DOI issue:
No. 16
DOI article:Stahl, Fritz: Eugen Bracht
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0279
15. Mcri 1897.
München. Wertin. Wien.
II. Icrhrg. Wo. 16
MWM für die bildenden Mnjle
und das Runstgewerbe.
Herausgeber: Geovg Oüllanö.
von Fritz Stahl, Berlrn.
ugen Bracht, den wir noch in voller Kraft und Frische unter uns
schaffen sehn, muß doch in gewissem Sinne schon im Zusammenhang
mit der geschichtlichen Entwickelung gewürdigt werden.
Unter den Künstlern, die bei uns zur intimen Landschaft herüber-
führten, giebt es zwei Kategorien. Die Einen holten ihre Kunst aus
Frankreich, die Anderen gingen, von derselben Empfindung wie die Meister
von Barbizon getrieben, an die heimische Natur. Jene brachten zu-
gleich die glänzende Technik mit, diese begannen mit der Art, die sie auf
deutschen Akademien gelernt, und blieben durch diese Tradition, die sie nie-
mals ganz abzuschütteln vermochten, äußerlich zwischen der alten und der
neuen Kunst stehn. Die Zungen nennen sie gern Kompromißler, ohne zu
bedenken, daß damals mehr Verdienst war, unbefangen die Natur zu
empfinden, als heute, nachdem jene ihnen diese Empfindung als Erb-
theil hinterlassen haben. Es handelte sich in Wahrheit durchaus nicht
um einen Kompromtßsiföndern einfach darum,daß der neuen Art zu empfinden
die neuen Ausdrucksmittel erst erworben werden mußten. Zu diesen Weg-
weisern der modernen Bewegung gehört Eugen Bracht. Zch glaube,
daß er selbst diesen Zusammenhang so fühlt. Mit wahrer Freude verfolgt
er jeden Fortschritt, nie hat er den Versuch gemacht, seine Schüler bei
Anwalt: Eugen Bracht. von Fritz Stahl. —> plastische Pflanzen-
studien (Schluß), von R. Rücklin. — Wie man Velgemälde reinigt und
restaurirt. — Die Große Berliner Kunstausstellung. von Fritz Stahl. —
Line Neuorganisation des Ausstellungswesenr. — Wiener Kunstschau. von
Franz Wolfs. — Kunstchronik; — persönliches; Aus der Technik: Preis-
ausschreiben; Vereinszeitung; vom Kunstmarkt; Bücher und Zeitschriften; Der
Erscheint am t. und fS. des Monats. Abonnements zum Preise von 2 Mk.
pro Vuartal (bei direkter Zusendung 2,Z0 Nk.) bei allen Buchhandlungen
und Postämtern (Postzeitungs-Preisliste Nr. H060. Einzelnummer HO Pf.)
Insertionspreis für die dreigesxaltene Nonpareillezeile HO Pf.
Künstlerischer Arb eits markt: 2 Zeilen kostenlos.
Geschäftsstelle: Kerlin-Charlottknlmrg, Knesebeckstr. 94.
Kommissionär : L). haessel in Leipzig.
München. Wertin. Wien.
II. Icrhrg. Wo. 16
MWM für die bildenden Mnjle
und das Runstgewerbe.
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von Fritz Stahl, Berlrn.
ugen Bracht, den wir noch in voller Kraft und Frische unter uns
schaffen sehn, muß doch in gewissem Sinne schon im Zusammenhang
mit der geschichtlichen Entwickelung gewürdigt werden.
Unter den Künstlern, die bei uns zur intimen Landschaft herüber-
führten, giebt es zwei Kategorien. Die Einen holten ihre Kunst aus
Frankreich, die Anderen gingen, von derselben Empfindung wie die Meister
von Barbizon getrieben, an die heimische Natur. Jene brachten zu-
gleich die glänzende Technik mit, diese begannen mit der Art, die sie auf
deutschen Akademien gelernt, und blieben durch diese Tradition, die sie nie-
mals ganz abzuschütteln vermochten, äußerlich zwischen der alten und der
neuen Kunst stehn. Die Zungen nennen sie gern Kompromißler, ohne zu
bedenken, daß damals mehr Verdienst war, unbefangen die Natur zu
empfinden, als heute, nachdem jene ihnen diese Empfindung als Erb-
theil hinterlassen haben. Es handelte sich in Wahrheit durchaus nicht
um einen Kompromtßsiföndern einfach darum,daß der neuen Art zu empfinden
die neuen Ausdrucksmittel erst erworben werden mußten. Zu diesen Weg-
weisern der modernen Bewegung gehört Eugen Bracht. Zch glaube,
daß er selbst diesen Zusammenhang so fühlt. Mit wahrer Freude verfolgt
er jeden Fortschritt, nie hat er den Versuch gemacht, seine Schüler bei
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Franz Wolfs. — Kunstchronik; — persönliches; Aus der Technik: Preis-
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