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Pfälzer Volksblatt: Organ für Wahrheit, Freiheit & Recht — 1.1897

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Januar 1897
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Nr. 25
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https://doi.org/10.11588/diglit.42846#0103

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30- 3°n. Expeditionsasststent Heinrich
^^ntenftpn- wurde zur «er ehung einer Betriebs-
, * ^'"her versetzt.
^0. Jan. Die Inhaber der weltbekann-
N u- S. Goldschmiedt in Frankfurt
ru Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers
* -°wnd ernannt.
Ddchx? 30. Jan. Verhaftet wurde ein Dienst-
.»n 20 Nebenmädchen eine Uhr im W-rthe
'"wendet hat Gestern Nachmittag wurde
°r rechte s^^Vbelter im Rangrrbahnho beim Rangiren
" Der unglückliche Mann wnrde
«°r Akademische Krankenhaus verbracht, woselbst ihm
^ki, vxawerden mutzte. Einige junge Leute
. wegen Ruhestörung zur Anzeige.
Mi /^rgemünd, 28. Jan. Herr W-ingroß -
le i>re ? A ^nzer hier, s-tzt drei Preise aus für
^rschiedene Entwürfe für Wein- u. Cognac-
drejz 130/100 nun und zwar einen 1.
einen 2. von 40 M. und einen
^ko n» Bedingungen stehen auf Wunsch
sind demselben zur Verfügung. Die Entwürfe
? b,S zum 1. März 1897 an obenge-
'«>e Firma zu richten.
sich 29- Jan. In Merchingen stürzte
? u^heirathete Handelsmann Levy Thalheimer
dar k.'l seiner Wohnung auf die Straße und
Tübsi Wahrscheinlich Hal Thalheimer den
Ai'"Ew Anfall von gestörter Geistes
""gleit dollführt.
28. Jan. Herr Emil Haas, Lehr.
Ard- E'kunt und Volontär am hiesigen Gymnasium
heim Stellvertretung an die Realschule in Si L
Karl Reinmold, Hauptlehrer und
Ad- ttDangs-rziehungSaustalt in Flchingen
Herr Hauptlehrer nach Eppinger, versetzt und
Ate,U'"pp Wörner, SchulverWalter dakelbst als
^tiehxxx nach HugSweier.
^9- Ja"- Bei der heute Vormittag
Ä n Ersatzwahl zweier Stadtverordneten wur-
Ftan. ^V' d'e Herren Ludwig Bopp mit 59 und
hielt-» R^^ert mit 37 Stimmen. Außerdem er.
h M Stimmen: die Herren Wilhelm Franz 29,
^Lumpp 2 und Berthold Bär 1. » « '
stil n 29. Jan. Der Obstbauverein Bruch-
Z Sonntag den 31. Januar Nachmittags
bxj I lm „Emhorn" dahier, eine Versammlung, wo-
?i>stbaumlehrer Klein von Augustenbera
^rag halten wird. "
»ach I""- Sicherem Vernehmen
iM 9,„?bsich!igen dre Großherzoglichen Herrschaften
iibe^n^ nächsten Woche von Schloß Baden hier
FrüK und den Rest des Winters und das
Die Genesung des
A so weit gediehen, daß dieselbe jetzt
.vollendet betrachtet werden kann.
Ast-^en Bade«, 28. Jan. Gelegentlich des bs-
erheb-» - Sründlichen Umbaues der Station Oos
Nkrb-n such jetzt hier lebhafte Stimmen, welche eine
erster M die Legung eines
«°rs?r" auf dieser Strecke angestrebt werden.
Hrlick*-zu diesen Verbesserungen fehlt es na-
k'd, So tritt Jemand öffentlich dafür
^aien lhren dunklen Namen zu
Babnk"?^ dafür Baden-OoS zu setzen,- der jetzige
^Nre M soll Baden-Stadt genannt werde». Das
sei sg Gliche auf der 4,3 Kilometer langen Strecke
Lrdausson» Gleis vorhanden, das nöihiqe
^ungsmaterial könne ebenso leicht beschafft
Straßen südlich der Bahn.
Ae>?^'-sind angeblich zu verbreitern, von
^Uktion-?",'^ «u Oos nur sehr geringer Eisenkon-
?"berer Landpfeiler bedarf. Erst wenn
^na-» ^?°^^S-sichert, könne von leichten Verbin
ästend bcsi-ren Zugsanschlüssen, Haltestelle in Baden-
Ak ZlelSanlagen zum GaS- und ElektrizitätS.
2». s«. N--dd-m un,--° MU-
laduno«^bahn seit 28. Dez. 1896 für den Wagen-
d-v an» ^ffiet wurde, ist dieselbe seit gestern
sich w 5 Verkehr übergeben. ES realisict sich
der m "? lang geh gtcr Wunsch aller Thalbewohner;
Ab-fflia blühenden Holzindustrie, dem regen Ge
Neues unserer strebsamen Bevölkerung ist so ein
r>n W", ^"^"ttttel zu Seite gestellt. Heute liegt
aller U-! ?ollendet vor uns, dem sich Schwierigkeiten
des NerÜn^ W-g stellten. Mögen die Segnungen
»eiche» M '»einer für das ganze Thal fegens-
stier »„s ffe gütend machen. Was die Eröffnungs-
Einladen»?' ru welcher erst 2 bezw. 1 Tag vorher
der fcbK Achen konnten, so verlief dieselbe in
lichen Ki Welse. Er war ein Volksfest im eigent-
niit vor 12 Uhr fuhr der „Festzug"
'»otiv!- ,IN- Kirsten, mitfahnenumwehler Loko-
ihal ei,- " m lebhuftec Begrüßung im Bahnhofe Peters
ballte der Gemeinde, das Lokalbahn-
Hatten' I^lreiche Interessenten, die ganze Schuljugend
hi°ß Ze? ^pA'ge aufgestellt. Im Wartesaal
e<uw7ck??'^?ll5.^«str die Gäste willkommen.
twrckelte sich so beim Feste das fröhlichste Leben.

