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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 11
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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Bekanntmachung
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0201

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Nr. ft

NS

-Die A u n st - L) a l l e

Buchtitels selber und zwar bejahend, weil die mechanische
Aufnahme eines Naturbildes den ästhetischen Reiz des
Kunstwerkes besitzen kann, glaubt er jene schon künstlerisch
nennen zu dürfen. Aber gerade solcher Optimismus must
anregend auf die Liebhaberthätigkeit auf photographischem
Gebiete wirken. Das Buch ist frisch geschrieben, mit zwei
prächtigen Heliogravüren geschmückt und sollte von Ama-
teuren'fleißig gelesen werden.
* Pracht werke aus dem Verlag von Franz
Hanfstaengl Photographische Hof-Kunstanstalt in
München. Katalog.
wiener Kunst und Kunstkritik. von
Paul wilhel m. Sonderabdruck aus der Wiener
Rundschau.
* Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-
vereins in München. Monatshefte für die gesammte
dekorative Kunst. Redakteur: Prof. L. Gmelin. Verlag
von R. Vldenbourg in München. (Iahrg. (896 Heft (2,
Iahrg. (897 Heft (.)
* Deutsche Photographen-Zeitung. Organ des
Deutschen Photographen-Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. Nr. 5 bis 7 ((897).
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gädicke-Berlin ^V. Verlag Schöneberger Str. (7u.
Nr. 5 bis 7 P897).
* Sozialistische Monatshefte. Mit dem Bei-
blatt „Der sozialistische Student". III. Jahrgang
Heft Redaktion und Expedition Berlin v., Seydel-
straste (Preis ;,50 Mk. Ouartal.)

Der Ninatcur- Mowgrapb.
* Dem „Phot, wochenbl." (No. 7) entnehmen wir
folg. Artikel:
Farbenphotographie. Ein neuer Prozeß, der
vertrauenerweckende Resultate geben soll, ist aufgetreten
und erregt lebhaftes Interesse. Er ist die gemeinsame
Erfindung zweier Franzosen, der Herren Villedieu-Ehassage
und Dr. Adrien Michel Dausac. Die Herren sührten den
Pozeß im Laboratorium des King's Eollege vor in Gegen-
wart von Sir Henry Truemann Wood Lapt. w. de w.
Abney, Pros. Thomson und Mr. Herbert Jackson. Das
Resultat wird als erfolgreich bezeichnet und zwar mehr
als es den Umständen nach zu erwarten war. Die Herren,
die der Vorführung beiwohnten, waren davon überzeugt,
daß der erhobene Anspruch begründet werden könne.
Obgleich die Farben in den Proben, die von den Negativen
der Herren gemacht wurden, nicht kräftig waren, so waren
sie doch so gut wie es unter den herrschenden Verhältnissen
bei schlechtem Licht und vorwaltendem Nebel zu erwarten
war, sie waren bestimmt, obgleich etwas matt. Der
Prozeß ist einfach und die Materialien sollen nicht kost-
spielig sein. Das Negativ erscheint wie ein gewöhnliches
Negativ wenn es in gewöhnlicher weise entwickelt und
fixirt ist. Ein Druck oder Diapositiv davon gemacht,
erscheint ebenso wie jeder andere. Aber hierbei bleiben
die Erfinder nicht stehen, denn hier würden noch keine
Farben erscheinen. Es wird jetzt mit drei farbigen
Lösungen gewaschen, die blau, roth und grün gefärbt
find, wobei die Veränderung eintritt und die Schattirungen
und Töne ihr Verhältnis; zu einander erhalten und das
Original Wiedergaben. Der allgemeine Eindruck ist der
einer kolorirten Photographie, aber eine genauere Prüfung
bringt von dieser Idee ab, indem man gewahrt, daß
äußerst feine Einzelheiten, die mit der Haud nicht her-
gestellt werden könnten, mit großer Treue nach den Farben
des Originals wiedergegcben sind. Die Erfinder weigern
sich natürlich, nähere Details anzugeben und daher schwebt
noch ein Geheimniß über dein Prozeß, von dem nur die
Materialien bekannt sind. Was im Allgemeinen bekannt
ist über die Wirkung des Lichtes in Bezug auf den Lopir-
prozeß, ist schwierig mit dem neuen Prozeß in Einklang
zu bringen, aber die Thatsachen bleiben, und wir leben in
einer Zeit der Ueberraschungen. Ob die Resultate in
derselben weise erhalten sind wie die von Mr. Wallace

Bennetts in Newquay wissen wir nicht, da er sein
Geheimniß zu bewahren versteht, aber wir können nach
eigenem Augenschein bezeugen, daß seine Proben aus-
gezeichnet hübsch waren. (Photography, H. Febr. 97, p. 77.)

