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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 18
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreibungen und Stiftungen
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Aus der Technik
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Vom Kunstmarkt
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Die Aun st-Halle

Nr. f8

28^

persönliches.
* von der pariser Weltausstellung. Aus-
zeichnungen sind zunächst an folgende Künstler verliehen
worden: Dein Graphiker Braequemond, Paris, die Lhren-
medaille. Die 20 Lhrenmedaillen für die Malerei erhielten
von Deutschen nur Lenbach, von Gesterreichern Klimt,
von Belgiern Struys, von Engländern und Schotten
Alma-Tadeina und Grchardson, von Franzosen Penner,
Eazin, Dagnan-Bouveret, Parpignies, psbert, Roll, vollon
(?), von Amerikanern Sargent Whistler, von Spaniern
Sorolla y Bastida, von Dänen Kroger, von polländerri
Israels, von Norwegern Thaulow, von Schweden Zorn,
von Russen Sörof.
* Berlin. Prof. Max Koner, Gskar Frenz el und
Willy Pamacher sind zu korrespondirenden Mitgliedern
der wiener Künstlergenossenschaft ernannt worden.
* Gedenktage. Der Berliner Architekt Kgl. Baurath
Permann v. d. Pude feierte seinen 70. Geburtstag. Aus
Lübeck, seiner Vaterstadt, kam v. d. Pude früh nach Berlin
und bezog 1,850 die ehemalige König!. Bauakademie. Nach
längerer praktischer Thätigkeit war er 1861 bei dem Ausbau
des Finanzministeriums künstlerisch betheiligt. 1863 wurde
nach seinen Plänen die Kunsthalle in pamburg ausgeführt.
— An der Düsseldorfer Kunstakademie feierte man unlängst
ein Doppelsubiläum: das der 25sährigen Lehrtätigkeit der
perren Professoren Eduard v. Gebhardt und Lugen
Dücker. Eduard v. Gebhardt, dessen Name einer der
vornehmsten der rheinischen Kunststadt ist, wurde am
13. Juni 1838 im Pastorat St. Johannes irr Esthland als
Sohn des Probstes F. Th. von Gebhardt geboren. Er
besuchte von 1855 bis 1857 die Petersburger Akademie
und hierauf während nicht ganz zweier Jahre die Kunst-
schule in Karlsruhe. Bald darauf siedelte er nach Düssel-
dorf über, von wo aus ihn zahlreiche Studienreisen nach
den Niederlanden, Frankreich und Italien führten. Be-
sonders die Niederländer wirkten bestimmend auf die
glänzende Entwicklung Gebhardts ein, unter dessen Führung
für die religiöse Malerei in Deutschland eine neue Zeit
anbrach. Im Jahre 1873 wurde v. Gebhardt Professor
an der Düsseldorfer Akademie. Auch der andere Jubilar,
Prof. Lugen Dücker ist Deutschrusse. Geboren in Arens-
burg, einein Städtchen der livländischen Insel Gesel, am
10. Februar 18^1, wurde er Schüler der Petersburger
Akademie im Winter 1858/59. was er nachmals als hervor-
ragender Landschafts- und Marinemaler geschaffen hat —
in Petersburg hatte er den Grund dazu gelegt. Im Jahre
1862 erhielt er die große goldene Medaille der dortigen
Akademie und damit auf sechs Jahre das große Reise-
stipendium. Nach vielen wandersahren, in denen er Deutsch-
land, Frankreich, Polland, Belgien und Italien bereiste,
ließ er sich endgiltig in Düsseldorf nieder. Im Jahre 1871
— demselben, in dem seine Erneuerung zum Mitglieds
und Titularprofessor der Petersburger Akademie erfolgte
— übernahm Dücker an der Düsseldorfer Akademie das
Lehramt für Landschaftsmalerei, das er bis heute inne
hat. Beide Jubilare haben eine Reihe talentvoller Schüler
zu tüchtigen Künstlern erzogen.
stuim- uns Hiiimlerveretne.
* Verein Berliner Künstler. Die am Dienstag,
den 12. Juni stattgehabte ordentliche Pauptversammlung
unter Leitung des I. Vorsitzenden Direktors Prof. A. von
Werner beschäftigte sich mit wichtigen internen und
künstlerischen Fragen. Pauptgegenstand war die Wahl einer
vorbereitenden Kommission für die Große Berliner
Kunstausstellung 1901. Als zweiter Punkt der Tages-
ordnung lag der Antrag vor: „Schaffung eines Grgans zur
pebung der permanenten Ausstellung im Künstler-
hause, welche bisher den berechtigten Ansprüchen des
Vereins, des Publikums und vor Allem der Abonnenten
an dieselbe nicht entsprochen hat." Die Freie Künstler-
vereinigung des v. B. K., aus deren Schooße letzterer An-
trag hervorging, vertritt die Ansicht, daß für die „perma-
nente" und das wirthschaftliche Interesse der heimischen
Aussteller bei stärkerer Thätigkeit und unermüdlicher Pro-

