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13
*
on pen,
Socken.
el
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d. Bl.
.
Mann-
m.. 4l
2
zeſchäft.
. B
ich.
braver
in die
tamr,
X
en.
(becg.
; 1891.
chen.
ern mit
—
Anfang
1/a MOr
ſtaͤrz.
nnement.
land.
n Franz
Anfang
— —
*
N
Erſchetnt taglich mü Lutnahme ber Gonns und Feiertage.
, Bamfags : mit Unterhaktungsheilage, Preis vierkeljahrlich
' 3 1.20 ohne Zrägeriohn 4, Boßlonficlag, Beſtellungen
Bei den Poftauſtalten u bei ber Gxpebiticn Zwingerſnaße?.
* — — —
Verontwortlicher Redaktenr :
Julius Yeder in Heidelberg.
— —
2
Beſtellungen
auf ſden „Pfälzer Boten für den Monat März
werden fortwährend bei ſämmtlichen Poſtanſtalten
bei unſeren Trägerinnen, ſowie in unſerer Expedition
Heidelberg, Zivingerſtraße 7 entgegengenommen.
— —
* Zreimauerifdes.
Es iſt eine beliebte Phraſe unſerer deutſchen Frei-
maurer, daß ſie ſich nicht mit Politik beſchäftigen.
Freundſchaft, gegenſeitige Uuterſtützung u ſ. w. fagen
ſie, das iſt unſer einziger und unſchuldiger Zweck.
Was davon zu halten iſt, hat der Pfälzer Bole des
Oeftern nachgewieſen, ohne von irgend einer Seite
dementirt zu werden. Wir blieben aber bei der Wahr-
heit, mit Fälſchungen geben wir uns nicht ab.
Heute wollen wir wieder ein derartiges Aktenſtück ver-
oͤffentlichen. Dasſelbe beweist, daß der Kultur-
fampf, d. h. der Kampf gegen die kath. Kirche ledig-
lich von der Freimauerei ausgegangen iſt. Welchen
Antheil auch Prinz Wilhelm von Baden am Sturze
des Uebereinkommens mit Rom, alſo an der Inſceni-
„Es war damals eine eigene Bewegung in die
Die Kirchhofsſtille, die die Ueber-
ſpannung der Jahre 1848 und 49 zur Folge gehabt
Hatte, fing an zu brechen und „neues Leben begann
aus den Ruinen zu blühen.“ Die Feier des 100-
geſetzt, ließ wieder ein Gefühl für offene Bethätigung
an gemeinſamen Angelegenheiten erwachen und es
keimle und ſproßte im Reiche der freien Entwicklung
Die Partei, die ſolches ſtets mit ſcheelen
Augen anſieht, hatte damals zaͤhlreiche Anhänger und
Freunde in unjerer bad. Regierung. Dieſe betrieben
eifrigſt den Abſchluß eines Concördates mit Rom,
welches, wäre es zur Ausführung gelangt, die huma-
nitäre Entwicklung in unſerem Lande vielleicht auf
lange Jahre zum Stillſtand gebracht und vor Allem
Jahre 1813 den Lebensfaden abgeſchnitten hätte. —
Von ſolchen Erwägungen ausgehend, beſchloſſen die
Hiefigen Brüder in genannter Meiſterkonferenz auf
Antrag des Br. N.: „CS ſei eine Einladung an die
drei badiſchen Logen zu einer Konferenz in Karlsruhe
zu erlaſſen, welche eine Denkſchrift und Bitte an den
Br. Prinz Wilhelm zu richten habe, damit er ſich für
uns mit Kopf und Herz verwende. — Der Augen-
blick iſt wichtig, er kommt nicht wieder und es iſt zu
ſpät, wenn die Kammer geſprochen hat!“ — Der ein-
ſtimmig gefaßte Beſchluß überträgt dem Bruder R.
die Verfaſſung des Rundſchreibens, dem die Logen in
Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg am 21., 22.
und 23. Dezember entſprachen. Es wird deßhalb in
der Konferenz vom 25. Dezember der Beſchluß gefaßt:
Es ſei ein Delegirter unſerer Loge nach Karlsruhe
abzuſenden, mit der Inſtruktion: Die Delegirten möch-
ten dem Br. Prinz Wilhelm
ppeziell bezüglich der gefährdeten Exiſtenz der bad.
