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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 211 - Nr. 220 (18. September - 29. September)
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/ m — taglı@ in Mußnahme der Goyz« uud Feiertage- w } * Anzeige-⸗Blatt fr die Amt£bezirke Heidelberz
— mit Unterbaltırm $Beilage. Breis vierteljährlid 58 4 — Weinheim, Schwebingen, Pöilippsbirg,
* 8 — — 2 — — Beſtellungen ur laclt uncl kanil. Wiekloch, Bruchfal Sretten/ Negargemnnd Noobac;.
*4 ben Voftanfalien . bet ber Grpedition Rwingerfiraße 7 Eberbagh, Simbm‚!ßallbfim‚z.&uféotsb.!&ttbm 2







Lerantwortlicher Medakteur :
Yulins Yeder in HGeidelberg.

Da






— — von Gebr. guber 53
in — Zwingerſtraße? . 2







_ Centrumspartei.

An unſere Geſinnungsgenoſſen in der
Stadt Heidelberg.

Das Provinzial⸗Comite hat nach reiflicher Er-
Lerno Eſchloſfen, den Centrumswählern in der
8* Heidelbers für die nächften Donnerſtag, den
4 d M, ſtaltfindende Wahlmännerwahl Wahl:
e““)altung anzuempfehlen.
Bei den Wahlen zux badiſchen Ayge
ierrnner iſt leider noch das indirelte
% “f)m)ffem in Geltung, welches das Wahlrecht ſo
in der Minderheit befindlichen Wähler wirkungs-
%® macht. In dieſer Lage ſind die Centrumswähler
Stadt. Auch iſt uns hier keine Gelegenheit
e, durch Unterſtützung einer andern antinational-
Deralen Bartei (der freifinnigen oder Konfervativen)
mſeren Stimmen Geliung zu verſchaffen
wir 96i der nächften Neich3tagz3wahl werden
® Wwiederum im Stande ſein, unſer Wahlrecht mit
rfolg auszuüben.

Heidetberg, den 21. September 1891.

Das Broviuʒiat. Comite
der Centrunispartei in Heidelberg.



de religionölole Schule Fruulteihs und
ihre olgen.

e%ieberr;ort ſchon haben wir auf den immer deut-



6 3U Tage tretenden inneren Zuſammenhang der
Nodme der Verbrechen in Frankreich und des

P"gel8 qn Meligionsunterri
@d)gIen hingewieſen.
ſch NR leßter Zeit hat nun Guillot,
gen?‘ffeß Mitglieder des Gerichtshofes ı
0 16 ein unverbächtiger Zeuge, beftätig, daß zweifel-
maan ‚erfchredende Zunahme verbrecheriſcher Hand-
* urch Kinder auf die Veränderungen des öff-
* n Unterrichts zurückzuführen ſei. Das ange-
Sournal „Revue des deux mondes‘‘ gidt
4 Öfals dem allgemeinen Verlangen nach AWbänder-
wäh “ radifalen Ünterrichtsgejeße Ausdruc, (3 er-
deg c daß 500 Berichte aus allen Theilen des Lans
UEis der Hauptftadt ſelbſt beim Minifterium

* Das Sebeimniß der Sreolkin.
) Von Bernhard Derosne, verb.)
Qutariſute freie Ueberſetzung von Philipp Freidant)

© bin es auch, es geht mir bis jeßt ſehr aut, aber
Minen 219 doch noch angegriffen. Wann biſt Du _ an-
Und 2 — „Sch Landete geftern Abend auf der Infel
Deine WE teine Seit verloren, um fo rafch wie möglich in

me zu eilen.“ — „Halt Du Alle wohl und gefund

cht in den verweltlichten

eines der ange-
der Seine und




Slr
un%“%““flfien ? Befinden fich Deine Mutter, Deine Schweiter
Die jep) WOhLl?“ — „Sie find Alle mohlauf und hHaben
Dedauert.“ $ entftand darauf ein ziemlich Langes
Git yon HOCn ; e3 ift ja fo fchwierig nach einer Abwefjen-
cl langen Monaten von allen denjenigen, welche ung
* lind, bei dem erfien Zuafmmenfein gerade davon zu
Tißl gea 7200n da3 Herz fo vol ijt. Das unglüclihe Ge-
19 nief wanges wird ja fchwer Üüberwunden ; e& gibt ia
in fotge S ‚Ceden und gerade deshalb beichräntt man fich
Welt 7 Faällen auf die gleihgültigfien Dinge von der
1 So ging e auch Arthur und Eveline.

