Nr. f3
Die Aun ft-Halle
203
besuchsweise aufhielt, im 70. Lebensjahre verstorben. Dumba
begründete einst Makarts Stellung in Wien, indem er sich
von ihm für sein Palais am Parkring große Deckengemälde
malen ließ, welche die Tageszeiten darstellen. Er kaufte
in allen Ausstellungen und half der Künstler-Genossenschaft
ihr schönes Künstlerhaus bauen
* Wien. Auch bei uns fruktifizirt man schon die
deutsche Anti-Peinze-Bewegung der Künstler. Line
Anzahl hiesiger Universitäts-Professoren hat an den Unter-
richtsminister eine Petition gerichtet, es möge das gegen-
wärtig in der „Sezession" ausgestellte Bild des Malers
Gustav Klimt, welches die moderne Naturphilosophie sym-
bolisch darstellt und als Deckengemälde für die Aula der
Wiener Universität bestimmt ist, dieser Bestimmung nicht
zugeführt werden, da es aus ethischen und ästhetischen
Gründen nicht in die Universität passe und mit dem
italienischen Renaissancestil des Universitätsgebäudes
nicht übereinstimme. Um das Urtheil des Ministers zu
beeinflussen, leiten die klugen perren Sezessionisten die Sache
auf ein anderes Gebiet und rechnen dabei, um einen Erfolg
für sich durchzusetzen, mit der Unpopularität einer An-
schauung, die gerade in dem lebenslustigen Wien die größte
Abneigung Hervorrufen muß.
* Paris. Während der Weltausstellung wird zwischen
dem 23. und 30. Juli ein Internationaler Geschichts-
kongreß tagen und zwar im Saal der Veols äu llonvrs.
Die VII. Sektion wird die Geschichte der Bildenden
Künste in Frankreich und Methode und Verbesserung der
kunstwissenschaftlichen Studien umfassen. Anmeldung
hierzu bis i. Juni an den Sekretär der Sektion, E. Bertaux,
HZ rus ä'bllm.
F
Neue Denkmäler.
* Berlin. Irr der Sieges-Allee wurden am
22. März vier neue Denkmalsgruppen enthüllt. Die erste
von Prof. Max Baumbach enthält das einzige Doppel-
standbild die Gruppe der Brüder Johann I. und
Gtto III., die mit einander regierten. Die dazugehörigen
Büsten sind Marsilius, Bürgermeister von Berlin, und
Probst Simeon. Die zweite Nische von Prof. Reinhold
Begas zeigt den Markgrafen Waldemar (1308 bis 1319).
Die eine der Büsten stellt Siegfried von Feuchtwangen dar,
pochmeister des deutschen Ordens, die andere den Minne-
sänger peinrich Frauenlob. Die dritte Gruppe, die Figur
eines Knaben zum Mittelpunkt, peinrich das Kind
(F 319—20). Der Schöpfer der Nische ist Bildhauer August
Kraus. Aln Büsten sind beigegeben: Wratislaw IV. von
Pommern und Wedigo v. Plotho. Die vierte Gruppe mit
König Friedrich w i I h e l m II. ist von Prof. Adolf
Brütt. Der König trägt das Kostüm seiner Zeit, auch die
Büsten erscheinen mit der Zopfperücke: Der Großkanzler
v. Earmer und Immanuel Kant.
* Pirna. Zur Errichtung eines König Albert-
Denkmals ist hier ein Komits znsammengetreten.
* Regensburg. Unter den hiesiger: Krieger-
vereinen besteht die Absicht, hier ein größeres Krieger-
denkmal zu errichten, und soll dies voraussichtlich auf den
Moltkeplatz zu stehen kommen.
* Breslau. Die Ausführung des Kaiser Friedrich-
denkmals ist definitiv dem Bildhauer Prof. Ad. Brütt
in Berlin übertragen worden. Für das Denkmal ist ein
Fonds von iso ooo Mk. vorhanden.
* Egestorf fpannover). Ein Krieger-Denkmal zur
Erinnerung an die gefallenen Soldaten in den Feldzügen
F86H, 1866, 1870/71 soll errichtet werden. Auf Grund
einer von dem hiesigen Bildhauer Sondershausen ent-
worfenen Zeichnung wurde demselben vom Konnte die
Ausführung übertragen.
* Ems. Die Stadtverordneten bewilligten 3000 Mk.
als Beitrag für die Errichtung der Bismarcksäule auf
dem „Klopp".
* MoImorswende (parz). Dem Balladendichter
G. A. Bürger soll hier, in seinem Geburtsdorfe, ein
Denkmal gesetzt werden. Die Kosten sind auf Hooo M.
veranschlagt.
