Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

DOI Heft:
Nummer 2
DOI Artikel:
Preisausschreibungen und Stiftungen
DOI Artikel:
Vom Kunstmarkt
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0039

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 2

4- Die Aunst-^alle

29

werden den konkurrirenden Künstlern auf Verlangen zu-
gesendet. Der Magistrat ist bereit, alle gewünschten Aus-
schlüsse zu ertheilen.
* Dresden. Lin Preisausschreiben zur Erlangung
von Entwürfen für ein neues Rathhaus wird demnächst
erlassen. Eingeladen werden deutsche Künstler; für Preise
stehen so 000 Mk. zur Verfügung.
* Erledigte Konkurrenzen. Das Preisgericht für
die von poffmanns Stärkefabriken in Salzuflen aus Anlaß
ihres im nächsten Jahre stattfindenden so jährigen Jubiläums
unter den Mitgliedern des Vereins Berliner Künstler
veranstaltete Plakat-Konkurrenz verlieh den I- Preis
Vans Looschen, 11. pr. Pans Looschen, III. Pr. Fritz Greve.
I V. Pr. LV. v. Plessen.
* Klien. Die aus der Versteigerung des v. pör-
mannschen Nachlasses erzielte Iahresrente von 20000
Gulden soll, gemäß der Widmungsurkunde der „Lheodor
v. pörmann'schen Kaiser Franz Joseph 1 Jubiläums-
stiftung", zum Ankauf je eines Bildes für eine öffentliche
Gallerte verwendet werden.
Hunstmarkk.
* Leipzig. Bei Gelegenheit des 60. Geburtstages
von Pans Thoma ladet die Firma Breitkopf und pärtel
zur Erwerbung der in ihrem Verlag erschienenen Merke
des Meisters: Kunstblätter (Gr. 50: HO om, Preis M. 2),
Flugblätter Nummer 33 und 3H ü ;o Pf.; Liebhaber-
Abzüge auf Lhinapapier M. 2) und Kostümentwürfe zu
R. Wagners „Ring des Nibelungen" (^8 Blätter Preis
Mark zo) ein.
* Goslar. Im Verlag von Franz Jäger ist hier
unter dem Titel: „Die alte Kaiserstadt Goslar"
ein Prachtwerk von 12 Farbendrucken (H8 : 6H orn) er-
schienen, die nach den von der Meisterhand Albert pertels
geschaffenen landschaftlichen Aquarellen hergestellt sind.
Prof, pertel hat es nicht nur verstanden, die malerisch
dankbarsten und reizvollsten Punkte in und um Goslar
auszuwählen, er hat ihnen auch durch die eminente Fähig-
keit seiner Schilderungskunst eine eigenthümliche Stimmung
gegeben, die, welche ein Jeder schon empfunden hat, der
mit empfänglichen Sinnen die ehrwürdige Kaiserstadt am
Fuße des herrlichen parzes besucht hat. Dem Werke ist
auch ein 16 Seiten umfassender Tert beigegeben. Die im
romanischen Stil komponirten Zierleisten und Initialen
sowie das in reicher Farbenpracht gehaltene Titelblatt rühren
von Th. Kutschmann, der Entwurf der kostbaren Mappe
(Imperial Form. -49:6? cm), mit Mrnamentmotiven aus
dem Xili. Iahrh. geschmückt, von Prof, ponegger her.
Die Publikation gehört ohne Zweifel zu den erlesensten
Erscheinungen ihrer artistischen Gattung. Der Preis beträgt
Mk. MO, bezw. Mk. iso sür die Liebhaberausgabe.
* München. Iahresausstellung 1.899- Im September
wurden angekauft dieMelgemälde: A. Salinas „Ballakkorde";
P. Salinas „Maisernte", „Rückkehr von der Taufe",
„Lass"; M. Gaisser „Beim Advokaten"; R. wimmer
„Fraunhofer"; p. Lindenschmit „Der Trinker"; R. Scholz
„Partie am Trafoibach"; R. Linderum „Die Lhronica";
L. willroider „Aus der paide"; Ferd. Keller „Irr Arkadien";
p. Busse „Verblühende wiese"; F. Kozics „Miniature auf
Elfenbein", P. Meyerheim „Lseljunge", „Fellachenwohnung
in Luxor"; I. Lhrentraut „Unterhaltung"; E. Wentorf
„Fingerübungen"; L. Gebhardt „Angenehme Unterhaltung";
L. Kronberger „Am Sonntag": P. poeltz „Im Larneval";
E. V. Matthaei „Abendsonne"; G. Barison „Madonna";
p. Barthel „Sommer"; P. Bodisse „Mktoberabend in
Polland"; A. Fabros „Der Wächter der Krone"; E. Eilers
„Altwasser bei Günzberg"; R. Schultze „Raumasälle in
Norwegen"; E. pelbrath „Landschaft"; E. peilmayer 8«-n.
„Landschaft"; L. Lorinth „pexen"; A. Müller-Lingke „Fisch-
fang im Winter"; A. Schladitz „pochverrath"; Ehr. Mölsted
„Die Barke wendet"; M. Schurig „Jubelgreis" Kopie nach
Rembrandt; E. Gies „Kopie" nach pobbema, Erich
Kubierschky „Birken im perbst" (Tempera); Ida Rettig-
Elesius „Kastanienallee (Tempera); die Aquarelle: Th.
Puchta „Grottenhof"; M. Kraszewska „Fächer"; Maria
Martinetti „Szene aus der römischen Lampagna";