‚@cbiäc“?‘.“f Tofort auf die Fragen einzugehen, welche das
He T n DLeS ganzen Lebens Teitlegen mußten, unterhielten
i SC gleichgüftige Dinge, wenn nicht eine Berlegen-
efindet s die Unterhaltung vollitändig {toden ließ. „Wo
9 8* Sein Sroßvater ?” frug Arthur „Hier bin
e

ſtimmen,
mehr jeden Begriff
ſam gegen Eltern und Vorgeſetzt verliert. Die Mei

der Kinder ausgeſetzt find.
Wie planmäßig übrigens die
Loge mit der Entchriſtlichung
möge Folgendes beweiſen. Einem Leſer des
f. Bädagogit“ war nämlich Gelegenheit geb
neueſte (18.) Ausgabe des ſtaatlich eingefuͤhrten Le
buches für Elementarſchulen (Choix des lectures
durchblaͤttern und mit der vorhergehenden (17.) Aufl.
zu vergleichen. Hiebei ergab ſich
tücke religioſen Inhalt8
durch andere erſetzt worden waren ;
Wort „SGott“
fältigſte ausgem
dex einzelnen Leſeſtücke
rürdige Wandlungen durchmachen müſſen, wie einige
Beiſpiele beweiſen mögen :
MIte Ausgaber
Der Tag der 1. heil. Com-
munion.
Pflichten der Menſchen gegen
Gott.

der

Neue Ausgabe:
Die Dampfjäge.

Die Athmungsorgane.

Die Jungfrau Maria. Der Vatriotismus.
ie Zrappifien. © ie Steuern
Nothwendiateit der Religion. Tayetenfahrit.

In den beibehaltenen Leſeſtücken finden fich ı. a.
folgende Aenderungen!
Alte Ausaaber
S. 14 Danfe Goit, meinkind.
S. 15. Soties Güte und
Weisheit bat unjere Kräfte
in-Sinkflana-gebracht.. ..
S. 15. Gott fieht dich.
55 Die Zukunft ‚gehört
ott.

S. 63. Du wirſt ein braver
Chriſt werden.

S. 63. Wir belen für dich
zu Gott.

S. 64. Ertraget zeduldig die
von Gott geſchickte Brüf-
ung und ergeber euch in
ſeinen Wilen.

Neue Ausgabe:
SchägeDidh glücl. meinKind.
Unfere Kräfte ftehen im rich-

tigen Verhältniß.

ichts bleibt verborgen.
Die Zulunft gehört uns nicht.

Du wirſt ein tüchtiger Knabe
werden.
Wir denken an dich.

Ertraget geduldig die Krank-
heit; Dbei guter Bilege
wird die Genejung nicht





@l{‚ieb ne mwohlbekannte Stimme, ehe Cveline eine
‘UiUfomem“B ‚Üüber die Lippen bringen konnte. „Herzlich
4 Wn in Cben-Latn, mein lieber Arthur.“ Herr
4 4 Unbemerkt eingetreten und hatte ſich dem Ruhe-

* genähert, indem er berfelben mit einer
49 eine ( Schweigen auferlegte. Sn ſeiner Stimme
— Herzlichteit, in feinen Geberden einen foich
Aftfreundlichteit, wie fie Arthur an dem _ alten
700) nie bemertt hatte. Der Kalte, hHaltende, . ver-

SE und düftere Greis, velcher den Bewohnern Mayh-





SEL gewifes Alpdrücen verurſacht hHatte, war. in
Schloßherrn mit feinen bornehmen Manieren



— erfennen.. „Ich habe, al ich die Treppe

re Stimme vernommen,“ bemerkte der Greis



ausbleiben.
ge Beiſpiele, die aber ſehr lehrreich
Und

ſind und beweiſen, daß Van in der Sache iſt.
dabei betheuert die heuchleriſche, freimaureriſche Re-
gierung in Frankreich, wie ja auch in manchen an-
Ländern, daß ſie nur den „Ultramontanismuz“
bekämpfe, bei Leibe aber nicht das Weſen der Re-
ligion ſelbſt!

artig und erkundigte ſich angelegentlichſt nach dem Befinden
der Angehörigen Urthur’3. Alle drei blieben ſehr Lange
auf und plauderten bi3 in die ſpäte Nacht hinein. Herr
KRogan entwidelte einen trefflichen Humor, Die Wendung
zum Beffern, welche ſich an dem Greife vollzogen Hatte,
war in der That höchfi wunderbar.

