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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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No. 20
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Museen und Kunstvereine
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Aus der Technik
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Vom Kunstmarkt
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Nr. 20

Die Aun st-Halle

3(7

Stiles unterdrücken? — Ist ein Architekten-Diplom noth-
wendig? — 4. Welche Mittel giebt es, den Architekten das
künstlerische Ligenthum ihrer Werke zu sichern? — 5. Wo-
durch kann inan die Einrichtung der gegenseitigen Unter-
stützungskassen der Architekten verallgemeinern?

Aus der Technik.
* Die Sternchen in der Kupferätzung. Jeder
der die peliogravure ausübt, kennt die Neigung der
Kupferplatten Sternchen oder Teusel, wie sie der Eng-
länder nennt, zu geben. Das ist in diesem Falle eine
ebenso große Plage, wie die sogenannten Sternenhimmel
bei den'Trockenplatten. Mr. puson, ein bekannter Kupfer-
ätzer und Amateurphotograph, machte in einer Sitzung
der „Royal Phot. Soe." in London Mittheilung von einem
leichten Mittel zu ihrer Beseitigung, das darin besteht, die
Kupferplatte mit einein sehr dünnen und unlöslichen Ueber-
zug von Gelatine zu versehen. Dieses Mittel vermindert
nicht nur die Sternchen, sondern hat noch den weiteren
Dortheil, daß die schützende Bildsubstanz sehr sest aus der
Kupferplatte haftet.
(Phot, wochbl. Nr. 25, 97 aus Photography, 27. Mai 97.)
Mel zur firnißber eitung. 455 Liter Leinöl und
5^/4 Kilo feingepulvertes Zinksulfat werden in einem reinen
Knpferkessel auf MOT. erhitzt und mindestens eine Stunde
bei dieser Temperatur erhalten, unter fortwährendem
Rühren. Man läßt nun abkühlen und dekantirt nach
24 Stunden das Klare, das in drei bis vier Wochen ge-
braucht werden kann.
(Phot. Wochbl. Nr. 25, 97 ans Photography, 5. Juni 97.)
Unterscheidung des Büttenpapiers von Ma-
schinenpapier. Wenn man aus dem zu prüsenden Papier
eine runde Scheibe schneidet und läßt sie auf Wasser
schwimmen, so tritt folgender Unterschied hervor: Maschinen-
papier krümmt sich nach oben und rollt sich nach der Mitte
zusammen. Büttenpapier krümmt sich so schwach, daß es
nur eine konkave Fläche bildet, die sich aber nicht zu-
lammenrollt. (Nach Lllrouiguo scierNikigus
durch Da kkoto^raptrie, April 97.,

Vom Ikunstmarkt.
* In der Großen Berliner Kunstausstellung
haben folgende Verkäufe von Kunstwerken stattgefunden:
Adolf-Pumborg-München: „Verwandtenbesuch im Kloster";
peinrich Partung-Düsseldors: „Oberrheinischer Frühling";
Ios6 Villegas-Rom: „Line Unterredung"; Earl Ludwig
Fahrbach-Düsseldorf: „Morgenstimmung im Buchenwalde";
Georg Lührig-Dresden: „Weibliches Bildniß", (Original-
lithographie; Philipp Päcke-Berlin: „Aus der Mark"; Emil
Dittler-München: „Reliesbildniß", Gips; Gustav Behn-
Berlin: „Straße aus Besigheim"; Ernst Winckelmann-
Berlin: „Aus dem Mueisthal"; 6. Wrage: „Abend-
stimmung iin Walde"; Max Liebermann-Berlin: „Kon-
servenmacherinnen"; Fanny Levy-Berlin: „Gebet"; Tiara
Walther-München: „Erinnerungen"; Augusto Torelli:
„Rückkehr von der Weinlese"; p. Möser-Berlin: „Der
Mann muß hinaus in's feindliche Leben"; Arturo Rieci-
Florenz: „Goldene Pochzeit"; Permann Lschke-Berlin:
„Innere Parthie des Dorfes Lehde"; Johannes Schicht-
meyer-Berlin: „Schneeglöckchen", farbige Gipsstatuette,
6. und 7. Abguß; Rudolf Küchler, Berlin: „Lieb Vater-
land magst ruhig sein", get. Gipsstatuette, 5. und 4. Ab-
guß; Julius Mo^er-Berlin: „Römischer pirtenknabe", get.
Gipsgruppe.
Leipzig. Für das städtische Museum der
bildenden Künste hat der Rath der Stadt auf der Bei-
liner Ausstellung Mar Liebermanns älteres Gemälde „Der

