses nicht zu brechen, opferte der Priester seine Ehre
und seine Freiheit. Als Genugthuung für daS große
Unrecht, das ihm geschehen, hat er dar frohe Bewußt-
sein, seine schwere Pciesterpflicht erfüllt zu haben.
Neueste Nachrichten.
* Wie», 6. März. Die Abends von der libe-
ralen Partei einberufene Wählerversammlung des
ersten Wahlkreises, fünfte Kurie, war von mehr als
2000 Personen besucht. Der liberale Kandidat Frau-
enberger wurde ruhig angehört. Nach einer längeren
Diskussion wurde bei der Abstimmung der sozial-
demokratisch; Kandidat Neumann einhellig acceptirt. —
Ministerpräsident Graf Badem begibt sich morgen zum
Abschlüsse der AusgleichungSverhandlunzen nach Bu-
dapest.
* Paris, 5. März. Gerüchtweise wird von hier
mitgetheilt, der griechische Gesandte in Konstantinopel
habe die Rückziehung der türkischen Truppen von der
griechischen Grenze verlangt. Die Türkei habe ge-
antwortet, Griechenland solle erst seine Truppen von
der Grenze zurückziehen.
* Athen, 5. März. Die beiden letzten Jahrgänge
der Reserve werden nunmehr auch einderufen werden.
WmW kllMW GeMlsdWttMMe ill Miaelderg.
Sonntag, den 7. März.«
I« der Jesuitenkirche:
Morgens '/»7 Uhr: Hl. Messe.
„ 8 „ Schulgottesdienst.
„ 9 „ Hochamt mit Verlesung des Fasten-
Hirtenbriefes.
„ 11 „ Stille hl Messe.
Mittags 1 Uhr: Christenlehre.
„ 2 „ Fastenandacht.
, '/,8 „ Fastenpredigt mit Andacht.'
Nothkirche
Morgens 6 Uhr: Spendung der hl. Communion.
„ 8 Uhr: Hl. Messe.
, 9V- „ Hochamt mit Vorlesung des Fasten-
Nachmittags 4 Uhr: RsligiöserlBortrag für die Mitglieder
deS Marien-Ver-ins.
Laudw. Besprechungen und Versammlungen.
Sonntag den 7. März: Landwirtschaftliche Besprechung
in Wertheim; Generalversammlung des landwirtschaftlichen
Bezirksvereins Bruchsal; Generalversammlungen der land-
wirtschaftlichen Ortsvereine in Plankstadt u.Sandhausen.
Donnerstag den 11. März: Generalversammlung des
Vorschutzvereins in Plankstadt.
Samstag den is. März: Generalversammlung drs
Ländlichen Kreditvereins Meckesheim.
Sonntag den 14. März: Generalversammlung des
Landwirtschaftlichen Bezirksvereins in Sinsheim-
Freitag den 19. März: Generalversammlung des
Konsumvereins in Mannheim-
Sonntag den 21. März: Generalversammlung deS
Spar- und Vorschutzvereins in Handschusheim.
Ausruf zum Bau einer katholischen Kirche in
Brombach, Pfarrei Lörrach i. W.
Der Bau einer eigenen katholischen K rche für die
700 in den prot stantischen Gemeinden Brombach,
Haagen und Hauingen lebenden Katholiken ist ein von
der hohen Kirchenbehörde anerkanntes dringendes Be-
dürfniß geworden, um so mehr, als die Pfarrkirche iu
Lörrach nicht mehr genügend Raum bietet für die
Katholiken der Stadt selbst.
Durch den Bonifaciusverein ist bereits der Bau-
platz für eine Kirche in Brombach, als dem Mittel-
punkte der 3 Gemeinden, gewonnen und weitere Mit-
hilfe in Aussicht gestellt worden, wie auch die Katho-
liken von Brombach, Haagen und Hauingen, welche
zum größten Theile Fabrikarbeiter sind, mit lobens-
werthem Eifer und nach besten Kräften den Kirchen-
bauverein daselbst unterstützen.
Damit aber die Vollendung des Baues in nicht
allzuferne Zukunft verschoben werde, wenden wir uns
mit Vertrauen an die Mithilfe unserer katholischen
Glaubensbrüder.
Helfen Sie uns durch eine wenn auch noch so
kleine Gabe, daß recht bald zur Ehre Gottes, zur
Befestigung des katholischen Glaubens und zum Heile
der Seelen die Kirche in Brombach vollendet werde.
