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Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

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Nummer 6
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0112

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Nr. 6

—-^-4 Die Kunst-tsalle. --

in Dresden ^897 stattgefunden haben, nachdem die letztere
sich nämlich ans den Standpunkt gestellt hatte, die Beschick-
ung dieser Ausstellung nicht durch Korporationen, sondern
durcb von ihr gewählte Kommissare veranlassen zu wollen.
Dank der Unterstützung, welche die Künftlergenossenschast in
dieser Angelegenheit durch das Unterrichtsministerium ge-
sunden hat, ist es gelungen, ein Einvernehmen mit dein
Ausstellungs-Ausschuß zu erzielen, dahingehend, daß die
Genossenschaft die Auswahl der österreichischen Kunstwerke
besorgt und den Kommissar aus ihrer Mitte wählt.
* Haag. Die Kunstgenossenschaft „P u lchri Studio"
gedenkt im Frühjahr x89? ihr fünfzigjähriges Bestehen
durch ein Kostümsest, eine Kirineß in alter Vergangenheit,
zu feiern.
Vom Aunstnmrkt.
* Berlin- Die Photographische Gesellschaft
versendet einen Prospekt über das in Vorbereitung befind-
liche große Sammelwerk über die Meisterwerke des „Museo
del Prado" in Madrid, derjenigen Gemälde-Galerie,
welche unter allen Sammlungen Europa's vielleicht die be-
deutendsten Schätze älterer Malerei in sich vereinigt. Als
Vervielsältigungsart wurde wieder die photogravure ge-
wählt. Dieses neue Unternehmen schließt sich in der Art
der Ausführung und der Perausgabe an die von demselben
Verlage herausgegebenen Werke „Die Rembrandts der
Lasseler uno Berliner Gemälde-Galerie", sowie „Die Kaiser-
liche Eremitage" in St.-Petersburg an.
* Berlin. Das P astellbildn i ß der jungen Gräfin
Potocka, jenes bekannte reizvolle Besitzstück des Berliner
Kuxferstichkabinets, ist abermals reproduzirt worden und
zwar von dem Kupferstecher L. Börner-Berlin in Schab-
kunstmanier (Verlag von Stiefbold 6c Eo.). Es werden
farbig gedruckte Künstlereremplare (ü xoo M.) und einfarbig
braune Drucke (ü so M.) ausgegeben.
* Berlin. Bei Lepke wurde in einer Gemälde-
Auktion kürzlich ein Hauptwerk des Belgischen Malers Madon
mit xo 000 M., ein Iojo Gallegos „Spanischer Tanz" mit
H900 M. bezahlt.
* München. Bei Hel bing lTheatinerstraße Nr. tö)
findet vom tl- bis V- Dez. die Versteigerung einer großen
Zahl von Kunstwerken und kunstgewerblichen Gegenständen
älterer und neuerer Zeit statt. Kunsthändler Hugo Peilung,
der die Versteigerung leitet, hat einen reich illustrirtcn Ka-
talog herausgegeben, der über die werthvollen Objekte der
aus dem Besitz angesehener Sammler zusammengeflossenen
Kollektion gut orientirt.
* Wien. Auktion Tilgner. Im Atelier des Bild-
hauers fand eine Versteigerung seines gesummten künst-
lerischen Nachlasses statt. Das Ergebniß war an den bei-
den ersten Tagen 23 000 Gulden.
-
Vücherschan.
* Die Königin Luise in 50 Bildern für Jung und
Alt von E. Röchling, R. Knötel und w. Friedrich.
Berlin H7. Verlag von Paul Kittel. (Volksausgabe
in Pappband M. 5; Luxusausgaben zu 6, 8 und 50 M.)
Solche Monographien in farbigen Bildern, die den
volksthümlichen Stil der Neuruppiner Bilderbogen ver-
feinert zeigen, sind eine ganz reizende Idee. Ich meine,
es sei damit der weg gefunden, die vaterländischen Ge-
stalten, auf die wir stolz sein sollen, stärker als bisher ledig-
lich durch die Buchlektüre, der Phantasie des Volkes, von
Jung und Alt, einzuprägen. Die Maler Röchling und
Knötel, die schon früher an dein analogen Werk über den
„Alten Fritzen" ihre Fähigkeit, anschaulich und sinnengefällig
zu illuftriren, erwiesen, haben auch hier im Bunde mit kV.
Friedrich ihre Aufgabe künstlerisch und illustrativ glücklich
gelöst, was in der vorliegenden Publikation geboten wird,
hält sich nicht etwa im Rahmen einer fürstlichen Familien-
geschichte, vielmehr werden die großen politischen Begeben-
heiten, die das Schicksal der edlen Königin mitbestimmten,
in den Kreis dieser Darstellungen hineingezogen. Also dein
Geschichts- und den: vaterlandsfreund wird eine künstlerisch

