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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 23
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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Nr. 23

Die Aun st-Halle

365

für solche bildende Künstler frei, die wenigstens einen Theil
ihrer Studien an der hiesigen Pochschule absolvirt haben,
zum Zweck von Studienreisen. (. Zwei große Staats-
stipendien ü 3300 Mk. für einen Maler und einen Bau-
künstler. 2. Die Dr. Paul Schultze-Stiftung im Be-
trage von 3000 Mk. für Bildhauer. 3. Lin Michael
Beer-Preis von 2250 Mark für jüdische Bildhauer. Die
neue G. B. Moew es-Stiftung gewährt jungen Malern
sämmtliche Utensilien für ihren Kunstbetrieb.
* Berlin. Dein Berliner pandwerkerverein
sind im Laufe der Jahre durch angesehene Freunde werth-
volle Geschenke zugewendet worden. Unter diesen sind in
erster Reihe vier Gelgemälde von künstlerischem werthe
zu nennen, die Bildnisse früherer, um den Verein hochver-
dienter Vorsitzender!, und zwar: Bürgermeister pedemann,
von Prof. Plockhorst gemalt, Stadtgerichtsrath Lehfeldt,
von Prof. Paul Meyerheim, Chemiker Dr. Burg, von Prof.
Ludwig Knaus und Generaldirektor Goldschmidt, von vilma
Parlaghi. Widrige Raumverhältnisse gestatteten es bisher
nicht, diese Meisterwerke in würdiger Weise aufzustellen.
Der Vorstand wünscht eine einheitliche Aufstellung
herbeizuführen, hat aber den Wunsch, daß dies unter mög-
lichst zahlreicher Betheiligung derjenigen Mitglieder geschehe,
denen diese Angelegenheit auch am Perzen liegt. Er hat
daher durch Aussetzen dreier Preise (50, 30 und 20
Mark) die Mitglieder aufgefordert, Zeichnungen, Vor-
schläge rc. einzureichen, die eine einheitliche, dekorativ schön
wirkende Aufstellung dieser Gemälde im großen Saal des
Vereins ermöglichen. Die Bewerbungen um diese Preise
sind bis zum 30. September d. I. einzureichen.
* Bremen. Die Architekten Deutschlands werden
durch den Verein Lüder von Bentheim zu Bremen auf-
gefordert zur Betheiligung an einem Wettbewerb behufs
Erlangung mustergültiger Fassaden altbremischer Bau-
art. Ls sind Preise im Gesammtbetrage von M. (oooo
ausgesetzt. Linlieferungstermin: (. März (Z0(. Die
näheren Bedingungen sind vom (. Lextember (Zoo an
durch den Schriftführer des Vereins Dr. G. Pauli, Kunst-
halle Bremen, zu beziehen.
* Straßburg i. L. Der Wettbewerb um das Jung
Goethe-Denkmal hat auch eine Anzahl hervorragender
Berliner Kräfte zu Entwürfen angeregt. So haben sich
die Bildhauer Prof. Max Baumbach, Prof. Lberlein,
Magnussen, Seeger, Wandschneider u. a. an der Lösung
der schönen Aufgabe versucht. Die Einlieferung erfolgt
am (. September. Die Figur Goethes und etwaige Neben-
figuren sollen in Bronze ausgeführt werden, das Postament
in wetterfestem Material. Der Standort ist in der Nähe
der Universität, an der einst Goethe stndirt und den
juristischen Doktorgrad erworben hat. Für das Denkmal
stehen ((oooo Mk. zur Verfügung.
* Paris. Ueber den Orariä vrix äs Roms für
Maler hat die Pariser Kouäsmis äss dsunx urts soeben
die Entscheidung gefällt. Der Sieger ist Fernand Sabattä,
geb. 2H. Mai (87^ in Aiguillon, ein Schüler G. Moreaus.
Den zweiten Äompreis erhielten penri Rousseau (geb. (875
in Eairo, Schüler Göromes) und Ernest Azsnia (geb. (87 (
in Agde, Schüler von Moreau, Eormon, Thirion und Fla-
meng). Die Entscheidung der Akademie wird diesmal in
Pariser Blättern nicht ohne entschiedenen Widerspruch hin-
genommen. Beim besten willen, heißt es, konnte man die
Konkurrenzarbeiten dieses Jahres für nicht anders als sehr
schwach halten. Das Thema war der Abscheu vor der
Trunksucht, den die Spartiaten ihren Kindern beizubringen
suchten, indem sie ihnen die Verworfenheit ihrer trunkenen
Sklaven vorführten. Zehn Schüler waren zu der Theil-
nahme an dieser Konkurrenz zugelassen; die Kandidaten
hatten alle den Vater dieselbe Geste machen lassen, und
alle, außer Sabatto, der einen lustigen Säufer malte, hatten
sie den Trunkenbold als einen elenden, häßlichen Greis
dargestellt, der, auch ohne daß er trunken gewesen wäre,
schon abstoßend- genug gewirkt hätte. Die Jury hätte
eigentlich in Verlegenheit sein sollen, wem sie Preise er-
theilen könnte. Zu allgemeiner Ueberraschung aber erkannte
sie die aufgeführten Preise zu.

