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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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No. 24
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0435

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Nr. 24

38h

—GrZ D ie A u n st - p a l l e

ausgezeichnet den Entwurf No. (3, Kennwort: „Buch-
gewerbe". Vers. perr Einil pagberg in Berlin-Friedenau;
mit dem zweiten Preise den Entwurf No. 7, Kennwort:
„Bücher und Bauten lassen manches verlauten", Vers, die
perren Schauppmeyer und pelbig in Pannover. Ein
dritter Preis konnte nicht vertheilt werden; die dafür aus-
gesetzte Eumme wurde unter die Inhaber der beiden
ersten Preise vertheilt. Der Entwurf No. (, Kennwort:
„Diri", Vers. perr Pans Enger in Leipzig, mußte leider
wegen erheblicher Ueberschreitung der Baukosten von dem
preisbewerb ausgeschlossen werden, wurde aber wegen
seiner sonstigen Vorzüge für (000 Mk. angekaust.
* Engerer Wettbewerb zur Erlangung von Plänen
für den Neubau eines RathHauses in Pannover.
Das Preisgericht hat einstimmig beschlossen, den städtischen
Kollegien den Geh. Baurath Eggert in Berlin aus Grund
seines eingereichten Entwurfs für die weitere Bearbeitung
und künstlerische Leitung des Rathhausbaues in Vorschlag
zu bringen, weiter wurde empfohlen, die Gestaltung der
Umgebung des Rathhauses im Sinne des von dem perrn
Architekten Th. Kösser in Leipzig eingereichten Planes
auszusühren.

vom Unmstmarkt.
* München. Internat. Kunstausstellung. An-
gekauft wurden: L. Kubierschky (München): „Flußlandschast
mit wehr", Melgem.; Karl Küsiner (München): „Vor-
frühling" (Motiv aus dem Englischen Garten), Gelgemälde;
M. Beierlein (München): „Sommer", Gelgemälde; G.Renda
(Neapel): „Extase", Büste; TH.Schmutz-Baudiß (München):
Becher und Untersatz; Otto Eckmann (München): Seerosen-
Leuchter; Karl Koepping (Berlin): Blauer Kelch; Max
Länger (Karlsruhe): Krug; Manusattura di Signa (Florenz):
Madonna Basrelief; Pans v. peider (München): Vase mit
sreiabstehenden penkeln.
* München. Uhde's „Christi Pimmelfahrt" soll
von der Kommission, welche die Ankäufe für die Kgl.
Pinakothek beschließt, dank einer Mehrheit, zum Kauf
empfohlen worden sein. Der Erwerbung stehen indcß,
wie verlautet, in der Pöhe der geforderten Summe und
in dem Bedenken, das gegen die Pauptfigur des Gemäldes
erhoben wurde, pindernisse entgegen. Es wurden 25000 Mk.
geboten. Uhde habe, wie es heißt, sich bereit erklärt, die
Gestalt Ehristi „umzumalen".
* München. Der Stil in den bildenden
Künsten und Gewerben aller Zeiten, herausgegeben
von Georg pirth. Dieses schon vor Jahren ange-
kündigte Werk, das nicht etwa nur aus dem kolossalen
Klichevorrath der bisherigen Publikationen Georg pirth's
(„Formenschatz" 20 Jahrgänge, „Kulturgeschichtliches
Bilderbuch" u. s. w.) schöpfen, sondern vieles Neue und
Originelle in ebenso origineller Anordnung bringen wird,
soll nun nicht länger auf sich warten lassen. Der Peraus-
geber hat sich dazu entschlossen, den ganzen riesigen Stoss
nach sachlichen Gesichtspunkten in mehi ere Serien zu theilen,
innerhalb welcher eine kunsthistorische Auordnung herrscht.

Vücberscdau.
* Katalog der Freiherr!, v. Lixperheide'schcn Samm-
lung für Kostümwissenschast. Dritte Abtheilung: Bücher-
sammlung. Erster palbband. Berlin (897, Verlag von
Franz Lipperheide. Gr. 8°. XVI und 288 Seiten mit (5H
Abbildungen. (- Lsg. (—6, Preis jeder Lsg. ( Mk.)
Ueber dieses imposante bibliographische Werk, dessen
erster palbband vorliegt, lassen wir am besten eine Stimme
aus Fachkreisen sprechen. In den „Mittheilungen aus

