Die Kunst-Halle (5.1899/1900)

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Die Aun st-Halle -L

Nr. G

Lieferungen (6 bis 20 und damit die pälfte des Gesammt-
werkes vor. Auch in diesen Lieferungen finden wir wieder
eine stattliche Anzahl von Abbildungen nach Meisterwerken
christlicher Kunst, die seit Jahrhunderten von Künstlerhand
geschaffen wurden, wir führen hier nur an, daß unter
andern Rembrandt, Pans Polbein d. I., Raffael mit je 2,
Guido Reni, Paolo Veronese, Rubens, L. von Gebhardt
mit je ( Abbildung vertreten sind. Ls fehlt aber auch
nicht an Karten, landschaftlichen Darstellungen u. s. w.
Der billige Preis und der lieferungsweise Bezug (ins-
gesammt HO Lieferungen ü HO Pfennig) ermöglichen auch
dem weniger Bemittelten die Anschaffung dieser Bilder-
bibel, die sich zu einem echten paus- und Familienbuch
gestalten wird.
* Das Künstlerbuch. Band V. Fritz von Uhde,
von Franz Permann Meißner. (Mk. 3.) Verlag von
Schuster Üc Loeffler, Berlin 1900.
Das letzte Bändchen dieser hübschen illustrirten Folge,
die Biographie des bekannten Münchener Bibelmalers Uhde,
besitzt als erzählende Darstellung dieses Künstlerlebens
alle die bei Meißner rühmenswerthen Eigenschaften der
Schilderung. Die Einleitung steht wohl noch etwas mehr
als sonst nur in einem lockeren Zusammenhang zum pauxt-
inhalt, der eine anregende Lektüre sür die weitesten Leser-
kreise bildet. Das überschwängliche Urtheil, das Meißner
über die künstlerische Produktion des Meisters fällt, basirt
ans keiner strengeren Kritik, der der Autor, um ein Volks-
buch zu schreiben, wohl qeflissentlich aus dem Wege ging.
F. K.
* Die Kunst unserer Zeit. Line Lhronik des
modernen Kunstlebens. Liesg. V. (Mk. 3 bezw. H.) Franz
panfstaengl, Kunstverlag, München (900.
Inhalt: Pans Thoma von A. Spier, (mit zahl-
reichen Abbildungen in photogravure und Autotypie).
Dieser Aufsatz enthält manchen fesselnden Beitrag zur
Ergänzung des über den Meister bisher veröffentlichten.
Der Amateur?dotogravv.
* FürMagnesiu m-B eleuchtung empfiehlt Dr. Lainer
in der „Photograph. Korrespondenz" die Beimischung von
1/2 Theil Ammoniumnitrat auf je t Theil Magnesium-
pulver. Das Ammoniumnitrat muß aber besonders ge-
trocknet und ausbewahrt werden. Ls giebt bei der Ver-
brennung keine Asche, und erhöht die Leuchtkraft aus diesem
Grunde mehr als die sonst üblichen Beimengungen. Bei
Verbrennung von ( 8 Magnesinmxulver mit 0,8 A Ammo-
niumnitrat würde ein Zimmer vor: 25 (Quadratmeter ge-
nügend erleuchtet, um ein völlig durchgearbeitetes Negativ
zu geben. (Lsg. Amat.-Phot. V. (900).
* Photographische Reliefs. Die „Phot. Rundsch."
Nummer 6 veröffentlicht Folgendes über die neueren ver-
suche, Reliefs auf photographischem Wege herzustellen.
Nach „Englisch Mechanic" soll es neuerdings Sekutowicz
gelungen sein, dergleichen Reliefs auf höchst einfachem Wege
herzustellen. Sekutowicz verstärkte zufällig ein Negativ mit
außerordentlich starker Vuecksilberchloridlösung und beob-
achtete dabei angeblich ungewöhnlich starke Reliefbildung,
nach der sich eine Gixsabformung Herstellen ließ. Unter-
zeichneter prüfte diese Angaben — mit gänzlich negativem
Erfolge. Trotz Verwendung der stärksten (Puecksilberchlorid-
lösung, die sich überhaupt ansetzen läßt, war die Relief-
bildung nicht kräftiger, als man sie alltäglich bei Negativen
sieht. Von einer erfolgreichen Abformung in Gips konnte
keine Rede sein. (Obgleich diese Nachprüfung außer-
ordentlich leicht ausführbar ist, scheint man sie bisher doch
nirgends sür nöthig befunden zu haben. Andernfalls wären
die Angaben von Sekutowicz wohl kaum in deutschen Fach-
zeitschriften zum Abdruck gelangt. Neuhauß.
Ueberbelichtete Platindrucke sollen sich zu guten
Bildern entwickeln lassen, wenn man der Kaliumoxalat-
lösung, die zum Pervorrusen dient, sehr geringe Mengen
von Kaliumnitrit hinzusügt. Die Schwärzen enthalten
zwar nicht die Tiefe wie bei richtiger Belichtung, werden
aber nicht braun und solarisiren auch nicht wie sonst bei
überbelichteten Drucken. Dies Resultat ist vielleicht weniger
im Pinblick aus die Praxis wichtig (denn es bleibt immer

