, 2
owie ” ol
‘äa,beäe" {
antie füt
ſhul
*
werd-
Ffühſt
2vo
2*
rſtrab-
anzladt
illacht,
arbch,
ſt cil-
8 arc
hauẽ-
aße 8
inden
unft.
* — — — —
— —
ol 8 —
* — . dei der @rpedition 3ı — 7
Redakteur :
gulius Yedeor in Heidelherg.
Beſtellungen
7 den „Pfälzer VBoten‘“. für die Monate
September werden noch fortwährend
8 Mmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Traͤgerinnen,
* nunſerer Expedition heidelberg, Zwinger-
ehe? entgegengenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“
— — —
—
Bodumer. Stener-
W projeß
5. Fuhangel in der Weſtf Volksztg.“
i “i.e“‚@teuerartifd haben weiter behauptet und
® VBerhandlung hat uns auch in diefer
ung Recht gegeben, erſtens, daß die Hand-
T_ und Gewerbetreibenden. durchweg biz zum
Lroſchen ihre8 Keinen Einlommenz befteuert
78Weiten3, daß die Beamten des „BochHumer
faſt ausnahmolos bedeutend unter{chäßt
5 tittens, daß der „Bochumer Verein“ ſelbſt
8 4 wohl aufechtbaren Grundſätzen und zweifel-
deutend zu niedrig zu den Communal-
Ortifef p raNngezDgen worden iſt. Unſere Steuer-
Schlu Daben ſchließlich behauptet, und auch dieſe
8 Merung hat nicht wiederlegt werden können,
6 in Bochum vorgekommenen, theilweiſe himmel-
en Unterſchätzungen, einen ganz bedeutenden
UB auf die Höhe. der communalen Um-
QUSÜben mußten, daß wir daher vollkonimen
einem e waren, wenn wir Jagten, die nur. mit
Mehr oder minder geriugen Theile ihrer großen
Men zu den Steuern herangezogenen nalional-
Lroͤſuſſe haͤtten einen großen Theil der von
44 tragenden Laſten auf die Schultern des
A annes abgeladen. _
8 e& Alles iſt vom Gerichtshofe als erwieſen
ſ worden, und es hätte Freiſprechung er-
ſe wenn nicht Beleidigung in der Form
R ©N gewejen. wären Ein rheinifches Blatt hat
66 hierauf ſein Bedauern darüber ausge-
6 aß wir nicht etwas wähleriſcher in unſeren
ir iden gewefen ſeien. Demgegenüber möchten
ir }
für ien, daß wir es aus verſchiedenen Gründen
Milie und Ales. Das,
© m Kampf unt’s Dafein.
88ı öhlung nach Hesba Stretton von H. v. Remagen.
Nachdruck verboten)
de e
m hfuf‚menb?rte hin durch die ſonpigen Straßen unter
Döite Yey e Mit Lichten Sämmerwöltchen befäeten Himmel,
$ bencht a0ldenen Sonnenihein und die Silberwölkchen
er Sahzoa, . Bie Hatte in ihren Kindertagen der Wechjel
Detp, i„[ßegä‚etten bezaubernd -gewirkt auf ihn und die Sl3-
e Re % in den {hniubigen Straßen, — wohin waren
wärts, - UNgen jegt? Er {Olenderte vorwärts, nicht heim-
n q‚if N denn er fühlte ja, daß es kein Heim mehr für
— — gebe, — aber doch in der Richtung der
B 3U.
der %äg War der einzig Ort, der ihm wohlbekannt war,
Wenn fie ‚WD er nicht lauter ganz fremde Geſichter fah,
mürben * au wohl jetzt nicht mehr freundlich begrüßen
Ort endlich, wo er einzig einige Nachricht
3u befommen hoffen durfle Aber er beeilte
10 feine EIRr Ang zögernden Schrittes, — es erwartete ihn
Uifer mebhr, bdie, wie vor drei Monaten, iroß
was wir furz als das
, Al3 nach Brod.
