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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 8
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Stiftungen und Konkurrenzen
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Die Aunst-Halle

Nr. 8


Privatbesitz, vorgeführt werden. Die Ausstellung, über
welche ein ausführlicher Katalog vorliegt, dauert bis Ende
Januar (900.
* Wien. Der Kunstfalon Pis ko bietet zur Zeit
einige hervorragende Kollektivausstellungen. Neben den
wiener Malern Alfred Zoff und v. A. pawlicek sieht inan
die fein durchgebildeten Landschaften des Kopenhagener
Peter Mo ensted, die lebhaftes Interesse finden. — Bei
Miethke bilden Studien von p. Michetti, Gemälde und
Zeichnungen von F. Stuck, Uhde, Knaus, Thoma, Menzel,
ferner eine „Taufe Lhristi", gemalt von dem Amerikaner
Brangwyn, hauptsächlich den Inhalt der gegenwärtigen
Ausstellung.
* St. Petersburg. Lin zeitgeschichtliches figuren-
reiches Tableau, das sich auf den Besuch des Zarenpaares
im Pariser potel-de-ville bezieht und für die hiesige Gallerte
bestimmt ist, wurde soeben von dein pariser Maler Georges
Becker vollendet.
Neue venkmSlen
* Berlin. Geplant wird der Neubau und die bild-
nerische Ausschmückung der im Zuge der Straße Sigmunds-
Hof (Thiergarten-Viertel) angelegten Spreebrücke. Lin
Lntwurf liegt bereits vor. An den Uferpfeilern prosektirt
man die Aufnahme von Bildwerken, die vier Llemente
darstellend. Dieser figürliche Schmuck soll in Bronze ge-
gossen werden, während als Material für die Pfeiler Kalk-
stein für deren Schäfte, und Granit für die Sockel in
Aussicht genommen ist.
* Neu-Rupp in. Ein Konnte veranstaltet Sammlungen
für ein Theodor Jo nta ne-Denkmal in dem Geburtsorte
des Dichters. Gaben hierfür nimmt der Schatzmeister des
Komites perr Alexander Meyer-Lohn, Berlin
Unter den Linden ((, entgegen.
* Stettin. Line Erweiterung des Kolossalbrunnens,
nach L. Manzels Lntwurf, ist geplant. Die Kosten würden
sich auf ca. q^o ovo Mark belaufen.
* pildesheim. Die Enthüllung des von Prof.
M. Lessing modellirten Kaiser Wilhelms I - Denkmals
wird am (8. (Oktober d. I. stattfinden.
* Pudewitz (Posen). Die Enthüllung eines Bismarck-
Denkmals wird am (. April (900 stattfinden.
* Graudenz. Lin Bismarck-Denkmal nach dem
Modell von Prof. Beusch ist beabsichtigt. Dem Könnt«
stehen über ^2 Tausend Mk. zur Verfügung.
* Schweidnitz. Auf der Promenade ist ein schlichtes
Peinzel-Monument geplant; Sammlungen sind noch im
Gange.
* Geisa. Man plant für das Jahr (902 ein Denk-
mal, das zu Ehren des Jesuiten Athanasius Kircher auf
dem Marktplatz erstehen soll.
* Münster (Westphalen). Prof. v. Znmbusch ist
eingeladen worden, für seine peimath ein monumentales
Andenken an den berühmten westxhälischen Frieden
zu schaffen. — Geplant ist ferner die Stiftung eines Krieger-
denkmals.
* Lorvey (b. polzminden). Das geplante Denkmal
für poffmann von Fallersleben erhält die Form einer
Stele aus Granit mit dem Bronzeporträt des Dichters.
* Köln a. Rh. Der hiesige Bildhauer Albermann
ist vorn Kaiser Friedrich-Denkmals - Komitä mir der
Ausführung seines Modells beauftragt worden.
* St. Johann (b. Saarbrücken). Ueber die Größen-
verhältniffe des auf der alten Brücke zu errichtenden Kaiser-
Wilhelms I.-Reiter-Denkmals besteht noch kein defini-
tiver Beschluß. Prof. Donndorf hat das Modell geschaffen;
für die Ausführung stehen inkl. Fundamentirungskosten
ca. 90 000 Mk. zur Verfügung.
persönliches.
* Prof. Paul Meyerheim wurde an Stelle des ver-
storbenen Prof. w. Amberg, für dessen Amtsdauer bis
Ende September (900, als Mitglied des Senats der kgl.
Akademie der Künste in Berlin ministeriell bestätigt.
* Titelverleihungen. Das Prädikat „Professor"
erhielten in Berlin der Direktorialassistent des Kgl. Kupfer-

