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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 11
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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Nr. p

4- Die Aunst-Halle


I. Schenker, Geh. Reg.-Rath v. Seidlitz, Baurath Julius
Graebner und Professor Dr. Max Lehrs. Zum Regierungs-
kommiffar ist der Geh. Regierungsrath Dr. Rumpelt er-
nannt worden.
* Leipzig. Rud. pellgrewes t2 Rartons „Afrikanischer
Todtentanz" ist z. Zt. im Salon Mittentzwey-Windsch
ausgestellt und steht naturgemäß im Mittelpunkt des Inter-
esses. Außerdem sind vertreten M. Liebermann mit 3
Studien, Prof. Schuster-Woldan mit ; Gemälde und 2
Studien, Pros. Meyerheim mit 6 Aquarellen aus Tarasx,
Emmy Lischke mit 7 Gemälden, Rud. Schramm-Zittau
nut H Thierstücken, Ad. Schladitz mit 6 Gemälden. Ferner
p. Christiansen, F. Melly, A. Klamroth, R. Epp, K. Lang-
hammer u. a. m. — In Del Recchios Kunstsalon sieht
inan außer einer großen Zahl von neuen Linzeiwerken,
die Kollektionen der'Künstlervereinigung Apelles in Weimar,
des Marinemalers Schnars-Alquist und des Malers Pros.
L. Dettmann.
Düsseldorf. Die Errichtung eines Kunstausstellungs-
palastes für die große deutsch-nationale Kunstausstellung
t9O2 in Düsseldors ist, nach der Ross. Ztg., nunmehr, nach-
dem die etwas über eine Million Mark betragenden Kosten
theils gedeckt, theils durch Garantie übernommen sind, ge-
sichert. Der nach dem Entwürfe des Architekten Bender
auszuführende Bau soll Düsseldorf dauernd erhalten bleiben.
Der Ausstellung t9O2, die neben der bildenden Kunst von
Deutschland und Deutsch-Gesterreich auch die angewandte
Kunst umfassen soll, wird eine eigenartige kunsthistorische
Abtheilung beigegeben sein. Es sollen zu diesem Zwecke
das Portal der Liebsrauenkirche in Trier, das Pauptportal
des Domes in Münster, die Thore der Kirchen in Remagen
und Andernach und eine Reihe von interessanten Denk-
mälern und monumentalen Prosanbauten abgeformt werden.
Das Kultusministerium hat dafür bereits einen Zuschuß
von 50 000 Mk. bewilligt. Daran werden sich weiter Kopien
von Wandmalereien, Monumentalwerke der Goldschmiede-
kunst u. s. w. anschließen, was den Ausstellungspalast
selbst anlangt, so wird er bei einer Front von t^o Mtr.
eine bebaute Fläche von 8000 Gmtr. aufweisen. In der
Künstlerschaft hat man das wohlwollende Entgegenkommen
der Staatsregierung mit lebhafter Genugthuung aufge-
nommen. Es ist in der That nicht genug, in Düsseldorf
eine Kunstakademie mit bedeutendem Aufwande zu unter-
halten, den durch sie ausgebildeten Künstlern muß auch
der Absatz ihrer Werke durch in großem Stile veran-
staltete Kunstausstellungen erleichtert werden
Peilbronn. Das Bauprogramm für die Rathhaus-
restauration für das laufende Jahr wurde festgestelll. Die
Freitreppe soll bis Ende März ohne die Figuren fertig
sein. Mit den äußeren Restaurationsarbeiten glaubt man
l9G fertig zu werden.
* München. Preisaufgaben an der Kgl. Akademie
der bildenden Künste. Die Preisaufgaben für ^899/^900
haben zahlreiche Bearbeitungen gefunden. Als Thema
war, nach d. „D. SteinmetzI für die Bildhauer gegeben:
„Ein St. Georgsbrunnen, freistehend oder als Wand-
brunnen gedacht. Unter den eingesandten Arbeiten war
eine erfreuliche Anzahl sehr tüchtiger Leistungen. Die an-
nähernde Gleichwerthigkeit der besten Entwürse veranlaßte
das Kollegium, von der Zuertheilung eines ersten Preises
abzusehen und die verfügbaren Mittel auf fünf zweite
Preise zu vertheilen. Diese wurden zuerkannt den Bild-
hauern: Albert Rorster, Joseph Moest, Pans Sautter,
Lheodor von Gosen, Aug. Pausenberger. Außerdem er-
hielten für ihre Entwürfe Belobungen die Bildhauer:
Eugen Meyer, Joseph Moest für eine zweite Skizze, Emil
Maniguet, Peter Winter.
* München. Die Frühsahrsausstellung der
Luitpold gruppe in der Gallerie peinemann wurde am
Dienstag, den 20. Februar Nachmittags dem allgemeinen
Besuche geöffnet, nachdem Montag Nachmittags die Ver-
tretung der presse eingeladen war und Dienstag mittags
eine Rorbesichtigung durch Ehrengäste stattgefunden hatte.
Wir haben über die Veranstaltung ausführlich berichtet.
* Brünn. Das Mährische Gewerbe-Museum hat am
N- Februar eine Sonderausstellung des Malers Emil
Grlik eröffnet, welche geeignet ist, das vielseitige Schaffen
dieses Künstlers im schönsten Lichte zu zeigen. Fast sämint-