Logen, vorzugsweiſe der unjeren, Mittheilung machen
und ihn nöthigenfalls um Schutz bitten. Der Zweck
dieſes Geſuches um Schutz iſt: Wir wehren un
unſerer Haut gegen drohende Gefahren.“ Die Sitzung
in Karlsruhe wurde demzufolge am 27. Dez. 1859
unter Vorſitz des Br. Strauß gehalten, welch letzterer
ſchon vorher den Br. Prinz Wilhelm von dem ge-
744 Schritte der badiſchen Logen unterrichtet
hatte.
Delegirten. In ſeinem Salon wurde über die, Alle
bewegende Frage eine Konferenz gehalten, die über
eine Stunde daͤuerte und bei welcher er die brüder-
lichſten Geſinnungen an den Tag legte.
Was nun das Konkordat und deſſen Geſchichte an-
betrifft, ſo iſt der liebe Br. Leſer hierüber wohl hin-
reichend unterrichtet und laſſe ich meinerſeits unent-
ſchieden, wie viel dieſer Deputation an dem entſchei-
Lenden Schritte zugeſchriehen werden darf, den Br.
Prinz in der zwölften Stunde nach dem Schloͤſſe
einſchlug und mit weſchem die neue Aera ir Baden
beginnt. Anerkennen aber wollen wir den Muth der
Brüder, daß ſie ſich ohne Zögern der herrſchenden Rich-
tung entgegengeſtellten und, nur das allgemeine Beſte
im Auge keine Gedanken hatten für die perſönlich
nachtheiligen Folgen, die ihnen vielleicht das Mißlingen
ihres Schrittes zugezogen hätte.
Am 11. Februar 1860 wurde in Folge vor-
ehender Begebenheiten dem Br. Prinz Wilhelm von
Baden die Ehrenmitgliedſchaft ſämmtlicher badiſchen
Logen ertheilt und anı gleichen Tage zur Feier dieſes
Ereigniſſes in Karlsruhe Feſt- und Tafelloge ge-
halten. Unſere Loge war bei dieſer Gelegenheit.
durch die Brüder Kaͤpferer und Zipp bertreten Als
nun endlich in entſcheidender Stunde die Kriſis glück-
lichen Ausgang in unſerem Sinne nahm, beeiltẽ ſich
H%obSGenNgerolöserk.
Ein hiſtoriſcher Roman aus dem 13, Jahrhundert
von
* (Nachdr. verb.)
Zochann Rarl Renpf,
Dr. phil,
Herunter Ließ Martin jeßt die FaNbrüde, ſchloß das
Bhor auf und Hohl tönten die Hufe Des Lferdes über die
hohe Brüaͤe und durch das gewölhte finſtere Thorgebäude.
ab und führte das Pferd am Baume zur Stallung, ein
Dienitinecht trat heraus, nahın es ihm ab und diefenı gute
Beforgung und reichliche Fütterung anempfehlend, . verlicß
er unter Streicheln das treue, ſtalze Thier. SJebt erit
lamen ihm Anappen entgege: Empfang und hHintenher
kan der Truchieß Yerbeigewatfchelt, ihn mit- verächtlich,
heimtückiſchem Blicke alſo dend:
Der HabSbhurager Adler fliegt raſch oder hHat er ſich
nur hierher verirrt?“
ſetzte hierauf Hans,
„ARerfmürdig ſcheint es mir doch“
Berchtald das Gelpräch fort, „nehmt e mir nicht übel,
Herr Ritter, daß Hraf Rudolf zu den Aufträgen flets Euch
benüßt. Man fvfi‚t;c doch meinen, Hohengeroldaäecd . habe
Mufpruch mit gereifteren Rittern und erfahreneren Helden
zu verfehren in ſolch wichtiaen Angeklegenheiten.“
Ich babe Hrengen Auftrag. nur mit der Burafrau
jelöft zu verhanbeln, im Hbrigen erlaube ich mir aber ZU
pbewerken, Herr Truchſeß: Man muß eben die Nemter mit
Leuten nicht die 1
Alter hat jeine Dummen und ſeine Weirzen.”
