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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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No. 19
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Bücher und Zeitschriften
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0346

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302

^-4 Die Aun st-Halle

Nr. l9

* F. v. Reber und A. Bayersdorfer: Klassischer
S k u l p t u r e n - S ch a tz. Lief. 8 bis verlagsanftalt
F. Bruckmann 2l.-G. irr München. (2H Veste 12 Mk. p. a.)
Die neu erschienenen peste, mit je 6 Tafeln und
1 Textblatt, fahren in der bekannten und bewährter! weife
fort, jedes Mal aus den Pauptepochen der Kunst eine
charakteristische Probe des Meißels, des Erzgusses oder des
Schnitzmessers zu bringen. Durch diese weise vertheilung
des großen Vorlagestoffes setzt die Verlags anstalt den
Lehrenden und den Lernenden in die Lage, seine nach den
Epochen angelegte Sammlung gleichmäßig zu erweitern.
Der erläuternde knapp gehaltene Text mit einigen ein-
gedruckten Bildern wird die besten thun. Die Dienste
Autotypien der Tafeln lasten jetzt nichts mehr zu wünschen
übrig.
* Die Kunst unserer Zeit. Line Chronik
des modernen Kunstlebens. Franz p a n f st e n g l Kunst-
verlag, München. (Lief. VI.. 8. Iahrg.) 3 bezw. H Mk.
ä Pest.
Das sechste Pest enthält von Fr. Perm. Meißner eine
Arbeit über Siemiradzki, den in Rom ansässigen Polen,
eine lesenswerthe frisch geschriebene Studie, die sich des
aus dem Vordertreffen längst verdrängten farbenfrohen
Pinselführers liebevoll annimmt. Tafeln in Lichtdruck und
zahlreiche Tertbilder schmücken diese interessante Lieferung,
* Aufgaben der K u n st p h y s i o l o g i e von
Georg p i r t h. II. Auflage. Mit Illustrationen. München.
G. pirth's Kunstverlag. 1897. Liefg. 3 (60 p.).
* Die „Jugend", Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben, ll. No. 23 bis 25. G. p i r t h 's
Verlag in München.
Deutsche Photographen -Zeitung.
Organ des Deutschen Photographen - Vereins. Verlag
K. Schwier, Weimar. No. 23 bis 25.
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. G ädi cke - B erli n VV. Verlag, Schöneberger Str. )7 s.
No. 23 bis 25.

Der Amateur-Photograph.
Die Eastman Kodak Gesellschaft in London
hat einen „Amateur-Photographen - Mitbewerb" ausge-
schrieben. Die Preise sind in 6 Klassen vertheilt, von
denen die ersten H Klassen je 25, die letzten beiden je
15 Unterabtheilungen haben; es sind zusammen izo ver-
schiedene Preise, welche bestehen in
6195 Mk. in Gold (baar oder Goldsachen), ' "
5-180 Mk. in Kodak-Kameras und
300 Mk. in Films oder Bromidepapier, insgcsammt also
11975 Mk. ausgeschrieben.
Die Bedingungen für diese Ausschreibungen sind zu-
nächst, daß die Negative aller Drucke, Vergrößerungen
oder Laternbilder mit einer Kodak- oder ähnlichen Laftman-
Kamera auf Lastman-Transparentsilms ausgenommen sind.
Die Drucke können nach beliebigen Verfahren gemacht sein.
Die Bilder fallen der Firma zu. Die Negative der preis-
gekrönten Bilder können von der Firma auf 6 Monate
beansprucht und zu Reklamezwecken benutzt werden. Die
Anzahl der Bilder ist unbeschränkt; es kann jedoch einem
Bewerber immer nur ein Preis in einer Klasse zuerkannt
werden. Die Einsendungen müssen bis zum i. Septem-
ber 189? in Rochester, bis ). Oktober in Berlin, Paris
und London sein. Bis zum i. November sollen möglichst
die Entscheidungen veröffentlicht werden. Genauere Be-
stimmungen giebt jederzeit die Eastman Kodak Gesellschaft
m. beschr. paftung, Berlin 8.3V., Markgrafenstr. 9).
D. Phot. Ztg. Nr. 22. 1897.
A r ch i t e k t u r a u f n a h m e n. Mr. W. E. Gray
sprach gelegentlich einer Diskussion in der „Royal Phot.

