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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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No. 17
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Vom Kunstmarkt
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Bücher und Zeitschriften
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Der Amateur-Photograph
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270 --DieAunst-L^alle —-

Nr. s7

I. Gallegos, Rom, „Im Palazzo Barbarini" — Gel-
gemälde. — F. Skarbina, Berlin, „Mondnacht" — Gel-
gemälde. — Alexandra v. Berckholtz, München, „Pfirsiche
und Trauben" — Gelgemälde. — Rich. Friese, Berlin,
„Tiger" — Gelg.-Aquarell. — Tarl Kiewel, Berlin,
„Speranza" — Gelgemälde. — Fritz Benzien, Berlin,
„Landschaft aus Pommern" — Gelgemälde. — Nelson
G. Kinsley, Karlsruhe, „Sommer" — Gelgemälde. —
A Rieper, München, „Tin Philosoph" — Gelgemälde. —
Llara Gumpertz, Berlin, „Blumenstück" — Pastell. —
F. Sauer, Berlin, ,,s' Liserl" — Gelgemälde."
* Das vielbekrittelte Gemälde Max Klingers
„Kreuzigung Thristi" wird, wie wir hören, demnächst in
den Besitz eines Kunstfreundes irr Guben gelangen.
* Das Museum in Königsberg hat neuerdings
zwei Bilder von Berliner Landschaftsmalern angekauft:
„Der Haidebach" von Prof. Tugen Bracht und „Am
Faraglioni" von Willy Hammacher. Beide Werke waren
im vergangenen Jahre auf der Internationalen Kunst-
Ansstellung.
* Das städtische Museum in Mainz erwarb aus
dem Besitz des Kunstsalon Perm es, Frankfurt a. M.,
Prof. T d. Harburgers Gelgemälde: „Tine wichtige
Auseinandersetzung."
* In Paris kommt bei Georges Petit die be-
deutende Sammlung Emile Gavet zwischen 3t- Mai
und ;o. Juni zur öffentlichen Versteigerung. Die Gbjekte
umfassen: Italienische Faienzen, Thonwaaren von Robbia,
Limousiner Emails, Ledersachen, Faienzen von B. palifsy,
venetianische Glassachen, Messinggeschirr, Uhren, Bronzen,
Schnitzereien, Tapisserien, geschnitztes und gepolstertes
Möbel, altitalienische Gemälde, Miniaturen, Zeichnungen w
* Rom. Die Verhandlungen des italienischen Staates
bezüglich des Ankaufes der Gallerie Borghese sind
fetzt zum Abschluß gelangt; der Kaufpreis beträgt 6 Mill.
Franks.

Vücbcr und Tcitscbriktcn.

* Aufgaben der Kunstphysiologie von Georg
Hirth. ll. Auflage. Mit Illustrationen. München.
G. Hirth's Kunstverlag. ;8H7. Liefg. 2 (60 Pf.).
* Dekorations-Motive der Maler-Zeitung,
perausgegeben von Richard pesfe, Dekorationsmaler.
Serie ;5 (1897). No. so. H Taf. u. ; Detailbogen. Ver-
lag von Iüstel u. Göttel, Leipzig.
* Die „Jugend", Münchener illustr. Wochenschrift
für Kunst und Leben. II. No. 20 bis 2;. G. Hirth's
Verlag in München.
* Deutsche P h oto gra p h en - A e i tun g. Grgan des
Deutschen Photographen - Vereins. Verlag K. Schwier,
Weimar. No. 20. bis 2;.
* Photograph. Wochenblatt. Redigirt von
I. Gädicke-Berlin XV. Verlag, Schöneberger Str. ;7u
No. 20 bis 2;.
* Bruckmanns Pigmentdrucke der Kgl. Alten
Pinakothek in München. Zunächst muß der Freund der
älteren Kunst seiner Genugthuung darüber Ausdruck geben,
daß dieseSammlung eine überraschend reichhaltige ist, daß sie
darin von keiner der bisherigen Publikationen erreicht
wird, da sie von den IH33 Nummern der Pinakothek y-xz
publizirt. Alsdann müssen wir hervorheben, daß das ge-
wählte photographische Verfahren allen an die Wieder-
gabe gestellten Anforderungen genügt, wird also auf
der einen Seite den kunsthistorischen und künstlerisch
bildenden Zwecken, welchen ein Museum in erster Linie
dienen soll, wahrhaft entsprochen, so hat der Verlag auf
der andern Seite zugleich die Anschaffung dieser trefflich
gelungenen Blätter jedem Liebhaber und Studirenden der
älteren Kunst ermöglicht. Dafür gebührt der Firma der
Dank aller Interessenten. Der Preis für jeden der un-
aufgezogenen pigmentdrncke, die sich durch einen tiefen,
weichen, vornehmen Ton auszeichnen, beträgt nur ; Mk.;
das alphabetisch nach Meistern geordnete Verzeichniß ver-
sendet die Verlagshandlung.