Konserven-Macherinnen" erworben. Der Leipziger Kunst-
verein kaufte für das Museum „Die Felsenburg", eine
Landschaft des vor einigen Jahre:: in München verstorbenen,
aus Leipzig gebürtigen Malers Louis Neubert. Das Ge-
mälde befindet sich zur Zeit in der Ausstellung von Mel-
gemälden moderner Meister aus Leipziger Privatbesitz, die
der Kunstverein in seinen Räumen veranstaltet hat.
* Franz Muck's „Bacchchntenzug", der in der
VII. internationalen Kunstausstellung in München ausge-
stellt ist, ging für den Preis von (0 000 Mk. in den Besitz
des perrn Tölle in Bremen über.
* VII. I n te r nationale Kun st aus st ellung
München )897. Für die Lotterie werden gegen-
wärtig durch die erwählte Kommission die Ankäufe von
Kunstwerken vorgenommen. Für den ersten Preis ft5 000Mk.)
wurden das Bildniß unseres Fürsten von Bismarck von
Lenbach, eine holländische Landschaft von p. W. Jansen
„Winter in dem Dokke" (Amsterdam) und eine Bronze-
statuette „Adam" von Perm, pahn erworben. Ist ein
Bismarckporträt von Lenbach an und sür sich schon als
eine günstige Kapitalsanlage zu betrachten, so hat die Aus-
sicht, für den geringen Preis eines Looses ft Mk.), abge-
sehen von den beiden anderen Kunstwerken, ein derartiges
Meisterwerk zu gewinnen, gewiß außerordentlich viel ver-
lockendes.
* Paris. Bei der kürzlich stattgefundenen Ver-
steigerung des reichen, künstlerisch werthvollen Nachlasses
des Barons Lepie haben die altfranzösischen Möbel aus
der Zeit Louis XV. die höchsten Preise erzielt. Diese
Möbel tragen die gemeinsame Bezeichnung B. v. R. B.
Lo brachte ein schmales Schränkchen aus Ebenholz mit
schwerer Marmorplatte, in der Mitte bauchig hervortretend,
auf den Leiten mit einwärts gekehrter Rundung, drei
Thüren, mit chinesischen Gestalten, lackirt, ziselirten und
vergoldeten Bronzeverzierungen u. s. w. 75000 Fr.; ein
kleiner Tisch mit verstellbarem Pult, aus schwarzem Polz,
lackirt, ziselirten und vergoldeten Bronzen, weiße Marmor-
platte, 45 000; zwei kleine Eckmöbel desselben Stils und
derselben Arbeit, zu den vorigen Stücken gehörig, 59500;
ein großes Tischspind, Ludwig X V., lackirt und in chinesischer
Weise beinalt, vergoldete Kupferverzierungen, Schnitzereien,
von Macret, 20000; ein kleines Tischspind aus Rosenholz,
Ludwig XV., eingelegte Arbeit, blaue Marmorplatte, von
Saunier, ;o?oo; ein Schreibpult, Ludwig XV., von pion-
niez, 7500 Fr.
Wucher und Teilschritten.
s Frei licht. 50 Modellstudien nach künstlerischen und
wissenschaftlichen Gesichtspunkten in freier Natur aufge-
nommen und herausgegeben von Prof. Mar Koch. Leipzig,
Internationaler Kunstverlag (M. Bauer Sb To.). Pest I
fto Tas.) 5 Mk.
Dieselbe Firma, die unlängst mit zwei Lammlungen
von Akt-Ausnahmen dem künstlerischen Formenstudium
Dienste erwies, hat hier einen zeitgemäßen Lchritt vor-
wärts gethan und unter Leitung einer bewährten künst-
lerischen Lehrkraft eine Reihe von weiblichen und männ-
lichen, auch unerwachsenen Modellen in der freien Luft
aufnehmen lasten. Daß der moderne Maler für seine Vor-
und Weiterbildung dadurch eine erhebliche Erleichterung
erhält, braucht nicht besonders erläutert zu werden. Natür-
lich erfüllen die einzelnen Tafeln dann am besten ihren
Zweck, wenn an den Modellen nur geeignete, lehrreiche,
wirksame Stellungen und Bewegungsmotive vorgeführt
werden. Und dies ist hier durchweg der Fall. Formen
und Beleuchtung lassen sich auf den in Waldlichtungen und
am Ufer eines Lees aufgenommenen verschiedenartigen
Körpern vortrefflich studiren. —a.—
* Vierteljahrs-Pefte des Vereins Bildender
Künstler Dresdens. Kommissionsverlag von L. Arnold,
Pofbuchhandlung (A. Gutbier) Dresden. Jahrgang II
Pest 2. — )2 Mk. —
 
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