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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 2
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^8 Die K u n st - p a l l e. -

Nr. 2

wurfs des Bildhauers L. Seffner erfordert iudeß die
doppelte Summe.
* Ein Deickinal für die Aerzte F. E. Richter, Be-
gründer des Bundes Deutscher Aerztevereine und Ld. Graf,
Präsidenten des deutschen Aerztetages, ist beschlossen und
Prof. Karl I e nssen-Düsseldorf mit der Ausführung be-
traut morden.
* In Luzern arbeiten Schweizer Lande an einen:
S ch u w ar ow-D enkmal auf russische Rosten. Der Platz
desselben ist die entlegene Teufelswand. Dort ist bereits
das riesige Kreuz mit seiner originellen Form und der
darunter befindlichen russischen Inschrift weithin sichtbar.
Die Arbeiter, welche am Felsen daran meißeln, schweben
dabei über einer mehr als (00 Meter tiefen Kluft. Das
Denkmal will Schuwarow's einstigen Alpeuübergang feiern.
* Ernest Renan, der berühmte Franzose, erhält in
seiner peimat in der Betragne ein bescheidenes Denkmal:
Marmortafel mit Bildniß-Medaillon und Inschrift.
Ausstellungen.
* Inr Potei „Kaiserhof" zu Berlin hat perr Jos.
de Kuyper eine dem Rotterdamer „Kunstklub" ge-
hörige Bildersammlung zur Ausstellung bezw. zum Berkaus
gebracht. Die Sammlung zerfällt in zwei Theile, in eine
Gruppe wirklich erlesener, tadellos erhaltener alter Ge-
mälde der holländischen Schulen des (7. Jahrhunderts,
von zum Theil ersten Meistern wie Lobbema, A. und
I. van Gstade, van Goyen, Potter, Jan Steen, Aert van
Geldern, P. de pooch, L. Dusard, Ian pals, peda,
Knüpfer, und eine Gruppe neuerer französischer und
niederländischer Merke. In letzterer ragt besonders eine
mit großer Kraft gemalte Maldlandschaft von Rousseau
hervor, neben recht guten Bildern von Pörault, Benj. Tou-
stant, Daubigny, Troyon, Diaz, Tourbet, Bouguereau, Mnn-
kacsy, ferner Israels, Mauve, Mesdag u. a.
In: Verein Berliner Künstler (Milhelmstr. 92)
ist eine der Münchener Pofkunsthandlung E. A. Fleisch-
mann gehörige Sammlung von hervorragenden Kunstwerken
zur Ausstellung gelangt, darunter Merke von Ld. Grützuer,
F. A. von Kaulbach, G. von Lanal, F. von Lcubach,
A. Achenbach, Menglein, Madrazo rc.
Berlin. In eineiu Lokal „Anter den Linden" wird
bei künstlicher Beleuchtung ein Gelgemälde „Thristus"
von A. Kurtz-Mien gezeigt: eigentlich nichts weiter als
das in lichten Farben subtil gemalte Kniebildniß eines blond-
bärtigen schlanken Mannes, der ein weißes härenes Gewand
und blaues Unterkleid trägt, die pände vor seinem Leibe
ineinanderlegt und mit sanften Augen aus dein Bilde einer
Mafserlandschaft her a u s s ch aut.
* Bei Schulte in Berlin sind, außer den oben be-
sprochenen Kunstwerken, noch Gemälde von G. Achenbach,
G. v. Bochmann, Utax Schlichtung (Damenbildniß), T. Kiesel,
F. A. von Kaulbach, Th. von Lckeubrecher, Ad. Schreyer,
Georg Koch, G. Lampe, Kowalski, Tarl Jordan u. a. aus-
gestellt.
* Bei Gur litt in Berlin finden einige flott model-
lirte Arbeitei: der amerikanischen Bildhauerin Mrs. Lod-
wallader Gnild, neben Bilderi: heimischer und fremder
Meister, die in der „Knnstfchau" nicht erwähnt wurden, von
Pans Gide, PH. Franck, L. Ury, Paul Baun:, G. Tckmann,
G. Jansen, A. Keller u. a. Beachtung.
* Der Kunstsalon von Trust Arnold in Dresden ver-
sendet den Katalog einer kürzlich eröffneten, überaus inhalt-
reichen Ausstellung von pand Zeichnung en deut-
scher Künstler, der auch ein Paar Skulpturen von Franz
Stuck, Fritz Mackensen, M. Gasteiger, Geyger u. a. beige-
geben find, Mir werde«: auf diese interessante Veranstaltung
noch ausführlich zurückkommen.
* Im Kgl. Kuxferstichkabiuet zu Dresden ist
eine Spezialansstellung von graphischen Darstellungei: der
„Geburt Lhristi" kürzlich eröffnet worden.
Mien. Das „M. Fbl." klagt über den finanziellen
Mißerfolg der Kunstausstellungen, welcher die Künstler des
Auslands fern: halte. Menzel und Raffaelli selbst wurden
natürlich unlängst sehr bewundert, aber nicht gekauft. Die

