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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 19
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0345

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Nr. (9

Die Aunst-^alle

30s

genommen ist, hat eine so große Ausdehnung, daß es
zweifelhaft ist, welche Stelle ans demselben die geeignetste
ist. Es erschien daher zunächst geboten, eine Klärung
der Platzfrage herbeizusühren. Das soll durch einen öffent-
lich auszuschreibenden Wettbewerb geschehen. Inzwischen
haben die städtischen Behörden die Summen der drei Haupt-
preise aus Hooo, 2500 und tsoo Mk. erhöht.
Lharlottenburg. Die Entscheidung im Wett-
bewerb um die Charlottenburger Brücke ist gefallen. Den
ersten Preis (5000 Mark) errang Architekt und privatdozeut
in Darmstadt, Friedrich puetzer; je ein zweiter Preis
psoo Mark) wurde dem Architekten I. Welz in Berlin
und dem Regierungsbauführer Karl Winter in Ravens-
burg-Württemberg zuerkannt. Es hatten insgesammt H7
Bewerber theilgenommen.
* Zehlendorf. Lin kleinerer Wettbewerb geht vom
Gemeindekirchenrath aus und betrifft eine evangelische
Kirche nebst Pfarrei. Die Preise betragen 2500, r 500
und tooo Mark. Auch sollen ev. weitere Entwürfe zu je
500 Mark zum Ankauf gelangen. Die Einsendung der
Entwürfe soll bis zum )0. August geschehen. Das Aus-
schreiben wendet sich nur an deutsche Architekten evan-
gelischer Konfession.
* Hamburg. Die Kgl. Lisenbahndirektion in Altona
hat ein Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen
für das Empfangsgebäude nebst Bahnsteighallen auf
den: neuen Hauptbahnhof in Hainburg erlassen. Ls sind
die folgenden hohen Preise gestellt: ein erster mit (2 000,
ein zweiter mit 6000 und zwei dritte mit je 3000 Mark.
Die Einsendung der Entwürfe hat bis zum 20. Dezember
d. I. zu erfolgen.
* Dresden. Zur Erlangung von geeigneter! Ent-
würfen für ein auf dem städtischen Areale zwischen Kreuz-
straße, Ringstraße und Schulgasse neu zu erbauendes Rath-
haus hat der Rath eine allgemeine Preisbewerbung unter
den deutschen Architekten eröffnet und für diese einen ersten
Preis von tvooo Mark, zwei zweite Preise von je 6000
Mark und zwei dritte Preise von je 3000 Mark ausgesetzt.
Ueberdies behält sich der Rath vor, zwei weitere Entwürfe
zum Preise von je (000 Mark käuflich zu erwerben. Die
Entwürfe sind bis zum (5. Februar an die Bau-
leitung des Iohannstädter Krankenhauses in Dresden-A.
einzuliesern.
* St. Johann a. d. Saar. In Folge des Preis-
ausschreibens für eine malerische Ausschmückung des
Sitzungssaales in dem Rathhause vom 3. Januar
d. I. sind (6 Entwürfe eingeliefert worden. Vom Preis-
gericht sind zuerkannt der erste Preis von 3000 Mark dem
Maler Milh. A. wrage in Berlin, der zweite Preis von
2000 Mk. dem Maler G. Wichtendahl in Hannover, der
dritte Preis von (000 Mk. dem Maler Hans Koberstein in
Berlin. Ueber die Ausführung der Malereien bleibt die
Entscheidung Vorbehalten. Sämmtliche eingelieserte Arbeiten
werden in der Westhalle des Landesausstellungsparkes am
Lehrter Bahnhof in Berlin bis zum 3t- Juli d. I. zur
öffentlichen Besichtigung ausgestellt.
(lom Huimmarkt.
* Berlin. Große Kunstausstellung t900. In
letzter Zeit haben folgende Verkäufe stattgesunden: M.
Weblus „Kontemplation", Gelgemälde. E. Körner „Baal-
beck am Libanon", Gelgemälde. G. Schmidt-Cassel „Rosen-
gruß", getönte Gipsstatuette. A.E. Pointelin „Sommerabend",
Gelgemälde. G. Jahn „Mädchenkops", Radirung. L.
Schmidt „Zirkuspserd", Plastik. R. Kohtz „Rosengarten",
Gelgemälde. Ed. Pape „Bei Ladenabbia" und „Am Garda-
see", Gelgemälde. G. Melchers. „Heimwärts", Gelgemälde.
I. wentscher „Abend aus der Kurischen Nahrung", Gel-
gemälde. G. Protzen „Am Rande des Kiefernwaldes" und
Waldwiese mit Rehen", Algraphie. L. Bracht „Sylter
Haide", Gelgemälde. H. Bohrdt „Torpedoangriff", Illu-
stration. P. Vorgang „Haideweg", Studie, Gelgemälde.
L. Hedinger „Weintrauben", Gelgemälde. A. Reimann
„Ein Leuchter", Kunstgewerbe, w. Simonsohn „Sperenza",
Gelgemälde. H. Gogarten „Bei Dachau", Gelgemälde.
S. Ley „Argentinische Magnolien", Gelgemälde. I. Lim-