. Die Lehre bringt Ihr hei andern beffer an; von Euch,
junger Mann, brauche ich nichts mehr zu lernen, nur Cuere
Dunkle edle Herkunft zu erfahren, fönnte mihH nv interel-
Reren,“ ftammelte, vor@rimm zitternd der Truchteß,
Hans blieh die richtige Antwort nicht ſchuldia.
„Nobilissimum quod optimum“
— das Edelſt iſt/ mwas.das Beſte Ut.—
— — — ⏑ — 2
Anzeige=zBlatt für Bie Antöbesirke Seidelberg,
— Weinbheim, Schwebingen, Bbilippsbure,
Wiesloch, Bruchſal Breitent, Nedatgemünd, ;
Eberbach/ Buchen/ Walldürn Z Biſchoͤfoh.
2 7
—
— — — 2—
in Geidelberg, Zwingerſtraße 7.
—
unſere Loge, dem Br. Prinz Wilhelm ihren Dant
und herzliche Freude brieflich unter'm „24, Mpril - aus8-
zufprechen. — Die, an den Meijter.von. Stuhl Br.
N. gerichtete Antwort d. d. 12. Mai Iautet: „Em-
pfangen Sie meinen innigſten Dank für ihre gütige
Hujchrift, vam, 24 -Mpril-dy &/ worin Sie mir Ihre
äreube ausipredhen über die glückliche Wendung der
inge zu Gunften der Wahrheit und des Lichtes.
Möchte der entfheidende Entſchluß unſeres Ddurch-
Tauchtigjten Sandesherrn Ihm zum ewigen Ruhme,
unjerem ſchönen Lande zu wahrem Segen gereichen
Moͤchte das jüngſte Ereigliß ein behauener. Stein
mehr im großen deutſchen Bau werden, den wir he-
müht ſein wollen, aufrecht zu erhalten und zu ſtärken
um dereinſt das gemieinſame Panier auf demſelben
wehen zu ſehen Daß Sie, hochwürdigſter Bruder,
meiner in ſo ehrenvoller Weiſe gedenken erfüllt mich
mit Freude aber auch mit Beſchämung. Dank, ja
der märmite Dank, gebührt vielmehr den Brüdern
und Männern in Freiburg, die feſtgehalten haben an
Vahrheit, Licht und Recht Der Große Baumeiſter
aller Welt belohne ſie dafür! Er wolle das Vater-
fand befchirmen und unfern Bund ſtärlen — Grüßen
Sie Ihre Loge von mir und danken Sie derſelben
für ihre wir bewieſenen Sefiunungen, empfangen Sie
daun ſelbſt meinen allerwärmſten Brudergruß u. ſw.
gez./ Dex Großmeiſter der Großen Loge von Preußen
genannt Royal. Dort zur Freundfchaft, Wilhelm,
dergeſtalt auch Br. Prinz Wilhelm,
Prinz von Baden“
Wenn nun
vohl in allzu großer Bejcheidenheit, Der Initiative
hieſiger Loge fo großen Werth beilegt, ſo . müffen
wir hingegen ımit Br Adam (Geſchichtlicher Abriß
der Karlsruher Loge), anerlennen:: daß ſein
auf maureriſchen Antrieb unternommener, bedeutungs-
voller Gang zu den Stufen des Thrones die
größte Maurerthat war, die feit der Aufhebung der
Seibeigenichaft durch ſeinen unvergeßlichen Großvaͤter/
Br. Karl Friedrich, gethan ward. Einen ſchoͤncren
Öftermorgen al8 jenen, 7, April 1860. hat noch Tein
Volk erlebt ein ſchönerer Lenz, ein großartigerer Sieg
der Humanität war noch nie den trüben, von rauhen
Stürmen durchtobten Wintertagen der Finſterniß ge-
jolgt, die die Feinde des Lichts und der Freiheit im
Bunde mit Rom ſo gerne nach der Erſchlaffung der
Reaktionszeit hätten folgen laͤffenl 2
— —
noch mehr wiffen ſo leht auf, meinen Siegelring, den ich
hier trage, ein Batentaefchent zum Ritterfdlage :
„Simplex Sigillum ‚Veri“
— Sinfad) bas Siegel der Waͤhrheit. —
Merkt’S Cudh, Herr Truchteß Sott gehab: Euch wohl!
