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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 101 - Nr. 110 (6. Mai - 17. Mai)
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4 5 lertage. 8 * Anzeige:Siatt für die umtsbezirtet eidelberg
Eſcheut taglig mit ver —— 45 ür &tßd{ EL untl Lantl — Weinbeim,. S —
Sanıflags mit Unterhaltangsbeitage, Yreiß vierteljähr ich — 2— Ba 7 g
M, 1.20 ohne Krageriohn m. Bolauffhlag. „Beftelungen ifiöeb ** * * — argemünd, MoSbad,
bei den Poſtanßalter ı. bei der Mypebition Awingerfizaße 7 — 2 2 8 2 2 — — — 5
S — — * Arı H } Q d Drue, Berlag ı, Expedition von 6 br. ber 4*
Berantwortlidher Mebakteur : — Berlag 'ı Crpedition ebr. Hube 4
Ii. ſ4l. — — — — Heidelberg. henelberz Nilloch, den 4 Nei lhol. in Heidelbers, Fwingerſtraße? 4 \ lfi
— — — ——— — — — — — — — — — — ——— — — — — — — — — — — — —— — — 2














OO ı Hdn Alt von Kornwucher oder Kartell. Sie ſuchten | (p. Wispeh an, verkaufte, weil ich ja Getreidehänd-
— für die heimkehrenden Krieger eine Hungersnoth ler war, Ende Funi mit ca. 49 Thaler. Die Mus-
Beſtellungen Fünftlih zu erzeigen. Unter den Grundbefibern 4 * * neuen * 7* mwurden, während ich
{ * für di te Mai duch der Satz! Homs homini Iupus! Der größere | im )ade War, trlübe, trotzdem wurden von Dder Baiſſe-

4 — — 24 — iſt des kleineren ſchlimmſter Feind. So hahen feit | partei die Preiſe bis 41 Thaler geworfen; *
Poſtauſtalten, bei unſelen Trägerinnen, fowie in unjerer | dem 7 jährigen Kriege, befonders aber zux Zeit ver | begann ich (Herbit 65) meine abermahgen_ Ankaufe
Expedition deidelbers. Zwingerſtraße? entgegen ⸗ niedrigen Preiſe ‚und hohen Steuern nach den Be- | und zwar auf November Dezember 65. Die Gegen-
genommen freiungskriegen, einige adeligen, vom Glück begünſtigten dartei zwang mich zur Abnahme der Waare, welche
Berlag des „Pfälzer Bote.“ Familien (die „reiche Heirath“, „oft mit einer Jüdin, | folche mit ‚großem Verluſt aus Ungarn bez0g. Das

Ü ( ı 22 jpielt dabei eine Hauptrolle; die Herrſchaft über die Jahr ſchloß ganz ruhig auf der Getreideboͤrſe mit
Occ Ochchchcchnchehch hoch lhchch Kaſſe einer Landſchaft? hat auch oft Vunderdinge ca. 54 Thalern. Meine Vorräthe ſuchtẽ ich per
7 * getham, die Beſitzungen vieler kreiuercu Adelsfamilien Frühjahr 1866 zu verſchließen, und ein Druck bis
bine detſchrönng zul Broꝛrerthenenng. aus gekauft. Auf dieſen Heſitlatifundten wurden in { ca. 38 Thaler gntft'anb ganz naturgemäß, weil die
Dr. Rudolph Meyer, einft dem Rreije der dem Leidenswinter 1870/71 die Getreidevorräthe an⸗ politiſchen Verhältuiſſe cöſterreichiſchet Krieg) mit bei-
Reichsglocke“ angehörig, welche in den 70 er SZahren } Iehänft nicht in den Gandel gebracht. Gegen Zrüh: | trugen — fa{ft Meine ganze Waare ging zu
dem Reichskanzler Farften Bismarck ſcharf zuſetzte jahr vereinigten ſich die großen Srundbeſitzer zu einem billigem Preiſe an baß.fgl. Eßrvt;tantamt;
veroffentlicht in den von Dr. Förg I)t‘rauégeqebenefi Drganifirten „Syndikat“ zum Zwed des Qinauftreibens | im Volfsmunde hieß e8 allerdings, ich ſei vorgeſchob-
Hiftorijh-politifchen — — Aufjaß gegen des Loggenpreiſes an den Börfen. An die Spitze ene Perſon, habe für die preußuͤche Regierung gekauft