Jede, auch die kleinste Gabe wird vom unterzeich-
neten Pfarramt in Lörrach mit herzlichem „Vergelt'-
Gott" entgegengenommen.
Lörrach, im Februar 1897.
Der kathol. Stiftungsrath Brombach:
I. Schlatterer, Stadtpfarrer.
Auch die Expedition deS „Pfälzer Volksblatt" ist
gerne bereit, Gaben für obigen Kircheabau anzu-
nehmen.
u >, * Heidelberg, 6. März. (S Lö ffeng eri 4 t s s itz-
Krn» März.) Johann Heusler von Heidelberg,
Rudolf Baumann von Massenbachhausen, Johann
KjA" Fischer von Welsöack, Georg Michael Henn von
zn.Ahkim und Nikolaus Spietz von Ziegelhausen, wegen
Verstands gegen die Saatsgewalt. Hmsler 4 Wochen,
ie 3 Wochen Gesängniß, abz. 2 Wochen Unter-
LAM.Sshaft. 2. Ernst Schmid von Freudenstadt, Jakob
Vaib von Eppingen und Christian Bertsch von
3 Rimbach, wegen Diebstahls und Begünstigung. Schmid
3 Zaitz 2 Wochen, Bertsch 1 Woche Gefängnitz.
Funk von Mannheim wegen Betrugs und
«Zerschlagung 18 Tage Gefängnitz. 4. Wilhelm Heinrich
ri».M von Heidelberg wegen Unterschlagung einen ge-
m Verweis. 5. Philipp Rapp von Nüstenbach
vergehens gegen die Gewerbeordnung, unterwirft sich
Strafverfügung. 6. Philipp Friedrich Ebert von
^«velberg wegen Betrugsversuch 2 Wochen Gefängnitz
N.f^vrg Büttner von Berlin wegen Ruhestörung und
M ÄWa 10. M. Geldstrafe evt- 2 Tage Haft und 40
dm, Geldstrafe ev. 8 Tage Gefängnitz. 8. Friedrich Ueberle
Ürük» Anheim wegen Körperverletzung 30 Mark Geld-
Wille ev. 6 Tage Gefängnitz 9. Adam Knecht von Wald-
je 9 „Asbach und Philipp Ludwig von da wegen dssgl.
tvim^Äen Gefängnitz. 10. Karl Wagner von Walv-
wea»» Umch und Christine Wagner geb. Frank von da
.Aerdigung und Bedrohung. Karl Wagner SO
»rr Geldstrafe, Christine Wagner wurde sceigesprochen.
. 0 wurde mit allen gegen eine Stimme ge-
do^r^' Desgleichen fand der vorgelegte Gemeinde-
Awchlag nach dem vorgelesenen bedruckten Bericht
llunmige Genehmigung.
Walldorf, 4. März. Leider haben wir aber-
"nen Unfall zu berichten. Josef Götzmann,
w öfters Langholz in das hiesige Dampfsäge-
») " bringt, verunglückte heute daselbst und mußte
E Drotschke ia seine Heimath gebracht werden.
tz,:, * Karlsruhe, 5. März. Heute II. Uhr 29 traf
t d<>m Pzrjsec Schnellzug Großfürst Nikolaus Mi-
^Avroitsch von Rußland zum Besuche deS Großyer-
» Mchsu Hofes hjxx Auf dem Bahnhof erwar-
Ko's Gcotzheczog, sowie die Prinzen Wilhelm u.
arl ihr^ Schwager und begleiteten denselben nach
-Ezucher Begrüßung nach dem Residenzschlossr. Der
Evgfürst verweilt bis zum Sonntag hier.
r, * Ettlingen, 5. März. Vorgestern Nacht fand
A Eine größere Schlägerei start, wobei der Friseur-
Dangelmaier tödtlich verwundet wurde. Die
"^ler sind bereits verhaftet.
v * Durmersheim, 5. März. Hrute Mittag wurde
, 6 Jahre alte Söhnchen deS Maurers Josef Rum»
von hier in der Nahe des Gasthauses zum
»vlrsch« tzgn einem Fuhrwerk überfahren und starb
lvsort aus dem Platze.
I, * Bühl, 4. März. Das Anwesen des Musikanten
bu ? Oberbühlerthal wurde durch eine Feuersbrunst
M m gelegt. Ais Ursache betrachtet man ein
Estctes Kamin.
