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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 16
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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Stiftungen und Preisausschreibungen
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Vom Kunstmarkt
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Nr. s6

4- Die Aun ft-Halle

253

hinaus. Koloristisch durch seine Asphaltmalerei und dar-
stellerisch durch seine energische GestaltungskunsthatMunkacsy
auf viele jüngere Maler stark eingewirkt. Neben seinen
gewaltigen Historien fuhr er bis zuletzt fort seine Genre-
bilder, aucb Porträts und dekorative Sachen zu malen, fick
selbst mit der modernen Farbenanschauung zu befreunden.
Doch hat keine der jüngsten Schöpfungen auch nur annähernd
den Erfolg feiner älteren Kompositionen: „Milton und seine
Töchter" <t87?) und „Thristus vor Pilatus" (Z882) gehabt.
Aus der Heilanstalt bei Bonn, wo er in den Armen seiner
Gattin starb, ist Nunkacsy auf Staatskosten nach der
ungarischer: Heimath gebracht und in Budapest am 9. Mai
mit pompösen Ehren beigesetzt worden. — Im Alter von
8 t Jahren verunglückte und starb in New-Pork der be-
deutende amerikanische Knxferstecker Alfred Jones.
Dunst' unü Hiinstlervereine.
* Berlin. Allg. deutsche Kunstgenossenschast.
Hauptvorstand. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe be-
sichtigte am 2?. April auf der Pariser Weltausstellung
eingehend die deutsche Kunstabtheilung. Der Berliner
Maler Max Fritz, der zweite Vorsitzende des Haupt-
vorstandes, übernahm die Führung und hatte die Freude,
aus dem Munde des Reichskanzlers mehrfach dessen Be-
friedigung über die deutsche Kunstabtheilung zu hören.
In der Begleitung des Fürsten befand sich der deutsche
Reichskommifsar. — Am Dienstag, den t- Mai fand im
Künstlerhause eiue außerordentliche Versammlung des
Lokalvereins Berlin der Allgemeinen deutschen Kunst-
genossenschaft statt, in der Herr Maler Max Fritz, der
als delegirter Kommissar des Hauptvorstands bis gestern
in Paris thätig war, und auf kürzere Zeit hierher zurück-
gekehrt ist, über die deutsche Kunstabtheilung auf der
pariser Weltausstellung einen ausführlichen und sehr
interessanten Bericht erstattete, der demnächst sammtlichen
Mitgliedern der deutschen Kunstgenossenschaft gedruckt zu-
gehen wird.
N
Stiftungen ung Preisausschreiben.
* Berlin. Das Stipendium der Friedr. Eggers-
Stiftung, zur Förderung von Kunst und Kunstwissenschaft,
ist in diesem Jahre dem Architekturforscher Prof.
P. Walls, Berlin, zuerkannt worden. Letzterer will mit
der: Mitteln des Stipendiums einen Aufenthalt in
St. Petersburg nehmen, um über A. Schlüters letzte
Lebenszeit und Thätigkeit in Rußland archivalisches
Material an Grt und Stelle zu sammeln. Bei der großen
Wichtigkeit dieser Schlüterfrage ist Herrn Prof. Walls
bestes Gelingen seiner wissenschaftlichen Absichten zu
wünschen.
* Scköneberg (Berlin). Ein Preisausschreiben für die
künstlerische Ausschmückung der Aula der Hohenzollern-
schule erläßt demnächst der Magistrat. Deutsche Naler
können sich daran betheiligen, sobald sie nach Anmeldung
zur engeren Konkurrenz aufgefordert sein werden. Die
Letztere soll zwischen sechs Künstlern stattfinden. Für die
beiden besten Entwürfe sind Preise ausgesetzt worden. Die
Übertragung der Ausführung behält sich der Magistrat
vor. Die Konkurrenzentwürfe müssen bis zum t- Juli er.
eingereicht sein.
* Preisausschreiben der Fürstlich Plessischen
Zentralverwaltung zu Schloß Waldenburg in Schlesien um
Entwürfe für die Herstellung einer künstlerisch ausgeführten
Denkmünze oder Plaquette aus Anlaß der Feier der
Zoojährigen Benutzung der Heilquelle „Gberbrunnen" zu
Bad Salzbrunn in Schlesien (90t- Zugelafsen sind Künstler
aus Deutschland, Gesterreich-Ungarn und der Schweiz,
verlangt wird ein Modell aus ungefärbtem Gyps, dessen
Durchmesser oder längstes Maaß 20 bis 2 t em nicht über
schreiten darf. Auf einer oder auf beiden Seiten der
Medaille, deren Form dem Ermessen des Künstlers anheim-
gestellt wird, sind Darstellungen anzubringen, welche die
Bedeutung des Kurortes Salzbrunn und seiner Heilquellen
zum Ausdruck bringen. Hierbei ist die Benutzung des
Fürstlichen Wappens oder Fürstlicher Insignien und der