Q%Ofb:‚ als er das Haus erreicht hHatte, ging er
°8$ durch den Flur zu „feiner Mutter Thür“
D a Fremde Hffnete und blicke ihm miß-
Lerfon SGeficht. Frau Fell. .. fie habe nie eine
in
;glnbe?e er?ttefigä Namens auch nur nennen hören. GSie
3 tun, am f ehrlich durchzubringen, al3 daß
16 warf D 1e Übrigen Leute im Hauje befümmern fönne.
diefer 8 dem Iungen die Thlir vor der Nale zu,
Sr Riegel yrn
in vorgeſchoben murde.
SJeffifif„ lagen, er habe da3 dunkle,
„Sep 13 einmal-wiedergefehen.
ſchei Frgn D Dinaufgehen und die Vittoria um Be-
. Sanglor fich David.
die er OM yr D geräufchlog ftieg er die Treppe hinauf,
; wie Knaben zu thun pflegen, Halb hinaufge-
So konnte David nicht
elende Zimmer ſeiner
für Stadt
Syſtem Baare bezeichneten, gerichtlich. klarſtellen
zu laſſen. Rein ſachliche Darlegungen, ſo
ſcharf. ſie gehalten ſein mochten und ſo ſchiere An-
ſchuldigungen ſie vorbrachten,. haben die Bochumer
Nationalliberalenuochuiemals hewegen
können, die Gerichte um Hilfe anzurufen. Dagegen
hat man auf den Köder einer formellen Beleidiguͤng
noch jedesmals angebiſſen. Nur dadurch, daß wit
hin und wieder eine formelle Beleidigung mit unter-
laufen ließen, ſind wir in die Lage verſeßt woͤrden gericht-
liche Klarſtellungen von hervorragender Wichtigkeit zu
erringen. Wir erinnern nur an die Feſtnagelung der
natlonaliberalen WahHlbedrückungen, an
den Kopp⸗Prozeß, an die Schweninger⸗Affaire an den
Knappſchaftsärzte⸗ Prozeß 2c. In allen dieſen Prozeſſen
haven wir in materieller Beziehung Recht be-
kommen, ſind dagegen wegen for meller Beleidigung
verurtheilt worden Aber ohne die vom Gerichtẽ
pflichtmäßig beſtrafte, formelle Beleidigung wäre es
überhaupt nicht zu einer Verhandlung, alſd auch nicht
zu der unbedingt wünſchenswerthen materiellen Klar-
ſtellung gefommen. Der Umſtand allein, daß wir
bei unſerer Kritik des Verfahrens der Bochumer
Einſchätzungskommiſſionen und des Syſtems Baare
zuweilen etwas derb geworden find, hat unſeren
Gegnern zum Klagen Muth gemacht, da ſie erwarteten,
man werde den Ehefredalteur der „Weſtfäliſchen
Volkszeitung
ſtrafe verurtheilen und denſelben auf die Dauer
„unſchädlich“ machen. Hätten die Herren geahnt,
daß der Prozeß in Eſſen, nicht in Bochum, würde
verhandelt werden, haͤtten ſie ſich ferner nicht merk-
würdigen Illuſionen hingegeben über ihre Berechtig-
ung, jedwedes Zeugniß über ihre Vermögensverhältniffe
verſagen zu dürfen, hätten ſie ſchließlich vorausge-
ſehen, daß das Syſtem Baare vor ganz Deutſch-
land blosgeſtellt, die angeklagten Redakteure
dagegen mit einer nach ihrer Meinung unverzeihlich
geringen Gefängnißſtrafe davon kommen würden, —,
wahrlich, ſie hätten nicht geklagt. Gott ſei Dank,
daß die Herren geklagt haben: denn wenn wir auch
die über uns verhängte Gefängnißſtrafe noch ſo ſchmerz-
lich empfinden, was will der uns aus derſelben er-
wachſene Schaden beſagen gegenüber dem Segen,
welcher aus dieſem Prozeſſe für die Ge-
ſammtheit erwachſen wird. Gravoh
Deutſches Reich.
