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-Die Aun st-Halle
Nr. s5
von Iacq. Gros, Architekt in Zürich. Verlag von
Otto Maier in Ravensburg, <Io Lief. L Nk. 2.)
Grade in unserer Zeit, da selbst für den Großstädter
wieder das Verlangen nach Einfamilienhäusern wach-
gerufen wird, kommt diese Sammlung in der Schweiz
ausgeführter Landhäuser wie gerufen. Zumal unsere
westlichen Vororte haben sich nach und nach mit Villen-
anlagen gefüllt, und der Motivenschatz unserer heimischen
Architekten erscheint dadurch so ziemlich erschöpft, wir
brauchen neue frische architektonische Anregungen und
Bautypen von auswärts, namentlich von solchen Gegenden,
wo der natürliche Reiz des Bodens die Phantasie des
Baukünstlers kräftiger für Werke vorliegender Gattung
angeregt hat, als dies in unserm eintönigen Norden
möglich war. Also heißen wir die Skizzen malerischer
Landhäuser, die Gros uns mit Grundrissen vorführt,
willkommen und empfehlen sie der Beachtung unserer
Baumeister und Bauherren.
* Zeitschrift für Turnen und Iugendspiel
Herausgegeben von vr. Ls. Schnell, Altona, und
Ls. Wickenhagen, Rendsburg. 6. Jahrgang No. t-
R. Voigtländer's Verlag in Leipzig, (pro (Quartal
Mk. t,8O.)
Die erste Nummer (10. April) des neuen Jahrgangs
enthält, aus der Feder des einen der Herausgeber, eine
auch für unsere Leser werthvolle Abhandlung über den
Diskuswurf im Alterthum. Ls kam hier nicht darauf
an, die antiken Diskobolen in Skulptur und Malerei
künstlerisch zu würdigen, sondern vorzugsweise aus den
Bildquellen die Art und weise jener Uebung als „Beitrag
zur Geschichte der Spiele" zu erläutern.
* Die „Jugend", Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben. II. No. tH bis (6. G. Hirth's
Verlag in München.
* Deutsche p hoto gra p h en - Z e itun g. Grgan des
Deutschen Photographen - Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. No. bis (6.
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gädicke-Berlin VV. Verlag, Schöneberger Str. ^7 a.
No. tH bis t6.
Der Amateur-Pdotograpl).
Der Gummidruck giebt Bilder von außerordentlich
künstlerischer Wirkung, wie die letzte internationale
Amateurausstellung bewiesen hat. W. L. Greenough
giebt dafür folgende Vorschrift an: Man stellt eine
40 prozentige filtrirte Lösung von Gummi arabicum her
und versetzt sie mit einer to prozentigen Lösung von
Kaliumbichromat. Zu dieser Mischung setzt man eine
geriebene Aquarellfarbe (ev pate) hinzu, wie sie im
Handel käuflich ist. Der zu wählende Farbenton ist
Geschmackssache. Die Mischung wird bei Lampenlicht
hergestellt und mittelst eines Kameelhaarpinsels auf gut-
geleimtes glattes oder rauhes Zeichenpapier dünn und so
gleichmäßig aufgestrichen, daß man keine Pinselstriche
mehr sieht. Nach dem Trocknen im Dunkeln wird unter
einem gewöhnlichen Negativ unter Benutzung eines
Sensitometers kopirt, wie beim Kohleverfahren und auch
so entwickelt, indem man das Bild in lauwarmes Wasser
bringt und schaukelt, bis es in der nöthtgen Klarheit
dasteht. Man gerbt dann in einer )0 prozentigen Alaun-
lösung und wäscht gut aus.
(Phot. Lentralbl., Ian. 97, p u:
Aus welsons xhot. Magaz.)
* Helligkeit des Mond- und Sternenlichtes.
Abney hat durch Messungen in Lhomounix und in England
während klarer Winternächte gefunden, daß die photo-
graphische Wirkung des Mondlichtes gleich der von
0,266 Standardkerzen (t — tzl Hefner) in 1 Fuß Abstand
ist. Die von ihm direkt wahrgenommene optische Wirkung,
die Helligkeit, ist bedeutend kleiner, nämlich nur 0,0^2
Standardkerzen in Fuß Entfernung (nach Zöllner.)
