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Die Kunst-Halle — 5.1899/​1900

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Nummer 21
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Preisausschreiben und Stipendien
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Vom Kunstmarkt
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Technischer Briefwechsel
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.63303#0381

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Nr. 2s

Die Aunst-^alle

333

gangenen Arbeiten prämiirt die der Bildhauer Brendenberg
(Rom), Kißling (Zürich), pereda (Lugano), Siegwart (Luzern)
und Brüllmann (Stuttgart).
(lom ^unslmaM.
* München. Die Hofkunstanstalt Franz Hanf-
staengl publizirt soeben eine große Kollektion von Beu-
Aufnahmen der Bayer. Königsschlösser: Linderhof,
Chiemsee, Neuschwanstein, Hohenschwangau in Pigment-
drucken, Größe ca. 23 : 28 cm zum Preise von Mk. (. —
pro Blatt, viele Tausende ziehen alljährlich in die Berge,
um die Prachtschlösser König Ludwig II. zu besichtigen, diese
Wunderwerke an Pracht und Luxus anzustaunen; eine Beu-
Ausnahme der kostbaren Interieurs in der gelungenen
weise, wie sie durch die Hanfstaenglsche Publikation gegeben
sind, darf darum auf sympathische Ausnahme sicher rechnen,
von ganz besonderer Wichtigkeit sind die Photographien
für Künstler, Architekten und Dekorateure, da sie eine
Menge von Anregungen in sich bergen und die Schärfe der
photographirten Gegenstände deren Formen und Details
aufs Beste erkennen läßt.
* München. Die Herzogliche Gemäldegallerie
in Braunschweig wird durch 282 neue photographische
Ausnahmen, sog. Pigmentdrucke den Kunstfreunden von
Neuem nahegeführt. Die Münchener Verlagsanstalt
F. Bruckmann A.-G. läßt diese Serie als Fortsetzung der
von ihr bereits edirten Kollektionen von Reproduktionen
nach Gemälden der Münchener Alten Pinakothek, des
Städelschen Kunstinstitutes in Frankfurt a. M. und der
Großherzoglichen Gemäldegallerie in Karlsruhe erscheinen.
Der Preis des Blattes ist ( Mark. Die Auswahl der
Bilder ist von der Galleriedirektion selbst erfolgt, und es
sind somit hauptsächlich die zur Reproduktion gelangt, die
kunsthistorisches Interesse bieten. Ueber die getroffene
Auswahl orientirt ein zugleich erschienener Katalog, der
den Interessenten gratis gesandt wird.
recknirclm Srirlweclml.
* Serenus. Mm. Das Reißen Ihres Bildes liegt
weder an den Farben noch an der Leinwand, sondern
lediglich an dem Ueberfluß von Sikkatis. Lassen Sie vor
allen Dingen diesen Bernsteinlack fort: er wird stets reißen.
Als Ersatz wollen Sie Dammar oder Mastix oder Kopal-
firniß nehmen und zwar je ein Drittel Firniß, Terpentinöl
und Mohn- bezw. Leinöl. Soll das Bild schnell trocknen,
so genügen bei 60 Gramm jener Mischung schon höchstens
5 Gramm Sikkatif.
* R. p., Porträtmaler in Hannover. Sie haben recht,
es ist nicht rathsam, Bleizucker in allen Fällen als
Trockenmittel zu verwenden; er zerstört z. B. Zinnober
und Lhromfarben gänzlich. Dagegen enthält das echte
Klagenfurter Kremferweiß nothgedrungen Bleizucker in sehr
erheblicher Menge. Ferner können Sie bei Untermalungen
größerer Flächen, wobei Sie mit (Ockerfarben vermischtes
weiß verwenden, anstandslos Bleizucker als Sikkatif
gebrauchen.
Sücterrctau.
* Deutsche Skulpturen der Neuzeit. Line Samm-
lung hervorragender Werke der Bildhauerkunst. Heraus-
gegeben rc. von Arthur Schulz, Bildhauer, vollständig in
t8 Lieferungen L Mk. 6 (Jo Tafeln). Verlag von Bruno
Heßling, Berlin (900.
Der Herausgeber dieser Sammlung, Herr Bildhauer
Arthur Schulz, giebt an, durch den Erfolg, welchen ähnliche
Sammlungen ausländischer Skulpturen in Frankreich, Eng-
land u. s. w. gefunden haben, zu dem analogen Unter-
nehmen angeregt worden zu sein, wir sprechen ihm, auch
davon ganz abgesehen, unsern aufrichtigen Dank aus. Denn
das Verdienst, durch eine so reichhaltige Sammlung eine
gute Uebersicht über das ganze zeitgenössische plastische
Schaffen zu kneten, ist für verschiedene Zwecke überaus
wichtig. Nicht nur der Künstler, der reife wie der werdende,