besser für eine mißlungene Kopie eine neue anzufertigen),
als theoretisch bemerkenswerth, haupsächlich wegen der
äußerst geringen Menge des Nitrits, die' hierbei "in Ver-
wendung kommen soll. Ein Milligramm Kaliumnitrit zu
30 oona Entwickler hat schon eine merkbare Wirkung.
(Phot. Rundsch. V. (900 nach photograxhy).
* Verstärkung von Negativen, die zu schwach
entwickelt sind, kann aus folgende weise geschehen. Man
taucht das Negativ in eine Mischung von gleichen Theilen
Ammoniak und destillirten Wassers und läßt es kürzere
oder längere Zeit darin, je nach dem Grade der gewünschten
Verstärkung. Darauf wird das Negativ gewaschen und in
folgendes Bad gebracht:
Absoluter Alkohol (000 oora
Bromkadmium ( Ar.
In diesem Bade nimmt das Negativ eine schöne
schwarze Farbe von erheblicher Intensität an.
(PH. wochenbl. 23, (900 nach Bullt, srano.)
K
llnrerr -ibbliaung.
Unter den Malwerken, die in der verstossenen Saison
der Ausstellungen des Berliner Künstlervereins von jüngeren
Künstlern größeres Interesse erweckten, gehörten auch
einige eigenthümliche Landschaften und Marinen vor:
L. Sand rock. Ihre Motive wiesen ans Polland und das
deutsche Nordseegebiet hin. Das Kolorit war tief, gedämpft,
kraftvoll und eine Vorliebe sür wirksame Kontraste, auch
durch die Art der Beleuchtung hervorgerufen, sprach fast
von jeder Leinwand Sandrocks, der früher lange Jahre
den Gsfiziersrock trug, dann aber in Folge eines schweren
Unfalls der militärischen Laufbahn entsagen mußte — zu
Gunsten einer noch ältern, wenn auch inzwischen unter-
drückten Liebe sür die bildende Kunst. — Das Gemälde
„Sägemühle bei Zaandam" ist von der „Graphischen
Gesellschaft", Berlin 8^V., Lindenstr. (6/(7 in sorg-
fältigster weise autotypisch wiedergegeben.
Mir. -WW-
Are öuchhändlerische Auslieferung der „Kunst-Hasse"
hat KerrBerlagsbuchyändler Ad ZZodenöurg, IZerlinW.V.,
Köthenerstr. 23 (Kommissionär in Leipzig: Itoö. Hofsmann)
vom 1. Auli d. Z. ab freundlichst übernommen.
Verlag der Leittedrm „Vie vunst-vaile"
Berlin A.W., Karlstr. 25.