* N o r d h a u f e n. Der Kaiser Friedrich-
Denkmalfonds beläuft sich nunmehr auf die Summe von
30 600 Mk., sodaß die Frage der Errichtung des Denkmals
näher gerückt ist.
* G l o g a u. Die Errichtung eines Denkmals für
Kaiser Wilhelm I. nach dem Entwürfe des Bild-
hauers Prof. Keil steht bevor.
* Pagen. Der Ausschuß für die Errichtung einer
Bismarcksäule beschloß, die Säule in einer pöhe von
20 rn auf der Spitze des Goldberges nach den Plänen des
Stadtbaumeister Lamprecht sogleich zur Ausführung zu
bringen. Die Kosten sind auf so ooo Mk. veranschlagt.
* Altenburg. In Klosterlausnitz wird ein
Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet werden.
* Bern bürg. Das Komito für Errichtung eines
Kaiser Wilhelm-Denkmals hat bisher HZ ooo Mark zu
diesem Zweck gesammelt. Der hiesige Gemeinderath hat
sich bereit erklärt, die fehlenden 20 ooo Mk. unter be-
stimmten Bedingungen zur Verfügung zu stellen.
* pelsingör. Lin Kolossaldenkmal für Königin
Margarete, welche 1397 durch die Kulinarische Union
die drei Reiche Dänemark, Schweden und Norwegen ver-
einigte, soll, bei pelsingör am Sunde errichtet werden.
Die Kosten sind auf dreihunderttausend Kronen veranschlagt.
Sammlungen werden in ganz Skandinavien vorgenommen;
Björnson und der bekannte Mäzen Brauer Jacobson sind
Mitglieder des Komitss.
* Berlin. Lin Denkmal für Kaiser Friedrich
will unser regierender Kaiser durch Professor Brütt als
einfaches Standbild Herstellen lassen und zwar zwischen
Friedens-Allee und Charlottenburger Chaussee angesichts
des Brandenburger Thores. Es soll wie die Denkmals-
gruppen in der Sieges-Allee ausgestaltet werden und zwei
Nebenfiguren erhalten, über die nähere Bestimmungen
noch nicht getroffen sind.
* Bernstadt. Die Sammlungen für das pro-
jektirte Kaiser Friedrich-Denkmal nehmen einen
befriedigenden Fortgang.
* Barmen. Das Grabdenkmal für den verstorbenen
Oberbürgermeister Wegner ist dem hiesigen Bildhauer
Friedrich Backhaus übertragen worden. Der Obelisk aus
rothem schwedischen Granit wird des Bildniß des Ver-
storbenen in Nedaillonform tragen.
* Rom. An: 1H. März wurde ein Reiter st and-
bild des Carlo Alberto, Großvaters des regierenden
Königs von Italien, im Garten des Ouirinals enthüllt.
Das Wappen der Stadt Rom, die Wölfin mit ihren Säug-
lingen Romulus und Remus, ziert die Rückseite des grauen
Steinpostaments; die linke Seitenfläche nimmt ein Bronze-
pochrelief der Schlacht von Goito (18H8) ein, die rechte
der feierliche Abdankungsakt, gleichfalls Bronzerelief. Der
florentinische Bildhauer Raffaole Romanelli, hat den König
in piemontesischer Generalsnniform mit dem Federhut dar-
gestellt, dem Reiter fehlen aber noch Zügel und Degen.
Daran ist die große past schuld, mit der das Werk aus
Florenz hergebracht werden mußte, um am Geburtstag des
Souveräns die Einweihung zu erhalten.
tlu; üen ttielierr.
* Berlin. Der Bildhauer Prof. E. pundriefer
hatte zwischen dem 18. und 20 März seine Bildhauer-
werkstatt geladenen Kunstfreunden geöffnet. Zur Be-
sichtigung waren die folgenden neuen Arbeiten ausgestellt:
Nr. 1. „Friede" Grabgrupxe (I. Medaille, München)
'unausgeführt.
„ 2. Königin Luise lll. Medaille, Berlin) Marmor-
statue in der Königlichen National-Gallerie zu
Berlin (Original).
„ 3. Kaiser Wilhelm I. «Konkurrenz - Entwurf für
Palle).
„ H. Entwurf zu einer Kolossal - Gruppe für die
König!. Porzellan-Manufaktur «für die Pariser-
weltausstellung bestimmt).
„ 5. Entwurf zu einem Kaiser Friedrich-Denkmal
für Charlottenburg.
„ 6. Wandrelief (parmonie) für das Kultus-
Ministerium.
„ 7. Entwurf für das Gottsched-Denkmal für Ost-
preußen.
