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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0148

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—Die A u n st L) a l l e

(26

Nr. 8

Bücberscdau.
Die Kunst in d en Ath o s-Kl ö stern. Von Heinrich
Brockhaus. Mit ig Textabbildungen, t Karte, 7 Litho-
graphien und 23 Lichtdrucktafeln. Leipzig. Oerlag von
F. A. Brockhaus. (89t- (pr. geb. M. 20.)
Der kunstgelehrte Verfasser dieses Merkes hat durch
einen zweimonatlichen Aufenthalt in der weltentrückten Halb-
inselgegend des Athosberges auf Lhalkidyke das reiche Ma-
terial zu seiner schönen Monographie gesammelt. Der ernste
Leser, der nicht nur angenehm unterhalten, sondern wirklich
und vielseitig belehrt sein will über die Natur dieses merk-
würdigen Landes, die Anlage und Geschichte der klöster-
lichen und kirchlichen Bauten, die Denkmäler der Malerei
alten und neueren Datums, welche fromme Bilderzyklen in
den Kirchen vor Augen führen, merkt sehr bald, daß hier-
ein kundiger Mann sein Ticerone ist, merkt, welch ein
Unterschied es doch ist zwischen diesen auf Forschungen be-
ruhenden Erläuterungen jener wunderbaren Kultur- und
Kunstwelt und den geistreich und tiefsinnig scheinenden Be-
trachtungen üblicher Reisebeschreibungen. Die Entstehung
dieser werthvollen wissenschaftlichen Arbeit, die namentlich
neues Licht über die Bilderzyklen des (H.—(6. Jahrhunderts,
dann aber auch über die Miniaturen der gottesdienstlichen
Handschriften der Klöster verbreitet, liegt bereits einige Jahre
zurück, sodaß ein näheres Eingehen auf den Inhalt des
auch illustrativ fesselnden Werkes heute nicht mehr angezeigt
erscheint. Dennoch glaubten wir dieser Arbeit, die den Ruf
des kürzlich an die Spitze des kunsthistorischen Instituts in
Florenz gestellten Verfassers mitbegründet hat, erneute Em-
pfehlung zu Theil werden lassen zu müssen. — ä.
* Ehantilly. Les puarauto üougust. ?ar
Lruyer. Nembre äo l'lnstitut. OuvraZe illustre clo
(Zuarauts ktolioAravurss. ?ar 8rauu, Moment st Lis. ?aris.
D. Illon, dlourrit et Lis., Imprimsurs-lläiteurs (8ue Oaran-
ciere 10), 1897.
Dieses mit HO Heliogravüren geschmückte, wahrhaft
opulente Werk gehört zu einer Publikation, welche die Ge-
mäldegallerie des Herzogs von Aumale auf dein Schloß
Ehantilly in musterhaft feinen Abbildungen und in Erläute-
rungen eines geschätzten Kunstgelehrten uns vor Augen
führt. Wir haben den ersten Band, der die Malerschulen des
Auslandes betrifft, bereits vor einiger Zeit besprochen
(Iahrg. I S. xoy); der Abtheilung der französischen Malerei
geht die Sammlung von HO Miniaturgemälöen des alten
Fouquet (st ZH80) in jener Gallerte voran. Sie wird in dein
vorliegenden gesonderten Bande von Gruyer trefflich ge-
würdigt. Der letzte Band dieser herrlichen Veröffentlichung
steht noch aus. Wir werden indeß schon auf das Fouquet-
werk bald ausführlich zurückkommen.
* Werkbuch des Dekorateurs. Line Darstellung
der gesummten Innendekoration und des Festschmuckes in
Theorie und Praxis von Ferd. Luthmer, Stuttgart.
Union, Deutsche Verlagsgesellschaft. Lief, s und Lief. 7
(ä t Ulk.).
* Mittheilungen des Vereins „(Ornament",
Berlin 8^V., Wilhelm-Str. ^8. Mit 3 Tafeln in Licht-
druck. Nr. t, 1897.
* Deutsche Photographen-Zeitung. (Organ des
Deutschen Photographen-Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. Nr. 50 und 5( (9896); Nr. t und 2 ((89?).
. * Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gädicke-Berlin Verlag, Schöneberger Str. 17a.
Nr. 52 ((89s) und Nr. 1 P897).
* Mittheilungen des Gewerbe-Museums zu Bremen.
Nr. 12. 1896.
* Die „Jugend", Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben. G. Hirth's Verlag in München.
II. Iahrg. Nr. 2.
* Katalog (Nr. 5H) von Gilhofer u. Ranschburg.
Wien I, Bognergasse 2. Kunst und Kunstgewerbe.
* Gedächtnißlehre. Ihre Regeln und deren An-
wendung auf's praktische Leben von Christian Ludwig
poehlmann, München, Finkenstr. 2. Selbstverlag.