* Getreidezölle. Der Auffaß befazt daß {hon 1871 ſtellten fie den Beſitzer ader Pächter der Dampfmühle und dem Feindeslaͤnde, beſonders Ungaͤrn die Brod-
die Mgrarier den au8s . dem Feldzuge hHeimlehrenden | 3U Bajjow, Namens Düttmann, deffen fich einige | frithte enfz0gen. Daß einem das Geld einmal aus-
Soldaten das Brod hätten verthenern. wollen, Meyer | LON ihnen ſchon ſrüher zu ähnlichen, doch fleineren geht!, paſſirt ja ſelbft Argentinien. Dieſe meine
weift dann fpeziell Hin auf das Hüttmann’{he „Syndikat“, | Speiulationen bedient hatten, Paſſow liegt halbwegs Spekulation war Erade für Preußen eine Wohlthat;
das angeblich zu Leginn Dder 70 er Sabr'é zu biefen; zwiſchen Berlin und Stettin an der Eiſenbahn. denn keinesfalls wären diejenigen 50,000 Wispel

„ ‚Bwede beftanden haben ſoll Die damals beabfichtigte Luttmann kaufte nun an der Stetiner und Berliner Roggen aus Oeſterreich⸗ Ungarn hierher gefommen.
- Berthenerung des Brodes — nicht zur 4 Börſe allen angebotenen Roggen auf und ſpeicherte Ichließlich erwähne ich nochmals, daß ich nie eine
jache geworden. Hüttmann wird ferner zur Lajt, ge- ihn auf, entzog ihn dem Verkehr. Die Baiſepartei Loalition mit Eryßgrundbefttzern einge-
legt, daß er ſich als „vorgejchobene Berjon der Groß- machte unerhörte Anſtrengungen, Getreide, namentlich gangen bin; dieſen Herren ging, da Viele bei mir
















; Wielfach bejchädigt eingebracht und die Gerbftbeftelung ! 3 agen! Allein endlich ging dem Syndikat das Rudelph Meyer mußte Anfang der Ter Jahre

vorzüg⸗ — Tonnte” nicht im üblichen Umfange {tattfinden. So } Geld aͤus, es brach zufammen und ſeine Mitglieder wegen Bismard-Beleidigung . aus Deutſchland ent-

b grundbefiger“ habe gebrauchen laffen und „Arbeit3- auäb%}äu%f[anb‚t * * 5 * 4— 2* das Geld aus, und Majorate ſiud

* E Fräfte und Lagerräume vom Militärfiseu3 bean- | Wurde, erlangte fie die berhand. Sie {Aleppte fo | nicht zu fafjen. |
— 2 jprucht“ habe, Der Auffaß des Herrn Dr. Meyer | viel Roggen . nach Stettin und ſpäter nach Berlin, Der Aufſatz des Herrn Dr. Meyer verfolgt den
— befagt : . daß Hüitmann ihn nicht mehr ſpeichern und auch Zweck, gegen die Getreide zölle Stimmung zu
2 2 Der Krieg gegen Frankreich hatte die Zahl der nicht nehr ent— und Einladen. lonnte. Da räumte machen.
— A ( Ianb';nirt[)fc[;aftrid;en Arbeiter und kleinen Eigenthümer, Man Hüttmann eine Kaſerne in Berlin als Speicher Von der Letreids Berſchworung von 1871, von
— 3 auernföhne, {ehr vermindert, dazu war die Ernte ein und es ſollen Soldaten Hüttmann geholfen haben, velcher Rudolph Meyer allein ſpricht, behauptet
* 4 — or während der es fortwährend reguete, das gelieferie Getreide abzunehmen und zu Speicher | Hüttmann bloß, nicht dabei geweſen zu ſein.

—21

2























Gang! * denn der Preis des eigentlichen Brodkornes des —7 — * weichen und Lebt nun als Farmer in Canada.
eut/chen Volkes, des Roggens, . im Winter 1870/71 DEr Dullmann lebt mun noch und gi zu vorx— Aın 8 7—— —
* 4 Wngewöhnlich hoch, die Zufuhr aus Rußland zur See ftebertbgr _„@arfte{lun_q die nachfolgende Erklärung in Neue Etünteteien ʒer „Halllurget Nchrichten {

T ‚War durd) das Eis abgefperrt, die inländijchen Vor- | der „Voſſiſchen Itg.“: die „Hamburger. Nachrichten“, Bismarcks Leib-

— ‚ Yäthe lichteten ſich. Gegen Beginn des Sommers „Sn den Jahren 1870,71 tebte ich, und rrern | blatt, bringen einen (ängeren aus Berlin datirten Ar-

. 1871 erwartete man die Rückkehr der Truppen aus Lärz 1869 auf meinem Gute Neue Nühle bei Stolp, | tikel: „Der We rth der oſter veichiſchen Armee
n G' 7 dem Felde und Entlaſſung einer großen Anzahl der= | Pominern habe nie eine Dampfmithle Paſſow be als B undesgenoffen“, worin es heißt: „Die
ru Schwels elben, die dann für ihre eigene Ernährung zu forgen ſeſſen und habe mich auͤch nieal8 vor eſchobene Per- Anfichlen über den Werth der öfterreich:

4 g Y g 3 g luch g ° per Anncht ernd ] chiſchen Armee,
bg‘l{f%@f‚‘éwaü aben würden, von denen aber Viele nicht fobald | fon der Großgrundbeſitzer benutzen laſſen, auch nie | über die Organiſation, die Lriegsbexeiiſchaft über
l"‚' 1 weit und Lohn fanden. Dieſen bereitete eine Arbeitskräfte und Lagerräume vom Militärfistus be- | ihre Friedensausbildung, Friedensftärke und Über die
MLLE ? ll Bahl der reichſten und größten adeligen Ritterguts⸗ anſpruͤcht Auz eigenem Antriebe und eigenen Mitteln Kriegoͤſtarke des Offizierkorps und beſonders des
— Vefißer der Mark Brandenburg und ommernS einen | faufte ich Anfang, des Jahres 1865 größere Men en | Unteroffizier-PBerfonale8 . Lauten we T günftig

H 'flemflrfl Sar eigenthümlichen Empf l durch ei i % zu d billigen Breif S 311 4 inhelli 78 2 dere i * 4
IIII Etgenihumlichen Empfang — durch einen gigan-⸗!? — en ſehr billigen Preiſen von 2 ellin Insbeſondere - Atimmen ie Urtheile von

A — — — — — — —— ———— — — — — — s» — — ——— ⏑——
Ein modernes enbrödel. Lichtmeere, bildete er indeffen gerade wegen dieſer Düfter= , „Sie ſprechen auggezeihnet fram3s Ddie I
; Ar Cara heit einen wirkungsvollen Hintergrund für.die Damen in iſt durchaus nicht id;mgé;'ä.“ Onet Franzöfifch, und ——
äl Autorifirte Neberfegung aus dem Cuhliſchen ihren hellen, mit Spigen befeßten, duftigen Toiletten und Sräulein Sodhart darf nicht leugnen daß ſi
} 22 44 * eM, De e i
— 81) * * * (Nachdr. verb.) glefi ſchönen Herren, - mwelche ſich hier zufammengefunden 4 3—— * — * 4
— uiſe Roch. —— * markirte Stimme aug dem Binter-
n Sarben w kiud 2 lein ockhart, Nowö teriter. | grunde. „S ie einft {pi I6 Da
ngl „ . Das Rind eilte von dannen und Magda folgte ihm ‚ „Sräulein Sodhart,“ rief Frau Mow ray in heiteriter | grunde. „Ich 1a0 fte einit {pielen und fann Beuani dafur
4 - ‚ Jöngfanı. ZUS fie die große, dämmerige Halle durchſchritt. Stimmung, „WIir befinden ung in einem Dilemıma ! '?Bx}; ablegen, daß es fopar eine Begabung erfteä ä{%;éfieß %i.%
— aug {Löhliches Bachen an ir Obhr; Ddie 4 hübfche | Dedürfen Jhrer Hilfe, um unz aus demielben zu Hefreien. ‚ Ste, Sir Mlit?“ fragte eine veizende Brünett. „Nun,
'ifn;'@teiflß“f’ . 4* AMädchen und mehrere Herren bhewegten 5 Lebhaft Sämmtliche Herren Hatten ſich bei Magda’z Eintreten | ich Glgfif%iflfggfigfluurflgflfi fi'gmben ——

mD / } A & * 4 * 7 © e 2 . Q “ z M E
i A Heinen, — T 003 Dn Öauvernante Teine Beadlann En u 4 eilte joger, | Tädielnp. 3G 4⏑ —— —
4* werdd! | ä‘}g‚tergrunbe vorübereilte, um das Bibliothekzimmer zu nad‚)fbember 7 4 4 5 Geſicht ge⸗ — *444 * 2 * und ihre