* Endingen, 4. März. Heute früh starb hier
kürzlich für den gestorbenen langjährigen Scharf-
Mer Burkhard zum Nachfolger ernannte (frühere
Mülfe des Scharfrichters B.), Franz Hirtler, im
^Er^von 50 ^"hren, ohne daß er dieses Amtes ge-
Horuberg, 4. März. Ja Langenschiltach hat
' «n 12 Jahre alter Knabe erhängt.
M * Freiburg, 4. März. Herr Kaplan Popp in
Karlsruhe wurde zum Sladtpfarrer in St. Blasien
Ernannt, Rektor Nörper in Konstanz wird Pfarrer
»on Unteralpfen.
* Donaueschingen, 3. März. In Thannheim
^Eg ein er. 15 Jahre oller Junge auf die Tenne,
er ein Eichhörnchen wahrgenommenHaben wollte.
geladene Pistole, die er in der Tasche führte,
Ms dazu dienen, das Thierchen zur Strecke zu
Mgen. Beim Klettern ging aber die Wisse los u.
>E Ladung dem Knaben in den Unterleib. Schwer-
letzt wurde der Unglückliche in die elterlich? Wohn -
M verbracht, woselbst er bereits gestorben ist.
* Konstanz, 5. März. In dieser Woche wurde
Mwr in der Nähe der Seestraße ein schulpflichtiges
Mchrtt überfallen und vergewaltigt. Als Thäter
st ein Soldat der 1. Comp des hiesigen Regiments
stnttelt und in Untersuchungsarrest abgeführt worden.
, * Born Odenwald, 4. März. Während wir
Wn Sonntag das schönste Sommerwetter hatten,
Mseln seit gestern Schnee uns Hagelstürme fortge-
i miteinander ab, so daß unsere Berge wieder
0" mit Schnee bedeckt sind.
, * Wald-Michelbach, 4 März. Nach hierher
mangter amtlicher Mittheilnng soll nun der Bau der
MEigbahn Mörlenbach-Wald-Michelbach-Wahlen in
"«griff genommen werden. Auf nächste Woche sind
- Ais. die Gemeindevorstände der betheiligten Orte
rew geladen, wo wegen des Geländeerwerbs
«D- wegen der von den Gemeinden zu leistenden
Enragzsummen Verhandlungen gepflogen werden sollen,
.«Mit die Vergebung der Arbeiten möglichst rasch er-
iv'gen kann.
Vermischte Nachrichten.
— Die Mordaffaire in Meißen, der
der pensionirte Lehrer Pfordte zum Opfer gefallen
ist, hat immer noch nicht aufgeklärt werden können.
Nach den neuesten uns vorliegenden Mittheilungen
hat der unter dem Verdachte der Thäterschaft verhaf-
tete Ausreißer Heß alias Katz sein Alibi vom Tage
seiner Flucht auS dem Gefängnisse an bis zu seiner
Verhaftung nachgewiesen. Der wirkliche Thäter hat
in Folge dieses falschen Verdachtes über zwei Tage
Zeit gewonnen und dadurch auch Gelegenheit gehabt,
etwaige Spuren am eigenen Körprr und an seiner
Kleidung zu beseitigen. Die That selbst ist vorläufig
noch ein ungelöstes Räthsel. Verdacht erweckt eS, daß
der verletzte Knabe so spät nach Hilfe gegangen ist,
daß er dann nicht, wie es doch selbstverständlich er-
scheint, den ihm begegnenden Schutzmann um Hilfe
angesprochen hat, sondern von diesem erst angeredet
werden mußte. Ferner wird darauf hingewiesen, daß
auf dem Fenster, durch welches angeblich der Raub-
mörder eingestiegen sein soll, völlig unberührter Staub
sich befunden hat. Auch bezeichnet man es wohl mit
Recht als sehr unwahrscheinlich, daß ein Dieb, der
vor einem Morde nicht zmückschreckt, sein Handwerk
zwischen vier und fünf Uhr Morgens ausgeführt hätte.
Da Pfordte bereits wach gewesen sein soll, so mußte
der Dieb doch auch den Lichtschein auS dem Fenster
wahrgenommen haben. Es wird sodann behauptet,
daß Pfordte seit einigen Tagen die Frühstücksfrau
abbestellt habe. Hieraus, wie aus einigen andern
Umständen wird von mancher Seite geschlossen, daß
Pfordte versucht habe, seine Kmder zu tödten. Der
13jährige Knabe und das 17jährige Mädchen hätten
dann in der Nothwehr dem Vater die tödtlichen
Verletzungen beigebracht. Verdacht erregt in dieser
Hinsicht, daß die Kinder erst in der neunten Morgen-
stunde an Herbeiholung von Hilfe dachten, während
der Ueberfall früh vor fünf Uhr geschehen war.
