Die Kunst-Halle — 5.1899/1900
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https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0387
DOI Heft:
Nummer 22
DOI Artikel:Wirth, Robert: Ueber die "Stimmung" des Landschaftsgemäldes
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0387
Kummer 22.
Merlin, 20. August 1900.
V. Jahrgang.
LettsckrM für Huim unü hunsigewerbe.
Organ für die Interessen akker <Kikdenden Rünstker.
Herausgeber: Prof. 0r. 6eorg 6allanä.
Schriftsteller Berlin Aarlstraße 25.
ir
oder Künstler will durch den Stimmungsinhalt seiner gemalten
Landschast seiner innersten Anschauung des betreffenden Stückes
Natur gerecht werden. Unwillkürlich gesellt sich znm äußeren
sinnlichen Eindruck sein persönliches Empfinden, jedes Motiv
geht durch jenen „inneren Schmelztiegel", den wir Deutschen Genrüth
nennen, was aber von Herzen kommt, ist Nahrung für des Andern Herz.
Daher weiß denn der Maler genau, daß sein Bild wirken werde, nach
dem Gradmesser seines eigenen dabei erlebten Empfindens, obschon er sich
irr der Stärke dieser Wirkung an seinen Beschauern täuschen mag. Man
kann die Frage aufwerfen, ob man schon durch äußere technische Mittel,
durch Hrobirung irr der Farbe, durch allerlei Schatten- und Lichtspuk, durch
Komposition irgend welchen landschaftlichen Zubehörs selbst auswendig
landschaftliche Stimmung erzeugen, bezw. erkünsteln könne? Ist es doch
zuhöchst nur die ausprobirte abgefeimte Abwägung der Farbentöne gegen
einander, in Summa: die Kunst, die Kunst zu verbergen, welche dem
Bilde den Stimmungsreiz, seine Intimität, wie man auch sagt, verleiht?
Neber solche und eine Menge ähnlicher sich ausdrängender Fragen läßt
Anhalt: Neber die „Stimmung" des Landschaftsgemäldes (II). von Prof.
Vr. Rob. Wirth. — Die Londoner Ausstellungen von 1900. von Bertha
Thomas. — Große Berliner Aunstausstellung IY00. VIII. Die Gesterreicher.
2 Ar. 40 l)r. (bei direkter Zusendung 2,30 Mk. — 2 Ar. 80 Hr.) bei allen
20 Pf. — 25 yr.
Weber üie
Mimmung" des Manöschaftsgemälües.
Non Hrof. I)r. Nob. Wirth, Hlauen N.
Merlin, 20. August 1900.
V. Jahrgang.
LettsckrM für Huim unü hunsigewerbe.
Organ für die Interessen akker <Kikdenden Rünstker.
Herausgeber: Prof. 0r. 6eorg 6allanä.
Schriftsteller Berlin Aarlstraße 25.
ir
oder Künstler will durch den Stimmungsinhalt seiner gemalten
Landschast seiner innersten Anschauung des betreffenden Stückes
Natur gerecht werden. Unwillkürlich gesellt sich znm äußeren
sinnlichen Eindruck sein persönliches Empfinden, jedes Motiv
geht durch jenen „inneren Schmelztiegel", den wir Deutschen Genrüth
nennen, was aber von Herzen kommt, ist Nahrung für des Andern Herz.
Daher weiß denn der Maler genau, daß sein Bild wirken werde, nach
dem Gradmesser seines eigenen dabei erlebten Empfindens, obschon er sich
irr der Stärke dieser Wirkung an seinen Beschauern täuschen mag. Man
kann die Frage aufwerfen, ob man schon durch äußere technische Mittel,
durch Hrobirung irr der Farbe, durch allerlei Schatten- und Lichtspuk, durch
Komposition irgend welchen landschaftlichen Zubehörs selbst auswendig
landschaftliche Stimmung erzeugen, bezw. erkünsteln könne? Ist es doch
zuhöchst nur die ausprobirte abgefeimte Abwägung der Farbentöne gegen
einander, in Summa: die Kunst, die Kunst zu verbergen, welche dem
Bilde den Stimmungsreiz, seine Intimität, wie man auch sagt, verleiht?
Neber solche und eine Menge ähnlicher sich ausdrängender Fragen läßt
Anhalt: Neber die „Stimmung" des Landschaftsgemäldes (II). von Prof.
Vr. Rob. Wirth. — Die Londoner Ausstellungen von 1900. von Bertha
Thomas. — Große Berliner Aunstausstellung IY00. VIII. Die Gesterreicher.
2 Ar. 40 l)r. (bei direkter Zusendung 2,30 Mk. — 2 Ar. 80 Hr.) bei allen
20 Pf. — 25 yr.
Weber üie
Mimmung" des Manöschaftsgemälües.
Non Hrof. I)r. Nob. Wirth, Hlauen N.