Mit dieſen Worten. entfernte fih Hans don dem Truch-
ſeß und ließ ſich von den Ananpen in die Burg geleiten.
Am andern Morgen halle ſich Hans kaum von. Jeinem
Lager erhoben ſah er ſeine Herzallerliebſe vor ſeiner Wohn-
ung m Durghoje ſpazieren gehen; ein, äußerft kleidfames
n ließ ihre Schbaheit zur vollen ©eltung. kommen.
neeweiken teichen Krauſen und Spitzen am Hals
an den Puffärmelu, ebexfo das wohlgeformte Mieder,
achen allerliebſt von den dunklen üppigen Kopfhanren und
von den ſchwarzen hellblickenden ?
2
bare Almoſentafche hHerabhing. Ein einz
Hans hielt es nicht mehr auf dem Zimmer, er
bringen, er mußte ſie ſprechen
* 3 {
j und ihr den
er ſich noch geſtern Nacht-v0 }
enommen,
Leute
mal dachte ſie, muß esz
in das Vohnaebäude, Haͤns unter der T
hand ſchickend
HOR DEr
hür noch eine Auß-
Mannes; je näher er dem Gemach der Herrin fam, . Defto
unentſchloſſener und rathloſer wurbe er.
Friſch gewaat iſt halb gewonnen, ſprach er in ſeinem
Herzen und ließ ſich bei der Burafrau Heilika durch den
dienſtthuenden Anaypen . anınelden. . Diefe -embfing ihn
freundlich, aber doch mit einer gemwiffen Zurüchaltung,
Nachdem ſein Auftrag beendet, holte er tief Athem und
konnte augenblicklich kein Wort mehr Herausbringen.
— — NN — — —
Beliebt Euch Herr Ritter noch eitiyas mitzutheilen.
frus Heilika, die Berlegenheit on anmerkend, []&öfl?cäfen'
r@t„‚@emaart mir eine Bitte, anäbige Frau, zürnet mir
b .
Saſofern, Lure Bitte nichts Unangenehmes in
_ Imließt, mi i Euch gerne. eine {oldhe — ——
Luͤch Serr KRitter als einen ehrliden, treuen Diener ſeines
DHerzn, und joN ich Cuh noch mehr jagen, als einen edten
; %wsägnfgémf‘ 2
CaQMDent Die Burafrau alſo geſprochen, kehrte fein
tolzer uth in fein Herz zurüc, der anfcn;g 4 **
1i deachte er und beaann, indem er fich in die Kruſt wart,
Sa
vemale fam JEr wißt, Hodeble Sran. ; ;
ineS „Sahres von Graf Kudolf, meinem durchlauchtigiten
— abgejandt, auf dieje Burg. Bielfadh hatte i Ge-
Cich hodherziger Herrin, * gute Eigenfchaften,
‘ Avelilichteit Curer Berwaltung, die Bereitihatt hes
;:Ea;n Heiligervolles und die gute SInftandhaltung . der
°trichaft fennen zu lernen. Weit und Dbreit genieht HO:
olosed den guten Klang noch Heute, den e8 bei Leb-
en i„;cé hochieligen Gemahls, des Hern Walther.ge-
iOt mMar mir bei all biefen günftigen Wahrnehmungen
tgen, Daß eine ſchöne Todhter, {leißig und fittfam, das
Syugfrau, der Ükutter getreu zur Seite ſteßgt
: „Der Nutter Ebenbild iſt die Tochter? hier
me
au
auf ihre ung finden _ ;
44 mehr und mebr ihre Blüthe und Anmuth
1d) Beobachtete ihr VBorzüge, ihr unfduldiges
Wefen. Und welcher ijunge Kitter Könnte einer
veizenden Geitalt in Minne Miderfiehen? SG
habe fie in mein Herz gefchloffen, e Ut mir nict mehr
*
Lut und Seben; ihre Gegenliebe habe i gefunden. und
mit reinem Herzen iſt fie mir -zugethan !