Soc." in London über die Möglichkeit von Arcbitektur-
aufnahmen im Freien bei ungünstigen Lichtverhältniffen
und bemerkte dabei, er habe gefunden, daß man auch bei
trübem und sogar nebligem Wetter befriedigende
Negative erhalten könne, wenn man eine orthochromatische
Platte mit einer so dunklen Gelbscheibe verwende, daß
dadurch die Exposition auf das zehn- bis zwölffache ver-
längert werde, sphot. Mchbl. Nr 21, >897 nach
Anthony's Phot. Bullet., Mai 1897.)
Photoreliefs, piljtschikoff hat gefunden, daß
wen» inan auf einer Metallplatte aus einem Bade von
Kupfervitriol auf galvanischem Wege in üblicher weise
Kupfer niederschlägt, dieses Metall sich stärker ansetzt an
belichteten Stellen als an beschatteten, daß also das Licht
die galvanische Wirkung verstärkt. Auf diese Beobachtung
hin brachte er in einer Glasküvette mit Kupfersulfatlösung
eine Kupscrplatte an und verband sie mit dem negativen
Pol einer Batterie, während als Anode ein Kupferstück
diente. Diese Küvette wurde so in einer Kamera ange-
bracht, daß die Kupferplatte an die Stelle der Visirscheibe
zu stehen kam Die Linse entwarf also ein beleuchtetes
Bild auf die Kupferplatte. Der Niederschlag setzte sich
nun stärker an die beleuchteten Stellen an, so daß auf
der Kupferplatte ein Relief des Bildes entstand.
(Phot, wchbl. Nr. 20, 1897, nach Photography 6. Mai 1897.)

'Unsere Abbildung.
Der Eyklus in 18 Bildern „Der Tod" von dem
jungen Berliner Franz Stassen wird jetzt auf die Reise
geschickt. Bei der ersten Ausstellung im Salon Gurlitt hat
dieses Werk sehr verschiedenartige Beurtheilung gefunden,
meist sehr bedingte Anerkennung, fast garnicht rückhaltloses
Lob. Besonnenen Kritikern wie z. B. unserm F. St. sind
die Schönheiten dieser mit sicherer pand gezeichneten Blätter-
nicht entgangen (vgl. Nr. 15). Zum Besten rechnete man
diesen „Tod Abels", den wir gern weiteren Kreisen mit-
theilen. lieber dein starr hingestreckten Leichnam Abels,
dessen bleiche Stirn das fließende Blut wie eine Dornen-
krone Ehristi umgiebt — Stassen begegnet sich hier in der
Auffassung mit den mittelalterlichen Symbolikern —, aus
dem feurigen Rauch des Opferaltars, erhebt sich die
grauenvolle Erscheinung des Todes mit der Sense, von der
Schlange des Paradieses begleitet, welche Tiefe der Empfin-
dung, welche Wucht in den Kontrasten des physiognomischen
Ausdrucks und der Tonwerthe! wie wahrhaft kühn ist
die Komposition aufgebaut und geistig belebt! Zunächst
die Staffage: Bewölkter Pimmel, niedergehende Sonne,
rauher steiniger Erdboden und in der Ferne flüchtende
Vögel. Und dann die Scene selbst: Das erste Menschen-
paar mehr neugierig als angsterfüllt den grausigen Anblick
von weitem furchtsam beobachtend, die milde Schönheit
des unschuldig Geopferten und die großartige Phantastik
des Knochenmannes. Kein gewöhnliches Talent kann der-
gleichen ersinnen! Und wir verhehlen noch nachträglich
nicht,' daß Stassen durch die Ueberschätzung der vorauf-
gegangenen M. Lechter-Ausftellung bei uns hat offenbar
leiden'müssen. Der damaligen Erhitzung der kritikübenden
Welt ist als begreifliche Reaktion ein Sinken des Mitgefühls
für ihn unter den Abkühlpunkt leider gefolgt. Möge darum
die auswärtige Kritik mit solcher Vorsicht mehr Maß
halten und das Richtige für die Beurtheilung des jungen
Künstlers treffen. Unser stark verkleinertes autotypisches
Bild, in der Kunstanstalt von Th. wendisch, Berlin
8W. 13, gefertigt, wird dein Original in überraschender-
weise gerecht. —ä.

U n s e r n A b 0 n n e n t e n, w e l ch e aufRei 1 en ) ind,
senden wir gern die Zeitschrift — ohne Porto-
erhöhung — regelmäßig und pünktlich nach. Wir
bitten uns auch sonst von jeder Veränderung der
Wohnung rechtzeitig Mittheilung zu machen.
Die Geschäftsstelle der „Kunst-Palle".
 
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