Es ſchien beinahe, als ob von dem Gemüthe des alten
DHerrn eine große Laſt genommen, und al8 ob in Folge
diefer. Erleichterung feine Natur in ihr aites Gleichaewicht
zurüdgefehrt wäre. Aber die Spannfraft, welde er ge-
wonnen, ſchien ſeine Eveline verloren zu haben Arıhur
beobachtete Eveline mit einem Gefühl unfäglidhen Schrierzes

Dies nur weni



ganze3 Herz geſchenkt; aber dieſes Herz litt darunter
Ichwer, fie {o verändert zu finden. Wenn er ſich in Ge-
danken vorftellte, in welch Hinreißender Schönheit er fie in
apbıwood fennen gelernt hatte, {o empfand er es doppelt
ſchmerzlich alg er fie f0 gänzlich verändert an Geiſt und
Koͤrper wiederfand. Keine gewöhnliche Krankheit konnte
einen ſolchen Berfall des Geiftes y
bracht haben. War e& denn in der That dieſes undurch-
niß, welches ſich während ihres ganzen

Seben3 zwijchen fie {tellen mußte ? Der Greis ſchien ſich
ſeiner Laͤſt entledigt und dieſelbẽ feiner Enkelin aufgebürdet
zu haben. Mußte wirtlich der Schatten, welcher das Leben
des Greiſes {o lange verdüſtert Hatte, jebt dasjenige Eve-
linen8 verdunfeln? In der Sinjamkeit der langen Nacht
hatte ſich Arthur Sutherland alle dieſe Fragen geftellt. Er








die beſchichteligen fallen,

troß gewiſſer Anſtrengungen, ſie aufrecht zu erhalten
Dahin gehört auch die Sage, daß Luther eigentlich
dex Urheber der deutfchen Bolksſchule ſei. Wie die
„Deutſche Reichszeitung“ (253) mittheilt/ hat ſich der
Lehrer R. Rißmaͤnn in der „Preußiſchen Lehrerztg.“,
die natürlich ganz proteſtantiſch iſt, auf nachſtehende
Art über dieſe Fabel ausgeſprochen: . . Anderet
ſeits wieder mangelt insbeſondere der aͤlteren Schul-
geſchichte der ſolide Untergrund zuverläſſigen Quelleu-
naterials. Man vermuthet anſtatt zu wiffen, con-
ſtruirt die Geſchichte nach eigenem Waͤhnen, anſtatt ſie
aus den Quellen zu ermitteln. € iſt noch gar nicht
ſo lange her, daß man, hauptſächlich geſtützt auf
mißverſtandene Aeußerungen Luͤthers und ſeiner
Freunde, friſchweg annahm, das deutſche Schulweſen
habe eigentlich in der Reformations;eit, angeregt von
Wittenberg, ſeinen Anfang genomnien vorher ſeien
nur ſpärliche Anſätze dazuͤ vorhanden geweſen. Sn
Virklichkeit aber eriftirte bereits in den vorangehenden
Jahrhunderten ſicherlich keine Stadt in Deutſchland
die nicht ihre Schulen, ſowohl für Knaben al8 aich
für Nädchen beſeſſen hätte. Selbſt das Beſtehen
bon Dorfſchulen vor der Neformation iſt nicht zu be-
zweifeln. Auch waren dieſe Schulen keineswegs durch-
weg Lateinſchulen; vielmehr finden wir neben dieſen
bereits im 14. Jahrhundert rein deutſche Schreib-
und Leſeſchulen, die größtentheil® wohl private, hier
und da aber auch ſtaͤdtiſche Schulen waren. Ueber-
haupt macht man ſich oſt eine durchaus irrige Vor-
ſtellung vom Bildunhsftaude des Volkes im Mittel-
alter und iſt dann nicht wenig erſtaunt, wenn man
3 B. in einem Buche aus dem 15. Jahrhundert Kieft z
„Alles Volk will in jetziger Zeit leſen und ſchreiben,
oder aus demſelben Jahrhundert von den Leuten am
Niederrhein berichten hört: „Die Vornehmen, das ge-
meine Voll, Männer und Frauen haben in unſerer
ganzen Gegend viele deutſche Bücher, worin ſie leſen
und ftudiren“. Ein anderer viel verbreiteter Irrthum
iſt die Meinung von der abſoluten Herrſchaft des
Lateins in der Schule des Mittelalters, während die
Quellen im Gegenſaͤtze hierzu bezeugen, daß die Pflege
der Mutterſprache ſelbft im gelehrten Unterricht nie-
mals vollſtändig gefehit hat.“

Deutſches Reich.