(Sortfegung folgt.)
ert
13
*
on pen,
Socken.
el
lhoru.
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; 1891.
chen.
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—
Anfang
1/a MOr
ſtaͤrz.
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land.
n Franz
Anfang
— —
*
N
Erſchetnt taglich mü Lutnahme ber Gonns und Feiertage.
, Bamfags : mit Unterhaktungsheilage, Preis vierkeljahrlich
' 3 1.20 ohne Zrägeriohn 4, Boßlonficlag, Beſtellungen
Bei den Poftauſtalten u bei ber Gxpebiticn Zwingerſnaße?.
* — — —
Verontwortlicher Redaktenr :
Julius Yeder in Heidelberg.
— —
2
Beſtellungen
auf ſden „Pfälzer Boten für den Monat März
werden fortwährend bei ſämmtlichen Poſtanſtalten
bei unſeren Trägerinnen, ſowie in unſerer Expedition
Heidelberg, Zivingerſtraße 7 entgegengenommen.
— —
* Zreimauerifdes.
Es iſt eine beliebte Phraſe unſerer deutſchen Frei-
maurer, daß ſie ſich nicht mit Politik beſchäftigen.
Freundſchaft, gegenſeitige Uuterſtützung u ſ. w. fagen
ſie, das iſt unſer einziger und unſchuldiger Zweck.
Was davon zu halten iſt, hat der Pfälzer Bole des
Oeftern nachgewieſen, ohne von irgend einer Seite
dementirt zu werden. Wir blieben aber bei der Wahr-
heit, mit Fälſchungen geben wir uns nicht ab.
Heute wollen wir wieder ein derartiges Aktenſtück ver-
oͤffentlichen. Dasſelbe beweist, daß der Kultur-
fampf, d. h. der Kampf gegen die kath. Kirche ledig-
lich von der Freimauerei ausgegangen iſt. Welchen
Antheil auch Prinz Wilhelm von Baden am Sturze
des Uebereinkommens mit Rom, alſo an der Inſceni-
„Es war damals eine eigene Bewegung in die
Die Kirchhofsſtille, die die Ueber-
ſpannung der Jahre 1848 und 49 zur Folge gehabt
Hatte, fing an zu brechen und „neues Leben begann
aus den Ruinen zu blühen.“ Die Feier des 100-
geſetzt, ließ wieder ein Gefühl für offene Bethätigung
an gemeinſamen Angelegenheiten erwachen und es
keimle und ſproßte im Reiche der freien Entwicklung
Die Partei, die ſolches ſtets mit ſcheelen
Augen anſieht, hatte damals zaͤhlreiche Anhänger und
Freunde in unjerer bad. Regierung. Dieſe betrieben
eifrigſt den Abſchluß eines Concördates mit Rom,
welches, wäre es zur Ausführung gelangt, die huma-
nitäre Entwicklung in unſerem Lande vielleicht auf
lange Jahre zum Stillſtand gebracht und vor Allem
Jahre 1813 den Lebensfaden abgeſchnitten hätte. —
Von ſolchen Erwägungen ausgehend, beſchloſſen die
Hiefigen Brüder in genannter Meiſterkonferenz auf
Antrag des Br. N.: „CS ſei eine Einladung an die
drei badiſchen Logen zu einer Konferenz in Karlsruhe
zu erlaſſen, welche eine Denkſchrift und Bitte an den
Br. Prinz Wilhelm zu richten habe, damit er ſich für
uns mit Kopf und Herz verwende. — Der Augen-
blick iſt wichtig, er kommt nicht wieder und es iſt zu
ſpät, wenn die Kammer geſprochen hat!“ — Der ein-
ſtimmig gefaßte Beſchluß überträgt dem Bruder R.
die Verfaſſung des Rundſchreibens, dem die Logen in
Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg am 21., 22.
und 23. Dezember entſprachen. Es wird deßhalb in
der Konferenz vom 25. Dezember der Beſchluß gefaßt:
Es ſei ein Delegirter unſerer Loge nach Karlsruhe
abzuſenden, mit der Inſtruktion: Die Delegirten möch-
ten dem Br. Prinz Wilhelm
ppeziell bezüglich der gefährdeten Exiſtenz der bad.