$ innen. worfen, herbei und bot ihr mit böflicher Ber euaung einen 1 @i9elS warmen Fingern fajt 2i Eis
raeftent gra Sin Kurzes „Herein!“ beantwortete der Gouvernante Stuhl an, Eihel trat herzu und nahm des verwirrten — daß Sie ſich ſchon 84 gefeben
i geil}w' Lopfen; ſchnell Öffnete ſie die {hwere, ‚eichene Thür, ihr } jungen Mädchens Hand in die ihrige. hatten,“ rief Srau ‚fl’?‚vmh_m‚v berwunDdert, m:L einem Ichnellen

aratß wfää jchlug vor freudigec Hoffnung, BieNleicht hatte Frau „€8 ilt nicht3 Befonderes,“ {p-ach fie. „Wir wollen gem%’hg 44 — —
sapp 4 ' DE m0a9 fih befonnen und fie jeßt rufen laflen, um iOr eine Heine, franzöfiiche RKomödie aufführen und da bedürfen | . ge An ubien Sie nicht?" warf er gleichailtia hin.
Treppenbill, erjeDnte Freiheit zu jchenken. wir Shrer undedingt zum Bejeßen einer RolNe, Fräulein äbä © 1 Shnen nicht gelegentlich <r3ählf, daß Fräulein
2 — der S%uug%m%itt b%ß @tburäiméngé 8 — Hodhart!“ * — * 55 144 —— wenn
4— icht dex Bibliothe in ich nicht fäbin!” ä it ei ; 7 rüher ſchon
eit * 8 er Da_ € Dlendetie das grelle AL D > Dazu bin ich nicht fähig! erklärte Maada, mit einer bigegnet und ich verſichere S nen, daͤß fie ei ä
—— — — — bathetijhen Geberde die freie Hand ausitredend, al wolle fette Schaufpielerin it.“ Ü 8 fie eine ganz per

i?tmtept»‚e wieber finken ließ, bemerkte fie, daß Frau Mow- He einem gegen fe geführten Streiche ——

— Er durchihritt des Zimmer, um feine Taſſe

%Y fih nicht allein im Bimmer befand. Mehrere Damen | . "%‘1‘?’ Yuben * * zuerſt * 54 * Thectiſch zu jeßen. (Ethel hatte Magda’s 4

‚Und au einige Herren {landen und jaBen in verichiedenen ‘5”2‚“ 5 * ein, 7 e 2 5* er wei * eLIeN. | gegeben, ſie fühlte, . wie {tarr und kalt Diejelbe geworden
Yhben umber. Ethel, in einem Idleppenden, weißen | Zederitühle grazids zurüclehnte, „und ich fürchte faft, war, und ein Blick auf das : hlei i i

Tgefleide, ftand am Theetijche und antirte mit ihren | Cinige von un& 'babe_n die Wahrheit diejer Behauptung Mädchens, ließ fie fürchten, da
£en, weißen Fingern * in het?t alten sßo„äefäa„‚ ſchon vollauf bewiejen; Ddennoch verlieren wir den Muth ! mürde. B

— Hirrte und ibr Diamantring nach vallen Seiten nicht, wie Sie jehen. „Ethel,” rief Sir Alick, „dar



* i ie bitten, mi

Hunfen ſprühte. Magda blieb! erfchredt auf Halbem Wege „Und wir find außer Stande, uns ohne Sie zu be- | meine Zalle noch einmal zu füllen * — —
tehen helfen,“ Fügte Frau Mowbray mit der Würde einer Dert= | 80 wußte bis jeßt.nicht,. daß Sie ein Theetrinker
magl Bibliothet in Mowbray-Hal war ein verhältniß- Icherin hinzu. „Meine Schweiter {pielt sbenfalls, mit -— { find, Sir Wid,“ bemertte £ad9 Shndon, iGhren rothen
l'l““fita langes und fdmales Zimmer, deſen Glasthüren fich | IO Hoife, daß Sie fih nicht weigern werden. Sächer dor das Geficht haltend und mit nedendem Blide
dem im Sommer grünenden, üppigen Rafenplage „Ich vermag es wirklich nicht,“ wiederholte Magda, zu ihm aulſchauend „Obder,“ fügte fie in leiferem Tone
ar.!‘eten. Die Wände wurden von Büchern in Ddunkel- | unter der Menge, wenn auch freundlich auf ſie gerichteter | hinzu, „Jind Sie erſt durch die Umſtände ein folcher ge-
2—— Einbaͤnden bededt, und ſe madchte dieſer Raum für | Blide faſt vergehend. „SIH weiß beitimmt, da ich unge= worden?

S Onlich einen düfteren, unbeimligen Sindruc, welchen ! {diekt {ein und das ®anze verderben würde . . .“ . Diefe Ießten Worten waren von einem bezeichnenden
8 Wenigen Bronzebülten, die hier und dort auf dunklen „Sie werden nicht3 verderben, Liebe,“ verſicherte! Winke na Sräulein Danecourt begleitet.

ßeutemie::tg ftanden, niht abzujhwäcden vermochten. Eihel, während Sir Alik die heiden nebeneinander ſlehen⸗ Moolich/ antwortete er achſelzuckend.





m, den unzähligen Gaslampen entitrömenden den jungen Mädohen Heimlich beobadhtete. (Fortſetzung folgt.)




 
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