Auch haben sich bei den Einzelvernehmungen der
Kinder Widersprüche ergeben. Thatsache ist, saß daS
Familienleben in dem Hause des Pfordts das denkbar
traurigste gewesen ist. Besonders schlecht soll Pfordte
seine verstorbene Frau behandelt haben. N cht einmal
die der Frau nach einer Operation verordnete ärzt-
liche Behandlung hat er ihr angedeihen lassen.
Der Correspondent der „Leipz. Neuesten Nachrichten"
äußert sich in einem längeren Schreiben u. A. wie
folgt: Durch verschiedene Umstände erhält der Ver-
dacht der Thäterschaft eine ganz neue Richtung. Es
wirs angenommen, daß der Vater Pfordte plötzlich
von Geistesstörung befallen worden ist und in diesem
Zustande versucht habe, seine Kinder zu tödt-n. Der
13jährige Knabe und daS 17jährige Mädchen dürften
sich aber gewehrt u. hierbei dem Vater die tödtlichen
Verletzungen beigebracht haben. Verdacht erregte in
dieser Hinsicht, daß die Kinder erst in der 9. Mor-
genstunde an Herbeiholung von Hülfe dachien, während
der Überfall früh vor 5 Uhr geschehen war. Auch
haben sich bei den Einzelvernehmungen der Kinder
Widersprüche ergeben über die nächste V/rhaltungs-
weise nach dem Auffinden des auf der Treppe liegen-
den Vaters. Montag Nachmittag halb 4 Uhr wurde
der Leichnam des ermordeten Pfordte in dem Sektions-
hause des städt. Kranksnshauses fickt. Die Section
wurde vom BkznkSarzt Dr. med. Erler und Dr. med.
Fiedler im Beisein des Staatsanwaltes Gerhard auS
Dresden und des AmtSgerichtsraths Dr. Pinther
auSgeführt. Der Befund der Leichenschau wurde in
30 einzelnen Punkten eingehend protokollarisch nieder-
gelegt. Als Gutachten wurde festgestellt, daß 1. der
Tod verursacht worden ist in Folge der durch Schläge
verursachten Quetschung des Gehirnes; daß 2. die
Schläge geihan wurden mit einem stumpfen beilartigen
Instrumente; daß 3. die Einwirkung der Schläge
mit voller Wucht geschah. Ein Selbstmord ist nach
dem ärztlichen Befunde vollständig ausgeschlossen.
— Wege» Wahrung des Beichtgeheimnisses
zwei Jahre Zuchthaus verbüßt. Im Herbst 1894
wurde der kath. Priester Lurtz vom Gerichie in Bal-
timore zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt, weil er
seine Thätlgkeit als Seelsorger dazu mißbraucht haben
sollte, einem schwerkranken Bankier eine große Summe
Geldes zu stehlen. Mit gewaltigem Geschrei u. sicht
lichem Behagen wurde die Geschichte damals in vielen
liberalen, sozialdemokratischen und farblosen Blättern
breitgetreten. In der Gerichtsverhandlung hatte Hr.
Lurtz angegeben, er sei kein Dieb, im Nebligen aber
jede Auskunft verweigert, wie daS viele Geld, welches
nachweislich dem inzwischen verstorbenen Bankier ge-
hört hatte, iu seinen Besitz gekommen sei. Jetzt mel-
den nun amerikanische Blätter, daß derselbe Gerichts-
hof im Wiederaufnahme-Verfahren den Priester, nach-
dem er schon über zwei Jahre im Zuchthaus zuge-
bracht hat, freigesprochen habe mit dem aus-
drücklichen Bedauern über den früheren Rechtsirrthum.
Aus den Papieren des verstorbenen Bankiers hat sich
herauSgestellt, daß dieser dem Priester, der ihm die
hl. Sterbsakramente ertheilte, jenes Geld übergeben
hatte zur Rückerstattung an eine von ihm früher ge-
schädigte Person. Die Rückerstattung war aber eine
Folge der Beichte und fiel unter das Beichtsiegel. Um
dieses nicht zu brechen, opferte der Priester seine Ehre
und seine Freiheit. Als Genugthuung für daS große
Unrecht, das ihm geschehen, hat er dar frohe Bewußt-
sein, seine schwere Pciesterpflicht erfüllt zu haben.
Neueste Nachrichten.
