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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 12
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Vom Kunstmarkt
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Die Aunst-Halle —

Nr. (2

l90

als Gußform zur Herstellung des in Gips oder auf galnano-
plastischem Wege auszuführenden Reliefs.
* Litoxonweiß-Schwefelzinkweiß kann für die
Zwecke der Kunstmalerei nicht verwendet werden, es ver-
dirbt beim vermischen die anderen Farben und läßt sie
reißen bezw. abplatzen.
* Lavendelöl ist ohne maltechnischen Werth; es
schadet indeß auch nichts. Nur seines aromatischen Geruchs
wegen setzt man dieses Mel Farben resp. Lacken zu. Ls
ist übrigens ziemlich theuer: per Kilo 25—30 Mark.
Nom Huimmarkt.
* Berlin. Die Verkäufe in der am 2. März beendeten
Amberg-Ausstellung im Künstlerhanse haben die statt-
liche Anzahl von 75 Werken ergeben; davon entfallen
32 auf Gemälde und H3 auf Studien und Skizzen. Von
den Werken der übrigen Aussteller wurden verkauft:
w. Brocker „Flußbild" und „Waldgehöft", Gelgemälde;
w. Schwär-München „Der Liebling des Hauses", Gel-
gemälde; Ld. Fischer „Abend am Strande" Gelgemälde
und L. Sandrock „Regenböe vor der Llbe" und „Vktober-
abend in Nordholland", Velgemälde.
* Wien. Im Reichsrath wurde neulich ein Antrag
gegen die fabrikmäßige Erzeugung von Antiqui-
täten eingebracht. Ls sei Thatsache, daß viele Antiquitäten-
händler elende Machwerke, die dann als Antiquitäten aus-
gegeben werden, nach eigenem Geschmack in besonderen
Fabriken erzeugen lassen. Die österreichische Regierung
wird aufgefordert, mit aller Strenge dem Antiquitäten-
schwindel Einhalt zu thun und einen Gesetzentwurf
vorzulegen, wodurch die Händler gezwungen werden,
imitirte Antiquitäten als solche kenntlich zu machen.
* London. Lin interessante Versteigerung von
Gemälden, unter denen sich auch eine Anzahl von deutschen
Künstlern befanden, hat bei Lhristie stattgefunden. Zahl-
reiche Händler aus Deutschland und Frankreich waren ver-
treten. Bemerkenswerth sind besonders folgende Verkäufe:
A. Achenbach, ein Blick auf den Strand von Scheveningen,
mit zahlreichen Figuren (i86i), 6000 M. Zwei Bilder
von G. Achenbach, eine Szene auf dem Guai in Neapel,
mit dem Vesuv in der Ferne (1891), 3200 Mk. und eine
Ansicht von Rom mit der peterskirche und dem Schloß
St. Angelo, 3000 Mk. L. Blaas, ein venetianisches Ar-
beitszimmer (t888), 3800 Mk. F. Defregger, Tyroler
Bauern (1896), 2100 Mk. Josef Israels, eine vor dem
Feuer sitzende Bauersfrau, 2500 Mk. Koekkoek, eine
Winterlandschaft mit einem beschneiten weg, der durch
Wälder an einem gefrorenen Teich vorbeiführt, 3H00 Mk.
G. Schönleber, Frankfurt am Main (1887), 5200 Mk.
A. Schreyer, eine Gruppe von fünf berittenen Arabern im
Vordergrund, andere weiter zurück, in der Ferne ein
brennendes Dorf, 11200 Mk. F. Ziem, zwei große,
ankernde Dampfschiffe im Hafen, in: Hintergründe eine
bergige Landschaft, 7200 Mk.
kücberscdau.
* Die Insel. Herausgegeben von Vtto Jul. Bier-
baum, A. w. Heymel und R. A. Schröder. 1. Iahrg.
Nr. H und Nr. 5. Gedruckt in der Gffizin w. Drugulin,
Leipzig. Erschienen bei Schuster und Loeffler in Berlin
und Leipzig.
Diese Monatsschrift, deren Notwendigkeit außer den
drei Herausgebern mit den sechs Vornamen Vtto, Julius,
Alfred, Walter, Rudolf, Alexander wohl Niemand bisher
einzusehen vermochte, soll, wie man mir erzählte, eine Re-
klame für den Buchdrucker und den Papierfabrikanten der
„Insel" sein. Sie beweist, für was Alles heutzutage un-
geheuer viel Geld ausgegeben wird und wie verkehrt es ist,
eine Kunstzeitschrift nach Ausstattung und Umfang auch
nur ganz oberflächlich zu beurtheilen. Charakteristisch ist
schon die Auswahl der Illustrationen. Nr. H enthält io
Reproduktionen nach japanischen Holzschnitten und i Holz-
schnitt nach Hans Burgkmair, Nr. 5 enthält 7 Reproduk-
tionen nach japanischen Holzschnitten und i nach einem
alten Taschenbuchkupfer. In der That erscheint Stil und