+ Berlin, 21. Sept. Von Frhrn. v. Soden iſt
aus Dar⸗es⸗Salaam unierm 20. September folgendes
Telegramm eingetroffen! Die Expedition ilt zu-

geführt hatte. War er ‚1a doch fo glüclich wieder mit
Eveline zuſammen zu ſein und die Erwarlung ſchien ihm
den Siegespreis ſuher machen zu {ollen.
Eine Woche ging borüber, bebor er ſich Gelegenheit
nahm, fein Anliegen vorzubringen, eine Wocdhe voN Glüc-
fefigfeit, fo ganz wie die föftliche Beit, weldhe fie gemein-
lam in Maphwood „zugebracht hatten, Die Güte Herın
Rogans blich unyeranderlich diefjeide. Sr ſchien fidh-anzu-
Ürengen, um die Kälte und Härte, welche er frither zeigte,
DdurH (iebenswürdige Gerzlichteit in Vergeffenheit zu
bringen. Dieſes machte Arthur Muth, fich endlih zu er-
Hären, An einem frijhen Morgen, al3 ſie durch eine ANee
brächtiger Linden {pazierten, war e$, als Arthur auf jein
YUnliegen zurüctam. „Sie wiffen Herr KRogan,“ begann
YUrthur mit bewegter Stimme, über welche er nicht Herr
werden fonnte, „Sie wijfen, ‚was mi hierhergeführt hat.
© babe mit Cveline nod Fein Wort gelbrochen. Geftatten
Sie es jetzt?' Herr Rogan ſah dem Bittfteller in ſein






€r, „gelwiß, mein lieber junger Sreund: ich habe Ihnen bei
unferer leßten Unterredung zu Mayhwood bereits gefagt,
Ddaß meine Enkelin in diejer Frage von Niemanden beein-
MNuBt wird. Ih Habe mein Vort gehalten; ich wiederhole
Ddies.“ Arthur ergriff in jeiner glübenden Dankbarfeit die
Dand des Greifes und jragte: „Sie geben mir alfo Ddie
Erlaubniß, jebt fofort mit Cveline (predjen zu dürfen, dDa-
mit ich der quälenden Ungewißheit ein Ende machen fann ?”
— „30,” fagte Ferr Mogan, „welches auch, die Antwort
Evelinen3 jein möge, . meine Genehnigung befibt fie im





liebte Eveline 10 unendlich treu; er befaß ein 10 vollſtän-
diges Vertrauen in ihrer Yufrichtigfeit und Unſchuld daß
er {rDß des Geheimniffes, welcheS er niemals erfahren
ſohte, beſchloffen Hatte, den anderen Tag um Eveline an-
zuhalten und Gott für ein fı ſches Seichent zu, danken.
Sein Stolz und fein Ehrgefühl blieben immer diefelben ;
benn er liebte ſeine Zauberin mit den ſchwarzen Augen,
unDd er fihlte, daß er ohne Eveline nicht mebr leben fönne.
Arthur empfand, daß er unter feinen Umitänden von Cve-
line laſſen könne; doch war es für ihn ſehr peinlich ſofort

Boraus. Sie haben edel und uneigennübig gehandelt.
lieber Freund, Sie find Cbelinens würdig. Sagen Sie
ihr, was ich Ihnen ‚mitgetheilt habe und daß 3 ihr frei-
itehe, zu handeln, wie e3 ihr beliebt. Gott weiß e8 allein,
* e3 mein einziger Wunſch iſ Euch Beide olücklich zu
ehen.“ ;

Arthur wartete nicht weiter auf Antwort. Und da er
ruhe wo Cveline zu finden war, ſo begab er ſich mit
gtr%?fenbem Geſichte nach dem Blabe, wo er fie zu finden
offte.



auf die Angelegenheiten einzugchen, welche ihn nach Cuba

(ortſetzung folat)


 
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