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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 20
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Der Amateur-Photograph. Berichtigungen. Unsere Abbildung
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318


Yir. 20

Der Amateur-Photograpb.

»Eine Neuheit, die für Architekturaufnahmen
und Reproduktionen von Wichtigkeit iſt, hat Emil Laux in
Naundorf bei Schmiedeberg patentiren laſfen. Bekanntlich
iſt es unerläßlich, daß bei Aufnahmen von Obiekten mit
ſenkrechten Linien, bei Architekturen, bei Reproduktionen 2C.
die Mattſcheibe genau parallel mit der Aufnahmefläche
läuft, wenn die Linien nicht auf der Platte divergiren
ſollen. Man hat das bisher dadurch hewerkſtelligt, daß
man die neigbare Mattſcheibe, bezw. das Objektivbrett
entſprechend in die nöthige Stellung brachte, und dann
mitkelſt Stellſchraube in der eingeſtellten Lage feſthielt.
Dieſes Verfahren iſt zwar für die meiſten Fälle hinreichend,
doch laſſen ſich damit ganz korrekte Einſtellungen nicht ſehr
raſch erzielen. Man muß ſich dabei immer auf der Matt-
ſcheibe nochmal überzeugen, ob auch 3. B. ein Quadrat
wirklich winkelrecht wiedergegeben iſt, und ev. nochmalige
verſchiebungen vornehmen. Bei der Laurſchen Veuheit
wird die Neigung der Mattſcheibe, oder auch des Objektiv-
brettes, durch ein mittelſt Mikrometerſchraube in Thätigkeit
zu ſetzendes Hebelwerk bewirkt, wobei man alſo auf der
Mattfcheibe genau verfolgen kann, wie durch die Drehung
der Schranbe ſich die Liniatur des Objektes millimeter-
weiſe verändert. Es kann hierdurch, was leicht einleuchtet,
ein äußerſt exaktes Einſtellen erfolgen.

— 4 —
* Dauerhafte Photographien. Man überzieht
die unbeſchnittene, in einen Rahmen geſpannte Kopie mit
der abgeſetzten und filtrirten Löſung von:

Amerikaniſches Kolophonium 5 g
Weißes Wachs 18
Alkohol 100 cem
Yether 70 cem

Durch Heißſatinage erhalten die Bilder hohen Glanz und
werden durchſichtiger. Die Sylvinſäure des Kolophoniums
zerſtört die etwaigen Refte von Fixirnatron. Wer die
Bilder nicht ſatiniren will, erwärme dieſelben über einem
Heizapparat. Hernach werden die Bilder beſchnitten und
aufgezogen. Man kann aber auch ſo verfahren, daß man
die Bilder in die filtrirte, vom etwaigen Bodenſatze ge-
trennte Löſung legt und in der Wärme trocknet. (C. FI)
( Kunie 1 1 nacdh Chr 20 7 02
»Einen internationalen Wettbewerb mit
einer ſich daran ſchließenden Ausſtellung für Amateur-
Photographen veranſtaltet die Association générale des
Etudiants de LIIniversité de Poitiers. Die Einſendungen
müſſen bis zum 15. Oktober 1902 an den Sekretär Zer
Gefellſchaft nach Poitiers, Place d'Armes 11, erfolgen. Die
Aufnahme hängt von der Jury ab. Jeder Ausſteller er-
hält ein Erinnerungsdiplom, und außerdem werden Kunft-
gegenſtände, Medaillen und ehrenvolle Erwähnungen ver-
theilt. Außerdem wird eine aus Photographen gebildete
Unterjury 3 Medaillen und Erwähnungen uur von rein
photographiſchem Standpunkt aus vertheilen.

Berichtigungen.

Herr KHunſtmaler Eduard Daelen Düſſeldorf,
ſchreibt uns im Auftrage der Kommiſſion der Sonder-
ausſtellung „Freie Kunſt“:

In Ur. 18 Ihrer Zeitſchrift bringen Sie über die
Sonderausſtellung „Freie Kunſt“ eine Votiz folgenden
Inhalts: „Freie Kunft, Sonderausſtellung Düſſeldorfer
Künftler, nennt ſich die hier kürzlich eröffnete zweite Kunſt-
ausſtellung Sie iſt ein Salon der Befüſirten.“ — Dieſe
Darſtellung entſpricht durchaus nicht dem Thatbeſtand In
Wirklichkeit ſind von den über 300 ausgeſtellten Kunft-
werken kaum 20/0 refüſirte. Danach iſt doch gewiß kein
Grund vorhanden, dieſe ganze Ausſtellung einfach mit der
Bezeichnung „Salon der Kefüſirten“ abzuthun ... Die
weitaus größere Anzahl der bei der hieſigen deutſch-
nationalen Kunſtausſtellung Refüſirten hat ihre Arbeiten
in der Kunfthalle und bei Schulte zur Ausſtellung gebracht,
wo ein großer Theil der refüſirten Bilder ſich noch heute
befindet. Da nun die in Ihrer Zeitſchrift enthaltene un-
zutreffende Bemerkung geeignet iſt, für unſer Unternehmen
ſehr ſchädigend zu wirken, fo apelliren wir an Ihre Recht-
lichkeit, indem wir Sie bitten, baldmöglichſt eine Bichtig-
ſtellung, der Thatſache entſprechend, in Ihrer Zeitſchrift
bringen zu wollen.

»In der Beſprechung des von Max Marterſteig
herausgegebenen „Jahrbuchs der bildenden Kunſt
I902“, die in No. 15 der „Kunſt-Halle“ erſchien, befindet
ſich der Paſſus: „vor dem Inhaltsverzeichniß lieſt man
auch noch eine ziemlich underfängliche Mitarbeiterliſte.
Man weiß ja, wie leicht Liſten von Mitarbeitern entſtehen.
Sie ſind nur zum kleinen Theil die, welche den Inhalt
der Publikationen wirklich machen; und nur auf dieſen
Theil kommt es dem geſchäftskundigen Unternehmer an.“ —
Der Herausgeber des „Jahrbuchs der bildenden Kunſt“
legt Werth darauf, zu konſtatiren, daß jeder der in der
Mitarbeiterliſte angeführten Autoren auch mit einem Bei-
trag im „Jahrbuch“ vertreten iſt, dieſe Mitarbeiterliſte
demnach nur eine Ergänzung des Inhaltsverzeichniſſes
bietet und keine geſchäftliche Reklame iſt.

S
Unsere Abbildung.

Der Künftler des vorliegenden Blattes, Carl Kapp-
ſtein-Neubabelsberg, hat ſich durch eine Anzahl ausge-
zeichneter Arbeiten in Malerei und Lithographie in die
vordere Reihe unſerer heimiſchen Thiermaler und Zeichner
geſtellt. Namentlich das Leben der Hunde und Jagdvögel
hat Kappſtein meiſterhaft zu erfaſſen gewußt.

$


Soeben erschien: Die S. Auflage von
Hermann von Missmann,

Unter deutscher Flagge

quer darch Afrika

von West nach Ost.

Mit einem Titelbilde, 24 Vollbildern und 34 Text-

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nebst einer Karte von Richard Kiepert.

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liefere ich jetat zum Preise von M. 8,— für das
broschierte, M. io, - für das gebundene Exemplar.

Aus dem Inhalt: ;

Eduard Schnitzers Jugendjahre. — In türkischen Diensten. —

Im Sudan. — Der Kampf mit dem Mahdi. — Die Pxpedition
Stanleys. — Unter deutscher Flagge. — Emins Tod.
 
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