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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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No. 22
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0400

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Die Run st-Halle

Nr. 22

Wissenschaft!. Vorträge. Heft 265. Hamburg, Verlags-
anstalt und Druckerei A.-G. (vorm. I. F. Richter). 1897.
(80 Pf.)
folgende Zeitschriften gingen der Redaktion zu:
„Die Kunst unserer Zeit" Heft VIII. 1897. (F. Hanf-
staengl, München). — „Die Jugend" Nr. 32. I897.
(G. Hirth, München). — „Pchotogr. Rundschau" Vlll.
I897 (w. Knapp, Palle a. S.) — „D. Amateur-Photograph"
1—7, (897 (Ed. Liesegang, Düsseldorf). — „photogr.
Wochenblatt" 3O/3Z. t897. (I. Gaedicke, Berlin). —
„Deutsche photogr. Zeitung" 3i/32, 1897 (K. Schwier, Wei-
mar). — „Maler-Zeitung" 32, 1897 (Iüstel und Göttel,
Leipzig). — „Bildhauer-Zeitung" 32, M7 (M. Prehn,
Berlin). — „Die Reklame" 1897 (Lrner 6c Co., Berlin).
— „Bull. v. h. Kolon. Musemn Haarlem." Juli 1897
(Buffy, 2linsterdam). — „Bouwkundig weekblad" 3), I897.
(Mouton 6c Co., s'Gravenhage) rc. re.
Der Nlnateur-Pbotogrnpb.
* Diapositive. Herr Vr. w- Hoffmann schreibt
darüber im „Amateur-Photograph" Nr. 3, I897 (Verlag
Lieseqang, Düsseldorf): Nach meiner Erfahrung scheuen sich
viele' Liebhaber-Photographen vor dem Anfertigen von
Diapositiven wegen der zu hohen Kosten. Ich habe nun
schon feit einer Reihe von Jahren ein Verfahren in Ge-
brauch, das ich aus einer amerikanischen Zeitschrift aus
dem Jahre 1.871. ausgegraben habe. Da das Verfahren
einfach und sehr billig ist, will ich es mit einigen von mir
angebrachten Abänderungen hier mittheilen. Man bereitet
sich ein Lhlorsilbercollodium nach folgender Vorschrift:
180 § Collodium von 2°/o, 0,72 § Chlorcollodium und
1,25 A Citronensäure in 15 § Alkohol gelöst werden dazu-
gesetzt (diese Lösung ist lange haltbar). Ferner löst man
in 15 § Alkohol 2,88 § salxetersaures Silber durch Er-
wärmen, mischt beide Lösungen im dunkeln unter heftigem
Schütteln und' setzt noch 30 § Aether zu der Mischung.
Diese Emulsion hält sich etwa 1^ Lage; man hüte sich also
zuviel davon anzufertigen; nimmt man von den oben be-
schriebenen Vorrathslö) ungen den zehnten Theih so kann
man für die ersten versuche schon eine ganze Anzahl
Platten präparieren. Dies letztere geschieht nun, indem
man 30 § Eiweiß mit 180 § Wasser und 2 § Ammoniak
mischt (es kommt hier auf die Gewichtsverhältnisfe nicht
viel an!) und mit dieser stark geschüttelten oder gequirlten
und dann wieder klar abgesetzten Flüssigkeit (hält sich auch
lange leine Glasplatte durch Uebergießen und Ablaufen-
lassen überzieht und auf diese getrocknete (von selbst oder
durch Wärme) Schicht das Lollodium aufgießt und bei
mäßiger Wärme trocknet. Diese Platten halten sich bis
8 Tage lang und werden behandelt wie Aristopapier: Aus-
eoxireu, im Tonfixirbad behandeln, waschen. Die Bilder
fallen sehr zart aus, für Laternbilder sind sie allerdings
oft zu dünn und müssen nut (Quecksilber verstärkt werden.
* Photographische Menus und Programme
sind für Festlichkeiten, bei denen sich wegen zu geringer
Personeuzahl der Druck nicht lohnt, ein gutes Auskunfts-
mittel. Man arrangirt zu dein Feste auf einen: Bogen
weißen Papieres Photographien oder Stillleben, Blumen,
Früchte, Musikinstrumente, japanische Masken rc., indem
man einen freien Raum für die anzubringende Schrift läßt,
oder inan verbindet aufgeklebte Photographien durch Rand-
zeichnungen urid macht von dein Arrangement eine Auf-
nahme etwa auf einer 13X18 Platte. Von der Platte
macht inan nun eine entsprechende Anzahl Eontaetdrucke
auf dickem Bromsilberpapier, von denen immer mehrere
zugleich entwickelt werden. Auf diese weise kann man
mit einfachen Mitteln sich hübsche auf das Fest bezügliche
Speisezettel oder Programme Herstellen, die jedenfalls den
Vortheil der Originalität für sich haben.
Aus: Phot, wchbl. Nr. 30, I897.
* Eine „Internationale Ausstellung für
Amateur Photographie" findet vorn 2-1. September bis