sehr ansprechende Gabe dargeboten - vor allein aber
unserer deutschen Frauenwelt, die den Tugenden jener
Königin nacheifern soll. ' —
* Die photographische Ausrüstung des For-
sch u n gsr ei j enden. Mit besonderer Berücksichtigung der
Tropen, von A. Niemann. (La. 90 S. mit 27 "Fig.f
Berlin, Rob. Oppenheim (Gust. Schmidt), ^96. Preis
M. x,80.
Dieses Buch ^ei allen Denen warm empfohlen, welche
sich auf die Forschungsreise begeben wollen. Es wird ihnen
sichere und zuverlässige Anhaltspunkte geben, wie sie ihre
photographische Ausrüstung vornehmen sollen, ihnen unnütze
Kosten ersparen und bei Befolgung der gegebenen Finger-
zeige sie vor der Gefahr bewahren, mit unvollkommenen
Aufnahmen oder gar mit gänzlich verdorbenen zurückzu-
kehren. Aber auch allen übrigen Amateuren kann das Buch
gute Dienste leisten.
Nr. q^8 und Nr. H9 der „Jugend", Münchener
illustrirte Wochenschrift für Kunst und Leben (G. pirtlps
Verlag in München, Preis 3 M. pro Ouartal), enthält u. a.:
Zeichnungen von L. Strathmann, p. Poeppener (Fidus),
R. poberg, Ak. Barascudts, I. Berchtoldt, I. Diez, w.
Laspari, N. wislicenus, F. v. Reznicek, Fr. Tchoma, I. R.
witzel, L. Ewerbeck, I. B. Engl.
* Ausstel ler - v er ba nd Münchener Künstler.
Illustrirter Katalog. Verlag des Aussteller - Verbandes,
(pr. 0,50 M.)
* Photographisches Wochenblatt. Redigirt von
I. Gaedicke, Berlin N. 2,50 pro Ouartal. Ge-
schäftsstelle Berlin Schönebergerstr. t7u. Nr. H7
und Nr. -Z8.
* Meisterwerke der Holzschneidekunst. Neue
Folge. II. Pest. Weihnachts-Mappe. 8 Bl. Groß-Fol.
Leipzig. Verlag von I. I. Weber. Pr. N. 8.
Brachte das erste Pest eine Auswahl von Werken der
Berliner Internationalen Ausstellung, so nimmt die vor-
liegende Mappe, deren Blätter ein Extra-Format besitzen,
sinnvoll Bezug auf das weihnachtsfest, wenigstens wird
die Sammlung durch eine „Weihnachtsmorgen" betitelte, an-
muthige Darstellung des Düsseldorfer Ferd. Brütt einge-
leitet. Alsdann folgen E. Grützner's „Falstaff", Lenbach's
„Bismarck", Holbein's Darmstädter „Madonna", ein ideales
Frauenbild, „Nachtigall" genannt, von G. Max und den
Abschluß bilden Munthe's „Wintermorgen", Salina's figuren-
reiche „Taufe" und Schmutzler's „Zwei Glückliche". Ganz
zweifellos nimmt die in dieser Weihnachts-Mappe getroffene
Auswahl Rücksicht auf den Durchschnittsgeschmack jenes sog.
guten Publikums, welches weder Sensationen noch Dinge
wünscht, die der heranreifenden Jugend besser nicht gezeigt
werden sollen. Anter dem Gesichtswinkel dieser Rücksicht
hat der rührige Leipziger Verlag das Richtige getroffen
und den Dank großer kunftliebender Kreise des deutschen
Schaupublikums verdient, um so mehr, als diese jüngsten
Holzschnitte abermals all die Sicherheit und Eleganz der
Arbeit des Messers und Stichels bekunden, die aus den
früheren Leistungen der Firma hinlänglich Jedermann be-
kannt sind. Der erläuternde Text rührt von kundiger Hand
her. Der Preis dieser vornehm ausgestatteten Mappe (8 M.)
erscheint sehr mäßig. —m

Unsere Abbildung.
Anna Lostenoble: „Unschuld", Bild aus dem
Lyklus „Das Weib", wir bitten über diese Schöpfung den
Artikel unter „Kunstschan" in Nr. 2 dieses Jahrgangs nach-
lesen zn wollen.
WE" Mit diesen Nunnner schließt
das I. (Quartal unseres Mattes. Uin
jede Verzögerung in der Zusendung zu
vernreiden, bitten wir uin gesl. recht-
zeitige Erneuerung des Abonnenrents.
Iie HMftMe im „Mifil-Mk."
 
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