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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 31 - Nr. 40 (8. Februar - 19. Februar)
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ohte.

der.

AWMöbel-
Magtzine
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Lrlcheim taglich mit Kubnahnie ber — und Feiertage. * 8 t
— mit Unterbalungsbeilage, Breis Oierteljählich Ü tu ]
@. 1.20 ohue Trägerfohnt m. %&afia@f{äflag. Beſtellungen

bet den Poftanftalten ı. bei der Erpebition Amingerfiraße 7.















— 1








Berantworilicher Nedalteur:
uliut Yeder In Heidelberg.


















klagebank ſaß der prot. Hauptlehrer — Beck
CZ von Neunkirchen, welcher feit \ einer Kei he von
Beſtellungen Jahren ſich der verſchiedenartigſten Vergehen wider
auf den „Wiälzer, Boten'“, für den Monat |die Sittlichkeit ſeiner Schulmädchen fchuldig gemacht
März werden jetzt ſchon bei ſämmtlichen Poſtanſtalten, hatte. 2 M 7 ; :
bei unferen Trägerinnen, fowie in unjerer Expedition 2* —— — * * 2*
7 * * 2

— Zwingerfivafe 7 entgegengenommen. ziehung aͤuf ſein ſittliches Leben nicht der beſte Ruf
— 4 | voraus, was ſelbſt maͤnche feiner Collegen bezeugen.
Dennoch brachie er es fertig, * ſofort ** den
Deutſches Reich. piel älteren kath! Hauptlehrer e gemeinjte Hetzerei

* Berlin, 16 * In — Krei⸗ in? Werk geſetzt wurde und dieſer ſchon nach einem
ſen erregt e8 — — daß die hiefige Tele- | Sahre fich um eine andere Stelle bewarb. Iebt
qrapf)engfßebörbe anfäng{icb'ibepef en mit der | Murde Bech der Held des mit Dilfe ſeiner
Rritikbdes Kaifer8 \ über den Fürften Bismaret | nurden alle Sebel „n Bewegung gefegt
nicht durchließ bezw. verftümmelte. Der Borfall jolt | ND mit Ach und Krach die nöthigen Stimmen zu-
Aıg %Eid)ät.aq zur @pracf)e — mwerden }annner_xgetneben,_ um die Schulbehoͤrde dahin zu be-
* Berlin 16. %elbru;ar. Seine Königliche Foheit 2 5* * * 4 4 *
der Erbgroßherzog von Baden trat eine Dienftreiſe * 4 4 30 * ‚ befeß * *
nach Koblenz an. Höchſtderſelbe begibt fich von dort Ein prot, Mann that damals den wüthigen us-
nach Baden und kehrt in etwa 14 Tagen nach Berlin jpruch: „Die erfte Dauptlehrerfielle muß broteftantijch
4 ! 0ß * bleiben, und wenn der ſchlechteſte Proͤteſtant drauf
— fommt“. _ Diefes Wort hat fich (eider hald al ein
7 prophetiſches erfüllt. Beck hatte die Eigenheit oder,
© 2 wie ein Zeuge vor Gericht ſagte, das „Senie“ an

Deutſcher 42 ſich, daß er die Weibsleute gar zu gern ſah. Ständig

Der Reichstaa ſetzte heute die 2— der Rovele | VEWendete * rend, und außerhalb der Schulzeit
aır Öewerbeordnung dei $ 1050 der Worlage fort. Km ! Deffere“ Mädchen in feiner Danshaltung, auch er-
Haufe der Debatte {irat der Viniſter v. Berlepfch für Ddie wachſene Mädchen verkehrten mehr in ſeiner Geſell-
—44 — — ein. _@i@ég?fl} äfeifjl jchaft, al8 fich für einen verheiratheten Mann ge-
* 44 —4 4 — giemt. — Wundern mußte man Jich, daß feine Frau























tag. (Ein Befchluß wurde u00 nicht gefaßt. ihm dieſe Liebhabereien nicht ernſtlich verwies.
- — - — | Bald munkelte man in der Gemeinde nicht nur von
Ausland. Alexlei „vertraulichen Beziehungen“ zu größeren

* Qugano, 16. Februar. Die göln Volksztg. * Maͤdchen, fonderii auch von VBergehungen mit