W Trier, 2. Juli. Mit Zuſtimmung der Bi-
ſchöflichen Behörde hat ſich hierſelbſt unter dem Vor-
Kuzeige-Blatt für die Amt8bezirle beibew&g‚
Lobenburg, Weinheim, ScOwebingen, Phiki ,
MWieslodh ; Bruchfal, Breiten, Nedargemünd, M
Cßaßaé,.ßncbmrfißmflm,ß;;ißficbofßb.wcüuu‚
326 Sadrg.
ſitz des Herrn Seminarprofeſſor Dr. Schütz ein Ko-
mitee gebildet, um waͤhrend der Ausſtelfung
des he Rockes den zahireich aukommendeu Fremden
gegen Entrichtung einer kleinen Abgabe das WMitffinden
paſſender Wohnungen möglichſt zu erleichtern und zu
ſichern Auch Maſſenqulartiere d i gemeinſame
Schlafftellen fur eine größere Auzahl von Perfbuen
werden von dem Komitee beſorgt! Bei dem zu er-
waxtenden Andrang von Freuden dürfte es ſich ſehr
empfehlen, Wohnungen, zumal Maſſenquartiere mög-
lichſt früh zu beftellen, Das Comitee ift bereit, ſchoͤn
von jetzt ab Vorauzpeſtellungen von Wohuungen ent-
gegenzunehmen. Naͤheres hierüber iſt aus dem Bes
ſtellungs⸗Proſpekte erſichtlich, welcher jedem Intereſſen-
ten portofrei von dem Komitee überſaͤndt wird Die
Adreſſe des Wohnungs Komitees, welches ſeiue Bur-
reaus in dem Lokal des Kath. Bürgervereins ein-
richten wird, lautet: An das WohHnungsS-Komitee zur
Ausſtellungszeit des hl Rockes zu Trler.
Bochum 2. Sult, die Weſtf Voltsztg be-
merft' gegenüber der Erklärung des Reichsanzeigers,
Fuegngel halte ſämmtliche Bejchuldigungen dem
Bochumer Verein gegenüber aufrecht Unter
den von ihm veröffentlichien Stempeln befindet
ſich keiner der vom Reviſor beſtellt ſei, alle ſeien
7* gleichen Abdrücken zu Fälſchungszwecken nachge«
ahnit.
drue/ Berlag x. Expebition von Gebr, guber
in Seideldberg, Zivingerfüraße 7:
Aus Baden.
MBS. Geidelberg, 3. Iuli. Nachdem die Frage
betr. der Chorkitche zum hl. Geiſt in den letzten Taͤgen
in der Preſſe erörtert. worden ift, wird es wohl praf-
tiſch ſein ein Attenſtück zu veröffentlichen, das für
weitere Kreiſe über die Rechtsvexhältuiſfe in diefet
Lirche belehrend wirken mwird. Betanntlich entftaͤnd
im Jahre 1874 aus der Thatſache, daß die Ver-
waltung?; und Polizeibehörde ſich über dieſe Rechts-
verhältniffe nicht eingehend und rechtzeitig informirten,
der bekannte „UVrgelprozeß,“ welcher auf die
Rechts zuſtände in unjerm Laͤnde eigenthümliche Schlag-
lichter warf.
Das fragl. Akteuſtück lautet:
Verehrl Kath. Stiftungsrath!
Die Rechte der hieſ. Braͤderſchaften in
der Chorkirche zum heit Geift dahier
betreffend.
Der Unterzeichnete iſt im Jahre 1874 von den
Vorſtänden der Mar Bürgerſodalität und des 30
ſephiniſchen Bündniffes beauftragt worden, die Juͤ—
tereſſen und Vermögensrechte dieſer beiden Bruder-
mmner Anigt Stiegen überfpringend Zeht
Verbrecher und Verbrecher ſchleichen Er
ſich ein. Am Fuße der letzten Treppenflucht die gerade
vor Euklid Thür fühxte, ſah er, daß letztere offen ſtand
und beſchleunigte nun ſeine Schritte.