* Wie», 6. März. Die Abends von der libe-
ralen Partei einberufene Wählerversammlung des
ersten Wahlkreises, fünfte Kurie, war von mehr als
2000 Personen besucht. Der liberale Kandidat Frau-
enberger wurde ruhig angehört. Nach einer längeren
Diskussion wurde bei der Abstimmung der sozial-
demokratisch; Kandidat Neumann einhellig acceptirt. —
Ministerpräsident Graf Badem begibt sich morgen zum
Abschlüsse der AusgleichungSverhandlunzen nach Bu-
dapest.
* Paris, 5. März. Gerüchtweise wird von hier
mitgetheilt, der griechische Gesandte in Konstantinopel
habe die Rückziehung der türkischen Truppen von der
griechischen Grenze verlangt. Die Türkei habe ge-
antwortet, Griechenland solle erst seine Truppen von
der Grenze zurückziehen.
* Athen, 5. März. Die beiden letzten Jahrgänge
der Reserve werden nunmehr auch einderufen werden.
WmW kllMW GeMlsdWttMMe ill Miaelderg.
Sonntag, den 7. März.«
I« der Jesuitenkirche:
Morgens '/»7 Uhr: Hl. Messe.
„ 8 „ Schulgottesdienst.
„ 9 „ Hochamt mit Verlesung des Fasten-
Hirtenbriefes.
„ 11 „ Stille hl Messe.
Mittags 1 Uhr: Christenlehre.
„ 2 „ Fastenandacht.
, '/,8 „ Fastenpredigt mit Andacht.'
Nothkirche
Morgens 6 Uhr: Spendung der hl. Communion.
„ 8 Uhr: Hl. Messe.
, 9V- „ Hochamt mit Vorlesung des Fasten-
Nachmittags 4 Uhr: RsligiöserlBortrag für die Mitglieder
deS Marien-Ver-ins.
Laudw. Besprechungen und Versammlungen.
Sonntag den 7. März: Landwirtschaftliche Besprechung
in Wertheim; Generalversammlung des landwirtschaftlichen
Bezirksvereins Bruchsal; Generalversammlungen der land-
wirtschaftlichen Ortsvereine in Plankstadt u.Sandhausen.
Donnerstag den 11. März: Generalversammlung des
Vorschutzvereins in Plankstadt.
Samstag den is. März: Generalversammlung drs
Ländlichen Kreditvereins Meckesheim.
Sonntag den 14. März: Generalversammlung des
Landwirtschaftlichen Bezirksvereins in Sinsheim-
Freitag den 19. März: Generalversammlung des
Konsumvereins in Mannheim-
Sonntag den 21. März: Generalversammlung deS
Spar- und Vorschutzvereins in Handschusheim.
Ausruf zum Bau einer katholischen Kirche in
Brombach, Pfarrei Lörrach i. W.
Der Bau einer eigenen katholischen K rche für die
700 in den prot stantischen Gemeinden Brombach,
Haagen und Hauingen lebenden Katholiken ist ein von
der hohen Kirchenbehörde anerkanntes dringendes Be-
dürfniß geworden, um so mehr, als die Pfarrkirche iu
Lörrach nicht mehr genügend Raum bietet für die
Katholiken der Stadt selbst.
Durch den Bonifaciusverein ist bereits der Bau-
platz für eine Kirche in Brombach, als dem Mittel-
punkte der 3 Gemeinden, gewonnen und weitere Mit-
hilfe in Aussicht gestellt worden, wie auch die Katho-
liken von Brombach, Haagen und Hauingen, welche
zum größten Theile Fabrikarbeiter sind, mit lobens-
werthem Eifer und nach besten Kräften den Kirchen-
bauverein daselbst unterstützen.
Damit aber die Vollendung des Baues in nicht
allzuferne Zukunft verschoben werde, wenden wir uns
mit Vertrauen an die Mithilfe unserer katholischen
Glaubensbrüder.
Helfen Sie uns durch eine wenn auch noch so
kleine Gabe, daß recht bald zur Ehre Gottes, zur
Befestigung des katholischen Glaubens und zum Heile
der Seelen die Kirche in Brombach vollendet werde.
Jede, auch die kleinste Gabe wird vom unterzeich-
neten Pfarramt in Lörrach mit herzlichem „Vergelt'-
Gott" entgegengenommen.
Lörrach, im Februar 1897.
Der kathol. Stiftungsrath Brombach:
I. Schlatterer, Stadtpfarrer.
Auch die Expedition deS „Pfälzer Volksblatt" ist
gerne bereit, Gaben für obigen Kircheabau anzu-
nehmen.