stichkabinets Dr. L. Kämmerer, der Geschichtsmaler
Georg Koch, in Kassel der Lehrer an der Zeichen- und
Kunstgewerbeschule Plümer, in Düsseldorf der Landschafts-
maler Albert Flamm, in Weimar die Kunstmaler G. Rasch
und Ed. Weichberger, in München die Bildhauer Bal-
thasar Schmitt und Bernauer, die Kunstmaler P. W.
Keller und Toni Stadler.
* Bildhauer Prof, peinrich Wader«, München, wurde
an die dortige Kunstgewerbeschule als Lehrer berufen.
* Gestorben: In München die Kunstmaler Karl
Sch erbring und Permann Doll. — In Paris der Bild-
hauer Leopold Steiner im Alter von H6 Jahren; für ein
Werk, das sich setzt im Luxembourg-Museum befindet, erhielt
Steiner, einst ein Schüler der Lool« ä«8 K«krux-uri8 im
Salon von die erste Medaille. Er hat eine Anzahl
öffentlich aufgestellter Skulpturen idealen Stils geschaffen.
* Gedenktage. Am 2-(. Dezember (899 feierte man
in St. Petersburg eine Jahrhundertfeier zu Lhren der
Geburt des russischen pistorienmalers Brüllow. — Am
28. Januar wird in Berlin die hundertste Wiederkehr des
Geburtstages des Architekten Aug. Stüler (y (865),
eines Schülers von Schinkel, gefeiert werden.
Stiftungen unä honkurrenren.
* Berlin. Aus der laut Bekanntmachung vom (. Juni
(899 ausgeschriebenen „vr. Permann Günther-Stiftung"
sind durch Beschluß des Lehrer-Kollegiums der akademischen
Pochschule für die bildenden Künste und des Kuratoriums
der genannten Stiftung für das Jahr (900 drei Stipendien
verliehen worden und zwar:
(. dem Studirenden der Pochschule, Maler Graf Walter
von Looz aus weide,
2. „ „ „ „ Maler Sigmund Lipinsky
aus Graudenz,
3. „ „ „ „ Maler Waldemar Blohm
aus Berlin.
* Berlin. Aus der laut Bekanntmachung vom 28. Juli
(899 ausgeschriebenen Adolf Ginsberg-Stiftung sind
durch Beschluß des Kuratoriums derselben für das Jahr
(900 zwei gleiche Stipendien verliehen worden und zwar:
(. dem Maler Max Fabian aus Berlin,
2. dem Maler Oskar peller aus Stauding.
Berlin. Zum Schinkelfest (90( ist vom Archi-
tektenverein als Preisaufgabe auf dem Gebiete des Wasser-
baus der Lntwurf zu einem Nordkanal in Berlin zur Be-
arbeitung gestellt. Als Pochbaupreisaufgabe ist von dem
gleichen Verein zu dem gleichen Fest der Lntwurf zu einem
prinzlichen Palais in Berlin gewählt worden. Das Palais
ist an der wilhelmstraße zu erbauen; der Hintere, nach
der Königgrätzer Straße zu belegene Theil des Bauplatzes
soll bestehen bleiben, dem sich die Gartenseite des Palais
mit Terrassen, Sitzplätzen, Springbrunnen rc. anzuschließen
hat. Um das Palais dem Lärm des Straßenverkehrs
thunlichst zu entziehen, ist die Anlage eines Vorhofes er-
wünscht. Das Palais soll enthalten: die Wohnung der
prinzlichen Familie, Räume für Festlichkeiten, Wohnung
der Pofstaaten, Fremdenzimmer für fürstlichen Besuch, das
Pofmarschallamt, Räume für die Pausverwaltung und Be-
dienung und wirthschaftsräume. Die Wahl der Architektur-
formen und der Baustoffe ist den Bewerbern freigestellt.
* Konkurrenzen. Betreffend: (. Briefbogenkopf.
2. Speisekarte. 3. Weinkarte. Je drei Preise: 300,
(50 und 75 Mk. Termin: (5. Februar d. I. Näheres
durch die graphische Kunstnastalt von L. Angerer,
Berlin 8 -(2.
* Oppeln. Lin Monumentalbrunnen von vor-
wiegend plastisch-künstlerischem Aufbau soll hier errichtet
werden. Die Wirkung des Brunnens soll in den Sil-
houetten des figuralen Schmuckes liegen. Zur Erreichung
einer allgemeinen Idee soll eine Konkurrenz ausgeschrieben
werden, an der sich alle in Preußen lebenden deutschen
Bildhauer betheiliqen dürfen. Zunächst sind (0 Preste
ü 500 Mk. ausgesetzt. Mit den Vorarbeiten zur Aus-
schreibung wird sofort begonnen. Die Kosten sind auf 80-
bis (00 000 Mk. veranschlagt.
 
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