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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 14
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Aus der Chronik
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0255

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22(

Nr.

Die Aunst-^alle

Anfragen: St. in Bromberg. Karminsky
gelb oder roth (bezw. blau, grün rc.): sicherlich alles längst
bekannte Farben und „als Neuheit" fauler Zauber! -Diese
obskure Firma muß bei Krakau oder Lemberg irgendwo
domiziliren. — Gelben Ultramarin giebt es nicht. Die
als solche bezeichnete Farbe ist gewöhnlich ein Zinkgelb,
soll freilich echtes Strontiangelb sein (z. B. bei Moewes).
Letzteres ist ganz lichtgelb. — Zur Frage des „Gold-
grundes" verweisen wir auf No. 5 dieses Jahrganges.
Kunst- una kiinstlerveltine.
* Berlin. Im Verein für deutsches Kunst-
gewerbe hielt am tl- April im Festsaale des Künstler-
hauses Professor F. Luthmer, Direktor der Kunstgewerbe-
schule in Frankfurt a. M., einen Vortrag über das
Thema: „Aus der Geschichte und Technik der Lmailkunst."
Der Vortrag ist durch Ausstellung'von älteren Originalen
und Abbildungen sowie neueren Lmailarbeiten erläutert
worden.
?rei§au;§ckreiben.
* Tin Preisausschreiben um ein Banner für den
Innungs-Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister
zu Berlin hat der Verein für Deutsches Kunstgewerbe
erlassen. Ausgesetzt sind ein v Preis von 300 und ein
2. Preis von 200 Mk. Die Entwürfe sind bis zum
to. Mai ds. Is. an die Geschäftsstelle des Vereins für
Deutsches Kunstgewerbe, Berlin 9, Bellevuestr. 3, II,
Künstlerhaus, einzureichen.
* Tin Preisausschreiben für ein dreifarbiges Plakat
in der Größe von ^00X60—70 om poch- oder Breitformat
erläßt der württembergische Rennverein weil. Preise: 200,
too und 50 Mk. Linlieferungstermin 20. April cr.
(lom kunstmarltt.
* Berlin. Die Prof. p. Lschke-Ausstellung im
Künstlerhause begann unter lebhafter Theilnahme der
hiesiger: Kunstkreise, auch mit einem großen Kaufersolg.
Gleich am Lröffnungssonntag waren 43 Gemälde und
Selbststudien des Meisters vergriffen, und außerdem wurden
weitere zahlreiche Bilder für ernste Reflektanten vorgemerkt.
* Berlin. Tin im Privatbesitz befindliches Original
von Prof. Paul Meyer heim, das gegenwärtig auf der
akademischen Ausstellung in Berlin zu sehen und eins der
ausgezeichnetsten Werke aus der Frühzeit des Künstlers ist,
steht gegenwärtig zum verkauf, (vgl. das Inserat in
heutiger Nr.).
* Berlin. Line bedeutende Gemälde-
sammlung moderner Meister kam kürzlich bei Lepke
zur Versteigerung. U. a. erzielten Friedrich voltz' „weidende
Rinderheerde" 5800 Mark, ein in Pastell ausgeführter
Idealkopf von Lenbach 2595 Mark. Die ersten hundert
Bilder der Sammlung kamen auf insgesammt 6^ Mark
zu stehen.
* Wiesbaden. Für das König!. Museum wurde
aus dem Besitze der Kunsthandlung permes, Frank-
furt a. M., das Gemälde von Pans Thoma „An der
Nidda" angekauft.
* Wien. Die Privatsammlung des hier l89l ver-
storbenen Kunsthändlers Tduard pirsch ler gelangt am
26. April ds. Is. durch die Kunsthandlung pirschler, durch
die auch nähere Auskünste und Kataloge zu haben sind,
zur öffentlichen Versteigerung. Unter anderen Werken
der alten holländischen und italienischen Schulen verzeichnet
der Katalog ein in Fachschriften mehrfach erwähntes
Staffeleibild von P. P. Rubens, „Perseus und Andromeda"
darstellend. Lin reich illustrirter Katalog ist erschienen.
kiicderzckau.
* II Vuvapanils äi 8un Nuroo oder Kunst und
Aefthetik. Von Franz pörmann. Verlag von Leonhard
Simion, Berlin t9vo (62 S.) — Früher nannte man Der-