Ja. die Thür ſtand offen und wurde feſtaehalten durch
einen dapor gelegten giegelſtein, damit fie nicht durch den
Wind in den Angeln auf- und zujage Abeér die Dach-
kammer ſelbſt war leer, keine Spur von ihren früheren Be-
wohnern war zuxückgeblieben, außer den Holzſchnitten, welche
* Biktoria über. dem Kamtin aufgeklebt hHatte. Alles war
fort: der zerhrochene Stuhl, das waͤckelige Eckſchräukchen,
das Wollenflockenlager auf dem Boden, das ſchwarze
Kefjelchen, der gebräute Theepott. David ſetzte ſich in dem
Winkel, in welchem ſich Bittorias Bett befunden Hatte,
nieder, und leate das Geſicht in die Hände. Wenn ihm
bisher noch ein ſchwacher Hoffnungaſtrahl geleuchtet, hier
befreundete Herzen, und für die erſte Nacht eine Zufluͤcht
zu finden — jetzt ſchwand auch dieſer letzte Strahl und es
war Nacht um ihn allum.
Möglich, daß er in aufdringlichem Schlafe für einige
Zeit Vergeſſenheit fand vor ſeinen Sorgen; denn erft
nach einer geraumen Weile.
dunkelte, xaffte er ſich wieder auf und ſties leiſe die Treppe
hinab. Auf dem zweiten Stock taſtete er mit zitternder
Hand an eine geſchloſſene Thür und griff nach der Klinke.
Er kannte den dort wohnenden Arbeitzmann,
jaß mit Zrau und Kindern beim Abendbrod. Mit dem
Rufe: Wer iſt da?“ ſchaute er auf, als David eben den
Kopf zux Thür hexeinſtreckte.
ch ſuche meine Mutter“, ſagte dieſer mit unſicherer
Stimme. .
„Deine Mutter juchit Du? ... IH weiß heſſer, was
; Du juchit, Spigbube“, ſchrie der Mann erboft. „Mach’
daß Du mir aus den Augen kommit, Du Zuchthäusler !“
| Dayid zoa Haftig die Thür wieder zu und rannte die
| ‚Zreppe hHinab, als-ob Einer hinter ihm her wäre. Als
er die Straße erreicht hatte, hörte er aus Bladett’S offen-
— —
tehendem Ziner feinen Namen rufen. Mugenbliclich
tauder il Der Extxinkende aͤreiff ja au nach einem
Strohhalm. „ VBielleicht konnte Roger Hm Auskunit darüber
geben, was aus Elsbeth geworden war. ;
„Komm’ herein, David Zell!“ — David erkannte jetzt
die Stimme Bladett’3, — „Komm’ herein!” Du biſt ja
xichts Beſſeres mehr, , als meine Zungens auch find, und
brauchft nicht länger vor uns. zurüdzujchenen.. Zu ver-
derben ift Nidts mehr an Dir.. Dubijft ein Dieb und
wir find Diebe. ' „Komm’, Fomm !“ mwiederholte er noch»
mals in dem zäxtlichſten Tone, defjen er fähig war. „Ih
meine eS gut mit Dir und ich hab Dir aug Mancherlei
zu erzählen. !”“
„ Noch fOwankte, David: denn er gedachte der Furcht
jeiner Nutter vor dieſem boſen Nachar. — Bladett aber
zur Thür entgegen und zoß ihn am Arme fanft
erein,
„Du bift gefommen, nach Deiner Mutter zu ſehen?“
fragte er ernft.
