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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 5
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Nr. 5

Die Au n st-Halle -Z-

77

„Vorfrühling"; K. Dussault „Wörth a. Rhein"; K. Ritter
„Abend"; w. Schröter „Septemberabend"; w. Frey „Vieh-
weide b. Groningen"; I. willroider „Landschaft b. Kel-
heim"; I. Ritsema „Am Abend"; Ang. Kühles „Nachbar-
garten"; C. Lessing „Rückkehr vor: der weide." —
Kopien: R. Nitsch „Raufende Kartensxieler" und „Dorf-
baderstube"; A. v. pirch (nach Brouwer); En:. Zamrazil
„Kopf eines Mannes"; A. Ls. Knoop „Don Ouirote". Die
Aquarelle: N. van der Waag „Studienkopf"; 6. Völker
„Pafen an der Riviera"; F. Bartolini „Monte Catillo";
w. Mertel „Am velino"; A. Piccini „Abendblätter"; F.
Schmutzer „Gute Nachricht"; A. Stefanori „Sümpfe" und
„Marine"; A. Bompiani „Ital. Bäuerin". Die Pastelle:
w. Marchant „Pundekopf"; A. Asnmssen „Märzschnee";
Ls. Looschen „Sommer"; ferner L. Rothang „Deutscher
Urwald" (Grisaille); Ls. Rumpelt „Motiv aus Baden b.
Wien" (Gouache); P. Lsey „2 Studien" (Zeichnungen);
M. Lseymann „Kopfstudie" (Zeichnung); A. Weinberger
„Lsirsche am Teich" (Kohlenzeichg.) Die Bronzen: G.
Renda „Tiara"; A. Muschweck „Statuette"; T. Müller-
Braunschweig „Römischer Straßenjunge"; Ls. Rheinhold
„Ausverkauft"; L. Seger „Jugend". Ferner Radirungen
von B. Nannfeld, M. Thedy, L. Weichberger, M. Pietsch-
mann, F. Iourdain, M. Dasio, Thr. poudard, F. Schmutzer,
L. Barillot. T. Bilz, Von Gleichen-Rußwurm, A. Desaille,
M. Manfra, Ls. am Ende, G. Godin, und Lithographien
von K. Th. Meyer-Basel, R. Scbiestl, T. von Muyden,
w. Rohr.
* München. In der Kunstausstellung der „Sezession"
wurden zuletzt solgende Werke verkauft: vom Prinz-Regenten
das Gelgemälde „Frühlingsabend" von G. Flad, Dachau;
(für die ständige Ausstellung in Weimar); die Melgemälde:
Talvert, London, „Sonnenuntergang irr den Marschen";
Lsamilton, Lselensburgh, „Lin Pafen des Flusses Llyde";
Müller, München, „Ahendsonne"; Paterson, Killnieß,
„Zu Arkadien"; Pietzsch, München, „Blaue Blume";
A. v. Schrötter, Dachau, „Ackerochsen"; withers, Bromley,
„Die Kiln-Lsales Mühle in Schottland". (An Private) die
Gelgemälde: Anetsberger, München, „Die Sage"; Bartning,
Karlsruhe i. B., „Pappeln"; Blanche, Paris, „Lesende
junge Dame"; Borchardt, München, „Am Flügel"; Dekkert,
Glasgow, „Die alte Mühle"; Burger, München, Original-
lithographie; Fix-Masseau, Paris, „Stillvergnügt", Büste;
Graf-Freiburg, München, „Lin Judas", Originalaquatinta;
Greiner, Rom, „Eva, Teufel und Sünde", Steinzeichnung;
weitere Gemälde: Lsengeler, München, Landschaft „Abend
mit Gänsen"; Lsölzel, Dachau, „Abend an einem Altwasser";
Jank, München, „Lsetzjagd"; A. v. Keller, Münche n, „Auf-
erweckung"; Kennedy, Glasgow, „Ländlicher Obstgarten";
Macgregor, „Lsochland"; R. Müller, Dresden, „Bogen-
schütze", Radirung; Muhrmann, London, „windiges Wetter",
Pastell; Raffaelli, Paris, „Junges Mädchen bei der Toilette",
Gemälde, „Am Ufer des Wassers", färb. Trockenstift-
radirung; Reid-Murray, Glasgow, „Rothkäppchen", Oel-
gemälde; Stork, München, „Neckerei", Bronze; Stuck,
München, „Athlet", Bronze; Thoma, Fankfurt a. M„ „Der
Angler", Oelgemälde; vallgren, Paris, „vor dem Grabe",
Bronzerelief; wrba, München, „Europa", Bronze; ferner-
weitere 270 Nummern aus der Abtheilung für Kunst im
Lsandwerk.
* München. Aufangs des nächsten Jahres gelangt
unter Leitung der Lserren A. Riegner, Pofkunsthändler und
Lsugo Lselbing in München die zwar kleine aber äußerst
gewählte Sammlung des f Rentners perrn Jakob Pini in
pamburg und zwar in den Sälen der Lserren Louis Bock
und Sohn, zur Versteigerung.
küclmrcbsu.
* Sammlung ausgewählter Briefe von Michel-
agnolo Buonarroti. Nach den Originalen des Archivio
Buonarroti herausgegeben von Prof. Or. Larl Frey.
Berlin, Verlag von Larl Siegismund. 1.899.
Der ausgezeichnete Berliner Gelehrte, welcher sich
durch feine vielbesprochene kritische Ausgabe der Gedichte
des großen Florentiner Künstlers vor zwei Jahren als
Michelagnolo-Forscher ersten Ranges eingeführt hat, giebt

