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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 14
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Conti, Aurelio: Römischer Kunstbrief
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Pfeiffer, Engelbert: Aus Hamburg
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P., R.: Die Düsseldorfer Frühjahrsausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0248

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2^ -Die R u n st- Halle - Nr.

fach als spätere Arbeiten bezeichnet findet, dürsten
gleichfalls von Piuturiochio sein, da auch hier an
einer stelle das Monogramm „A P. M. VI." (d. b.
^llerander Poiüifex Marimus VI.) deutlich sicht-
bar ist.
Alles dieses, was vorher den Blicken der ge-
wöhnlichen Sterblichen sorgfältig verschlossen blieb,
darf jetzt das kunstliebende und schaulustige Publikum
in Non: wenigstens zwei Mal wöchentlich einige
Stunden lang bewundern. Und deshalb bildet seit
Kurzem die Neueröffnung des . Kppartamento Uor-
tzia« ein wirkliches künstlerisches Lreiguiß, für das
wir, die Fachwelt nicht weniger als die gebildeten
Laieu, den: lebenden Papste ungemein dankbar sind.
Aurelio Conti.
X
Aus ^unchukA
Engelbert Peiffer.Z
Gest. :8, Dktober :896.
(jk^ngelbert Peiffer, über dessen Lebeusgaug
die Nachrichten nicht so ausführlich lauten, wie
wir es wohl wünschen, war als Sohn eines Schmieds
zu Köln a. Nh. geboren und erhielt seine Schulbildung
auf den: dortigen Gymnasium. Die damals neu er-
wachende Begeisterung für den Kölner Don: und die
wieder aufgenommenen Bauarbeiten an demselben
mögen dem Knaben die Anregung gegeben haben,
Bildhauer zu werden; wenigstens wissen wir, daß
er in einer Kölner Steinmetzen-Merkstatt seine Lehr-
zeit durchgemacht hat. Zu seiner weiteren künstle-
rischen Ausbildung ging er f8öO nach Berlin, ar-
beitete daselbst neben seinen akademischen Studien in
den Ateliers berühmter Meister und war darauf
einige Jahre als Modelleur in der Fernsichter Thou-
waarenfabrik thätig.
Zn: Jahre f862 kau: er dann nach Hamburg, er-
richtete eiue eigene Merkstatt, und seine erste Arbeit war
hier die Herstellung einer Neihe von Sandsteinfiguren
für die Ballustrade eiues Herrenhauses in Luglaud.
Mesentlich ausgedehnter und vielseitiger wurde aber
seine Thätigkeit, als s87ö die neu eutstaudene Han-
seatische Baugesellschaft ihn: nicht nur die Leitung
ihres Bildhauerei- und Steinmetzen-Betriebs, sondern
auch die ihrer Ziegeleien: an der Nuter-Llbe und
eines Steinbruches in: Haag übertrug. Bis zur
Liguidatiou des Baubetriebs der Gesellschaft hat
Peiffer d:ese Stellung inne gehabt und von da an
das Bildhauer- und Steinmetzen-Geschäft auf eigene
Nechnung weiter geführt.
Menn auch die rein geschäftliche Thätigkeit einen
großen Theil seiner Arbeitskraft in Anspruch nahm,
so fand er doch Gelegenheit, gleichzeitig in: Laufe
der Zahre eine stattliche Zahl künstlerischer Bild-
werke zu schaffen, unter denen folgende hier Er-
wähnung finden mögen:
Die Bierländerin auf den: Meßberg-Brunnen.
Der figürliche Schmuck des Brunnens auf den:
Hansaplatz, des Kaiser-Karl-Brunnens und
des Melcker-Brunnens.

H Vom Bau-Direktor Zimmermann. Aus dem
letzten Jahresbericht des Hamburger Kunstvereins.

Das Bugenhagen-Standbild auf dem Hofe des
Zohauueums.
Die Statuen auf der Trostbrücke.
Die Zahn-Gruppe an der Turnhalle in Sankt
Georg.
Das Kirchenpauer-Denkmal.
Die Apostelfiguren der StffZohannes-Kirche in
Harvestehude.
Die Statuen von St. Zacobus und Kaiser-
Heinrich VI. an: neuen Nachhause.
Die Kipping-Statue auf den: Hofe der Haupt-
Feuerwache.
Lin Theil des Figurenschmucks an der Kunst-
halle.
Die Büste Baumeisters in: Verein für Kunst
und Wissenschaft.
Die Figuren - Gruppe auf den: Logenhause
Melckerstraße.
Der figürliche Schmuck auf den Grabdenk-
mälern von Zungmann, Dalmann und
Dr. Messer sowie
Line Anzahl von Porträt-Vüsteu und Beliess
in: Privatbesitz.
Gleichzeitig führte Peiffer eine Menge orna-
mentaler Arbeiten aus, sowie, nicht zu vergessen,
eine große Anzahl von künstlerischen Fest-Dekorationen,
da bei jeder Gelegenheit der immer liebenswürdige
und arbeitsfreudige Küustler seine unermüdliche
Thätigkeit auch für nur vorübergehende Festesfreude
anzuspannen bereit war. Als Bestes dieser Art sei
hier seiner, aus vergänglichem Material hergestellten
Neiterfigur des siegreichen Kaisers gedacht, welche
in: Zahre s87Z beim Linzuge der Truppen den
Nathhausmarkt schmückte und ungeteilten Bei-
fall fand.
X
Die Düsseldorfer
FrüdjLldrsausstellungen.
Düsseldorf, März 97.
Auch in diesen: Zahre beharrt die Künstlerschaft bei
ihrer Frühjahrsausstellung ans der Scheidung in zwei
Lager: das der freien Vereinigung bei Schulte und
das der älteren Künstler in der Kuwsthalle. Der Eindruck
beider Ausstellungen ist ziemlich derselbe wie in den
Vorjahren. Bei Schulte ein frischer, origineller Zug, in
der Kunsthalle das alte, solide Düsseldorfer Bild; das
Gute vielleicht etwas besser, als gewöhnlich, leider aber
das Minderwerthige auch wieder etwas zahlreicher, als
gerade in den letzten Zähren. Man scheint dort inuner
noch nicht einzusehen, daß ein Dutzend triviale Bilder-
einer Ausstellung- mehr schaden, als drei gute nutzen
können. — Professor Krön er ist nut zwei großen, wie
immer vortrefflich in der landschaftlichen Stimmung und
lebendig in der Auffassung der Thiere durchgeführten
Zagdbildern, und einem nicht minder feinen Aquarell
vertreten. Petersen-Angeln bringt 6 größere Vel-
gemälde, meist holländische Motive, in seiner Hellen aber
farbigen Manier gemalt, und Albert Baur jr. zeigt
sich in q vortrefflichen Bildern ebenfalls als überzeugter
Freilichtmaler. Seine Bilder fallen deshalb aus dem
Rahmen, den die Nachbarschaft bildet, einigermaßen heraus,
aber nicht zu ihrem Schaden. Das größte Bild „Vorwärts
 
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