Fürstlichen Schlösser ausgeschlossen. Aus dem Entwürfe
ist in einer beliebig zu wählenden Schriftart eine Inschrift
anzubringen, welche thunlichst kurz und in bestimmter Form
den Zweck der Medaille bezw. plaquette angiebt (Er-
innerung an die oben genannte Feier». Das Modell muß
sorgfältig durchgearbeitet sein, sodaß es nach der Ver-
kleinerung unmittelbar für die Ausführung benutzt werden
kann. Es ist anzugeben, ob das Modell zur Ausführung
in Guß oder Prägung gedacht ist. Dem Modell ist eine
Photographie beizugeben, welche es in der von dem
Künstler beabsichtigten Verkleinerung zeigt. Die Ein
sendung der Entwürfe an die Fürstliche Zentralverwaltung
zu Schloß Waldenburg in Schlesien hat bis zum l. Gktober
tqoo zu erfolgen. Jeder Entwurf muß ein Motto tragen
und von einem verschlossenen Kouvert begleitet sein, welches
außer dem gleichen Motto den Namen und die Adresse des
Künstlers enthält. Ausgesetzt sind drei Preise von soo M.,
500 Mark und »oo Mark. Die Wahl des zur Ausführung
zu bringenden Entwurfs bleibt dem Fürsten von pleß
vorbehalten. Für Ueberlasfung' des Eigenthums des zur
Ausführung bestimmten Entwurfs wird eine besondere
Entschädigung von 500 Mark gewährt. Näheres: Fürstlich
plessische Zentral - Verwaltung Wr. Ritter), Schloß
Waldenburg in Schlesien.
* Bremen. Die Firma G. A. v. Halem, Luch-
und Kunsthandlung, wünscht geeignete künstlerische Ent-
würfe zu einem „Firmen-Signet", in dem möglichst
klar und bestimmt das Wesen buchhändlerischer Unter-
nehmungen sowie ein Hinweis auf die überseeischen Be-
ziehungen der Firma zum Ausdruck gelangt. Die Re-
produktion der Entwürfe soll auf zinkographischer Technik
beruhen, wofür die Darstellung in tiefschwarzer Feder-
zeichnung auf weißem Karton erforderlich ist. — Die
Größe des reproduzieren Signets soll 5 : 5 em nicht über-
schreiten, eine Häufung von Motiven ist daher zu ver-
meiden. Die Entwürfe sind in doppelter Größe dar-
zustellen, d. h. auf 6 : zo auf einem Kartonblatt von etwa
12:20 em. I. Preis Mk. 60, tl. Preis Mk. qo. Die
Firma behält sich das Recht vor, weitere geeignete Ent-
würfe zu erwerben. Die Einsendung hat in der üblichen
weise (verschlossen) bis t- Juli sqoo an die Redaktion der
„Deutschen Kunst und Dekoration" in Darmstadt franko zu
erfolgen. Der Umfang der Entwürfe gestattet die Ein-
sendung in Briefform. Die preisgekrönten bezw. an
gekauften Entwürfe gehen in das Eigenthum der Firma
über. Alle Künstler, ohne Unterschied der Nationalität,
sind zur Theilnahme an diesem Wettbewerbe eingeladen.
* Speyer. Für die neue Protestationskirche wollen
einige hervorragende Amerikaner ein großes Freskogemälde
stiften, das den denkwürdigen Protest beim Reichstage im
Jahre t52st behandeln soll. Künstler Deutschlands und der
vereinigten Staaten sollen zur Einreichung von Entwürfen
eingeladen und der Kaiser gebeten werden, den aus-
zuführenden Entwurf auszuwählen.
* Bei dem Wettbewerbe zur Erlangung vor: Ent-
würfen für eine evang. Kirche zu Biebrich kamen
folgende Preise zur Verkeilung: 1. Preis 2500 Mk.
Architekt Karl v. Loehr, Karlsruhe. 2. Preis töoo Mk.
Prof. Vollmer und Iaßoy, Berlin. Zwei dritte Preise
zu je tvoo Nk. t- Architekt Prsvot, Kassel, und Gtto
Kullmann und Hugo Rüter Eharlottenburg. Im
Ganzen waren Z22 Entwürfe eingegangen, welche Tage
in der städtischen Turnhalle ausgestellt sind.
(Som Hmmmarkt.
* Berlin. Die „Landeskunstkommission", die Haupt
sächlich die Vorschläge für der: Ankauf von Kunstwerken
für die staatlichen Galerien und Museen zu machen hat,
tritt am 2H Mai im Kultusministerium zusammen und setzt
ihre Beratungen am 22. und 23. Mai in der National
gallerie und in der Kunstausstellung am Lehrter Bahnhof fort.
* Weimar. Auf der diesjährigen Kunstausstellung
erwarb „der Kunstverein für Pommern" für die Gallerie
des Stettiner Museums von Lschweges großes
Gelgemälde: „Fürst Bismarck auf der Höhe von Sedan,
t. Sept. t8?o".
 
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