hier weiteres Urkunden-Material zum Leben Buonarrotis,
welches seinerseits in seinem Verlauf und künstlerischen
wachsen demnächst in einer großen Publikation desselben
Verfassers vorgeführt werden soll. Lin ungemein inter-
essantes Werk ist diese Veröffentlichung des Briefwechsels.
Stand Michelagnolo als ein früh anerkannter und hoch-
gebildeter Mann mitten in einer idealisch lebensvollen Zeit
doch gleichsam dem Mittelpunkt großer Geschehnisse und
Schöpfungen nahe, so daß sich das ganze bewegte Treiben
der Pochrenaissance in diesem Briefwechsel zu spiegeln
scheint; aber das -nicht allein. Die Sorgfalt der Auf-
bewahrung und die zu feiner Zeit in fast allen Kreisen
herrschende Sicherheit einer hochentwickelten Sprache
geben auch ein kulturgeschichtlich ungemein fesselndes Bild
vom Alltagsleben in der Renaissance, vom Geschäfts-
verkehr, von den Gepflogenheiten und dem Gehaben des
großen Künstlers selbst, dessen Bild noch in so vielem
ein unsicheres bisher war, weil die Schätze des Archivio
Buonarroti in chauvinistischem Unverstand der Kunstforschung
nahezu verschlossen worden sind. Da Larl Frey der Erste
war, der mit umfassenden philologischen und kunsthistorischen
Kenntnissen ausgerüstet, diese Schätze ihrem ganzen Um-
fange nach eröffnete, find seine beiden bisherigen Publi-
kationen von größter Wichtigkeit und neu in vielen Punkten;
man darf deßhalb auch seinem „Leben Michelagnolos" mit
großer Spannung entgegensehen. —r.
* Die Perz-Iesu-Kirche zu Berlin. Entworfen
und ausgeführt (I897—I899) von Arch. Christoph pehl,
Professor. Mit 15 Tafeln. Berlin, Verlag von Ernst
wasmuth, l899- — Prof, pehl, der geschätzte Meister des
Kirchenbaues, hat den in jüngster Zeit in Berlin aus-
geführten romanischen Gotteshäusern ein bemerkenswerthes
Beispiel hinzugefügt: eine romanische gewölbte Basilika
von sehr schlichter, aber feinster Durchbildung der Formen.
Die Grundrißanlage besitzt gewisse Eigenheiten; an der
Front fällt ein hoher Glockenthurm neben einem kleinen
Trexpenthurm auf. Jin Innern ist das Kreuz deutlich
betont, aber die Kreuzarme bleiben in der Breite der
Seitenschiffe. Das Motiv der Seitentraveen des Paupt-
schiffes: zwei Rundsäulen innerhalb Pfeilern, wiederholt
sich an der unterwölbten Orgelempore. Die Wirkung der
Raumverhältnisse ist wohlthuend, ungemein harmonisch;
die pelligkeit läßt den neuzeitlichen Gesichtspunkt in der
Modifizirung der romanischen Anlage erkennen. Das
Detail der Bauformen, des geschmiedeten Gitterwerks, der
Kirchenmöbel verräth durchweg eine feinfühlige selbständige
Behandlung im Charakter des Stils. Die vorliegende
Publikation, welche ;5 treffliche Lichtdrucktafeln enthält,
giebt nicht nur das Architektonische, sondern auch die
plastischer: Arbeiten von Prof. F. partzer, Prof. O. Geyer
und die dekorative Malerei in der pauxtnische von Prof,
p. Schaper, Pannover, in einer Reihe von Linzelaufnahmen
scharf wieder. Lieber den Pochaltar mit feinen von O.
Rohloff nach Geyers Entwürfen getriebenen Relieftafeln
in vergoldeter Bronze haben wir schon früher (vgl.
Iahrg. IV, i?) Näheres mitgetheilt. —d.
* Berlin. Man schreibt uns: Die Kunde, daß die
Genossenschaft „Pan" trotz angeblicher Ueberschüffe
sich aufgelöst und das Erscheinen ihrer Pan-Zeitschrift
soeben eingestellt habe, kommt den Urtheilsfähigen keines-
wegs unerwartet. Der Ausgang war vielmehr zu er-
warten, seit sich bald nach der Gründung die hier wohl-
bekannte Klique der Redaktion bemächtigte und eine
widerwärtige einseitige Parteiherrschaft in diesem Blatte
zu vertreten begann, ohne auch nur einen Funken von
Genie oder Geschick zu verrathen. Das literarisch - künst-
lerische Spülwasser in den Spalten wurde immer dünner,
und die einstigen Anhängerkreise wandten sich bald zahl-
reich unter stillem Protest von dieser lächerlichen Propa-
ganda für das Ausland nnd die Talentlosigkeit ab. So
ist die Sache von selbst in einen Sumpf gerathen und
darin erstickt, wie es scheint. K. R.
* Die von uns bereits angekündigte Geschichte der
deutschen Illustration von Th. Kutschmann (Verlag
von Franz Jäger, Kunstverlag, Goslar und Berlin) ver-
spricht nach der Reichhaltigkeit des illustrativen Schmuckes
und dem textlichen Inhalt der erschienener: Lieferung ;
(Preis 2 Mark) eine hervorragende Monographie des so
 
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