Dovid nickte,
„Sie iſt t0dt, am Abend desſelben Tages, a
ſie Dir dret weitere Monate Gefängniß gebucht
ſie geftorben.“ i
David ſchwieg Er veränderte keine Miene
als ob das ſaure mürrijde Geſich
n welchem
hHaben, ift
; —
aus Holz geſchnitten
unverhofft.; ſchon in der traurigen Einfamkeit feiner Ge-
fängnißzelle hatte er ſich mit dem Gedanken, jeine Mutter
nie wieder zu fehen, völig. vertraut gemact. Ganz {o
undewegt, wie er im Aeußeren fchien, - war er im FInnern
aber doch nicht.
Während er regungslos vor Bladett da ftand, den
Blid in’3 Leere gerichtet, trat das Bild der ſterbenden
Mutter ihm vor die Seele, wie ſie da Iag auf dem bloßen
Strohlad, das weiße Geſicht mit den hungernden Augen
ihn zurückerwartend, auf die Thuͤr gerichtet.
Eortſetzung folgt.) . :
owie ” ol
‘äa,beäe" {
antie füt
ſhul
*
werd-
Ffühſt
2vo
2*
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unft.
* — — — —
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* — . dei der @rpedition 3ı — 7
Redakteur :
gulius Yedeor in Heidelherg.
Beſtellungen
7 den „Pfälzer VBoten‘“. für die Monate
September werden noch fortwährend
8 Mmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Traͤgerinnen,
* nunſerer Expedition heidelberg, Zwinger-
ehe? entgegengenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“
— — —
—
Bodumer. Stener-
W projeß
5. Fuhangel in der Weſtf Volksztg.“
i “i.e“‚@teuerartifd haben weiter behauptet und
® VBerhandlung hat uns auch in diefer
ung Recht gegeben, erſtens, daß die Hand-
T_ und Gewerbetreibenden. durchweg biz zum
Lroſchen ihre8 Keinen Einlommenz befteuert
78Weiten3, daß die Beamten des „BochHumer
faſt ausnahmolos bedeutend unter{chäßt
5 tittens, daß der „Bochumer Verein“ ſelbſt
8 4 wohl aufechtbaren Grundſätzen und zweifel-
deutend zu niedrig zu den Communal-
Ortifef p raNngezDgen worden iſt. Unſere Steuer-
Schlu Daben ſchließlich behauptet, und auch dieſe
8 Merung hat nicht wiederlegt werden können,
6 in Bochum vorgekommenen, theilweiſe himmel-
en Unterſchätzungen, einen ganz bedeutenden
UB auf die Höhe. der communalen Um-
QUSÜben mußten, daß wir daher vollkonimen
einem e waren, wenn wir Jagten, die nur. mit
Mehr oder minder geriugen Theile ihrer großen
Men zu den Steuern herangezogenen nalional-
Lroͤſuſſe haͤtten einen großen Theil der von
44 tragenden Laſten auf die Schultern des
A annes abgeladen. _
8 e& Alles iſt vom Gerichtshofe als erwieſen
ſ worden, und es hätte Freiſprechung er-
ſe wenn nicht Beleidigung in der Form
R ©N gewejen. wären Ein rheinifches Blatt hat
66 hierauf ſein Bedauern darüber ausge-
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ir iden gewefen ſeien. Demgegenüber möchten
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für ien, daß wir es aus verſchiedenen Gründen
Milie und Ales. Das,
© m Kampf unt’s Dafein.
88ı öhlung nach Hesba Stretton von H. v. Remagen.