yom Hunstmarkt.
* Berlin. Große Kunstausstellung (Zoo. In der
ersten pälfte d. Mts. fanden folgende weitere Verkäufe
statt: Eduard Pape: „Lauterbrunnerthal" und „Am Vier-
waldstätter See", Gelgemälde. p. Sperling: „Junge punde",
Illustration, pugo Eharlemont: Stillleben „Füchse", Gel-
gemälde. Earl Jessen: „Ein nordfriesisches Bauernhaus",
Oelgemälde. Paul Vorgang: „Meidenbuche am Bach" und
„perbstabend im Charlottenburger Park", Gelstudien. G.
Sonnenfeld: „Frauenschuh", Plastik, Bronze. Ludw. Kühn:
„Landschaft", getönte Lithographie, und „Selbstbildniß",
Radirung. R. paug: „Kampf im Kornfelde", Gelgemälde.
F. von Wille: „Ein Lifelnest", Gelgemälde. F. poch:
„Sonntag", Gelgemälde. A. Kampf: „Sommerabend am
Rhein" und , Der Mönch", Illustrationen. R. Reinicke:
2 Illustrationen. P. Pöppelmann: „Reigen", Plastik,
Bronze. L. Lauer: „wasserschöxfendes Mädchen", Plastik,
Bronze. G. Goldmann: „Um auszuruhen", Gelgemälde,
p. poltzbecher: „Lais", Gelgemälde, Wiederholung. Ed.
Zetsche: „Bei Lichtenwörth", Aquarell. A. Schladitz: „Gber-
bayrifches Kostüm", Gelgemälde, sowie verschiedene „kunst-
gewerbliche Gegenstände".
* Berlin. Man schreibt uns: Die hochverehrte
Redaktion bitte ich sreundl. um Aufnahme nachstehender
Zeilen: Der erfreuliche Beschluß des „Verbandes deutscher
Schneider-Innungen" (vors. Gustav Krause, Berlin), eine
selbstständige deutsche Mode einzuführen, wird von den
Tageszeitungen mit einigen Glossen mitgetheilt, zu denen
wir Folgendes bemerken: Das Bestreben der Fachgenosfen,
sich vom Auslande frei zu machen, ist nicht neu und hat
(87( zur Gründung des Vereines „Deutsche Mode"
geführt, dem die meisten Berliner und sehr viele auswärtige
vornehme Schneidersirmen beitraten. Der Verein giebt seit
Jahren ein eigenes Modenblatt heraus! Daß diese Be-
strebungen nicht größeren Erfolg haben, daran sind nicht
nur kaufende Damen, sondern auch die perren der Schöpfung
Schuld: Sie verlangen vom Fachmanns Vorlage aus-
ländischer Modenbilder. Man verlange künftig ein deutsches
Bild! — wir leiden an dem Mangel geschickter
Künstler, welche sich durch Zeichnung flotter perren-
Modenbilder einen lohnenden Verdienst schaffen können.
Die deutsche Kunst steht auf allen Gebieten auf der pöhe,
soll uns auf diesem das Ausland über sein? Geschickte
Zeichner, welche sich diesem Zweige widmen
wollen, erhalten Auskunft bei Gskar Birkholz, i. F.:
G. Birkholz 6c Sohn, Vorsitzendem des Vereins „Deutsche
Mode", Berlin, Markgrafenstr. 6Z.
Wckerrckau.
* Georg pirths Formenschatz. Iahrg. 2H. peste
IV, V, VI. (Preis ü Mk. i,—.) G. pirths Kunstverlag,
München. (Zoo.
Die Sammlung, die jetzt immer einige moderne Zimmer-
ausstattungen bringt, zeichnet sich wie bisher durch große
Mannigfaltigkeit der Werke aus allen Kunstgebieten,
vorzüglich klare Abdrücke auf gutem, gelblichen Karton
und einen brauchbaren, knappen, erläuternden Tert von
Dr. perbert pirth aus. Liefg. VI enthält übrigens zwei
Aufnahmen aus dem neuen Münchener Künstlerhause.
§ Der kunstgewerbliche Dilettantismus in
England, von Permann Muthesius. Mit 36 Abbldgn.
(pr. 2,H0 Mk.) Berlin, Verlag von wilh. Ernst 6c Sohn, (Zoo.
* Die Kunst unserer Zeit. Eine Chronik des
modernen Kunstlebens. Liefg. 7. (Preis Mk. 3,—bezw.-(,—.)
Franz panfstaengl Kunstverlag, München (Zoo. (Inhalt:
Ueber die Münchener Iahresausstellungen (Zoo von A. peil-
meyer. Mit zahlr. Illustr. in Lichtdruck rc.)
Der Amitteur-pkstsgsapb.
* Photographie bei Sonnenschein. Die Tradition
der nassen Platte ist beim photographischen Publikum in
manchen Punkten sehr nachhaltig. Durch die Moment-
 
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