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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 6
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0110

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92

Die Aun st-Halle -L-

Nr. 6

berühmtes Bild „Mr unsere Tobten", gemalt im Jahre
(88H, und „Das Lhristenthum" aus dem Jahre (889.
* Athen. Die Regierung wird demnächst der Kammer
einen Gesetzentwurf über die Gründung einer griechisch-
archäologischen Schule nach dem Muster der hier be-
stehenden verschiedenen europäischen Schulen unterbreiten.
Der Sitz dieser Schule soll im Zentralmuseum sein; an
dieser werden lehren die Generalexhoros sür Alterthümer
Kaovadias und die übrigen Ephoren. Außerdem werden von
Zeit zu Zeit archäologische Ausflüge unternommen werden.
Das Kultusministerium beabsichtigt außerdem, die nöthigen
Schritte zur Gründung einer griechischen Pinakothek zu
thun, in welcher die von auswärtigen Griechen hinter-
lassenen und sonst dem Staate geschenkten Gemälde auf-
gestellt werden sollen.
Neue Denkmäler.
* Berlin. Das (Original - Modell des greisen
Friedrich des Großen von Harro Magnussen, dessen
Marmorausführung das Sterbezimmer in Sanssouci
schmückt, wird dem Invalidenhause überwiesen. Das
Gipsmodell wird zu diesem Behufe bronzirt. Das
Invalidenhaus ist bekanntlich eine friderizianische Schöpfung.
* Lharlottenburg. Im Lichthofe der König!.
Technischen Hochschule wurde den Büsten hervorragender
Professoren der Hochschule zuletzt das Porträt des st Geheim-
raths Hermann Wiebe, des ersten Rektors der vereinigten
Akademien, eingereiht. Die feierliche Enthüllung dieses
Werkes von Prof. Ernst Herter fand am (. Dez. statt.
* Gppeln. Am 20. Nov. wurde hier ein Moltke-
denkmal feierlich enthüllt. Das Denkmal zeigt die Bronze-
büste Moltkes in Generalsuniform auf hohem Postament
in schlesischem Marmor.
* Breslau. Hier hat sich ein KomitsI gebildet, das
für Errichtung eines Gustav Freytag-Denkmals ein-
treten will.
* Eisenach. Für das Burschenschaftsdenkmal auf
der Göpelskuppe bei Eisenach hat Architekt Kreis einen Ent-
wurf geschaffen. Ls ist ein kraftvoller, wuchtiger Säulen-
rundbau, der auf feiner Spitze eine mächtige Kaiserkrone
trägt.
Driesen. Hier wird die Errichtung eines
Bismarck-Denkmals geplant.
* Dresden. Mit der Ausführung des Bismarck-
Denkmals ist der bekannte Bildhauer Professor Robert
Diez betraut worden. Die Enthüllung ist auf der: (. April
(902 festgesetzt worden.
* Könitz. Nachdem soeben das Kaiser Wilhelm-
Denkmal vollendet ist, soll unsere Stadt nun auch ein
Bismarck-Denkmal erhalten.
* Leipzig. Zur Errichtung eines Louise-Vtto-Peters-
Denkmals wurde ein Platz auf dem alten Iohannis-Fried-
hofe bewilligt.
* Wiesbaden. Das geplante Schiller-Denkmal
soll auf dem Platze vor der Südseite des Kgl. Theaters
Aufstellung erhalten.
* Oldenburg. Für das Mariendenkmal in Jever hat
der Großherzog 2000 Mk. gespendet. Die Gesammtkosten
des Denkmals dürften sich auf (looo Mk. belaufen.
* Reichenbach. Das Moltke Denkmals - Konnte hat
den Beschluß gefaßt, das Modell des Bildhauers Joseph
Drischler in Berlin für 2000 Mk. anzukaufen.
* Trier. Lin Denkmal für den Direktor Dr. Dronke,
soll auf der Stätte seiner Wirksamkeit, inmitten der
vulkanischen Eifel, errichtet werden.
*-Ulm. Der Vollender des Hauptthurmes des Domes
Prof. Dr. v. Beyer erhält ein Grabdenkmal auf dem neuen
Friedhof in Gestalt eines gothischen Grabsteins mit der
Büste des Meisters.
* Helgoland. Ls hat sich ein Komits zur Er-
richtung eines Denkmals für den st Düsseldorfer Genremaler
Rud. Jordan gebildet. Schatzmeister ist Herr P. Denker
auf Helgoland.

