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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 5
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreibungen und Stipendien
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Aus Technik und Rechtskunde
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Vom Kunstmarkt
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76

Die Aunst-Halle

Nr. 5

Kaiserpaar in die Räume der permanenten Ausstellung.
Der Kaiser kaufte 2 Bilder der Kollektion Hoffart „Aus
dem heiligen Lande" und gab sodann perrn L. wuttke
ein größeres Gemälde in Austrag, dem eine Studie der
Felseninsel Tschalientao zu Grunde gelegt werden soll. —
Bis zum 20. November waren in den Kollektivausstellungen
von Kameke, Possart und wuttke im Ganzen 3> Bilder
und Studien verkauft worden. — Bon Lenbach ist zu einem
ältern ausgezeichneten Perrenporträt noch ein zweites, das
Bildniß der preußischer! Kammersängerin Frl. Ida piedler,
hinzugekommen.
* Berlin. Die Freie Künstler-Vereinigung des
„Vereins Berliner Künstler" feierte am t3- November in
einer festlichen Versammlung den Gedenktag ihres sieben-
jährigen Bestehens. Unter den tlo Mitgliedern der Ver-
einigung befinden sich hervorragende hiesige Künstler. Die
überaus rege Theilnahme an diesem Feste war, wie die
Aufnahme einer Anzahl neuer Mitglieder, ein Beweis,
daß die Bestrebungen der Vereinigung im wachsen sind.
An den offiziellen Theil der Feier, unter Vorsitz des Malers
Ernst Pausmann, schloß sich ein Vortrag des Malers Max
Fritz, welcher in seinem Thema „Zwei Jahre in Nord-
Amerika" seine Iugenderlebnisse in einem frischen Bilde
des wechselvollsten Künstlerlebens ausrollte. Ganz be-
sonders unterhaltend war das, was er der Versammlung
über seine Erlebnisse als Jäger und Maler unter den
Indianern zu erzählen wußte.
preizaurrclueiben unü Sttpenclien.
* Graz. Der Schutzverein „Südmark", der die
Förderung des bedrohten Deutschthums an den Grenzen
sich zur Ausgabe macht, beabsichtigt die Herstellung von
5 Künstler-Postkarten deutschvölkischen Gepräges aus
dem Wege einer Konkurrenz, zu der alle Künstler deutscher
Abstammung eingeladen seien. Termin: Januar t9oo;
fünf Preise ü 50 Kronen österreichischer Währung. Ge-
schäftsstelle des Vereins für Sendungen: Graz, Frauen-
gasse 4.
* Biebrich a. Rh. Zur Erlangung von Entwürfen
für eine evangelische Kirche ist ein Wettbewerb mit dem
Termin des l- April tfioo ausgeschrieben worden. Die
mit einem Kostenauswande von 2^0000 Mk. projektirte
Kirche soll in der Nähe des Rheinbahnhoss errichtet und
in Sandstein ausgesührt werden.
* Berlin. Aus der Ernst Reichenheim-Stistung,
welche der Kaufmann Ferdinand Reichenheim zum An-
denken an seinen verstorbenen Sohn, den Maler Ernst
Reichenheim, begründet hat, und welche für junge be-
fähigte Maler aus den höheren Semestern der Königlichen
akademischen Pochschule für die bildenden Künste zu Berlin,
ohne Unterschied der Konfession, bestimmt ist, wurden in
der Sitzung des Kuratoriums vom 9. November t.899 zwei
Stipendien von je 600 Mark: 0 dem Maler Permann
Struck aus Berlin, 2) dem Maler Rudolf Thienhaus aus
Engelskirchen, Reg.-Bez. Köln, für das Jahr ^899/^900
verliehen.
* Eharlottenburg. Die Konkurrenz-Ausschreiben
für die monumentale Ausgestaltung der Charlotten-
burger Brücke stehen bevor. Ls sollen nur deutsche
Künstler zur Einreichung von Entwürfen ausgesordert
werden, vier Preise für die besten Arbeiten sind aus-
gesetzt. Den Antrag der Tiefbau - Deputation, bei den
Entwürfen die Errichtung eines Reiterstandbildes aus der
Brücke zu berücksichtigen, hat der Magistrat abgelehnt.
* Weimar. Die Kommission für Errichtung eines
Liszt-Denkmals hat folgende Preise vertheilt: 2000 Mk.
an den Bildhauer Permann pahn in München, l.000 Mk.
an den Bildhauer E. Eberding in Kassel und 500 Mk.
an den Bildhauer peinrichFuß in Innsbruck, perrn
p. pahn ist die Ausführung seines Entwurfs unter Vor-
behalt gewisser Aenderungen übertragen worden. Keber
den Platz für das Denkmal sind noch keine näheren Be-
stimmungen getroffen. Die Wahl des Standortes hängt
mit der Frage des Neubaues eines Pos - Theaters zu-
sammen.