Der Amateur-Pbowgrapb.
* Photographien auf Pflanzen. von einem
neuen, sehr interessanten versuch, einem wissenschaftlichen
„Spiel", das wir den auf dem Lande weilenden, sich
mitunter langweilenden Amateuren angelegentlichst em-
pfehlen dürfen, lesen wir in der letzten Nr. 20 der
„D. Phot. Z)tg." I897 PLA. 239. Ts ist beobachtet worden,
daß die grünen Blattpflanzen ihren Stärkegehalt
von der Fülle des auf sie fallenden Sonnenlichtes
empfangen und daß sich Stärke nicht bildet, wenn ' das
Sonnenlicht von den pflanzentheilen abgehalten wird. Läßt
inan also eine Schablone aus Stanniol auf einem Blatte
längere Zeit liegen, so entwickelt sich Stärke nur an den
unbedeckten Theilen. Man kann sich davon durch Jod-
tinktur überzeugen, welche die Stärke blau färbt, sodaß
dadurch ein blaues Bild der schablonirten Zeichnung ent-
steht. Dies läßt sich sür die Photographie verwerthen,
indem inan eine wirkliche photographische Negativplatte
auf das Blatt legt und nun das Sonnenlicht auf die
Pflanze einwirken läßt. Nach längerer Zeit schneidet
man das Blatt ab, behandelt es zunächst mit Wasser und
Alkohol, sodaß der grüne Farbstoff, das Llorophyll,
ausgezogen und das Blatt weiß wird. Alsdann übergießt
man es mit Jodtinktur, und ein scharfes blaues Iod-
Stärkebild, eine Photographie, ist fertig und bleibt auch
noch monatelang erhalten, wenn das Blatt längst trocken isü
* Ein u I si 0 ns - A l b um i n p apier von Gevaert
To. Antwerpen. Herr L. Kindermann, Hamburg,
schreibt: Seit die Trockenplatten in die photographische
Welt eingeführt wurden und durch ihre enorme Licht-
empfindlichkeit sich sofort den Markt eroberten, war es
stets der stille Wunsch aller Photographen, daß auch ein
Papier erfunden werden möge, welches die Vorzüge des
Albumin-Papieres in vollerem Maaße besäße und dabei
zum Gebrauch fertig eine ganz bedeutend hohe Licht-
empfindlichkeit zeige, zugleich aber auch eine größere
Haltbarkeit! Endlich scheint nach langen Jahren ein
solches Fabrikat entdeckt worden zu sein. Die Resultate,
welche auf diesem Papier erzielt wurden, sind so schön, daß
dasselbe in ganz kurzer Zeit, davon bin ich fest überzeugt,
alle anderen Papiere, welche für kleinere Formate bisher
gebraucht wurden, verschwinden machen wird. Die Be-
handlung des Papieres ist dabei eine kolossal einfache,
Ausschuß fast unmöglich, sodaß auch in dieser Hinsicht
nichts zn wünschen übrig bleibt.
D. Phot. Ztg. Nr. 19 S. 228.

Unsere Abbildung.
Das Werk des Schotten William Strang, „Nach
der Arbeit", das wir in dieser Nummer bringen, dürfte
manchem unserer Leser aus der im Verlag von Jacques
Tasper, Berlin XV., erschienenen Griginal-Radirung
schon bekannt sein. Nichtsdestoweniger verdient es die
tiefe Schönheit des Blattes auch weiteren Kreisen bekannt
gegeben zu werden. Daß der schottische Meister aus der
naturalistischen Schule Frankreichs, von Tourbet und
Millet, herkommt, ist jeden, Betrachter dieser so einfachen
Darstellung, die nichts weiter als ein älteres bäuerliches
Paar in einer formal reizlosen Landschaft am Abend vor-
führt, sofort bewußt. Aber diese scheinbare Einfachheit
ist nicht etwa eine primitive Kunst, sie hat der Radirer,
der die Nadel raffinirt handhabt, vielmehr absichtlich ge-
wählt, um alle Wirkung dieses Kunstwerks von dem
Zauber gesättigter Abendstimmung ausgehen zu lassen.
Die vorliegende Autotypie hat die bewährte graphische
Kunstanstalt von Th. wendisch, Berlin, Simeonstr. ;z,
angefertigt.
 
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