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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 12
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0220

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D i e A u n st - p a l l e. —

Nr. 12

sammlungen entnommen haben. Die vorliegenden Lief.
8 bis 12 enthalten nicht weniger als ;o voll- und 78 Text-
bilder. wer sich für die Geschichte jener Zeit interefsirt,
dem sei das kostbare Werk angelegentlichst zur Anschaffung
empfohlen.
*'Die Kunst unserer Zeit. Line Thronik des
Modernen Kunstlebens 8. Iahrg. Lief. III. Franz pauf-
staengel Kunstverlag, München, (pr. Mk. q. bezw Mk.s).
Inhalte Friedrich Perlberg Reise durch Aegypten,
Studien in den Sudan. Mit zahlreichen Lichtdrucken und
Autotypien.
* Die „Jugend",- Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben. G. pirth's Verlag in München.
II. Jahrgang Nr. 5 bis ?.
* Illustrirte Mädchen-Zeitung. Wochenschrift
für junge Mädchen. I. Jahrgang. Redaktion: w. L.
von Lüt gen dorff und Louise Matz. Verlag von Max
Schmidt, Lübeck, (pr. Mk. ;,8O pro (Quartal).
In der Auswahl der Erzählungen, Aufsätze uud Ab-
bildungen, die diese neue Wochenschrift für die weibliche
Jugend bringt, läßt sich eine sehr verdienstvolle Absicht
erkennen. Unterhaltung und Belehrung kommen zu ihrem
Recht. Uns interessirte besonders die „Abtheilung für
Landarbeiten und Kunstfertigkeiten". Da fielen uns
lescnswerthe Studien über „Delfter Maare", Rauchmalerei
u. m. a. auf. Auch kleine Monographien über deutsche
Künstler werden geboten. Die gut ausgestattete Wochen-
schrift verdient Verbreitung. —d.
* Deutsche P h oio grap h en - Z eitun g Mrgan des
Deutschen Photographen - Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. Nr. 8 u. 9 (t8g7).
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gäd i cke-Berlin VV. Verlag Schöneberger Str. ;7u.
Nr. 8 u. 9 p»9p-

Dcr Amateur- Pbotogrnpb.
* Photographische Aufnahmen m i t
Pilse fliegender Drachen Die Ausübung der
Photographie als Liebhaberei, wie sie seit Erfindung der
empfindlichen Trockenplatten so ungemeine Ausbreitung
gefunden, hat schon eine Menge origineller Anwendungen
ergeben, von denen diejenige der Aufnahme von Land-
schaftsbildern aus der Vogelschau mittels fliegender
Drachen jedenfalls eine ganz eigenartige Neuheit auf
diesem Gebiet darstelten dürfte. Das Verdienst, in dieser
Pinsicht zuerst gute Resultate aufweiseu zu können, ge-
bührt einigen Franzosen, darunter besonders einein Mr.
A. Latut, welcher hinsichtlich der Drachenaufnahmen ge-
.wissermaßen ein eigenes, recht zweckmäßiges und sich als
fertig repräsentirendes System geschaffen hat. Um nicht
durch die Mitführung des unhandlichen Drachens belästigt
zu werden, hat der Genannte denselben vor allen Dingen
zusammenlegbar konstruirt, so daß derselbe für gewöhnlich
ein buchähnliches Packet bildet. Als Material zum Bezug
findet dünne Seide Anwendung. Die Kamera wird da
aufgehangen, wo sich die den Armkreuzen entsprechend
laufenden Schnuren kreuzen; diese Aufhängung geschieht
entweder mit dem Mbjektiv senkrecht nach unten oder in
Kardanischen Ringen, so daß das Mbjektiv stets horizontal
steht, jedoch durch Ziehen an einer Schnur vom Stande
des Operateurs aus nach Belieben eingestellt werden kann,
während eine andere Schnur zur Bewirkung der momen-
tanen Geffnung der Blende dient. So einfach diese Ein-
richtungen auch ihrem Wesen nach sind, so verlangt selbst-
redend die Ausübung solcher Aufnahmen doch Beobachtung
einer Menge Umstände und eine nur durch Uebung zu
erlangende Geschicklichkeit, welche Mühe jedoch schließlich
durch die erzielten Aufnahmen ausgewogen wird, die oft
ganz merkwürdige Resultate ergeben: vor allem gewähren
die erhaltenen Bilder, namentlich bei Städte-Aufyahmen,
meist den eigenthümlichen Anblick der bekannten mittelalter-
lichen Zeichnungen mit ihrer eigenartigen Perspektive. —