Misere Abbildung.
wir freuen uns, das Bild der Hl. Eaecilie von
Hans Thoma zum ersten Male bringen zn können. Die
vorzügliche Autotypie rührt von Th. wendisch, Kunst-
anstalt, Berlin 3KV., Simeonstr. (3, her.

Bekanntmachung.
Seine Majestät der Kaiser und König haben gernht
durch Allerhöchsten Erlaß vom 27. Januar d. I. als Auf-
gabe für den nächsten Wettbewerb um den von Allerhöchst-
deinselben zur Förderung des Studiums der klassischen Kunst
unter den Künstlern Deutschlands am 27. Januar ;89x ge-
stifteten Iahrespreis von Eintausend Mark zu bestimmen:
Die Herstellung des fehlenden Kopfes zur Ergänzung
der in den Königlichen Museen zu Berlin befindlichen aus
der Sammlung Saburoff stammenden Bronze - Statue
eines Knaben.
Demgemäß werden auf Grund Allerhöchster Ermächti-
gung nachfolgende nähere Bestimmungen über den Wett-
bewerb getrosten: k.
Alle dem Deutschen Reiche angehörigen Künstler sind
berechtigt, an der Bewerbuna tkeilzunehmen.
2.
Die Statue ist im Erdgeschoß des Alten Museums im
Westsaal aufgestellt und unter Nummer 1 des ausführlichen
Katalogs der antiken Skulpturen in den Museen zu Berlin
(Verlag von w. Spemann, Berlin (89() abgebildet und
beschrieben. Lichtdrucke nach einer photographischen Ab-
bildung können von der Generalverwaltung der Museen
gegen Einsendung von 75 Pfennig bezogen werden.
3.
Die Ergänzung der Statue ist an einem Gipsabgüsse
derselben auszuführen. Von der ergänzten Figur ist ein
Abguß bis zum 3(. Dezember d. I. Nachmittags pünktlich
3 Uhr an die General-Verwaltung der Königlichen Museen
in Berlin unter Angabe des Namens uud Wohnortes des
Künstlers kostenfrei einzuliefern. Für auswärts wohnende
Künstler genügt der Nachweis, daß sie bis zum 3(. De-
zember das Werk behufs Beförderung an die genannte
Behörde als Eilfrachtgut der Eisenbahn übergeben
haben. 4.
An jeden deutschen Künstler, welcher sich bis zum
3(. Mai d. I. als Theilnehmer an dem Wettbewerb bei
der General-Verwaltung der Königlichen Museen in
Berlin meldet, wird ein Abguß der Statue gegen Zahlung
des Vorzugspreises von 20 Mark geliefert. Später tritt
der gewöhnliche Verkaufspreis von 70 Mk. ein. Die Ver-
sendung nach auswärts findet gegen Nachnahme des Kauf-
preises und der (2 Mark betragenden Verpackungs-
kosten statt. 5.
Die Entscheidung über den Preis erfolgt durch Seine
Majestät den Kaiser und König unmittelbar und wird
am Geburtstage Allerhöchstdesselben, den 27. Ian. (898, be-
kannt gemacht. Die zum Wettbewerb zugelassenen Ein-
sendungen werden nach erfolgter Entscheidung zwei Wochen
öffentlich ausgestellt.
6.
Ueber das mit dein Preise ausgezeichnete Werk und
dessen Vervielfältigung bleibt Seiner Majestät dem Kaiser
und König die freie Verfügung vorbehalten.
Die nicht prämiirten Werke sind nach Schluß der
Ausstellung, spätestens aber binnen -x Wochen nach Be-
kanntmachung des Preises wieder abzuholen. Nach diesem
Zeitpunkte werden sie den Ligenthümern auf deren Kosten
zugesandt werden.
Berlin, den (2. Februar (897.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-
Angelegenhcitcn.
Wofte.
 
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