„Künstlergenossenschaft" müsse jetzt schon zu starken
Lockmitteln greifen, um überhaupt noch Ausländer nach
Mien zu bekommen. Ls herrsche hier „eine richtige Schutz-
zollpolitik in der Kunst". — In: Künstlerhause hat die
Gerlach-Schenk'sche Verlagshandlung eine Sammlung ihrer
Künstler-Entwürfe ausgestellt, von Vorlagen für ihre be-
kannten artistischen Publikationen, „Allegorie:: und Em-
bleme" re. Meister wie Prof. Seder, F. Stuck, Max Klinger,
Karl Maar und von heimischen Kräften Koppay, Klimt,
Berger, Moser, Karger u. a. sind vertreten.
* In Zürich hat man die „zweite" Madonna Six-
tina von Raffael, die sich in: Besitz der Familie Badrutt
in St. Moritz befindet, zur Ausstellung gebracht. Einige
Kenner halten sie für das ältere oder einzige (Original des
großei: Urbinaten.
Ausstellungen sL97.
Antwerpen. (5. März bis (2. April. Einsendungen
bis (. März.
Berlin. 2. Mai bis 50. September.
Thicago. 2(. (Oktober bis 6. Dezember.
Dresden. Internationale Kunstausstellung y Mai bis
50. September. Einsendungen (2. bis 25. März.
Florenz. (9. Dezember (896 bis 3t. März 1892. Ein-
sendungen bis 20. November.
Genf, t- Mai bis (5. (Oktober.
pavre. (. August bis 5. (Oktober.
Mailand. III. Tricnniums - Ausstellung (. Mai bis
50. Juni.
Mexiko. t- April bis Gktober.
München. „Künstlergenossenschaft" und „Sezession".
(. Juni bis 3(. Gktober.
Spaa. 5. Juli bis 30- September.
Tunis. (. bis 25. Mai.
Venedig. II. Internationale Ausstellung 22. April
bis 5(. Gktober. Anmeldung bis s. Januar t89? (in 2 Exem-
plarei:; Formulare vom Sekretariat zu beziehe::). Einsendung
zwischen (. und (5. März (Giardini Pubblici).
S

Atelier-Nachrichten.
* Der Landschaftsmaler p. Basedow, etner unserer
erfolgreichste!: Schilderer der märkischen Natur in ihre::
Stimmungsreizen, empfängt den ersten und letzte:: Sonn-
tag jedes Monats Vormittags (2—2 Uhr in seinen: Atelier
Berlin M., Achenbachstr. 5.
* Ismael Gentz empfängt in seinem Atelier pilde-
brandstr. 6, nur an zwei Sonntagen den 29. November
und 6. Dezember, Vormittags von (0—2 Uhr.
" Die Malerin Anna Tosten oble stellt in dei: nächsten
Machen, Dienstag und Freitag von (t bis 2 Uhr, einen
eben: vollendeten Bilderryklns „Die Tragödie des
Meibes" znr freien Besichtigung in ihrem Atelier, Nettel-
beckflr. 25 IV, aus.
* per ina 1:1: pendrich empfängt in seinen: Atelier
Friedrich wilhelmstr. (6. IV. jeden Mittwoch und Sonntag
von tO —(.

Persönliches.
* Auszeichnungen. Der Maler Professor Graf
F. parrach-Berlin ist zum Mirkl. Geh. Rath mit dem
Titel „Exzellenz" ernannt worden. — Geh. Gberbaurath
Kummer-Berlin und Geheimer Baurath pinkeldeyu-
Berlin zu Gberbaudirektoren und Räthen (. Kl. ernannt.
Der Marinemaler Schnars-Alquist-Lerlin und der Thier-
maler Richard Friese-Berlin erhielte:: das Prädikat
„Professor". — Der Archäolog Prof. Or. D örpfeld-Athen
erhielt das Komthurkreuz des (Ordens der Italienischen
Krone, der Prof. Büttner-Pfänner zu Thal den An-
 
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