ttu; Technik uns stecimkunde.
* Lkrnpsr iäsm. Danzig, t- Oleum petrae
(Oliv 8L880) d. h. Steinöl wurde von den altitalienischen
Malern nicht als Mel zum Reiben ihrer Farben, sondern
als Mal- und Verdünnungsmittel, wie jetzt das Terpentinöl,
benutzt; es stellt auch diesem sehr Aehnliches vor. Als
Gel benutzten Jene Wallnußöl oder Glivenöl. 2. In
Sachen „Blausaures Kupseroxyd" (wohl Pariserblau
oder Stahlblau?) können wir nicht rathen; bitte sich an
einen dortigen Chemiker oder besser an G. B. Moewes,
Berlin, zu wenden. 3. Mn einen nicht schwarz werdenden
Goldgrund für Ihr peiligenbild herzustellen, muß chemisch
reine Goldbronze, deutlicher gesagt: reines echtes Gold in
Pulver (das Gramm kostet jetzt ca. 6 Mk.) mit i/z Dammar-
oder Mastixlack, P3 Terpentinöl, ^/g möglichst starkem dicken
Leinölfirniß verrieben werden. Dieses Gemisch ist mehr-
mals aus die Leinwand gleichmäßig auszutragen und gut
zu trocknen. Aus solchem Goldgrund hastet die Gelsarbe
sehr gut.
* Das Feldatelier Bereny ist ein in den meisten
Staaten Europas patentirtes zusammenlegbares Gestell von
sinnreicher Konstruktion, welches mehrere namhafte Künstler
empfehlen. Ls soll dem Maler für alle Studienzwecke im
Freien, aus Reisen und Ausflügen dienen. Ls birgt nicht
nur Staffelei, Stuhl, Schirm, Malkasten und Studienbretter
nach Belieben, sondern auch noch einen Reservekasten. In
letzterem kann der Künstler Aquarellfarben, Block, Skizzen-
bücher, Pastellsarben, Bleistifte, Kohle, Gummi w. bequem
unterbringen, so daß er nicht gezwungen ist, wie es bisher
der Fall war, nur in einer Technik seine Studien auszu-
führen. Durch den im Gelfarbenkasten befindlichen neuen
Gelbehälter sind ebenfalls alle bisherigen Uebelstände be-
seitigt, wie z. B. das Liegenlassen der Velflaschen, das
Rinnen, das Parzen vom Gel, das Ausschrauben der
Blechfläschchen, was häufig versagte. Das Feldatelier läßt
sich aus dem Rücken oder in der pand, wie jeder gewöhn-
liche Malkasten, tragen. Die Studienbretter sind derart
gemacht, daß man sie auch allein, ohne das Feldatelier zu
benutzen, zum Ausbewahren von nassen Studien verwenden
kann und ersetzen dadurch einen Koffer. In sechs auf-
einanderfolgenden Studienbrettern, die ein packet von
;o,2 orn Dicke bilden, können zehn nasse Studien auf-
bewahrt werden Bei all dem beläuft sich der Preis des
Feldateliers nur aus 35 Mk.
* Schutzrechtliches für die Schweiz. Nach einer
im „Reichsanz." veröffentlichten amtlichen Bekanntmachung
ist die Uebereinkunst zwischen dem Norddeutschen Bund
und der Schweiz wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte
an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst vom
tZ. Mai t869, die durch das Protokoll vom 23. Mai t88t
aus das Deutsche Reich ausgedehnt worden ist, in Folge
ihrer Kündigung durch die schweizerische Bundesregierung
mit dem Ablauf des N- November außer Kraft ge-
treten.
<iom HunstmaM.
* München. Iahresausstellung tB9 im Kgl.
Glaspalast. Zuletzt wurden angekaust: vom Prinz-
regenten von Bayern: das Velgemälde von v. Gilsoul
„Mondausgang"; von privaten die Gelgemälde: Ed.
parburger „Niederbayer. Bauern"; K. Lessing „Müggen-
dorf in der sränk. Schweiz"; Fr. Vinea „Tarantella"; w.
Geffcken „Marabu" (Gelwischstudie); p. Enfield „Fierland-
sjord"; N. Schultheiß „Delikatessen"; PH. Röth „Kanal im
Dachauer Moos"; K. Grob „Aus Bergeshöhn"; K. Baer-
Mathes „Birken im perbst"; w. Amberg st „Die hohle
Gasse"; I. F. Engel „Säerin"; p. Bürgel „Pochmoor";
S. v. Dorsner „Bettlerin"; L. Königsberger „Landschaft";
L. willroider „Am Waldrand"; L. Schönrock „Mond-
nacht"; A. Armbruster „Siesta"; A. pelberger „Dämme-
rung"; L. Louyot „peuernte"; K. Marr „Junges Mädchen";
A. Salinas „Die Weissagung"; L. Kips „Venedig"; L.
Neuhofs „San Fruttuoso"; p. Bohrdt S. M. Schulschiff
„Niobe"; F. porodam „perbst"; M. Frey „Aus Regen
folgt Sonnenschein"; CH. palmis „Studie"; A. pörter
„Niederrheinische Landschaft"; Fr. v. Geiger-Weishauxt
 
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