; * Hf G ; ; inder und aller ehrbar geſinnten Elteru immer mehr
eingefunfen. Bis jegt fanfen fünf Häuſer ein. Die Kin 7 82 GLg

ganze Ortichaft iſt bedroht, desgleichen das gegenüber= | Jank, verſteht 1i von felbft, wenn — Günft-
— Markote, Bisher WBorftand Y ⏑

leben zu beflagen. (3 Urſache wird Dder niedere ſang- uad Kriegervereins ein gewiſſes Anſehen ſich





Seewafſerſtand angefehen. u geben verſtand.
— — Im Sommer 1886 bildete ſein ärgerliches Treiben
Aus Buden. das allgemeine Tagesgeſpräch. Es am zu einer
2— * Unterſuchung durch das Cherbacher Amtsgericht. Da
E Ein Scul-Standal, — RE P

aber die Unterfuchung nicht unvermuthet fam und die
Am letzten Donnerſtag, den 12 d. Mts., fand Kinder nicht vereidigt vurden, ſo brachten ſeine
am Landgerichte in MNosbach eine Verurtheilung Goͤnner e8 fertig, daß die Ninder auf einmal nichts
itatt, woͤlche ſchon deshalb weitere Verbreitung ver- mehr von der Sache wußten; dafür hieß es dann,
dient, weil in ve ſchiedenen Blättern eine nieder- die ganze Geſchichte fei vom fathol. Pfartet
















Anzeige-Blatt für die Amtsbezirle Heidelberg.
Ladenburg, Weinheint, Schweßingen, %}Sbifippßburg‚
Wiesloch, Bruchfal, Bretten Nedargermünd, Mosbadch,.
Eberbach/ Bız Waldürn, T.-Bifhofsh. Wertheim 2C,
ılag von Gebr, guber R ı
in Geidelderg, Ziwr gerſtraſßze 7, i. dehit.



n 2 —

























Sache zu hringen, verſchiedene Behörden auf,

Lehrer Beck, wenn er ſauber ſei zu ner —
woheklage zu yeranlaſſen; allein ſie erfolgte nicht
Schließlich erflärte der kath Pfarrer auf der Kanzel
daß in der hieſigen Gemeinde Ungehörigkeiteu 8
kämen, welchẽ er nicht länger mehr mit. . feinem Ge-
wiſſen vereinbaren khaͤnte, und daß er deßhalb ſein
Ymt al8 * Ortsfchulrathsmitglied niederlege. * Aurch
dieſer Shritt wurde verſchledenen Behörden mitge-
theilt, allein der Pfarrer ſo wenig verklagt . als ein



anderer Mann, der ihm Gffentli vorwaͤrf, d
Gemeindekohlen entwendet haͤbe * f, daß er

Beck wurde jetzt ganz übermüthig und bet i

ſeinen Glücksſtern und ſeinen * —
ſein Geſchäft weiter. Mittlerveile war auch cii
heuer ebang. Geiſtlicher in’8 Ort gekommen, welcher
Beck's Treiben entſchieden verurtheilte und ihn ein-
mal ernſtlich in's Verhör nahm, ebenfalls umſonſt.
Bei der Shulprüfung im &. 1888 Leſchwerten fich
beide Eeiſtliche bei Großh Kreisſchulralh darüber
daß Beck ſtändig während und außerhalb der Schuͤl
zeit Mädchen in feiner Saus haltung verwende und
dadurch Anlaß zu allerlei ſchlimmen Gerüchten gebe.
Dieſer Herr verfprach, dem Lehrer Beck einen Hich.
tigen Verweis zu ertheilen; allein hintenach hielt e8
Beck mit den Mädchen geradeſo wie vorher auch.

Endlich wurde ſein Maß voll und kam ſein
Krüglein zum Brechen. Zum Unglück befamı er au