sieht was heute geschaffen wird, was beliebt und begehrt
ist, lernt den Maßstab für seine eigene künstlerische Tätig-
keit leichter finden, auch dem Kunstpublikum, dem solche
Sammlungen garnicht genug empfohlen werden können,
wird eine reiche (Puelle ästhetischen Genusses und die
Möglichkeit erschlossen, die nationale Kunstthätigkeit zu
würdigen und zu schätzen. Endlich wird der Kunsthistoriker
den ihm hier so bequem gebotenen umfassenden bildlichen
Stoff mit Genugthuung entgegennehmen, um so mehr, als
die Ausnahmen in Lichtdruck fast durchweg prächtig ge-
lungen sind und eine ganz erhebliche Reihe deutscher Bild-
hauer mit ihren besten Arbeiten Berücksichtigung gefunden
hat. Darin und in der Zugabe von kurzen biographischen
Angaben über die Bildhauer, die alphabetisch geordnet
sind, erblicken wir den wohlerwogenen plan dieser so will-
kommenen Publikation. F. K.
* Skizzen für wohn- und Landhäuser, Villen rc.
von Iacq. Gros, Architekt in Zürich. II. Serie, Lfgn.
2 u. 3 (ü Mk. 2). Verlag von (Otto Maier in Ravens-
burg. (900. — Man wird es mit Freuden begrüßen, daß
nunmehr eine zweite Serie dieses für die Praxis jedes
Architekten und Baumeisters äußerst förderlichen vorlagen-
Materials in gleicher Reichhaltigkeit, wie die erste erscheint.
In musterhafter weise modifizirt der Herausgeber die alt-
hergebrachte Holzarchitektur und verwendet sie, dem neu-
zeitlichen Geschmack und Komfort geschickt anpassend, für
seine malerisch wirkenden Bauten mit den traulichen Erkern,
Thürmchen, Giebeln, Dachformen und geschindelten Stock-
werken rc. Bei der projektirung derartiger, jetzt mit
Recht sehr beliebter wohn- und Landhäuser leisten diese
abwechslungsreichen Gros'schen Skizzen dem Architekten
wesentliche Dienste, zumal durch die sehr praktische Anlage
des Werkes mit seinen Haupt- und Seitenansichten, Grund-
rissen, perspektivischen Darstellungen und beschreibenden Text.
* Festschrift zur Gutenbergfeier in Mainz.
Herausgegeben im Auftrage der Festleitung von K. G.
Bockenheimer, (pr. 2 Mk.) Verlag der Mainzer Ver-
lagsanstalt und Druckerei A.-G. (900.
Das geschmackvoll ausgestattete Buch hat folgenden
auf den großen Erfinder bezüglichen Inhalt: (.Gutenberg,
von K. G. Bockenheimer. 2. Mainzer Leben im (5. Jahr-
hundert. von Dr. H. Schrohe. 3. Die Zunftkämpfe in
Mainz und der Antheil der Familie Gensfleisch, von Dr.
I. B. sSeideuberger. H. vom Ruhme I. Gutenbergs.
Studie von H. Heidenheimer. 5. Entwickelung des Zeitungs-
wesens im (5. und (6. Jahrhundert, von F. H. «puetsch.
6. Die Buchdruckerkunst im (9. Jahrhundert, von (0.
Lehmann.
* Festschrift zum VII. Allgemeinen Deutschen Jour-
nalisten- und Schriftstellertag zu Mainz vvm2(.—23. Juni
(900. (pr. (.so Mk.) Verlag der Mainzer verlagsaustalt
und Druckerei A.-G. (900.
* Ursprung der Buchstaben Gutenbergs nebst
(6 Tafeln (Ornamente des Feuer-Kultus von Friedrich
Fischbach. (Pr. H Mk.) Verlag der Mainzer Verlags-
anstalt und Druckerei A.-G. (900.
Diese Festschrift zur Gutenbergfeier: Ursprung der
Buchstaben Gutenbergs, nebst (6 Tafeln mit zirka q-oo
(Ornamenten des Feuer-Kultus, bietet einestheils Beiträge
zur Runenkunde, anderentheils wichtiges Material für den
Zeichen-Unterricht. Der Autor, Herr Fr. Fischbach, Direktor
a. D. in Wiesbaden, theilt in der Einleitung mit, wie er
dazu gelangt ist, aus der Form der ältesten Runen die
symbolische Bedeutung zu ergründen. Dann weist er die
ursprüngliche Bestimmung der Runen nach, die vielleicht
der der Abwehr- und Segenszeichen entspricht, die im Feuer-
und Licht-Kultus wurzeln. Ls werden die Runen der
Phönizier und die Hieroglyphen der Aegypter beleuchtet
und dann im Einzelnen die 7 ältesten und 8 jüngeren
Runen gedeutet. Was wir durch Tacitus und zumal durch
die Edda über Runen wissen, ist eingehend zusammen-
gestellt. Ls folgt dann ein Kapitel, wie Sprache und
Schrift zur Kultur führten und durch Gutenberg die groß-
artigste Multiplizirung erreichten. Die Beilage bringt die
Illustration der Weltesche Hggdrasil nach der Schilderung
der Edda. Den Jüngern Gutenbergs, Philosophen, Archäo-
logen, Philologen, Künstlern rc. sei dieses Werk als Resultat
langjähriger Studien bestens empfohlen I
 
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