Erst abends 10 Uhr führte das Dampfroß die er-
schienen«» Gäste nach Bühl, und nachts nach 12 Uhr
noch viele Festtheilnehmer ins Oberbühlerthal.
* Bühl, 29. Jan. Der PostomniduS nach Bühler-
thal fuhr gestern zum letzten Male seinen Weg und
war aus diesem Anlässe reich bekränzt. Der Postillon
führte eine Ehrenpeitsche und ein silbernes Posthorn
mit sich.
* Emmendingen, 29. Jan. Bei der Haltestelle
der Lokalzüge an der Heil- und Pflegeanstalt wollten
gestern Nachmittag zwei Mädchen, angeblich eine
Wärterin aus der Anstalt und eine Fabrikarbeiterin
aus dem Elsaß, noch eiligst den Lokalzug erreichen
und schlüpften zu diesem Zweck durch die geschlossene
Barriere. In diesem Augenblick kam der Kurszug
dahergedraust, erfaßte das eine Mädchen, schleifte eS
ungefähr 30 Meter und brachte ihm solche Verletz-
ungen bei, daß es auf der Stelle eine Leiche war.

GerWtKfanl.
* Heidelberg, 29. Jan. (S ch ö ffe n a e r i ch t s s i tz>
u n a vom 28. Jan) 1. Heinrich F ey, Fahrmann von
Schriesheim, wegen Diebstahls 4 Wochen Gefängniß. 2.
Karl Robert Wldmann, Metzger von Hüffenhard, wurde
wegen de-gl. freigesprochen. 3. Die Vervandlung gegen
Karl Gnland, Bierbrauer und Heinrich Guland, Maurer
von Heidelberg, angeklagt wegen Körperverletzung, wurde
vertagt. 4. Heinrich Frey, Schlosserlehrling von Lobenfeld,
wegen dcsgl. 1 Woche Gefängniß. 5. Michael Klingler,
Cigarrer.macher und Michael Hilbert, Wickelmacher, beide
von Sandhaufen, wegen desgl., ersterer 3 Wochen,
letzterer 6 Tage Gefängniß. 6. Ludwit Anton Hag,
Taglöhmr von P.tersthal, wegen Körperverletzung, Haus-
friedensbruchs und Sachbeschädigung 4 Wochen Gefängniß.
7. Georg Sommer, Eiftndrebec von Ziegelhäuser«, und
Eugen Josef B^ennfleck von Oberlauda angeklaqt wegen
Betrugs, ersterer 8 Tage, letzterer 2 Tage Gefängnis. 9.
Georg Lo-chele. TaMöhner voll Naßwch, wurde von der
Anklage wegen D-cbstahls sreigesprochen.