artiges „Reiseeindrücke" oder „Bekenntnisse einer schönen
Seele". Jetzt ist man anspruchsvoller mit dem — Titel
geworden und nennt ein Paar Gedanken, Linfälle, Stim-
mungen, die man inmitten des herrlichen Venedig, auf dem
vuuLl ArLuckv, dem Markusplatz beim Anblick des Tam-
xanile hat: „Kunst und Aefthetik". Immerhin, das
Büchlein ist frisch geschrieben, und man liest vielleicht nicht
ohne Nutzen: wie es kam, daß jener Glockenthurm
aus einem „architektonischem Monstrum" in wenigen Tagen
„ein lieber Genosse" des Verfassers wurde. — ä.
* „Der moderne Stil", II. Band, peft
(ü. M. v —) (Verlag von Julius poffmann, Stuttgart). —
Diese zeitgemäße Publikation schreitet rüstig vorwärts und
wir können ihr das Jeugniß ausstellen, daß sie eine Fund-
grube von künstlerischen Anregungen für alle kunstgewerb-
lichen Berufsarten bildet. Die Auswahl des Stoffes ist
mit größter Sorgfalt getroffen. Unter Verzicht auf ein-
gehende textliche Erläuterungen, beschränkt sich' die Samm-
lung auf knappe Notizen betr. die Namen der darin ver-
tretenen Künstler u. s. w. und giebt in der Pauptsache
eine Rundschau in Bildern über die gediegensten Leistungen
der Kleinkunst, die in der ausländischen Fachliteratur zer-
streut sind, wir empfehlen das gute und billige Werk
angelegentlichst allen Kunsthandwerkern, Künstlern und
Kunstfreunden zum Studium.
* Der Stil in den bildenden Künsten und Gewerben
aller Zeiten, perausgegeben von Georg pirth. v Lerie:
Der schöne Mensch. Lieferung 32, 33. (Pr. ü Mk. l,—.)
G. pirth's Kunstverlag, München. — Die gegenwärtigen
beiden peste bieten aus dem Schatze der Renaissance, be-
sonders aus den Werken Tizians, veroneses, Rembrandts,
geeignete lehrreiche Proben zur Lrkenntniß der menschlichen
Schönheit in den vergangenen Kunstepochen. Für ver-
gleichende künstlerische und kunstwissenschaftliche Studien
wächst das in dieser Sammlung gebotene, überaus reiche
Material zu immer größerer Bedeutung und Nütz-
lichkeit an.
* Die Bildnisse Friedrichs des Großen und
seine äußere Erscheinung. Rede, gehalten in der Fest-
sitzung der Kgl. preuß. Akademie der Wissenschaften am
25. Januar ts>oo vor: w. waldeyer. Berlin l900.
Verlag von August Pirschwald. — Ueber die treffliche Rede
Geheimrath waldeyers haben wir an anderer Stelle
bereits früher (vgl. No. lo d. I. S. l55) ausführlicher
referirt. Ls ist immerhin sehr interessant und belehrend,
einen so hervorragenden Anatomen über dieses kunstwissen-
schaftliche Thema zu hören. Als Beitrag für die Arbeit
eines Kunstgelehrten, der die einschlägige Literatur kennt
und z. B. auch die vielartigen werthvollen versuche Gott-
fried Schadows zu erläutern hätte, ist die Rede willkommen.
Der Broschüre ist eine der beiden erhaltenen Todtenmasken
des Königs, von Eckstein, die mit geschlossenen Augen, in
heliographischer Nachbildung angefügt. Die Lcksteinsche
Todtenmaske ist um so schätzbarer, „weil von Friedrich dem
Großen keine Bildnisse vorhanden sind, aus deren Treue
man sicher bauen kann".
* 83. peft. Dekorations-Motive der Malerzeitung.
Verlag von Iüstel u. Göttel, Leipzig.
* Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen,
Literatur und Musik, perausgegeben von L. u. G. Llsner.
(Pr. Ouartal 3 Mk., peft 50 Pf.) Verlag von Otto
Elsner, Berlin.
Diese im II. Jahrgang erscheinende, von Vr. peinrich
Stümcke mit Umsicht und Geschmack geleitete illustrirte
palbmonatsschrift kann allen unsern Lesern als Führerin,
namentlich im Bereiche des gejammten Theaterwesens sehr
empfohlen werden. Tüchtige, zuverlässige Mitarbeiter,
große Mannigsaltigkeit des Lesestoffes und Aktualität der
bühnenkünstlerischen Betrachtungen zeichnen das Blatt be-
sonders aus.
Der Unuttem-Pkotsgrapb.
* pudert v. perkomer über die Photographie.
Gelegentlich eines Vortrags über Porträtmalerei in
der Royal Academy in London, machte der berühmte Maler
auch einige wichtige Bemerkungen über die Photographie
und die Rolle, die sie in der modernen Kunst spielt. Er
 
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