Die Aun ft-Halle
203
besuchsweise aufhielt, im 70. Lebensjahre verstorben. Dumba
begründete einst Makarts Stellung in Wien, indem er sich
von ihm für sein Palais am Parkring große Deckengemälde
malen ließ, welche die Tageszeiten darstellen. Er kaufte
in allen Ausstellungen und half der Künstler-Genossenschaft
ihr schönes Künstlerhaus bauen
* Wien. Auch bei uns fruktifizirt man schon die
deutsche Anti-Peinze-Bewegung der Künstler. Line
Anzahl hiesiger Universitäts-Professoren hat an den Unter-
richtsminister eine Petition gerichtet, es möge das gegen-
wärtig in der „Sezession" ausgestellte Bild des Malers
Gustav Klimt, welches die moderne Naturphilosophie sym-
bolisch darstellt und als Deckengemälde für die Aula der
Wiener Universität bestimmt ist, dieser Bestimmung nicht
zugeführt werden, da es aus ethischen und ästhetischen
Gründen nicht in die Universität passe und mit dem
italienischen Renaissancestil des Universitätsgebäudes
nicht übereinstimme. Um das Urtheil des Ministers zu
beeinflussen, leiten die klugen perren Sezessionisten die Sache
auf ein anderes Gebiet und rechnen dabei, um einen Erfolg
für sich durchzusetzen, mit der Unpopularität einer An-
schauung, die gerade in dem lebenslustigen Wien die größte
Abneigung Hervorrufen muß.
* Paris. Während der Weltausstellung wird zwischen
dem 23. und 30. Juli ein Internationaler Geschichts-
kongreß tagen und zwar im Saal der Veols äu llonvrs.
Die VII. Sektion wird die Geschichte der Bildenden
Künste in Frankreich und Methode und Verbesserung der
kunstwissenschaftlichen Studien umfassen. Anmeldung
hierzu bis i. Juni an den Sekretär der Sektion, E. Bertaux,
HZ rus ä'bllm.
F
Neue Denkmäler.
* Berlin. Irr der Sieges-Allee wurden am
22. März vier neue Denkmalsgruppen enthüllt. Die erste
von Prof. Max Baumbach enthält das einzige Doppel-
standbild die Gruppe der Brüder Johann I. und
Gtto III., die mit einander regierten. Die dazugehörigen
Büsten sind Marsilius, Bürgermeister von Berlin, und
Probst Simeon. Die zweite Nische von Prof. Reinhold
Begas zeigt den Markgrafen Waldemar (1308 bis 1319).
Die eine der Büsten stellt Siegfried von Feuchtwangen dar,
pochmeister des deutschen Ordens, die andere den Minne-
sänger peinrich Frauenlob. Die dritte Gruppe, die Figur
eines Knaben zum Mittelpunkt, peinrich das Kind
(F 319—20). Der Schöpfer der Nische ist Bildhauer August
Kraus. Aln Büsten sind beigegeben: Wratislaw IV. von
Pommern und Wedigo v. Plotho. Die vierte Gruppe mit
König Friedrich w i I h e l m II. ist von Prof. Adolf
Brütt. Der König trägt das Kostüm seiner Zeit, auch die
Büsten erscheinen mit der Zopfperücke: Der Großkanzler
v. Earmer und Immanuel Kant.
* Pirna. Zur Errichtung eines König Albert-
Denkmals ist hier ein Komits znsammengetreten.
* Regensburg. Unter den hiesiger: Krieger-
vereinen besteht die Absicht, hier ein größeres Krieger-
denkmal zu errichten, und soll dies voraussichtlich auf den
Moltkeplatz zu stehen kommen.
* Breslau. Die Ausführung des Kaiser Friedrich-
denkmals ist definitiv dem Bildhauer Prof. Ad. Brütt
in Berlin übertragen worden. Für das Denkmal ist ein
Fonds von iso ooo Mk. vorhanden.
* Egestorf fpannover). Ein Krieger-Denkmal zur
Erinnerung an die gefallenen Soldaten in den Feldzügen
F86H, 1866, 1870/71 soll errichtet werden. Auf Grund
einer von dem hiesigen Bildhauer Sondershausen ent-
worfenen Zeichnung wurde demselben vom Konnte die
Ausführung übertragen.
* Ems. Die Stadtverordneten bewilligten 3000 Mk.
als Beitrag für die Errichtung der Bismarcksäule auf
dem „Klopp".
* MoImorswende (parz). Dem Balladendichter
G. A. Bürger soll hier, in seinem Geburtsdorfe, ein
Denkmal gesetzt werden. Die Kosten sind auf Hooo M.
veranschlagt.