Vermischte Nachrichten.
— Arnstadt, 28. Jan. Wie amtlich gemeldet
wird, fuvr gestern Abend gegen 9^/« Uhr auf einem
vor dem Adichlußsignal dks Bahnhofes Arnstadt halten-
den Güterzug eine aus der Richtung von Plauen
nachfolgende einzelfahrende Maschine auf, wodurch
die wer letzten Wagen des Güterzuges sowie die auf-
gefahrene Maschine entgleisten und beschädigt wurden.
Em Bremser des Güterzuges brach beim Zusammen-
stoß daS Genick. Der Tod trat sofort ein. W-itece
Verletzungen von Personen sind nicht vorgekommen.
Der Zug hatte in Folge Schneesturmes über zwei
Stunden Verspätung gehabt. Die nachfolge-.de Ma
schine war bei der Blockstation Siegebach durchge-
lsssen worden, bevor die Zurückmeldung des Güter-
zuges von Arnstadt erfolgt war.
— Wien, 29 Jan. Der Schauspieler Leonhardt
Staegemann aus Düsseldorf erschoß gestern in Buda-
pest die Schausp'elerin Aenni Helming und dann sich
selbst.
— Belfort, 29. Jan. Auf dem Elsässer Belcyeu
wurden zwei französische Zollbeamte vom Schneesturm
überrascht. Der Eine erfror, der Andere stürzte ab,
erlitt einen Beinbruch und wurde erst nach 18 Stun-
den aufgefundeu.
— Die Verbreitung von Bildung ist an sich
sehr löblich, und dem deutschen Buchhandel haben wir
in dieser Beziehung gewiß sehr viel zu verdanken.
Nur darf die Art und Weise des Verschickens der
Bücher „zur Ansicht" nicht lästig werden. Ein Z>m-
mermeiftcr in einer Stadt des deutschen Ostens wurde
von einem Buchhändler fortgesetzt mit derartigen An-
sichtssendungen überschwemmt. Mehrere Aufforderun-
gen, diese Sendungen zu unterlassen, blieben erfolglos.
Da erschienen kürzlich zwei Arbeiter des Zanmermei-
sterS in dem Geschäft des Buchhändlers und legten
dort einen starken Balken nieder mit der Mittheilung,
den schicke ihr Meister dem Herrn Buchhändler „zur
gefälligsten Ansicht."
— Erfahrungen einer Erzieherin in Bra-
silien. Vor einigen Tagen ist die 22jährige Tochter
eines Berliner Postunterbeamteu, die vor 6 Monaten
unter glänzenden Bedingungen als Erzieherin zu einer
deutschen Familie in Rio de Janeiro engagirt wor-
den war, nach Berlin zurückgekehrt. Die Stellung
hatte eine achtbare, mit der brasilischen Familie be-
freundete Firma vermittelt. Als die junge Dame in
Rio de Janeiro landete, waren unglücklicher Weise
beide Kinder (Mädchen) gestorben. Man zahlte d-r
Berlinerin ein halbes Jahresgehalt und die Kosten
der Rückreise. Zu ihrem Unglück ließ sich die Uner-
fahrene bestimmen, bei einer anderen in Brasilien
einheimischen Familie eine Stelle als Erzieherin an-
zunehmeu, in der sie bald gewahr wurde, daß die
weiblichen Angestellten in einem solchen Hause schlech-
ter als die Sklaven behandelt werden und völlig recht-
los sind. Endlich gelang es der jungen Dam?, durch
Vermittlung des ConsulS wieder frei zu kommen, u.
da sie glücklicherweise mit ausreichenden Mitteln ver-
sehen war, so konnte sie endlich die Rückreise nach
der Heimath wieder antreten. Die Schilderungen,
welche die Heimgekehlte von den Leiden weiblicher
Dienstboten in Brasilien macht, spotten jeder Beschrei-
bung. Bei der geringsten Veranlassung müssen sie es

sich von der Herrschaft gefallen kaffen, g schlagen zrr
werden. Dieser steht ein Züchtigungsrecht zu, wie e-
unter Sklavenverhältnisftn vor 30 Jahren noch üb-
lich war.
— Dar Geld liegt auf der Straße — Par-
don k im Wasser. Daß das Wasser des OceanS
goldhaltig ist, weiß jedermann; neu ist aber eine
Schätzung, die ein amerikanischer Gelehrter aufgestellt
hat, und nach welcher der Goldgehalt deS OceanS
nicht weniger als 100,000,000,000,000 Kilogramm,
d. h. hundert Milliarden Tonnen beträgt. Man braucht
es nur tzerauszuholen; denn eia Eigenthumsrecht auf
den Ocean steht Niemand zu. Also frisch an's Werk!