Nachdruck verboten)
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Döite Yey e Mit Lichten Sämmerwöltchen befäeten Himmel,
$ bencht a0ldenen Sonnenihein und die Silberwölkchen
er Sahzoa, . Bie Hatte in ihren Kindertagen der Wechjel
Detp, i„[ßegä‚etten bezaubernd -gewirkt auf ihn und die Sl3-
e Re % in den {hniubigen Straßen, — wohin waren
wärts, - UNgen jegt? Er {Olenderte vorwärts, nicht heim-
n q‚if N denn er fühlte ja, daß es kein Heim mehr für
— — gebe, — aber doch in der Richtung der
B 3U.
der %äg War der einzig Ort, der ihm wohlbekannt war,
Wenn fie ‚WD er nicht lauter ganz fremde Geſichter fah,
mürben * au wohl jetzt nicht mehr freundlich begrüßen
Ort endlich, wo er einzig einige Nachricht
3u befommen hoffen durfle Aber er beeilte
10 feine EIRr Ang zögernden Schrittes, — es erwartete ihn
Uifer mebhr, bdie, wie vor drei Monaten, iroß
was wir furz als das
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Q%Ofb:‚ als er das Haus erreicht hHatte, ging er
°8$ durch den Flur zu „feiner Mutter Thür“
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16 warf D 1e Übrigen Leute im Hauje befümmern fönne.
diefer 8 dem Iungen die Thlir vor der Nale zu,
Sr Riegel yrn
in vorgeſchoben murde.
SJeffifif„ lagen, er habe da3 dunkle,
„Sep 13 einmal-wiedergefehen.
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So konnte David nicht
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für Stadt
Syſtem Baare bezeichneten, gerichtlich. klarſtellen
zu laſſen. Rein ſachliche Darlegungen, ſo
ſcharf. ſie gehalten ſein mochten und ſo ſchiere An-
ſchuldigungen ſie vorbrachten,. haben die Bochumer
Nationalliberalenuochuiemals hewegen
können, die Gerichte um Hilfe anzurufen. Dagegen
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hin und wieder eine formelle Beleidigung mit unter-
laufen ließen, ſind wir in die Lage verſeßt woͤrden gericht-
liche Klarſtellungen von hervorragender Wichtigkeit zu
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natlonaliberalen WahHlbedrückungen, an
den Kopp⸗Prozeß, an die Schweninger⸗Affaire an den
Knappſchaftsärzte⸗ Prozeß 2c. In allen dieſen Prozeſſen
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kommen, ſind dagegen wegen for meller Beleidigung
verurtheilt worden Aber ohne die vom Gerichtẽ
pflichtmäßig beſtrafte, formelle Beleidigung wäre es
überhaupt nicht zu einer Verhandlung, alſd auch nicht
zu der unbedingt wünſchenswerthen materiellen Klar-
ſtellung gefommen. Der Umſtand allein, daß wir
bei unſerer Kritik des Verfahrens der Bochumer
Einſchätzungskommiſſionen und des Syſtems Baare
zuweilen etwas derb geworden find, hat unſeren
Gegnern zum Klagen Muth gemacht, da ſie erwarteten,
man werde den Ehefredalteur der „Weſtfäliſchen
Volkszeitung
ſtrafe verurtheilen und denſelben auf die Dauer
„unſchädlich“ machen. Hätten die Herren geahnt,
daß der Prozeß in Eſſen, nicht in Bochum, würde
verhandelt werden, haͤtten ſie ſich ferner nicht merk-
würdigen Illuſionen hingegeben über ihre Berechtig-
ung, jedwedes Zeugniß über ihre Vermögensverhältniffe
verſagen zu dürfen, hätten ſie ſchließlich vorausge-
ſehen, daß das Syſtem Baare vor ganz Deutſch-
land blosgeſtellt, die angeklagten Redakteure
dagegen mit einer nach ihrer Meinung unverzeihlich
geringen Gefängnißſtrafe davon kommen würden, —,
wahrlich, ſie hätten nicht geklagt. Gott ſei Dank,
daß die Herren geklagt haben: denn wenn wir auch
die über uns verhängte Gefängnißſtrafe noch ſo ſchmerz-
lich empfinden, was will der uns aus derſelben er-
wachſene Schaden beſagen gegenüber dem Segen,
welcher aus dieſem Prozeſſe für die Ge-
ſammtheit erwachſen wird. Gravoh
Deutſches Reich.