Logen, vorzugsweiſe der unjeren, Mittheilung machen
und ihn nöthigenfalls um Schutz bitten. Der Zweck
dieſes Geſuches um Schutz iſt: Wir wehren un
unſerer Haut gegen drohende Gefahren.“ Die Sitzung
in Karlsruhe wurde demzufolge am 27. Dez. 1859
unter Vorſitz des Br. Strauß gehalten, welch letzterer
ſchon vorher den Br. Prinz Wilhelm von dem ge-
744 Schritte der badiſchen Logen unterrichtet
hatte.
Delegirten. In ſeinem Salon wurde über die, Alle
bewegende Frage eine Konferenz gehalten, die über
eine Stunde daͤuerte und bei welcher er die brüder-
lichſten Geſinnungen an den Tag legte.
Was nun das Konkordat und deſſen Geſchichte an-
betrifft, ſo iſt der liebe Br. Leſer hierüber wohl hin-
reichend unterrichtet und laſſe ich meinerſeits unent-
ſchieden, wie viel dieſer Deputation an dem entſchei-
Lenden Schritte zugeſchriehen werden darf, den Br.
Prinz in der zwölften Stunde nach dem Schloͤſſe
einſchlug und mit weſchem die neue Aera ir Baden
beginnt. Anerkennen aber wollen wir den Muth der
Brüder, daß ſie ſich ohne Zögern der herrſchenden Rich-
tung entgegengeſtellten und, nur das allgemeine Beſte
im Auge keine Gedanken hatten für die perſönlich
nachtheiligen Folgen, die ihnen vielleicht das Mißlingen
ihres Schrittes zugezogen hätte.
Am 11. Februar 1860 wurde in Folge vor-
ehender Begebenheiten dem Br. Prinz Wilhelm von
Baden die Ehrenmitgliedſchaft ſämmtlicher badiſchen
Logen ertheilt und anı gleichen Tage zur Feier dieſes
Ereigniſſes in Karlsruhe Feſt- und Tafelloge ge-
halten. Unſere Loge war bei dieſer Gelegenheit.
durch die Brüder Kaͤpferer und Zipp bertreten Als
nun endlich in entſcheidender Stunde die Kriſis glück-
lichen Ausgang in unſerem Sinne nahm, beeiltẽ ſich
H%obSGenNgerolöserk.
Ein hiſtoriſcher Roman aus dem 13, Jahrhundert
von
* (Nachdr. verb.)
Zochann Rarl Renpf,
Dr. phil,
Herunter Ließ Martin jeßt die FaNbrüde, ſchloß das
Bhor auf und Hohl tönten die Hufe Des Lferdes über die
hohe Brüaͤe und durch das gewölhte finſtere Thorgebäude.
ab und führte das Pferd am Baume zur Stallung, ein
Dienitinecht trat heraus, nahın es ihm ab und diefenı gute
Beforgung und reichliche Fütterung anempfehlend, . verlicß
er unter Streicheln das treue, ſtalze Thier. SJebt erit
lamen ihm Anappen entgege: Empfang und hHintenher
kan der Truchieß Yerbeigewatfchelt, ihn mit- verächtlich,
heimtückiſchem Blicke alſo dend:
Der HabSbhurager Adler fliegt raſch oder hHat er ſich
nur hierher verirrt?“
ſetzte hierauf Hans,
„ARerfmürdig ſcheint es mir doch“
Berchtald das Gelpräch fort, „nehmt e mir nicht übel,
Herr Ritter, daß Hraf Rudolf zu den Aufträgen flets Euch
benüßt. Man fvfi‚t;c doch meinen, Hohengeroldaäecd . habe
Mufpruch mit gereifteren Rittern und erfahreneren Helden
zu verfehren in ſolch wichtiaen Angeklegenheiten.“
Ich babe Hrengen Auftrag. nur mit der Burafrau
jelöft zu verhanbeln, im Hbrigen erlaube ich mir aber ZU
pbewerken, Herr Truchſeß: Man muß eben die Nemter mit
Leuten nicht die 1
Alter hat jeine Dummen und ſeine Weirzen.”