mit allen Unterlehrern Händel. So lanae dieſe ı
blindlings huldigten, fonnten ſie in * —
die größten Ausſchweifungen treiben, das Jahr 1885
welches einem Unterlehrer die geitweilige ?Ibieg»uug'
brachte, kann von nächtlihen Tollbeiten genug er-
zählen! Der lehte Unterlehrer, welcher von ihm
ganz beſonders gefuchſt wurde, brachte endlich aus
Nothwehr die Schmieralien wieder zur Anzeige. Aın
9. Dezbr. kam ganz plötzlich der nterſuchüngoͤrichl
ſtellte die vorgeladenen Zeugen, Ddarunter auch di
beiden Heiſtlichen, unter ſtrengſte Aufſicht aund. He
igte fie, und das Ende vom Lied war, daß Lehrer
* n's Sefängniß abgeführt wurde.
Natürlich Aus jetzt die Hetze gegen die Seiſtlichen
namentlich den evangelifchen, von Neruem los: 8
it ja der reinſte Engel und „albeliehte Kinderfreund!
die Geiſtlichen ſind Störenfriede. Der Herichtzhof



in Mosbach war indeſſen anderer Anſicht und verur-
teilte den Lehrer Beck unter 2 2—
Umftände (wegen feiner leidenden Gefundheih zu 2







Jahren und 8 Wonaten Gefängniß, nebit 3a6r
trächtige — verſucht wurde. Auf der An- ! — Dieſer forderte nun, um Klarheit in die Verluſt der bürgerlichen *44— —
obengeroldöse B, „n Poetifchen Worten erflärte der Knappe ihr feine , ‚ AIS derı Anappe wieder erfchien und mit freimdlichen
@inä%iflori%er * auS dem 18. Jahrhundert alühende Siebe, Herz und Ginn und fein Gemüth, beganın | Liebesworten 3U i9r fie ihn 2
19 E — er, hat die Schönheit und Güte der Frau in feinen jungen jagte iDm, daß jeine Beharrlichteit -fie Üüberwunden haͤbe
Aohann Rarl BRenıpf, “ '} Sahren ſo Sezwungen, daß er ohne Onade bei ihr zu finden, | fie wolle nicht die Urfache jeines Todes jein und da er doch
Dr. phil, f nicht mehr leben fönne. 2— von ebler Abkunft fei, e mit ibrer Liebe zu ihm nicht

„Sa, Herr von Rappolditein, ſchaut mich nur an, es Die gute Frau nahm es für einen gar zu ſtarken länger 3Urüchalten wolle. Die ran Iud ı }

oll 5 ; 9 | Scherz auf und gebot ihm, ſo lieb ihm.das Leben ſei, zu
— San aul E ebl m D dr 0ß und
SKamin m Teßten Winter etipas von Cuch erzählen gehört.“ | Onade ergebe. Dierauf drohte fie ihm, dies dem Herın zu
brummte der ganze 4 fagen und trat dann in das Haus ein. i
„Nun, t'verm e& denn fein muß,” erwiderte der edlevon ! .. . Eilends ‚ging Balduin zu ſeinem Herrn, hinterbrachte
Rappenftein, „ io höret, was ich Euch jagen will: ihm aues brühwarm, indem er {prach: „Derr die Frau ift
„Biele fjeltjame Dinge geichehen jeden Tag, die man | 10 fesfi‚ daß ich glaube, fie nicht überreden zu fönnen.“
[veder Hört noch fieht und von diefen unbefannten Bor- Aul Seranlaffung des Heren fjebte er aber dennoch die
fommniffen will ich eines erzäbhlen : Bewerbungen fort und wurde Immer aufdxinalicher {o daß
Jm Ofterlande auf einem hoben Schloffe ſaß einehren- ſie eudlich Veranlaffung nahın, dies ihrem Manne zu Hagen
— Meichthum und Frömmigteit seuhneien ıln | Und in Bat, ⏑ — zu weijen.
Opk allen feinen Genoffen aus. Diejer hatte sın wunder- Der Ritter wollte jeboch von der Anflage nichtz wifjen
und züdtige Fran und Eintracht und Glücjeligkeit genrt%iefäirtxen getreuen Knecht nicht verdächtigen laſſen und
egleitete ihr; eben Eine— ; i : ;
auf den. „2[‚3‘3‚{‚‘}1@‘‚?6@%‘6@‘3‚;}(„%“jfb%ggff ägg}l_bgeergäztää Sie möge alfo mur ihre Magen laften. erwiderte er
inne anderer Beltändigtkeit genug befibe, D, D, ub ihre ! UNWitfh feiner Fran. ‚ Diefelbe erfhrad nicht wenig ob
Treue nicht zu verluchen wäre. Nun hatte der Ritter einen | diejer Antwort, nuch feinen größeren Leidenstag hatte {fie,
getreuen und {Olichten ©delfnecht mit Namen Balduin, den trosdem ihr Letd jchon mannigfad) aewefen.
beauftragte e%, Deimlich um die Frau zu werben. ‚... Sn dieſer, Noth klagte ſie ihr Herzeleid Gott und bat
, Der {hiüchterne nappe ob diejes Yuftrages überrafcht, | ihn, ſie zu befchüßen. Troßdem jeßte der Fnappe nach
Weigerte ſich deffen, der Herr aber gebot 23 ihm bei feiner } ſeines Herrn Rath ſeine Betwerbungen fort und ſie drohte
Ungnade. !n nun, nachdem fie bei ihrem Mann nicht3 ausgerichtet,
So ungern der Sünling gehordhte,. {p ſprach er doch: { ihn bei ihren Vermandten zu verklagen. Der Knappe aber
TEL DHerr, ich bin bereit Curem Dienite, denn, wenn.ich ! dlieb Landhaft und erwiderte :