W Trier, 2. Juli. Mit Zuſtimmung der Bi-
ſchöflichen Behörde hat ſich hierſelbſt unter dem Vor-
Kuzeige-Blatt für die Amt8bezirle beibew&g‚
Lobenburg, Weinheim, ScOwebingen, Phiki ,
MWieslodh ; Bruchfal, Breiten, Nedargemünd, M
Cßaßaé,.ßncbmrfißmflm,ß;;ißficbofßb.wcüuu‚
326 Sadrg.
ſitz des Herrn Seminarprofeſſor Dr. Schütz ein Ko-
mitee gebildet, um waͤhrend der Ausſtelfung
des he Rockes den zahireich aukommendeu Fremden
gegen Entrichtung einer kleinen Abgabe das WMitffinden
paſſender Wohnungen möglichſt zu erleichtern und zu
ſichern Auch Maſſenqulartiere d i gemeinſame
Schlafftellen fur eine größere Auzahl von Perfbuen
werden von dem Komitee beſorgt! Bei dem zu er-
waxtenden Andrang von Freuden dürfte es ſich ſehr
empfehlen, Wohnungen, zumal Maſſenquartiere mög-
lichſt früh zu beftellen, Das Comitee ift bereit, ſchoͤn
von jetzt ab Vorauzpeſtellungen von Wohuungen ent-
gegenzunehmen. Naͤheres hierüber iſt aus dem Bes
ſtellungs⸗Proſpekte erſichtlich, welcher jedem Intereſſen-
ten portofrei von dem Komitee überſaͤndt wird Die
Adreſſe des Wohnungs Komitees, welches ſeiue Bur-
reaus in dem Lokal des Kath. Bürgervereins ein-
richten wird, lautet: An das WohHnungsS-Komitee zur
Ausſtellungszeit des hl Rockes zu Trler.
Bochum 2. Sult, die Weſtf Voltsztg be-
merft' gegenüber der Erklärung des Reichsanzeigers,
Fuegngel halte ſämmtliche Bejchuldigungen dem
Bochumer Verein gegenüber aufrecht Unter
den von ihm veröffentlichien Stempeln befindet
ſich keiner der vom Reviſor beſtellt ſei, alle ſeien
7* gleichen Abdrücken zu Fälſchungszwecken nachge«
ahnit.
drue/ Berlag x. Expebition von Gebr, guber
in Seideldberg, Zivingerfüraße 7:
Aus Baden.
MBS. Geidelberg, 3. Iuli. Nachdem die Frage
betr. der Chorkitche zum hl. Geiſt in den letzten Taͤgen
in der Preſſe erörtert. worden ift, wird es wohl praf-
tiſch ſein ein Attenſtück zu veröffentlichen, das für
weitere Kreiſe über die Rechtsvexhältuiſfe in diefet
Lirche belehrend wirken mwird. Betanntlich entftaͤnd
im Jahre 1874 aus der Thatſache, daß die Ver-
waltung?; und Polizeibehörde ſich über dieſe Rechts-
verhältniffe nicht eingehend und rechtzeitig informirten,
der bekannte „UVrgelprozeß,“ welcher auf die
Rechts zuſtände in unjerm Laͤnde eigenthümliche Schlag-
lichter warf.
Das fragl. Akteuſtück lautet:
Verehrl Kath. Stiftungsrath!
Die Rechte der hieſ. Braͤderſchaften in
der Chorkirche zum heit Geift dahier
betreffend.
Der Unterzeichnete iſt im Jahre 1874 von den
Vorſtänden der Mar Bürgerſodalität und des 30
ſephiniſchen Bündniffes beauftragt worden, die Juͤ—
tereſſen und Vermögensrechte dieſer beiden Bruder-
mmner Anigt Stiegen überfpringend Zeht
Verbrecher und Verbrecher ſchleichen Er
ſich ein. Am Fuße der letzten Treppenflucht die gerade
vor Euklid Thür fühxte, ſah er, daß letztere offen ſtand
und beſchleunigte nun ſeine Schritte.
