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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 6
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Persönliches
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Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0111

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^8 Die K u n st - p a I I e.

95

Persönliches.
* Der Präsident der Königlichen Akademie der Künste,
Geheimrath Professor p. Ende, ist von seinem Urlaub
zurück und hat die Amtsgeschäfte in vollem Umfang wieder
ausgenommen.
Das Stipendium der Vr. Adolf Menzel-Stiftung ist
durch Beschluß des Kuratoriums der genannten Stiftung
für das Jahr ;897 dein Maler Philipp Panzer aus Lyck
in Ostpreußen verliehen worden.
* Prof. A. Seitz-München feierte in voriger Mache
sein 25jähriges Jubiläum als Professor der Akademie der
Künste.
* Naler Eugen Felix gewählt zum Präsidenten der
Künstlergenossen schast in Wien. In den Ausschuß
wurden sür 2 Jahre berufen: Maler Goltz, Bildhauer R.
Kauffungen, Architekten A. Kirsten: und pardy.
* Bildhauer von Rüm an n-München erhielt den Maxi-
milians-Orden für Kunst und Wissenschaft.
* Gestorben. In Wiesbaden Oberbaurath I)r. Paul
Spieker im 7t. Lebensjahr. — In Wien der Direktor der
kunsthistorischen Sammlungen des Kaiserhauses, Or. Alb.
Ilg, im Alter von 49 Jahren; er ist bei uns u. a. durch
seine Biographie Fischers von Erlach, des alten Baumeisters,
bekannt. — Der einst als Schilderer historischer Greuel-
szenen ost genannte Maler Luna Novieio, ein spanischer
Malaye (geb. auf den Philippinen), der unlängst an einein
Aufstand gegen Spanien theilnahm, wurde gefangen und
erschossen.
* Am 28. Nov. starb in Weimar Prof. Berthold
Woltze (geb. zu pavelberg, 24. Aug. t.829). Er studierte
in Berlin, und es erhielt sein Künstlertalent die erste Aner-
kennung dadurch, daß ihm das große Reise-Stipendium zu-
gesprochen wurde. Er bildete sich infolge dessen in der
Porträt- und Genre-Malerei zu Rom und Paris weiter
aus und ließ sich dann in Weimar nieder. Pier war er
eine Zeit lang bei der Großherzogl. Kunstschule mit dem
Korrigiren des Akts betraut, bis er dann diese Funktion
an Professor Brendel abtrat. Mehrere Jahre lang ver-
weilte er in Dresden, kehrte aber dann wieder nach Weinrar
zurück. Bemerkenswerth ist, daß er die Pastell-Malerei, in
welcher er ein großes Renommöe erlangt, erst in den letzten
20 Jahren begann und darin eine wahre Meisterschaft er-
langte. Unter seinen vielen Gemälden sind im Genresach
besonders bekannt „Der Mönch beim Weinglase" „Der
rauchende Bauer", „Gerichts-Szene", „Meineid", „Jin frem-
den paus", „Im Kreuzgang". Die letzten vier sind Pastell-,
die übrigen vorwiegend Velgemälde. Zu den letzten größeren
Werken gehörte ein Porträt des Großherzogs von sprechen-
der Treue und Aehnlichkeit.
Preisausschreiben.
* Die Leipziger Firma Etzold A Popitz erläßt einen
Wettbewerb um künstlerische Entwürfe für moderne
Zimmer uhren. Gewicht gelegt wird auf die Originalität
in einer schlichten, die Schönheit des Materials hervor-
kehrenden Formengebung und auf die Neuheit in der Ver-
bindung der Materialen bei durchaus zweckmäßiger Durch-
führung. Nothwendig ist die Berücksichtigung des Ziffer-
blattes und bezw. Pendels, von denen das erstere allen An-
forderungen nach leichter, fernwirkender Lesbarkeit gerecht
werden muß. Im klebrigen wird, was Stil und Materialien
betrifft, volle Freiheit eingeränmt. Adresse: Bureau des
Leipziger Kunstgewerbe-Museums. Endtermin: 8. Ian. t8y7.
* Engerer Wettbewerb zu einem Rath Hause für
Pannover. Der dortige Magistrat beschloß für den Rath-
Haus-Neubau und die Umgestaltung des davorliegenden
Stadtparkes einen beschränkten Wettbewerb mit viermonat-
licher Frist unter den beim allgemeinen Wettbewerb aus-
gezeichneten Architekten auszuschreiben. Jeder erbetene Ent-
wurf wird mit 4000 M. honorirt. Die Bausumme soll
4 ZOO 000 M. betragen. (Näheres im Lentralbl. f. d. Bauvtg.
Nr. 49.)
* Bei der Preisbewerbung um einen künstlerisch aus-
gesührten Titelkops sür die „Deutsche Techniker-
Zeitung" fielen die drei ausgesetzten Preise aus E. Stück-