Cure Huld verlieren würde, wäre c8 m ** Ehe ich von meiner Bewerbung abſtehe, will ich

licher.“ i PEF 19 meinen Leib zum Bfande geben.

di Bon da ab fah man den hübidhen Anappen immer um Die Frau dachte nun hin - und her, wie ſie ihre Ehre

— und ex machte „fich ihr auf alle mög- | am beften. bewahre, obne dad fie das Vorkommniß ihren
1 ar u

nd _ gefällig, * Vexrwandten und Dienitboten flagte, denn diefe mürden ihn

dap ZINCS Tane8, ſie von der Lixche tan glaubte er, } totichlagen und Ddann Hätte ſie nod) mehr Sammer und

die Celeaenheit am aünſtigen ſei fie um die Er Noth auszuftehen. Früh und ſpat dDachte fie über ihre Lage

dem ob Das: zu fragen, was/er. [hon lange auf ! nac Endlih nahm fie ihre Bufucht zur Himmelsfönigin

4 —— — die züchtige Ara gab ihm recht und Gott jJandte ihr nuneinen guten Gedaͤnken der einen
€ die Erlaubniß dazı, inſofern die Rede deſcheiden jet.“ AuSmweg vorzeichnete,



achfPiel, an einem der nächiten ihr Mannn
auégeri%en‚ ibgi!suneb’men. * —
alduin, hoch erfreut darlüber, danfkte i i
inelliten Schrittes wider Heimlich zır feine;grblélr!?n gg;g
ihm, über bbtg — 2 berichten. /
„&a Yaben wir den beiten Beweis,“ yerfe te hi
der Ritter, „von dem Frankfen Muthe 2 7
—— des „Sreidank” yom AWanfelmuthe der Weiber

Die Fran jedoch entdeckte eines TageS ebenſo heinili
den „ganzen VBorgang ihren Rammerfrauen 4 8—
altes Kammerweib die Thür berfperten, Ddie Hungfrauen
dagegen hat fie, zur Bewahrung ihrer Shre behilflich zu
g‘änbärftebn * 24 ſobald — fomme züchtigen
; el gerne waren die i
* —4— ſe bereit und Wwarteten
„„ 590n ein Zahr lang dürftet er na meiner Minne,“
erzählte die Burgfran, „nun wWIN ich ihn mit ßii?rj *
Beſſern belehren. Yın nächften Sonniag abend wird er
wieder Vorfprechen, wie ich ibnr erlaubt Dabe und da werdet
Or alle bei mir ſein ‚Drei YHerbe Knittel und drei ftarke
%Rgg%ngtt rga%em ‚Mmüffen Gherbeigefchafft werden
ederwei ollen wir ſeine Haut ge 3 vor .
— — — — ;
Die Stärkfte muß ihın 3u Leibe gehen, am go
5 2* 6 Andern 22 —
SHEN Mit den Knittein und Ruthen ein itere Sorf
i\)en%eigben. 2 hen eine weitere Sorte
ND e5 geſchah: am verabredeten Sonntag abend ſchli
anſtatt des Kuapben, der Riıtter ſelbſt zur ——
Frau Er Hopfte jacte. an umb die Schone und Kluge
}brad: „Wer {ft wohl drauben 9“ SQ bin’s



Balduin, Euer treuer Diener und Knecht.” *
Gortſetzung folgt.)


 
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