* Paris. Bildhauer Dalou wird das für den unlängst
verstorbenen Senator Scheurer-Kestner bestimmte Monu-
ment ausführen.
perrsnlicker.
* Exzellenz Ad. von Menzel hat am 8. Dezember
seinen 8H. Geburtstag iu voller Rüstigkeit gefeiert.
*FürdieGroßeBerIinerKunstausstellung (900
hat die Akademie der Künste folgende Mitglieder der
Ausstellungskommission bestimmt: Die Professoren
Koner, Meyerheim, G. Koch, Breuer, Manzel und Bau-
rath Kayser, als Ersatzmänner die Professoren Baumbach,
W. Friedrich, Karl Ludwig und Hans Meyer. — Von
Seiten des Vereins Berliner Künstler wurden ge-
wählt: als (. Vorsitzender Prof. Max Koner, als 2. Vor-
sitzender Prof. G.Eilers, als (. Schriftführer Prof.
Hans Meyer, als2. Schriftführer Ernst Hausmann,
als (. Säckelmeister Prof. Dr. Fr. Hartzer, als 2. Säckel-
meister Fr. Bo mb ach, als Geschäftsführer verbleibt wie
bisher F. von Bayer.
* Ordensverleihung. Das Ritterkreuz I. Klaffe
des herzoglich sachsen-erneftinischen Haus-Grdens dem Bau-
rath Sch wechten zu Berlin, den Herzoglich anhaltischen
Verdienst-Orden für Wissenschaft und Kunst dem Bildhauer
Pfannschmidt in Berlin.
* Gestorben: In London Sir Henry Täte im 87.
Jahre, der Gründer der Tate-Gallerie, die als „National
Gallery of British Art" von der englischen Regierung er-
öffnet wurde.
Kunn- «na Kiinulervereine.
* Verein Berliner Künstler. Am l. Dezember
fand eine stark besuchte Hauptversammlung der Mitglieder
statt. Auf der Tagesordnung stand jener schon neulich auf
einer Vereinsversammlung gestreifte Antrag einer Gruppe.
Es handelte sich um die für die große Berliner Ausstellung
wichtige Frage der juryfreien Zulassung eines einzelnen
Bildes für alle Vereinsmitglieder. Bei dieser Gelegen-
heit kau: ein auffällig prompt eingegangenes Schreiben des
Senats der kgl. Akademie der Künste zur Verlesung, in
welchem Schreiben, der renitenten Minorität angedroht
wird, die Akademie werde, falls die Herren ihren An-
trag durchbringen, von ihrem „Recht" Gebrauch machen
und das Vertragsverhältniß mit dem Verein bezüglich der
Großen Kunstausstellung unweigerlich lösen, d. h. die
Akademie werde dann, wie früher, das sehr einträgliche
Ausstellungsgeschäft — entgegen dem kaiserlichen Befehl —
wieder allein betreiben. Unfern Standpunkt zu dieser
Frage der Iuryfreiheit für die Mitglieder des Künstler-
vereins haben wir an der Spitze des gegenwärtigen Heftes
des Näheren erörtert, wenn wirklich, wie man erzählt,
der Kaiser nicht gesonnen sein soll, zu einer Aenderung
der bestehenden Verhältnisse seine Genehmigung zu ertheilen,
so hat doch wohl das „Recht" der Akademie ebensowenig
wie der Antrag von Prof. Hans Dahl und Genossen Aus-
sicht auf Erfolg. — vom (0. Dezember an gelangte in
einem Saale des Künstlerhauses das dreitheilige Kolossal-
gemälde „Der Weltuntergang" von G. waltenberger in
München, ferner das neueste in Temxerafarben ausgeführte
Werk A- von Werner's „Gaftmahl", welches ein Berliner
Knnftmäzen bestellt hat, zur Ausstellung.
* Berlin. Deutscher Kunst verein. Die Iahres-
verloosung fand unlängst statt; die Gewinne betrugen dieses
Mal im Ganzen den Werth von isooo Mk. Als Vereins-
gabe für sämmtliche Mitglieder ist (899 das Schabkunstblatt
von Franz Börner nach Böcklins „Klage des Hirten"
(Schack-Gallerie) bestimmt. Generalversammlung war für
den 9. Dezember festgesetzt.
* Berlin. Gesellschaft deutscher Aquarellisten.
Der bisherige Vorstand (Skarbina, Max Fritz, Hans Herr-
mann, A. Kampf und Hans von Bartels) wurde auf
5 Jahre wiedergewählt. Die Iahresausstellung findet
zwischen dem 20. Januar und (2. Februar statt.
* „Stuttgarter Künstlerbund" ist der Name
eines neuen Künstlervereins. Er verfolgt nach der
„Voss. Ztg." den Zweck, die bildende Kunst in der
 
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