st ardt - Dresden, W. Winkler- Eharlottenburg und
A. Klingner-Berlin (Diplom).
* Wettbewerb zur Erlangung von Plänen, betreffend
Bebauung eines Grundstück-Blockes aus dein Bahnstoss-
platz zu Altona. Preisrichter: Iungnickel-Altona, p. Stier-
pannover, Brix-Altona u. a. Preise: ZOOO, 2000 und
zooo M. Endtermin: z. Axr. t897. Adresse für Programm
und Sendung: Registratur des Stadtbauamtes daselbst
(Flottbeker Estaussee 9).
* Wettbewerb um Entwürfe dreier Brücken und
dreier Stege über die Dreisau zu Freiburg i. Br. Pro-
gramme rc. zu beziehen vom dortigen Stadtratst.
* Das in Amsterdam erscheinende illustrirte Fachorgan
sür Tapeziere, Dekorateure und Möbeltischler „Onze Gids"
erläßt einen Wettbewerb um eine Farbenskizze (22 :33 cnu):
„Ausschmückung eines holländischen Fassaden-
Giebels" (bei Gelegenheit des bevorstehenden Krönungs-
festes der Königin). Preise: 50, 25, 10 und zwei je
7p.z Gulden. Es muß angegeben werden, welche Stoffe
(Kattun, Leinen, Wolle, Seide re.) zu verwenden und welche
Kosten erforderlich sind. Endtermin: Febr. ^897.
Vereins-Zeitung.
* Berlin. Der Künstler-Verein hat in seiner
letzten ordentlichen Pauptversammlung den Beschluß gefaßt,
bei Veranstaltung der großen Berliner Kunstaus-
stellungen in Zukunft die auswärtigen Künstler der
Berliner Jury zu unterstellen, während bei uns bisher
das Institut fremder Jurys bestand. Den Anlaß zu deren
Beseitigung gab unlängst das rigorose Verhalten der Mün-
chener Künstlerschast. In München werden von nun an
nur noch die „Sezessionisten", die nur unter dieser Bedin-
gung in eine Vereinigung mit der Kunstgenossenschaft ein-
gewilligt, ihr eigenes Schiedsgericht haben. Im klebrigen
sollen nur vereinzelt Ausnahmen mit ganz hervorragenden
fremden Meistern gemacht werden, die dann eine besondere
Einladung erhalten werden. — Der Verein eröffnete am
ZZ. Dez. seinen Weihnachtstisch, dessen Ertrag zur Lin-
derung der Noth der Wittwen und Waisen Berliner Künst-
ler dient. Er ist reichlich beschickt worden. Fast alle nam-
haften Meister Berlins sind mit Arbeiten vertreten. Friedlich
liegen die Werke der Altmeister neben denen der Modernen.
Die Kommission hat sich der schwierigen Ausgabe unter-
zogen, die vielen Sendungen zu ordnen, aufzustellen und
gleichzeitig auch zu bewerthen. Die Liebhaber der Kunst
werden zweifellos ihre volle Befriedigung finden und zu-
gleich durch Ankäufe dazu beitragen können, den erstrebten
guten Zweck, die Unterstützung der hilfsbedürftigen Künstler-
wittwen und Waisen, erreichen zu helfen.
* Dresden. Die hiesige Bildhauer-Vereinigung hat
eine Agitation gegen die fabrikmäßige Anfertigung von
Kaiser Wilhelms- und Bismarck-Denkmälern durch die deut-
schen Erzgieß-Werkstätten begonnen.
* München In der letzten außerordentlichen Ge-
neralversammlung der „Künstler-Genossenschaft" ge-
langte ein Antrag zur Annahme, sür die nächste Inter-
nationale Kunstausstellung den früheren Modus der Jury-
wahl beizubehalten, wonach sämmtliche Mitglieder wahlbe-
rechtigt sind und die Wahl schriftlich vollzogen wird, während
bei den Iahresausstellungen nur die Aussteller der letzten
drei Jahre die Iurywahl bethätigen und zwar in einer
Wahlversammlung. Da der Gesammtvorstand in diesem
Beschlüsse der Versammlung eine Gefährdung der künstleri-
schen Gestaltung der Ausstellung erblicken zu müssen glaubte,
erklärte derselbe seinen Rücktritt. — Dem bisherigen Ge-
schäftsführer der „Künftlergenossenschast", perrn Otto
Iobelmann, mußte wegen Unregelmäßigkeiten in der Ge-
schäftsführung seine Entlassung gegeben werden. — Die in
verschiedenen Blättern enthaltene Nachricht von dem Aus-
tritt einer Anzahl Mitglieder aus der Genossenschaft aus
Anlaß der in letzter Generalversammlung gefaßten Beschlüsse
beruht aus irrthümlicher Information.
* Wien. In der Genossenschaft der bildenden
Künstler berichtete kürzlich der Vorsitzende Pros. Deininger
über Verhandlungen, welche seit längerer Zeit zwischen dem
leitenden Ausschüsse der internationalen Kunstausstellung
 
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