Tendenz der „Insel" japanisch-altdeutsch, wir bewundern
diesen erhabenen Gesichtxunkt für die Förderung der modernen
Kunst. Line angemessene Kritik des Inhalts der Monats-
schrift zu geben, ohne der Iuvenalschen Wahrheit zu ver-
fallen, daß es schwer sei, eine Satire nicht zu schreiben,
erscheint beinahe immöglich. Linstweilen genüge es,
das gedankenreiche „Indianerlied" der Nr. 5, welches
ein Herr Paul Scheerbart, zweifellos eine Leuchte unter den
Poeten der „Insel", veröffentlicht, kennen zu lernen:
„Murr den Europäer!
Murx ihn!
Murx ihn! Murx ihn!
Murr ihn ab!"
R. K.
* Die Kunst unserer Zeit. Line Chronik des
modernen Kunstlebens. Hest H, Iahrg. XI. (pr. Mk. 3
bezw. p. Franz Hansstaengl Kunstverlag, München.
Diese Lieferung der vornehm ausgestattenen Hanf-
staenglschen Monatsschrift enthält einen reich illustrirten
Aufsatz über G. Segantini von Graf S. C. v. Soissons.
* Dekorations-Motive der Malerzeitung, Leipzig
Nr. 82. Verlag vor: Iüstel und Göttel, Leizig.
* Kataloge. V. Zahn und Iaensch, Dresden. Kat.
Nr. io? Porträts des 16—19 Jahrhunderts. Nr. 108
Kunst und Kunstgeschichte. — L. Rosenthals Antiquariat,
München. Kat. 97. Ridinger - Stiche (Jagd u. Sport).
vericIMgung.
Unser Versuch, das Hans Gude-Werk von Prof.
L. Dietrichson zu besprechen, ist bei den Schwierigkeiten,
die der norwegische Text dem Autor des Artikels bot,
nicht völlig gelungen: Ls sind hier nämlich die Gelehrten
und Schriftsteller Mommsen, Lurtius, Goldschmidt, Fontane
in Verbindung mit den Freunden des Gudeschen Hauses
genannt worden, während sie im Buche unter jenen Namen
standen, mit deren Trägern der verehrte Künstler gesell-
schaftlich am dritten Grte verkehrte.
llnrerr UbtMung.
Berthold Genzmer (geb. 1858) hat kürzlich im
Künstlerhause mit seiner Ausstellung neuer Arbeiten, zu-
meist von Aquarellen, einen schönen Erfolg errungen.
Unter den hier gebotener! fein beobachteten, mit reifem
Können geschaffenen schlichten Szenen befand sich auch
dieser „Netzflicker", den uns eine Reproduktion der
hiesigen Graphischen Gesellschaft (Berlin SW. Linden-
straße lü/17) vorführt. Genzmer ist übrigens auf der
Berliner Akademie einst Schüler Karl Gussows gewesen.
4^

Wit äieser Nummer schlierst äas rweite Ouartal
äe; V. Jahrgangs unserer Zeitschrift. 6r beginnt am I. April
äas dritte Ouartal. Ohne rechtzeitige KUnäigung gilt äas
Abonnement auk äie „fiUNSt-fialle" al; erneuert.
Vie „fiUNSt-fialle" wiämet äen künstlerischen Ereignissen
unä Tragen äer 2eit eingehenäe sachgemässe öesprechungen,
bringt lautenä Originalderichte au; äen Kunstrentren äe; ln-
unä Auslanäs unä hält äie Leser auch äurch ihren reich-
haltigen, übersichtlichen vovrentheil über alle Vorgänge im
Kunstleben stet; auf äem Laufenäen. Vie „Kunst-fislle"
ist nicht eingeschworen auf bestimmte Dichtungen; parteilos,
aber scharf kritisch, giebt sie, leäiglich äem Leist unä äer
Schönheit äes Kunstwerkes, äer Ehrlichkeit künstlerischen
Strebens unä Schavens huläigenä, nicht jene suggerirten oäer
tenäenriören Urtbeile mancher ölätter, äie heute äie 6e-
schmacksbegriffe äes Publikums nur verwirren.
Albonnementspreis 2 Mk. pro Ouartal (ohne Porto).
Probehefte können — gratis — jetrHnur an Künstler ab-
gegeben weräen.
Verlag unü Keüaktion äer „Kunst fialle".
 
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