dem Buch- und Kunsthandel" (Berlin (897, No. 6) heißt
es u. a.: „was die erste Lieferung dieses umfangreichen
Werkes ihrer Ausführung nach für das ganze Werk ver-
sprach, finden wir in dein uns heute vorliegenden ersten
palbbande vollauf bestätigt. (5-( Abbildungen in gleich-
mäßig trefflichen Reproduktionen schmücken den Band von
288 Seiten. 88 Bilder hiervon illustrieren die Tracht
verschiedener Zeiten nnd Völker; die Reproduktionen voll
2( Büchertiteln und (8 Buchdrucker-Signeten liefern einen
Beitrag zur Geschichte der Typographie; verschiedene Ab-
bildungen haben vorzugsweise kunsthistorischen Werth;
andere sind für die allgemeine Kulturgeschichte von Inter-
esse. In den Unterschriften finden die Illustrationen er-
gänzende Erklärungen in einer weise, wie es bisher noch
nicht ost der Fall gewesen . . . Als eine Art Vorgänger
dieses Werkes darf der von Dibdin so trefflich gearbeitete
Katalog der Bibliothek des Lord Spencer gelten, der (8p(
in H stattlichen Bänden erschien. Sodann ist zu nennen
der siebenbändige Katalog der Bibliothek ^.mbrotse Virmiu-
Illäor, Paris (877 bis (88q> von Pawlowski ausgearbeitet
und mit vielen Tafeln versehen. Als Bibliographie der
Kostümkunde ist der aus drei starke Bände angelegte
Lipperheide'sche Katalog auch von hervorragender prak-
tischer Bedeutung für den Kulturhistoriker. Die Bibliothek
des Lord Spencer wurde im Oktober (892 an Mrs. penry
Rylands für 225000 Lstr. (pp Millionen Mark) verkauft;
sie ist jetzt als Sir John Rylands Library in Manchester
zur öffentlichen Benutzung ausgestellt; die Bibliothek des
perrn Firmin-Didot ergab bei den Versteigerungen in den
Jahren (876 bis (88-( den Betrag von gegen 3 Millionen
Francs; die Lipperheide'sche Sammlung wird nach dem
Tode des Besitzers als Schenkung an den preußischen
Staat übergehen.
* Adreßbuch von bildenden Künstlern der Gegen-
wart. Jahrgang (898. perausgegeben von Ad0 ls Bo the.
Selbstverlag. München, Brüderstr. 5^- (pr- Mk. 25. geb.)
Lin Buch, das allen Kunstinteressenten die bequemste
Möglichkeit gewährt, an die Künstler persönlich heranzu-
treten, darf man wohl als eine willkommene Gabe be-
zeichnen. Die Einrichtung des Bandes, der die Adressen
von mehr als (2 000 Namen alphabetisch angeordnet enthält,
ist insofern sehr zweckmäßig, als die Blätter durchschoßen
sind und Format und biegsamer Einband dieses Lexikon
handlich machen, wenn wirklich im Einzelnen diese und
jene Adresse bereits veraltete, ehe das Adreßbuch in die
pände des Käufers gelangt, so wird man dies nicht gegen
die Trefflichkeit des Buches ansühren, da, selbst bei
größter Sorgfalt uud Gewissenhaftigkeit, die allerjüngsicn
Adressenänderungen leicht entgehen können. Erfreulich
und nützlich für den Gebrauch des gegenwärtigen Jahr-
gangs scheint uns die Pinzuziehung der Kunstgewerb ler
und die stärkere Berücksichtigung des Auslands zu sein,
wir wünschen dein Perausgeber des Adreßbuches nicht nur
den wohlverdienten Lohn für seine überaus mülffelige
Arbeit, sondern auch die fortgesetzte Mitarbeit aller der-
jenigen, welche in der Lage sind, sichere Informationen
über den Wohnort der Künstler zn geben.
* Folgende Zeitschriften gingen der Redaktion zu:
„Die Kunst unserer Zeit" Pest IX. (897. (F. Pans-
staengl, München). — „Die Jugend" Nr. 37. I897.
(G. Pirth, München). — „Photogr. Rundschau" IX.
(897 (w. Knapp, Palle a. S.) — „D. Amateur-Photograph"
9, I897 (Ed. Liesegang, Düsseldorf). — „photogr.
Wochenblatt" 36. >897. (I. Gaedicke, Berlin). —
„Deutsche photogr. Zeitung" 36/37, ;8Y7 (K. Schwier,
Weimar). — „Maler-Zeitung" (7, (897 (Iüftel und Göttel,
Leipzig). — „Bildhauer-Zeitung" 36, (897 (M. prehn,
Berlin). — „Die Reklame" 37, (897 (Lxner 6c Lo., Berlin),
— „Bull v. h. Kolon. Museum, paarlem." Aug. (89?
(Buffy, Amsterdam). — „Bouwkuudig weekblad" 36, (897.
(Mouton 6c Lo., s'Gravenhage) rc. rc.

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