A. Bompiani „Ein Tourist beim Paladin"; G. Aureli
„Unter dem Direktorium"; V. Strützel „In wisby" (vom
Städt. Museum in Leipzig erworben); Van der Waag
„Studienkopf"; die Pastelle: K. v Mastelski „Das erste
Debüt"; L. Sichel „Am Waldteich"; ferner die Radirungen:
A. Wildstoßer „Fürst Bismarck"; Ehr. poudard „Die Ufer
der Mise" (2 Mal); E. von Mägden, „weiblicher Studien-
kopf"; L. Th. Meyer-Basel „Kloster Reichenau"; Eh. Popert
„12 Radirungen"; B. Mannfeld „peidenthürmchen im
Domgarten zu Speyer"; R. Schiestl „St. Antonius" (Grg.-
Lithograxhie); L. Rothaug „Deutscher Urwald" (Grisaille);
Ed. Beyrer jun. „Märtyrin" (Marmorrelief).
* München. Am 23. Gkt. wird hier durch die Firma
pugo Peilung die berühmte Gemäldesammlung des st Dr.
Martin Schubart zur Versteigerung kommen. Sie ent-
hält Werke wie pobbemas „Wassermühle unter Bäumen"
sowie Rubens' „Bad der Diana", ehemals im Besitz des
Kardinals Richelien. — Am 26. und 27. Oktober werden
ferner aus demselben Kunstbesitz Antiquitäten, Kupferstiche
(darunter höchst seltene interessante Schabkunstblätter und
Farbstiche von Le Blon, Dagoty, Ianinet u. s. w.), Por-
zellan, Möbel, kunstwissenschaftliche Bücher, Glasgemälde rc.
versteigert. Kataloge und Auskunft durch obige Kunst-
handlung (München, Lhristofstr. 2).
* Zürich. Von der „Kunstgesellschaft" wurde für
das Neue Museum die vielbesprochene plastische Gruppe
„Im Sterben" von Vrof. Ehr. Roth angekauft.
kücdersckau.
* Deutsche Baukunst im Mittelalter. Von Prof.
Dr. Adelbert Matthaei. Mit zahlreichen Abbildungen („Aus
Natur und Geisteswelt." Sammlung wissenschaftlich-
gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des
wissens.) Pr. 90 Pf., geb. Mk. VM- Verlag von B. G.
Teubner in Leipzig. — Ls ist zu begrüßen, daß in dieser
populären Sammlung auch der Baukunst ein Bändchen
gewidmet wird, irr welchem Prof. Matthaei durch eine Dar-
stellung der Entwickelung der deutschen Baukunst bis zum
Ausgang des Mittelalters die Kunstfreunde über ihr Wesen
ausklärt, zeigt, wie sich im Verlauf der Entwickelung die
Ranmvorstellung klärt und vertieft, wie das technische
Können wächst und die praktischen Aufgaben sich erweitern,
wie in dem behandelten Zeitraum das germanische Volk
aus der Erbschaft der Antike, die in der Basilika vorliegt,
etwas Neues, die romanische Kunst entwickelt, die in den
Kaiserdomen am Rhein ihren Pöhepunkt erreicht, wie in
den Zeiten der Kreuzzüge neue Anregungen kommen, die
zur Gotik führen. Innerhalb jeden Abschnittes werden
Wesen und System der Bauweise nach Grundriß, Aufriß,
Außenbau, Formenschatz und Bauverfahren entwickelt, die
wichtigsten Vertreter jeder Periode besprochen. Der Ver-
fasser hat sich dabei gleich weit entfernt gehalten von allzu-
großer Wissenschaftlichkeit wie von Mberftzächlichkeit. Da
das Bändchen auch mit zahlreichen Illustr ationen ausge-
stattet ist, kann ihm die weiteste Verbreitung die der billige
Preis ja auch ermöglicht, gewünscht werden.
* Tausend-Bilder-Bibel. Die pl. Schrift alten
und neuen Testaments verdeutscht von Dr. Martin Luther.
Liesgn. H und 5 ä HO Pf. Stuttgart. Deutsche Verlags-
Anstalt. Das volksthümliche Bibelwerk ist nunmehr textlich
bis zum Abschluß der vier Evangelien gediehen, was die
erste Lieferung versprochen, haben die vier nachfolgenden
gehalten. Immer reicher wird die Uebersicht über das,
was Künstlerhand seit Jahrhunderten zur Verherrlichung
des „Buches der Bücher" geschaffen. Fast keiner der großen
Meister, die sich diesem Zwecke gewidmet, ist übergangen,
von der umbrisch-florentinischeri Schule an bis zu den
heutigen Tagesgrößen. Namen wie Raffael, Guido, Reni,
Tizian, P. Veronese, Murillo, Rubens, Thorwaldsen
Dietrich, G. Richter, psannschmidt, Plockhorst, L. v. Geb-
hardt und F. Uhde begegnen uns. Vortrefflich hat sich auch
die Einrichtung bewährt, daß neben den Nachbildungen
der klassischen Kunstwerke Abbildungen einhergehen, die
zur Erläuterung des Textes dienen, wie die Wiedergabe
von alten Münzen und die landschaftliche Darstellung der
im Texte erwähnten Gertlichkeiten. Es unterliegt keinem
 
Annotationen