burg „Junge Liebe", Plastik. P. Weber „Heimkehr, Land-
schaft mit Schafen". Gelgemälde. G. Guisti", „Gdaliske,
ruhende Figur", Terrakotta, sowie ein Gobelin, Tapisserie
aus der Zeit Ludwig XlV. „Diana von ihren Begleitern
umgeben" und mehrere „kunstgewerbliche Gegenstände".
* Dresden. Lebhaft wird es die Kunstfreunde in-
teressiren, zu hören, daß die Sxitznersche Sammlung
in Dresden zum Verkauf steht. Der im vorigen Jahre
verstorbene vr. moä. Karl Spitzner war als Kunstsammler
weithin bekannt, und insbesondere seine keramische
Sammlung erfreute sich eines wohlbegründeten Rufes. Sie
umfaßt in ihrein gegenwärtigem Bestände über t?oo Stück.
Sowohl Porzellan als auch Glas und an dritter Stelle
Steinzeug, Steingut und Fayence sind hervorragend vertreten.
Gegen tooo Stück der ganzen Sammlung entfallen aus das
Porzellan. Neben chinesischen und japanischen finden wir
Stücke aus fast allen bekannten europäischen Fabriken. Der
königlichen Manufaktur in Meißen entstammen allein gegen
300 Stück. Das überaus begehrte Böttger-Porzellan ist
in nicht zahlreichen, aber ausgesuchten Stücken vorhanden.
Die Herold-Periode ist nach Zahl und Güte gleich hervor-
ragend vertreten, einige sehr gute Figuren sind auch in der
minder großen Gruppe aus der Kändler-Periode und auch
die Marcolinische Zeit ist ansehnlich ausgestattet. Ver-
steigerung ist nicht in Aussicht genommen. Die Erben
wünschen vielmehr die Sammlung im Ganzen zu veräußern.
Sie ist im Spitznerschen Hause (Dresden, Körnerstraße 9)
übersichtlich aufgestellt und kann dort auf vorherige An-
meldung von Kaufliebhabern besichtigt werden.
* Paris. Die jüngsten großen Versteigerungen im
Hotel Drouot, über die Einzelheiten zu bringen wir uns
versagen müssen, hatten nicht unerhebliche Resultate. U. a.
brachte die Ada irische Sammlung (moderne französische
Meister) t?8 300 Frks., die Bingsche Sammlung t06 5oo
Frks , die Blotsche Sammlung (moderne französische Meister)
2tH300 Frks., die Sammlung Guyot de Villeneuve
(Zeichnungen französischer Meister des (8. Iahrh.)
t(8 9OO, worunter ein Boucher mit (7000 Frks. bezahlt
wurde.
* Frankfurt a. M. Der Verkauf der offiziellen
Gutenberg-Jubiläumsmedaille der Stadt Mainz
für Deutschland und das Ausland, mit Ausschluß des Groß-
herzogthums Hessen, ist der hiesigen Firma Ad. L. Cahn,
Münzen- und Medaillenhandlung, übertragen worden. Die
Medaille wird in einem Durchmesser von 65 Millimeter in
Silber und Bronze ausgeprägt. Der Preis ist von der
städtischen Kommission für Exemplare in Silber auf 36 Mk.,
in Bronze auf (5 Mk. festgesetzt worden. Die Medaille
wird voraussichtlich noch vor dem am 2H. Juni statt-
findenden Feste zur Ausgabe gelangen.
* Schweizer Künstlerpostkarten. Bei Heinrich
Schlumpf, Winterthur, ist eine neue sehr umfassende
Sammlung von Schweizer Künstlerpostkarten in Farbendruck
erschienen. Alle größeren Grte der Schweiz sowie sämmt-
liche beliebten Touristenplätze haben dabei Berücksichtigung
gefunden. Die Karten sind nach Aquarellen von L. Stein-
mann hergestellt worden und es liegt wohl in der Natur
des technischen Verfahrens, daß die Farben etwas lebhafter
gedruckt find, als sie auf den Griginalblättern vorgegeben
waren. Nichtsdestoweniger ist die Wirkung der Reproduk-
tionen, die bei allen Liebhabern zweifellos mit Genug-
tuung entgegengenommen und gekauft werden, eine gute,
künstlerisch angemessene. Schon in der Auswahl der Motive
verräth sich meist ein anerkennenswerter Geschmack.
Sücberrcbau.
* Der Stil in den bildenden Künsten und Gewerben
aller Zeiten. Herausgegeben von Georg Hirth. t- 5erie:
Der schöne Mensch. Liefgn. 3-(/35 (Schluß des II. Bandes).
Pr. ü Lief. Mk. . G. Hirth's Kunstverlag, München (900.
* Tausend-Bilder-Bibel. Die heilige Schrift alten
und neuen Testaments verdeutscht von Dr. Martin Luther.
Lfgn. —20 ä ^0 Pf. Deutsche Verlagsanstalt, Stutt-
gart (900.
von der in der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart
erscheinenden „Tausend - Bilder - Bibel" liegen uns die
 
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