liche Arbeiten — der Katalog zählt 3^0 Nummern-Pand-
zeichnungen, Oelbilder und Pastelle, vor Allem Griginal-
Radierungen, -polzschnitte und -Lithographien, Plakate, Ex-
libris und Buchschmuck aller Art sind hier vereinigt. Der
kaum dreißigjährige Künstler, ein Prager deutscher Ab-
kunft, offenbart sich darin als ein durchaus origineller
Moderner, frei von allen Uebertreibungen, voll schärfster
Naturbeobachtung und als vollendeter Eechniker. Nament-
lich seine graphischen Werke, die ja schon wiederholt aller
Grten Anerkennung gefunden, aber auch seine Pastelle aus
England und Polland erregen lebhafte Bewunderung.
Grlik ist unstreitig von den jungen Gesterreichern einer
der begabtesten und fleißigsten. Mit welch seinem Geschmack
und pumor er auf dem Gebiete der Buchausstattung thätig
ist, beweist insbesondere auch der reichgeschmückte Katalog.
Die Ausstellung, bei deren Einrichtung ihm vollkommen
freie pand gelassen wurde, dauert bis zum Ostermontag
und ist neuerlich ein erfreuliches Zeichen für den Ernst,
mit welchem das Mährische Gewerbe-Museum seiner Aus-
gabe gerecht wird.
* Paris. Die Jury für die „Ausstellung der franzö-
sischen Kunst in den letzten ;o Jahren" hat sehr streng
verfahren und von ca. Hooo Einsendungen nur t600 Ge-
mälde, die im kleinen Palast der Champs-Elysees Aufnahme
finden werden, zugelassen. Bezeichnend genug ist es, daß
die Gruppe der Impressionisten um Monet, Degas,
Renoir, Pissarro w. fast völlig unvertreten sein wird.
Die Kunst-Verhältnisse in Paris sind zur Zeit also garnicht
anders wie z- B. die in Berlin.
Neue Denkmäler.
* Berlin. Auf dem pofe der Feuerwehr-Zentrale
in der Lindenstraße soll aus Anlaß des 50jährigen Be-
stehens der Berliner Feuerwehr am t- Februar t9G ein
einfaches Denkmal (Kostenanschlag 26 000 Mk.) zum Ge-
dächtnis; an die verunglückten Feuerleute errichtet werden.
Den Entwurf schuf Stadtbaurath poffmann.
* Friedenau. Das vom Regierungsbaumeister Dihin
entworfene Kaiser Wilhelm I. - Denkmal erhält die
Gestalt einer gothischen Fontaine mit Medaillonbildniß
des Kaisers. Die Gesammthöhe der gothischen Pyramide
beträgt tö Meter.
* Weimar. Ein Marmorstandbild der Kaiserin
Augusta soll vor einer gleichfalls hier geplanten Kaiserin
Augusta - Gedächtnißkirche errichtet werden. Näheres über
beide Projekte steht noch aus.
* Crimmitschau. Ein König Albert-Denkmal
ist geplant. Der Ausschuß hat deshalb beschlossen, mit
Prof. Johannes Schilling in Verbindung zu treten. Das
Denkmal ist gedacht mit einem Granitsockel von 3 m pöhe
und einer Reiterstatue von 3P2
* Eisenach. Für das hier zu errichtende Burschen-
schafts-Denkmal sind bisher gegen 52 300 Mk. gesammelt.
* Chemnitz. Dem Ausschuß für ein Körner-
Denkmal auf dem Sonnenberg hat Bildhauer Prof. Epler
eine Modellskizze geliefert. Das Lrgebniß des Gutachtens
steht noch aus.
* Falkenstein. Bildhauer Starke in Dresden ist die
Ausführung eines Bismarck-Denkmals übertragen
worden. Das Denkmal wird den Altreichskanzler als
Bronze-Standbild in Mantel und Pelm darstellen.
* Braunschweig. Die Errichtung der Bismarck-
Säule auf der Affe ist gesichert. Die Kosten belaufen
sich auf 27- 28 000 Mk. pierzu sollen noch etwa 8 bis
9000 Mk. vom Landtage erbeten werden.
* Bremerhaven. Lin Kaiser-Friedrich-Denkmal
soll an der Unterweser errichtet werden. Der Platz ist so
gewählt, daß das Denkmal weithin sichtbar sein wird.
Die Kosten sind vorläufig auf mindestens 75000 Mk. an-
genommen.
2 painichen. Dem im Jahre x8tu geborenen und
vor wenigen Jahren gestorbenen Friedr. Gottlieb Keller,
Erfinder des polzstoff - Papiers, gedenkt man in seiner
Vaterstadt ein Denkmal zu setzen.
* Neunkirchen. Auf dem westlich von Landstuhl
(psalz) gelegenen Kirchberg wird Freiherr von Stumm-
 
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