Phot. Mitth. 4897. I. S. ^3.
* Die Ursache der dunklen Plattenränder
Prof. Hermann Krone in Dresden theilt mit, daß Platten
die 6, 9, )0 und ^2 Jahre von ihm aufbewahrt waren, sich
ohne Randschleier zu bekommen gehalten haben. Diese
Platten waren im Dunkeln aufbewahrt worden. Ebenso
hatten sich die Platten gehalten, die in Stanniol verpackt
ineiner halbdunklenZimmerecke 10—(2Iahre lang schwachem
Tageslicht ausgesetzt waren. Die nicht in Stanniol ver-
packten Platten derselben Emulsion, an demselben Drte
aufbewahrt, zeigten sämmtlich Randschleier, vornehmlich
die vorderen Seiten. Daraus folgt mit Evidenz, daß die
Randschleier von dem ungemein schwachen Licht herrühren,
daß durch die Pappkartons dringt und das sehr lange Zeit
eingewirkt hat. Der Verfasser verwirft also die Ansicht,
daß die Randschleier von einer Schwefelung herrühren, die
einem etwaigen Gehalt des Umschlags-Papieres an Fixirnatron
entstammt. Der Verfasser knüpft nun an seine Wahrnehmung
nachstehende Folgerungen über die rationellste Verpackung
und Behandlung der Trockenplatten:
t. Von den Plattenfabrikanten sind Blechkästen anstatt
der Pappkästen zur Verpackung der Platten zu verwenden.
2. Um die noch vorhandenen Pappkästen zu verbrauchen,
muß der in schwarzes Papier gepackte Inhalt noch einmal
mit einer Stanniol-Umhüllung umkleidet werden.
3. Alle plattenoorräthe sollen in dunklen mit Thüren
verschlossenen Schränken aufbewahrt werden.
4. Die Platten sollen nicht zu lange in den Kassetten
liegen, und mit diesen jedenfalls im Dunkeln gehalten
werden.
5. Beim Lrponiren soll die Kassette vor Tageslicht,
besonders aber vor Sonnenlicht geschützt werden.
(Phot. Rundschau, März 97, p. 7).)
* Tonung nach dem Fixiren. vr. P. Michaelis
giebt in Heft I, 97, der „Phot. Rundschau" folgendes
Verfahren zur Erlangung blauschwarzer Töne an: Man
kopirt etwas über und sixirt dann, hierauf werden die
Bilder 5 Minuten gewaschen und dann in das 25—30° V
warme Tonbad gebracht. Daraus folgt, daß Gelatinebilder
erst gegerbt werden müssen. Das Tonbad besteht aus:
Destillirtem Wasser . . . 300 ccm
Alaun. 3 §r.
Litronensäure. 3 „
Rhodanammonium ... )0 „
Für jeden zu tonenden Bogen setzt man dem Bade
cem einer Lösung von Kaliumgoldchlorid : ^oo hinzu
photogr. wochbl. Nr. tl- 9?.
wir glaubten, die Eröffnung der diesjährigen
„Internationalen" in Dresden durch Vorführung
einer Arbeit eines dortigen Meisters der jüngern Künstler-
gemeinde, des „Vereins Bildender Künstler Dresdens"
begleiten zu sollen. Die reizvolle Studie Max pietsch-
mann's, dessen jugendlich frische Gestaltungslnst und
dessen stimmungsvoller Idealismus ihm auch auf unfern
Ausstellungen viel Sympathie gewannen, veröffentlichen
wir mit dankenswerther Erlaubniß von Ernst Arnold
(Ad. Gutbier), des Kommissionsverlegers der von uns
wiederholt besprochenen Publikation jenes Vereins, der
„Vierteljahrshefte", woraus wir die Vorlage entnahmen.
Die von Th. wendisch, Berlin 8.^V. Simeonsiraße )3,
hergestellte Autotypie giebt den flotten Eharakter der
radirten Frauenfigur pietschmann's recht gelungen wieder.
G.