paganda mehr gethan werden könne als bisher. Der weg,
der dafür künftig eingeschlagen werden müsse, sei Sache
eingehender ernster Berathung. Daß die Berliner Kunst
sehr wohl in der Lage sei, die Aufmerksamkeit des Publi-
kums auch in der Wintersaison zu gewinnen, beweise allein
der unleugbare Erfolg der gegenwärtigen Großen Kunst-
ausstellung. Auf der Basis dieser Ausstellung, welche bei
532 Berliner Werken i>26 auswärtige Schöpfungen (ver-
hältniß 1 : 2) bietet, müsse weitergestrebt werden. Dieser
festzuhaltende äußere Rahmen dürfe keineswegs gründliche
innere Reformen verhindern und es sei Sache der Wähler,
die geeigneten Persönlichkeiten für solche Reformen zu be-
zeichnen. Das Resultat dieser wichtigen Pauptversammlung
ist erst nach Redaktionsschluß erfolgt und wird in nächster
Nummer beleuchtet werden.
Preisausschreiben und Stiftungen.
* Berlin, wie der Senat der König!. Akademie der
Künste, Abth. für die bildenden Künste, amtlich verkündigt,
ist bei dem nach der Bekanntmachung vom 8. März 1900
für das laufende Jahr erneut eröffneten Wettbewerb um
das Stipendium der zweiten Michael Beerschen Stiftung
im Betrage von 2250 Mk. zu einer einjährigen Studien-
reise nach Italien der Preis dem Bildhauer Josef
Limburg aus panau a. M., z. Zt. in Berlin wohnhaft,
zuerkannt worden.
* Bremen. Die Firma M. p. Wilkens äö Söhne,
Bremen und pamburg, erläßt ein Preisausschreiben für
Entwürfe zu einem Tafelbesteck mit Termin zum
1. November 1900. Drei Preise zu 500, 300 und 200 Mk.
sind festgesetzt. Näheres wird durch perrn Dr. G. Pauli,
Direktor der Kunsthalle, Bremen, auf Wunsch mitgetheilt.
(vgl. Inserat in dieser Nr.)
Hu; Ser rrckniK.
* Das Färben des Marmors. Um unschöne Adern
des Materials weniger störend wirken zu lassen, entschließt
sich der Bildhauer, durch Beizen des Steines sein Bildwerk
zu färben. Solche Beizen werden nacb G. Steinlein „Die
prakt. Verwendung der Marmore" gewöhnlich aus Wein-
geist oder Gelen bereitet unter Zusatz von Pflanzenpigmenten
lauch Kaffee- oder Tabakabsud) oder auch von Metallsalzen,
selbstverständlich nur in sehr verdünntem Zustand. Je
heißer das Gel ist, desto leichter und tiefer dringt es in
den Stein ein, welcher aber dann nicht mehr bearbeitet
oder polirt werden kann, weil die Oberfläche zu glatt und
schlüpfrig wird. Literatur: „Soxhlet, Kunst des Färbens
und Beizens von Marmor ete., Verlag von A. Partleben,
Leipzig I899."
* Pausen und Aquarelliren auf demselben Papier.
Letzteres behandele man mit Lavendel- oder Zitronenöl,
welches, nach p. Bouffier, mit einem wattebäuschchen auf-
getragen wird. Nach Fertigstellung der gepausten Zeichnung
nähert man das Blatt der Ofenwärme, wodurch das Papier
wieder weiß wird und dann auch leicht das Aquarelliren
zuläßt.
* flüssige Bronze. Line Farbe, die wie Bronze
aussieht, jedoch kein Metall, sondern nur organische Stoffe
enthält, bereitet man wie folgt: Man löst 10 ^Theile
Anilinroth und 5 Theile Anilinxurpur in 100 Theilen
95gradigem Alkohol bei gelinder Wärme im wasferbade auf.
Nach vollständigem Auflösen werden noch 5 Theile Benzoö-
säure hinzugefügt und dann das ganze 5—10 Minuten in
einem irdenen Gefäße gekocht, bis die ursprünglich grinckiche
Farbe in ein Helles Bronzebraun übergeht. iPapier-Ztg.)
yom hunstmarltt.
* Berlin. Auf der Großen Kunstausstellung
1900 wurden ferner nachstehende Kunstwerke verkauft:
Rud.Epx„LustigesVolk",Gelgemälde. AnnaKühl„Azaleen",
 
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