6. Oktober d. I. in Flensburg statt. Dieselbe soll alle
Zwerge der Amateurxhotograxhie umfassen. Ls werden
nur Bilder zugelassen, welche in künstlerischer und technischer
Beziehung den Anforderungen einer Aufnahmejury genügen.
Platzmiethe wird nicht erhoben. Alle Zuschriften sind zu
^richten an Herrn I. Ho lm rn Flensburg, Schiffbrücke 6-1.
(Phot. Rundsch. VIII, 97.
Hochempfindliches Albuminpapier. Jur Her-
stellung von hochempfindlichem, entwickelbarem Albumin-
papier läßt man gesilbertes und getrocknetes Albuminpaxier
fünf Minuten auf folgendem Bade schwimmen:
Ehlorkalium. . g
Bromkalium.
^Wasser.H00 ccm.
Nach dem Trocknen belichtet man 10 bis 30 Sekunden
vor der Petroleumlampe und erhält hierbei einen mit Metol
oder Amidol entwickelbaren Lichteindruck. Auch direkte Ver-
größerungen kann man nach dieser Methode auf Albumin-
papier Herstellen. (Photogr. Chronik 1897, Nr. 13.)
Preisausschreiben. Einen Preis von ^20 Mk.
und einen solchen vor: 210 Mk. schrieb ein in Boston
wohnender Amerikaner aus für die beste und zweitbeste
Momentaufnahme eines großen, im Aufsteigen begriffenen
Vogels. Die für die preisbewerbunq bestimmten Bilder
sind bis zum 1. Oktober d. I. einzusenden. Näheres durch
Mr. Samuel Eabot, c. 0. Boston Kameraklub, 50 Brom-
field Street, Boston, Maß.
Aus: Photogr. Rundsch. VIII. 97.

Unsere Abbildung.
Seit der kürzlichen Ausgestaltung der alten Berliner-
st. Hedwigskirche, bildet dieser um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts errichtete runde Kuppelbau mit feiner
Front und Freitreppe einen wirksamen südlichen Abschluß
des davorliegenden freien Raumkompleres an der Straße
„Anter den Linden". Erft jetzt aber soll die Verschönerung
des Kirchenexterieurs durch die plastische Füllung des
Frontgiebels zum Abschluß kommen. Nikolaus Geiger
ist der Bildhauer, dem diese dankbare Aufgabe übertragen
wurde, und er hat sie mit dem in unserem Bilde zum
Theil dargestellten Hochrelief einer „Anbetung der
Könige" zwar nicht stilgemäß streng im Charakter der
kraftvoll barocken Rotunde, aber künstlerisch wahrhaft
musterhaft gelöst. Geiger ist hier zweifellos mehr ein
Schüler des alten Vlämen Ouellinus als solcher der römi-
schen Skulptoren der Barockzeit. Er hat auch Manches in
der Formenbehandlung mit den späten: Ouattrocentisten,
zumal den Robbias, gemeinsam. Der Meister hat natur-
gemäß das Relief völlig malerisch und dabei ungemein
übersichtlich komponirt. Die Fülle herrlicher, liebevoll
realistisch durchgebildeter männlicher Gestalten jedes Alters,
die prächtigen Negertypen, die Mittelgruxxe der Hl.
Familie mit dem lebhaften Kindlein auf dem Schoße —
ganz wie ein Andrea Robbia wirkend — alle diese Einzel-
heiten fesseln den Beschauer ungemein. Die autotypische
Nachbildung der photographischen Aufnahme des Modells
N. Geigers hat Th. wendisch, Berlin S.W., Simeon-
straße 13, ausgeführt.

MWP" Unfern Abonnenten, welche auf Reisen sind
senden wir gern die Zeitschrift — ohne Porto-
erhöhung — regelmäßig und pünktlich nach, wir
bitten uns auch sonst von jeder Veränderung der
Wohnung rechtzeitig Mittheilung zu machen.
Die Geschäftsstelle der „Kunst-Halle".
 
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