-Die Aun st-Halle
Nr. s5
von Iacq. Gros, Architekt in Zürich. Verlag von
Otto Maier in Ravensburg, <Io Lief. L Nk. 2.)
Grade in unserer Zeit, da selbst für den Großstädter
wieder das Verlangen nach Einfamilienhäusern wach-
gerufen wird, kommt diese Sammlung in der Schweiz
ausgeführter Landhäuser wie gerufen. Zumal unsere
westlichen Vororte haben sich nach und nach mit Villen-
anlagen gefüllt, und der Motivenschatz unserer heimischen
Architekten erscheint dadurch so ziemlich erschöpft, wir
brauchen neue frische architektonische Anregungen und
Bautypen von auswärts, namentlich von solchen Gegenden,
wo der natürliche Reiz des Bodens die Phantasie des
Baukünstlers kräftiger für Werke vorliegender Gattung
angeregt hat, als dies in unserm eintönigen Norden
möglich war. Also heißen wir die Skizzen malerischer
Landhäuser, die Gros uns mit Grundrissen vorführt,
willkommen und empfehlen sie der Beachtung unserer
Baumeister und Bauherren.
* Zeitschrift für Turnen und Iugendspiel
Herausgegeben von vr. Ls. Schnell, Altona, und
Ls. Wickenhagen, Rendsburg. 6. Jahrgang No. t-
R. Voigtländer's Verlag in Leipzig, (pro (Quartal
Mk. t,8O.)
Die erste Nummer (10. April) des neuen Jahrgangs
enthält, aus der Feder des einen der Herausgeber, eine
auch für unsere Leser werthvolle Abhandlung über den
Diskuswurf im Alterthum. Ls kam hier nicht darauf
an, die antiken Diskobolen in Skulptur und Malerei
künstlerisch zu würdigen, sondern vorzugsweise aus den
Bildquellen die Art und weise jener Uebung als „Beitrag
zur Geschichte der Spiele" zu erläutern.
* Die „Jugend", Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben. II. No. tH bis (6. G. Hirth's
Verlag in München.
* Deutsche p hoto gra p h en - Z e itun g. Grgan des
Deutschen Photographen - Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. No. bis (6.
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gädicke-Berlin VV. Verlag, Schöneberger Str. ^7 a.
No. tH bis t6.
Der Amateur-Pdotograpl).
Der Gummidruck giebt Bilder von außerordentlich
künstlerischer Wirkung, wie die letzte internationale
Amateurausstellung bewiesen hat. W. L. Greenough
giebt dafür folgende Vorschrift an: Man stellt eine
40 prozentige filtrirte Lösung von Gummi arabicum her
und versetzt sie mit einer to prozentigen Lösung von
Kaliumbichromat. Zu dieser Mischung setzt man eine
geriebene Aquarellfarbe (ev pate) hinzu, wie sie im
Handel käuflich ist. Der zu wählende Farbenton ist
Geschmackssache. Die Mischung wird bei Lampenlicht
hergestellt und mittelst eines Kameelhaarpinsels auf gut-
geleimtes glattes oder rauhes Zeichenpapier dünn und so
gleichmäßig aufgestrichen, daß man keine Pinselstriche
mehr sieht. Nach dem Trocknen im Dunkeln wird unter
einem gewöhnlichen Negativ unter Benutzung eines
Sensitometers kopirt, wie beim Kohleverfahren und auch
so entwickelt, indem man das Bild in lauwarmes Wasser
bringt und schaukelt, bis es in der nöthtgen Klarheit
dasteht. Man gerbt dann in einer )0 prozentigen Alaun-
lösung und wäscht gut aus.
(Phot. Lentralbl., Ian. 97, p u:
Aus welsons xhot. Magaz.)
* Helligkeit des Mond- und Sternenlichtes.
Abney hat durch Messungen in Lhomounix und in England
während klarer Winternächte gefunden, daß die photo-
graphische Wirkung des Mondlichtes gleich der von
0,266 Standardkerzen (t — tzl Hefner) in 1 Fuß Abstand
ist. Die von ihm direkt wahrgenommene optische Wirkung,
die Helligkeit, ist bedeutend kleiner, nämlich nur 0,0^2
Standardkerzen in Fuß Entfernung (nach Zöllner.)