poffentlich tragen diese Angaben dazu bei, auch in Deutsch-
land zu entsprechenden versuchen anzuregen und gute
Resultate zu erzielen. (Mitgetheilt vom Intern. Patent-
bureau L. Fr. Reichelt, Berlin K"W.)
D. Phot. Itg. Nr. 9. S m.
Alkalisches Fixirbad. Ehapman Jones empfiehlt
folgendes Fixirbad:
Wasser.320 Thl.
Unterschwefligsaures Natron . . 6^ „
Natriumsulfit. q. "
Kohlensaures Natron .... t
Man soll zwei Fixirbäder nacheinander anwenden,
wovon das zweite zum Nachfixiren dient.
(Brit. Iourn., 29. Ian. 97, p. 77.)
* Uebertragung von Photographien in Strich-
zeichnungen. Im Phot, wochenbl. Nr. Z lesen wir:
Lin gut geleimtes Papier wird auf z bis 5 Minuten in
folgendes Bad getaucht, das heiß bereitet und dann
filtrirt ist:
Wasser.1OOO ecm
Kochsalz. 15 §r
Milchzucker. 2ö
Man läßt abtropfen und hängt das Papier zum
Trocknen auf. Ls hält sich unbegrenzt lange. Zum Sen-
fibilisiren verwendet man ein Bad von
Wasser. 1000 ccm
Essigsaurer Silber ...... 100 §r
gesättigte Lösung von doppelt-kohlen-
saurem Natron. 10 §r
Man läßt das Papier eine Minute auf diesen: Bade
schwimmen und trocknet im Dunkeln. Man kopirt nicht
zu stark, nur bis alle Details erschienen sind und fixirt
ohne vorher zu tonen, in Firirnatronlösung von 8 Prozent.
Man wäscht gut uud trocknet. Man zeichnet nun mit
einer Zeichenfeder und chinesischer Tusche die Kontuer
nach und schraffirt die Schalten durch geeignete Strichlagen.
Nach zweistündigen: Trocknen bringt man die gelbbraune
Photographie zum Verschwindei:, indem man das Bild in
folgendes Bad legt:

t procent. Lösung voi: rothem Blut-
laugensalz . 500 cem
50Prozent. Lösung von Fixirnatron . 500 ccm.

wenn die braunen Photographietöne verschwunden
sind, wird das Bild gut gewaschen uud zeigt jetzt nur die
schwarzen Striche der Tusche, die in keiner weise ange-
griffen werdei:. (Photography, z;. Dez. 96.)

* Ablackiren. Man mischt 5 Theile denaturirten Al-
kohol mit ; Theil Ammoniak und badet darii: die abzu-
lackirende Platte 8 bis ;o Minuten, dann kann man die
Lackschicht sehr leicht mit einen: ii: Alkohol getauchten
Wattebausch abwischeu. (Bull. Lelge. Dez. 1896.)

Nnserc Abbildung.
Perm, pendrich liebt es, die poetische Kraft, mit
der er seine Landschaften zu tränken weiß, zugleich in den
Dienst der Wagner-Illustration zu stellen. Aber durch
die künstlerische Bedeutung der landschaftlichen Staffage
erhalten derartige Schöpfungen nicht etwa nur den Werth
illustrativer Arbeiten. Ganz besonders gelungen ist ihm die
Verbindung der Illustration mit selbständiger schöpferischer
Naturdarstellung in diesem Traun: lied Walthers.
Die Reproduktion hat Th. wendisch, Berlin 8.,
Simeonstraße ;z, in gewohnter Vollendung autotypisch
hergestellt.

Mit dieser Nr. schließt das II. Muartal unseres
Blattes. Die großen künstlerischen Ereignisse der nächsten
Monate werden den Inhalt der „Kunst-Palle" zu einem
besonders reichhaltigen machen. Um jede Verzögerung in
der Zusendung zu vermeiden, bitten wir um gefl. recht-
zeitige Erneuerung des Abonnements.
Die Geschäftsstelle der „Kunst-Palle".
 
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