. Die Lehre bringt Ihr hei andern beffer an; von Euch,
junger Mann, brauche ich nichts mehr zu lernen, nur Cuere
Dunkle edle Herkunft zu erfahren, fönnte mihH nv interel-
Reren,“ ftammelte, vor@rimm zitternd der Truchteß,
Hans blieh die richtige Antwort nicht ſchuldia.
„Nobilissimum quod optimum“
— das Edelſt iſt/ mwas.das Beſte Ut.—
— — — ⏑ — 2
Anzeige=zBlatt für Bie Antöbesirke Seidelberg,
— Weinbheim, Schwebingen, Bbilippsbure,
Wiesloch, Bruchſal Breitent, Nedatgemünd, ;
Eberbach/ Buchen/ Walldürn Z Biſchoͤfoh.
2 7
—
— — — 2—
in Geidelberg, Zwingerſtraße 7.
—
unſere Loge, dem Br. Prinz Wilhelm ihren Dant
und herzliche Freude brieflich unter'm „24, Mpril - aus8-
zufprechen. — Die, an den Meijter.von. Stuhl Br.
N. gerichtete Antwort d. d. 12. Mai Iautet: „Em-
pfangen Sie meinen innigſten Dank für ihre gütige
Hujchrift, vam, 24 -Mpril-dy &/ worin Sie mir Ihre
äreube ausipredhen über die glückliche Wendung der
inge zu Gunften der Wahrheit und des Lichtes.
Möchte der entfheidende Entſchluß unſeres Ddurch-
Tauchtigjten Sandesherrn Ihm zum ewigen Ruhme,
unjerem ſchönen Lande zu wahrem Segen gereichen
Moͤchte das jüngſte Ereigliß ein behauener. Stein
mehr im großen deutſchen Bau werden, den wir he-
müht ſein wollen, aufrecht zu erhalten und zu ſtärken
um dereinſt das gemieinſame Panier auf demſelben
wehen zu ſehen Daß Sie, hochwürdigſter Bruder,
meiner in ſo ehrenvoller Weiſe gedenken erfüllt mich
mit Freude aber auch mit Beſchämung. Dank, ja
der märmite Dank, gebührt vielmehr den Brüdern
und Männern in Freiburg, die feſtgehalten haben an
Vahrheit, Licht und Recht Der Große Baumeiſter
aller Welt belohne ſie dafür! Er wolle das Vater-
fand befchirmen und unfern Bund ſtärlen — Grüßen
Sie Ihre Loge von mir und danken Sie derſelben
für ihre wir bewieſenen Sefiunungen, empfangen Sie
daun ſelbſt meinen allerwärmſten Brudergruß u. ſw.
gez./ Dex Großmeiſter der Großen Loge von Preußen
genannt Royal. Dort zur Freundfchaft, Wilhelm,
dergeſtalt auch Br. Prinz Wilhelm,
Prinz von Baden“
Wenn nun
vohl in allzu großer Bejcheidenheit, Der Initiative
hieſiger Loge fo großen Werth beilegt, ſo . müffen
wir hingegen ımit Br Adam (Geſchichtlicher Abriß
der Karlsruher Loge), anerlennen:: daß ſein
auf maureriſchen Antrieb unternommener, bedeutungs-
voller Gang zu den Stufen des Thrones die
größte Maurerthat war, die feit der Aufhebung der
Seibeigenichaft durch ſeinen unvergeßlichen Großvaͤter/
Br. Karl Friedrich, gethan ward. Einen ſchoͤncren
Öftermorgen al8 jenen, 7, April 1860. hat noch Tein
Volk erlebt ein ſchönerer Lenz, ein großartigerer Sieg
der Humanität war noch nie den trüben, von rauhen
Stürmen durchtobten Wintertagen der Finſterniß ge-
jolgt, die die Feinde des Lichts und der Freiheit im
Bunde mit Rom ſo gerne nach der Erſchlaffung der
Reaktionszeit hätten folgen laͤffenl 2
— —
noch mehr wiffen ſo leht auf, meinen Siegelring, den ich
hier trage, ein Batentaefchent zum Ritterfdlage :
„Simplex Sigillum ‚Veri“
— Sinfad) bas Siegel der Waͤhrheit. —
Merkt’S Cudh, Herr Truchteß Sott gehab: Euch wohl!