Neueste Nachrichten.
* Kiel, 29. Jrn. Der Kaiser ist heute Abend
8 Uhr mit Gefolge hier eingetrofftn. Am Bahnhofe
waren Pcinz Heinrich von Preußen, der Erbprinz
von Sachsen-Meiningen und der Erbgroßhrrzog von
Oldenburg zur Begrüßung erschienen.
* Hamburg, 29. Jan. lieber die Lage des
Streiks ist keine Veränderung zu berichten. Bisher
erklärten sich die Versammlungen einstimmig für
Fortsetzung des Streiks, selbst wenn die Unterstützungen
verringert werden sollten. Jndeß Kurden bereits
einzelne Abfälle gemeldet.
* Paris, 29. Ja». Bei dem Frühstück, das
heute bei dem Minister Hanotaux zu Ehren des russi-
schen Ministers des Auswärtigen Grafen Murajew
stattfand, bracht; Minister Hanotanx folgenden Trink-
spruch auf den Grasen Murawjew aus:
„Ich bin überzeugt, meine Herren, daß Sie Alle
meine Gefühle theilen werden in d-m Augenblicke, wo
ich das Glas erhebe, um den hervorragenden Staats-
mann zu begrüßen und zu beglückwünschen, den
ein erhabener Wille eben zu dem Amte befördert
hat, für welches er durch seine seltene Begabung
und die großen Dienste, welche schon seine bis-
herige Laufbahn auszeichneten, bestimmt war. Währ-
rend Ihres kurzen Aufenthaltes unter uns, Herr
Minister, werden Sie gefühlt haben, — ich bin dessen
sicher, denn das fühlt man schnell — daß Sie alle
unsere Sympathien besitzen. Ich zweifle nicht, daß
Sie meine Herren, sich den aufrichtigen Wünschen an-
schließen, die ich im Namen einer befreundeten Re-
gierung und einks befreundeten Volkes zum Ausdruck
dringe, wenn ich dis feste Uebcrzeugung ausspreche,
daß Graf Murawjew in seinem hohen Amte lange u.
erfolgreich mita-b-iten wird an dem Ruhme und der
Wohlfahrt der Regierung Kaiser Nikolaus U, an dm
guten internationalen Beziehung welche zwischen den
Mächten bestehen, und in den gemeinsamen Beziehun-
gen der letzteren zu Gunsten des Friedens und der
Menschlichket."
Graf Murawjew erwid.ri hierauf:
„Herr Minister! Auf Bffehl des Kaisers bin
ich in dieses so schöne, meinem ganzen Vaterlande so
theure Frankreich gekommen und bin glücklich gewesen,
Ihre Bekanntschaft zu machen, und in persönliche
Beziehungen zu Ihnen zu treten. Mein lieber
Kollege, wenn Sie mir gestatten wollen, Sie so
zu nennen, ich erhebe mein Glas und trinke auf
Ihre Gesundheit in der Ueberzeugung, daß die
intimen Beziehungen, welche zwischen unfern beiden
Ländern bestehen, wie in der Vergangenheit die festeste
Bürgschaft des Friedens bleiben werden.'
Beide Triuksprüche wurden von allen Gästen ste-
hend angehört.

Gedenket der hungernden Bügel!

WinW-katlMW GeineiMgMMM in Mmiberg.
Sonntaz, den 31. Januar.
In der Jesuitenkirche:
Morgens '/-7 Uhr: Frühmesse.
„ 8 „ SchulMieswenst.
„ 9 „ Hocha- t mit Predigt.
" 11 „ Stille hl. Messe.
Mittags I Uhr: Christenlehre.
„ 2 „ Vesper.
Nothkirche
Moraens 6 Mr: Spendung der hl- Commumon.
Morgens 8 Uhr: Hb Messe-
9'/2 „ Hochamt mck Predigt.
" 3 „ Vesper

F-- Ll« rrvn-8t»L L«. -
K Lux Liu OLsviot
N voxpsldrsi t 8 »«k VöriLuxsv. 8 Ooxxsldrsit
ÄLLl. 1"" """ 1.95p.Lltr.
Würosso Au8«abl in Vslaues, Oksviots-, Kammgarn-, 3o«gn-
N u. tpa'otoisiotren tu solictsü uuä Zrrtsu AaaUtLtsu,
sovis moctsrnstsii Osssius
Z vsrssuäsii in sin^slnön Llstsrn, so^vis rru As-assn
I sranoo
I «!<>., I r»:» M»!».
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von 25 UtsuiNA an xsr Nstsr.
 
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