Die Zeiten, in denen ein Philosoph noch die Kunst
des vergessens sich wünschte, sind längst vorüber. Mit
der rasenden Hast unseres Jahrhunderts ist auch das Ge-
dächtniß der civilisirten Völker in unaufhaltsamem Rück-
schritt begriffen. Und doch — so paradox es erscheinen
mag — werden gerade heute kolossale Anforderungen an
das Gedächtniß gestellt. Diesem Bedürfnisse kommt
poehlmann's „Gedächtnißlehre" zu Hilfe, indem
sie in wissenschaftlicher weise zunächst die Vorbedingungen
des Gedächtnisses überhaupt sestgeftellt und sodann durch
logische verwerthung derselben den weg weist, der zur
Begründung eines unbedingt zuverlässigen Gedächtnisses
führt. Das Mittel, das poehlmann dazu verwendet, ist
aber nicht reine Mnemonik, sondern zunächst Heilung der
Zerstreutheit und erst in zweiter Linie logische Hilfsmittel.
Interessant ist es, wie poehlmann alle Zweige des Wissens
in seine Gedächtnißlehre hereinzieht; interessant ferner,
in welcher weise er die Kunst mit hereinspielen läßt.
Der wissenschaftliche Werth der Poehlmann'schen „Gedächt-
nißlehre" ist von den bedeutendsten Journalen bereits bei
ihrem ersten Erscheinen ausführlich erörtert worden. Daß
es sich dabei um ein wissenschaftliches Merk handelt, mag
schon darin seine Bestätigung finden, daß an Herrn poehl-
mann schon mehrmals von psychologischen Vereinen die
Bitte eines Vortrages gestellt wurde. Daß es sich dabei
um ein gemeinverständliches, werthvolles Merk
handelt, aber daraus, daß es, trotzdem Herrn Poehlmann's
persönliche Schüler mehr denn Tausend sind, in so
rascher Folge dieser neu vorliegenden Auflage bedurfte
und das Poehlmann'sche System nunmehr von Fachmännern
unter seiner Leitung auf Musik, Theater etc. übertragen
wird. —g.
* polyglot. ?voll st Usvis-cv kor Ztuäouts null
^.matours olmocisru ÜLNAUL§ss. (?rc>speotus). Fernand
u. Britton Lo., Philadelphia.

Nnmteur-Pbotograp!).
* Ausnahmen im Freien. Man ziehe die
Kassetten zum Exponiren nie früher als unter dem Dunkel-
tuch aus ihren Umhüllungen. Man erhält sonst zu leicht
Schleier . . . Lin einfaches Mittel, daß man eine Platte
nicht zweimal belichtet, besteht darin, daß man auf den
Rand dünnes Seidenpapier klebt. Wenn man den Schieber
aufzieht, zerreißt dies, und daran erkennt man, daß die
Platte belichtet ist.
(photogr. Ausrüstg. d. Forschungsreis. v. A. Niemann.
Berlin 1896.)
* Tinte für Inschriften auf Negativen. Man
macht folgende Lösungen-
I.

wasser
... (20
Thl.
Zucker
... 30
Glycerin .
... (0
II.
Alkohol .
... l-io
Thl.
(Ouecksilbernitrat . 20
/,
Quecksilberchlorid . (0
/,

Man mischt die Lösungen und schreibt damit auf
Papier. Man überträgt auf das Negativ, indem man die
Schriftseite auf die Schicht legt und mit dem Fingernagel
anreibt. Die Schrift wird dadurch verkehrt auf das Ne-
gativ übertragen und bleicht dieses, so daß sip durchfichtig
erscheint. (Bull. fr. H5. Dkt. 96.)
 
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