Phot. Mitth. 4897. I. S. ^3.
* Die Ursache der dunklen Plattenränder
Prof. Hermann Krone in Dresden theilt mit, daß Platten
die 6, 9, )0 und ^2 Jahre von ihm aufbewahrt waren, sich
ohne Randschleier zu bekommen gehalten haben. Diese
Platten waren im Dunkeln aufbewahrt worden. Ebenso
hatten sich die Platten gehalten, die in Stanniol verpackt
ineiner halbdunklenZimmerecke 10—(2Iahre lang schwachem
Tageslicht ausgesetzt waren. Die nicht in Stanniol ver-
packten Platten derselben Emulsion, an demselben Drte
aufbewahrt, zeigten sämmtlich Randschleier, vornehmlich
die vorderen Seiten. Daraus folgt mit Evidenz, daß die
Randschleier von dem ungemein schwachen Licht herrühren,
daß durch die Pappkartons dringt und das sehr lange Zeit
eingewirkt hat. Der Verfasser verwirft also die Ansicht,
daß die Randschleier von einer Schwefelung herrühren, die
einem etwaigen Gehalt des Umschlags-Papieres an Fixirnatron
entstammt. Der Verfasser knüpft nun an seine Wahrnehmung
nachstehende Folgerungen über die rationellste Verpackung
und Behandlung der Trockenplatten:
t. Von den Plattenfabrikanten sind Blechkästen anstatt
der Pappkästen zur Verpackung der Platten zu verwenden.
2. Um die noch vorhandenen Pappkästen zu verbrauchen,
muß der in schwarzes Papier gepackte Inhalt noch einmal
mit einer Stanniol-Umhüllung umkleidet werden.
3. Alle plattenoorräthe sollen in dunklen mit Thüren
verschlossenen Schränken aufbewahrt werden.
4. Die Platten sollen nicht zu lange in den Kassetten
liegen, und mit diesen jedenfalls im Dunkeln gehalten
werden.
5. Beim Lrponiren soll die Kassette vor Tageslicht,
besonders aber vor Sonnenlicht geschützt werden.
(Phot. Rundschau, März 97, p. 7).)
* Tonung nach dem Fixiren. vr. P. Michaelis
giebt in Heft I, 97, der „Phot. Rundschau" folgendes
Verfahren zur Erlangung blauschwarzer Töne an: Man
kopirt etwas über und sixirt dann, hierauf werden die
Bilder 5 Minuten gewaschen und dann in das 25—30° V
warme Tonbad gebracht. Daraus folgt, daß Gelatinebilder
erst gegerbt werden müssen. Das Tonbad besteht aus:
Destillirtem Wasser . . . 300 ccm
Alaun. 3 §r.
Litronensäure. 3 „
Rhodanammonium ... )0 „
Für jeden zu tonenden Bogen setzt man dem Bade
cem einer Lösung von Kaliumgoldchlorid : ^oo hinzu
photogr. wochbl. Nr. tl- 9?.
wir glaubten, die Eröffnung der diesjährigen
„Internationalen" in Dresden durch Vorführung
einer Arbeit eines dortigen Meisters der jüngern Künstler-
gemeinde, des „Vereins Bildender Künstler Dresdens"
begleiten zu sollen. Die reizvolle Studie Max pietsch-
mann's, dessen jugendlich frische Gestaltungslnst und
dessen stimmungsvoller Idealismus ihm auch auf unfern
Ausstellungen viel Sympathie gewannen, veröffentlichen
wir mit dankenswerther Erlaubniß von Ernst Arnold
(Ad. Gutbier), des Kommissionsverlegers der von uns
wiederholt besprochenen Publikation jenes Vereins, der
„Vierteljahrshefte", woraus wir die Vorlage entnahmen.
Die von Th. wendisch, Berlin 8.^V. Simeonsiraße )3,
hergestellte Autotypie giebt den flotten Eharakter der
radirten Frauenfigur pietschmann's recht gelungen wieder.
G.