Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

DOI Heft:
Nummer 4
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Artikel:
Unsere Abbildung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0076

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
62

Die Aun st-Halle

Nr. H

rischen und gemalten Gestalten, Büsten und gemalten
Porträts kamen auch Beispiele körperlicher Details wie
interessante pandmotive zur Anschauung. Wunder wirkt
dabei die Photographie, die hier nicht nur im Großen und
Ganzen sehr gute Reproduktionen bietet, sondern auch Fein-
heiten (z. B. an dem friihgothischen Kopf Kaiser Konrads III.
von der bekannten Bamberger Reiterstatue) enthüllt, die
man vor dem Bildwerk selbst schwerlich so deutlich bemerkt.
Die Blätter können nicht nur dem schaffenden Künstler
mancherlei Vortheile gewähren, sondern auch bei kunst-
wissenschaftlichen Studien werthvolle Dienste leisten.
—ä.
4^
ver Amateur?dstsgrapd.
* Die Acetylen-Fahrradlamxe in der Mikro-
photographie. V>. Neuhauß schreibt in Pest IX. der
„Phot. Rundschau" (Palle a. S.): In der Mikrophoto-
graphie ist unter den künstlichen Lichtquellen Kalklicht die
idealste. Elektrisches Bogenlicht hat einen zu unruhigen
Lichtpunkt. Mit Kalklicht kann man in ganz wenigen
Sekunder! eine Bakterienausnahme in tausendfacher Ver-
größerung Herstellen. Wegen des hohen Preises von Kalk-
licht wird gegenwärtig am meisten Auerlicht angewendet,
welches für alle mikrophotographischen Arbeiten ausreicht,
mit Ausnahme für Auflösung der schwierigsten Diatomeen,
wozu inan unbedingt direktes Sonnenlicht haben muß.
Eine Bakterienaufnahme in tausendfacher Vergrößerung er-
fordert bei Auerlicht unter Benutzung von Lrythrosinplatte
und gelber Scheibe etwa eine Minute Erpositionszeit. Es
liegt alfo für den Mikrophotographen kaum das Bedürfnis
vor, nach kräftigeren Lichtquellen, deren Beschaffung zumeist
recht kostspielig ist, Umschau zu halten. Wo Gasleitung
nicht vorhanden ist, kann die einfache Acetylen-Fahrrad-
Laterne an Stelle des Auerlichts benutzt werden. Line
gut brennende Laterne dieser Art, welche eine Flamme
etwa von der Größe eines Aehnpfennigstückes liesert, er-
fordert Expositionen, die ungefähr ein halbmal länger sind,
als bei Auerlicht (z. B. anstatt einer Minute also ein-
einhalb Minuten). Von Vortheil ist hierbei, daß die
leuchtende Fläche wesentlich kleiner ist, als bei Auerlicht.
Die in den Fahrradlaternen angebrachten Reflektoren müssen
entfernt werden; an ihre Stelle setzt man einen kleinen
Planspiegel, am besten aus hochpolirtem weißen Metall.

Die beim Radfahren durch den Luftzug herbeigeführte Ab-
kühlung des Entwicklungsbehälters für das Gas muß man
bei mikrophotograxhischen Arbeiten dadurch zu Wege
bringen, daß man die Laterne in eine Schale mit Wasser
setzt.
* pilfsmittel zur Einstellung auf dunkle Ob-
jekte. Ls ist wiederholt empfohlen worden, sich zur Ein-
stellung aus dunkle Objektive eines brennenden Lichtes zu
bedienen, welches man dicht vor oder neben das betreffende
Objekt stellt. Nun wird aber die Flamme beim Linstellen
auf der Mattscheibe so klein, daß die Einstellung schwer ist
und außerdem flackert die Flamme stets auch in fast ganz
abgeschlossenen Räumen, sodaß das Linstellen zur Oual,
wenn nicht unmöglich wird. Diese Uebelstände haben zur
Konstruktion eines kleinen Pilfsapparates gesührt, der den
Namen „Phänoskop" erhalten hat. Line kleine matte
Scheibe mit deutlicher Strichzeichnung wird durch eine
federnde Metallklammer derart an ein brennendes Licht
gesteckt, daß die Flamme gerade hinter der Zeichnung steht
und diese weithin deutlich transparent sichtbar macht; ein
Flackern des Lichtes beeinträchtigt die Wirkung nicht im
Mindesten, und man stellt nun die Mattscheibe der Kamera
leicht und sicher auf die scharfen Konturen der Zeichnung
ein. Das kleine leicht in der Tasche tragbare Instrument
ist den Benutzenden unentbehrlich geworden und wird von
der Firma F. Gscheidel, Königsberg (Pr.), Musterschutz
Nr. IM 76;, für 2 Mk. geliefert.
lDtsch. Phot. Ztg. M. l899-)
Unsere Mbiiaung.
Absichtlich wählten wir diesen „Studienkoxf", der
in seiner nebulösen Verschwommenheit des Tones recht
eigentlich das zeigt, was durch die bisherige Steinzeichnung
nicht erreichbar war. . . Line stimmungsvolle Landschafts-
studie von Rud. Schulte im pofe, die wir demnächst zu
bringen beabsichtigen, wird den eigenthümlichen Eindruck
dieser Arbeiten des „Maler-Lithographen" wohl noch ver-
stärken. — Die Autotypie nach dem Original hat die
graphische Kunstanstalt von Rud. Labisch und To.,
Berlin SW. Markgrasenstr. O, hergestellt.
 
Annotationen