* N o r d h a u f e n. Der Kaiser Friedrich-
Denkmalfonds beläuft sich nunmehr auf die Summe von
30 600 Mk., sodaß die Frage der Errichtung des Denkmals
näher gerückt ist.
* G l o g a u. Die Errichtung eines Denkmals für
Kaiser Wilhelm I. nach dem Entwürfe des Bild-
hauers Prof. Keil steht bevor.
* Pagen. Der Ausschuß für die Errichtung einer
Bismarcksäule beschloß, die Säule in einer pöhe von
20 rn auf der Spitze des Goldberges nach den Plänen des
Stadtbaumeister Lamprecht sogleich zur Ausführung zu
bringen. Die Kosten sind auf so ooo Mk. veranschlagt.
* Altenburg. In Klosterlausnitz wird ein
Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet werden.
* Bern bürg. Das Komito für Errichtung eines
Kaiser Wilhelm-Denkmals hat bisher HZ ooo Mark zu
diesem Zweck gesammelt. Der hiesige Gemeinderath hat
sich bereit erklärt, die fehlenden 20 ooo Mk. unter be-
stimmten Bedingungen zur Verfügung zu stellen.
* pelsingör. Lin Kolossaldenkmal für Königin
Margarete, welche 1397 durch die Kulinarische Union
die drei Reiche Dänemark, Schweden und Norwegen ver-
einigte, soll, bei pelsingör am Sunde errichtet werden.
Die Kosten sind auf dreihunderttausend Kronen veranschlagt.
Sammlungen werden in ganz Skandinavien vorgenommen;
Björnson und der bekannte Mäzen Brauer Jacobson sind
Mitglieder des Komitss.
* Berlin. Lin Denkmal für Kaiser Friedrich
will unser regierender Kaiser durch Professor Brütt als
einfaches Standbild Herstellen lassen und zwar zwischen
Friedens-Allee und Charlottenburger Chaussee angesichts
des Brandenburger Thores. Es soll wie die Denkmals-
gruppen in der Sieges-Allee ausgestaltet werden und zwei
Nebenfiguren erhalten, über die nähere Bestimmungen
noch nicht getroffen sind.
* Bernstadt. Die Sammlungen für das pro-
jektirte Kaiser Friedrich-Denkmal nehmen einen
befriedigenden Fortgang.
* Barmen. Das Grabdenkmal für den verstorbenen
Oberbürgermeister Wegner ist dem hiesigen Bildhauer
Friedrich Backhaus übertragen worden. Der Obelisk aus
rothem schwedischen Granit wird des Bildniß des Ver-
storbenen in Nedaillonform tragen.
* Rom. An: 1H. März wurde ein Reiter st and-
bild des Carlo Alberto, Großvaters des regierenden
Königs von Italien, im Garten des Ouirinals enthüllt.
Das Wappen der Stadt Rom, die Wölfin mit ihren Säug-
lingen Romulus und Remus, ziert die Rückseite des grauen
Steinpostaments; die linke Seitenfläche nimmt ein Bronze-
pochrelief der Schlacht von Goito (18H8) ein, die rechte
der feierliche Abdankungsakt, gleichfalls Bronzerelief. Der
florentinische Bildhauer Raffaole Romanelli, hat den König
in piemontesischer Generalsnniform mit dem Federhut dar-
gestellt, dem Reiter fehlen aber noch Zügel und Degen.
Daran ist die große past schuld, mit der das Werk aus
Florenz hergebracht werden mußte, um am Geburtstag des
Souveräns die Einweihung zu erhalten.
tlu; üen ttielierr.
* Berlin. Der Bildhauer Prof. E. pundriefer
hatte zwischen dem 18. und 20 März seine Bildhauer-
werkstatt geladenen Kunstfreunden geöffnet. Zur Be-
sichtigung waren die folgenden neuen Arbeiten ausgestellt:
Nr. 1. „Friede" Grabgrupxe (I. Medaille, München)
'unausgeführt.
„ 2. Königin Luise lll. Medaille, Berlin) Marmor-
statue in der Königlichen National-Gallerie zu
Berlin (Original).
„ 3. Kaiser Wilhelm I. «Konkurrenz - Entwurf für
Palle).
„ H. Entwurf zu einer Kolossal - Gruppe für die
König!. Porzellan-Manufaktur «für die Pariser-
weltausstellung bestimmt).
„ 5. Entwurf zu einem Kaiser Friedrich-Denkmal
für Charlottenburg.
„ 6. Wandrelief (parmonie) für das Kultus-
Ministerium.
„ 7. Entwurf für das Gottsched-Denkmal für Ost-
preußen.