Mit dieſen Worten. entfernte fih Hans don dem Truch-
ſeß und ließ ſich von den Ananpen in die Burg geleiten.
Am andern Morgen halle ſich Hans kaum von. Jeinem
Lager erhoben ſah er ſeine Herzallerliebſe vor ſeiner Wohn-
ung m Durghoje ſpazieren gehen; ein, äußerft kleidfames
n ließ ihre Schbaheit zur vollen ©eltung. kommen.
neeweiken teichen Krauſen und Spitzen am Hals
an den Puffärmelu, ebexfo das wohlgeformte Mieder,
achen allerliebſt von den dunklen üppigen Kopfhanren und
von den ſchwarzen hellblickenden ?
2
bare Almoſentafche hHerabhing. Ein einz
Hans hielt es nicht mehr auf dem Zimmer, er
bringen, er mußte ſie ſprechen
* 3 {
j und ihr den
er ſich noch geſtern Nacht-v0 }
enommen,
Leute
mal dachte ſie, muß esz
in das Vohnaebäude, Haͤns unter der T
hand ſchickend
HOR DEr
hür noch eine Auß-
Mannes; je näher er dem Gemach der Herrin fam, . Defto
unentſchloſſener und rathloſer wurbe er.
Friſch gewaat iſt halb gewonnen, ſprach er in ſeinem
Herzen und ließ ſich bei der Burafrau Heilika durch den
dienſtthuenden Anaypen . anınelden. . Diefe -embfing ihn
freundlich, aber doch mit einer gemwiffen Zurüchaltung,
Nachdem ſein Auftrag beendet, holte er tief Athem und
konnte augenblicklich kein Wort mehr Herausbringen.
— — NN — — —
Beliebt Euch Herr Ritter noch eitiyas mitzutheilen.
frus Heilika, die Berlegenheit on anmerkend, []&öfl?cäfen'
r@t„‚@emaart mir eine Bitte, anäbige Frau, zürnet mir
b .
Saſofern, Lure Bitte nichts Unangenehmes in
_ Imließt, mi i Euch gerne. eine {oldhe — ——
Luͤch Serr KRitter als einen ehrliden, treuen Diener ſeines
DHerzn, und joN ich Cuh noch mehr jagen, als einen edten
; %wsägnfgémf‘ 2
CaQMDent Die Burafrau alſo geſprochen, kehrte fein
tolzer uth in fein Herz zurüc, der anfcn;g 4 **
1i deachte er und beaann, indem er fich in die Kruſt wart,
Sa
vemale fam JEr wißt, Hodeble Sran. ; ;
ineS „Sahres von Graf Kudolf, meinem durchlauchtigiten
— abgejandt, auf dieje Burg. Bielfadh hatte i Ge-
Cich hodherziger Herrin, * gute Eigenfchaften,
‘ Avelilichteit Curer Berwaltung, die Bereitihatt hes
;:Ea;n Heiligervolles und die gute SInftandhaltung . der
°trichaft fennen zu lernen. Weit und Dbreit genieht HO:
olosed den guten Klang noch Heute, den e8 bei Leb-
en i„;cé hochieligen Gemahls, des Hern Walther.ge-
iOt mMar mir bei all biefen günftigen Wahrnehmungen
tgen, Daß eine ſchöne Todhter, {leißig und fittfam, das
Syugfrau, der Ükutter getreu zur Seite ſteßgt
: „Der Nutter Ebenbild iſt die Tochter? hier
me
au
auf ihre ung finden _ ;
44 mehr und mebr ihre Blüthe und Anmuth
1d) Beobachtete ihr VBorzüge, ihr unfduldiges
Wefen. Und welcher ijunge Kitter Könnte einer
veizenden Geitalt in Minne Miderfiehen? SG
habe fie in mein Herz gefchloffen, e Ut mir nict mehr
*
Lut und Seben; ihre Gegenliebe habe i gefunden. und
mit reinem Herzen iſt fie mir -zugethan !
(Sortfegung folgt.)