Ja. die Thür ſtand offen und wurde feſtaehalten durch
einen dapor gelegten giegelſtein, damit fie nicht durch den
Wind in den Angeln auf- und zujage Abeér die Dach-
kammer ſelbſt war leer, keine Spur von ihren früheren Be-
wohnern war zuxückgeblieben, außer den Holzſchnitten, welche
* Biktoria über. dem Kamtin aufgeklebt hHatte. Alles war
fort: der zerhrochene Stuhl, das waͤckelige Eckſchräukchen,
das Wollenflockenlager auf dem Boden, das ſchwarze
Kefjelchen, der gebräute Theepott. David ſetzte ſich in dem
Winkel, in welchem ſich Bittorias Bett befunden Hatte,
nieder, und leate das Geſicht in die Hände. Wenn ihm
bisher noch ein ſchwacher Hoffnungaſtrahl geleuchtet, hier
befreundete Herzen, und für die erſte Nacht eine Zufluͤcht
zu finden — jetzt ſchwand auch dieſer letzte Strahl und es
war Nacht um ihn allum.
Möglich, daß er in aufdringlichem Schlafe für einige
Zeit Vergeſſenheit fand vor ſeinen Sorgen; denn erft
nach einer geraumen Weile.
dunkelte, xaffte er ſich wieder auf und ſties leiſe die Treppe
hinab. Auf dem zweiten Stock taſtete er mit zitternder
Hand an eine geſchloſſene Thür und griff nach der Klinke.
Er kannte den dort wohnenden Arbeitzmann,
jaß mit Zrau und Kindern beim Abendbrod. Mit dem
Rufe: Wer iſt da?“ ſchaute er auf, als David eben den
Kopf zux Thür hexeinſtreckte.
ch ſuche meine Mutter“, ſagte dieſer mit unſicherer
Stimme. .
„Deine Mutter juchit Du? ... IH weiß heſſer, was
; Du juchit, Spigbube“, ſchrie der Mann erboft. „Mach’
daß Du mir aus den Augen kommit, Du Zuchthäusler !“
| Dayid zoa Haftig die Thür wieder zu und rannte die
| ‚Zreppe hHinab, als-ob Einer hinter ihm her wäre. Als
er die Straße erreicht hatte, hörte er aus Bladett’S offen-
— —
tehendem Ziner feinen Namen rufen. Mugenbliclich
tauder il Der Extxinkende aͤreiff ja au nach einem
Strohhalm. „ VBielleicht konnte Roger Hm Auskunit darüber
geben, was aus Elsbeth geworden war. ;
„Komm’ herein, David Zell!“ — David erkannte jetzt
die Stimme Bladett’3, — „Komm’ herein!” Du biſt ja
xichts Beſſeres mehr, , als meine Zungens auch find, und
brauchft nicht länger vor uns. zurüdzujchenen.. Zu ver-
derben ift Nidts mehr an Dir.. Dubijft ein Dieb und
wir find Diebe. ' „Komm’, Fomm !“ mwiederholte er noch»
mals in dem zäxtlichſten Tone, defjen er fähig war. „Ih
meine eS gut mit Dir und ich hab Dir aug Mancherlei
zu erzählen. !”“
„ Noch fOwankte, David: denn er gedachte der Furcht
jeiner Nutter vor dieſem boſen Nachar. — Bladett aber
zur Thür entgegen und zoß ihn am Arme fanft
erein,
„Du bift gefommen, nach Deiner Mutter zu ſehen?“
fragte er ernft.
Dovid nickte,
„Sie iſt t0dt, am Abend desſelben Tages, a
ſie Dir dret weitere Monate Gefängniß gebucht
ſie geftorben.“ i
David ſchwieg Er veränderte keine Miene
als ob das ſaure mürrijde Geſich
n welchem
hHaben, ift
; —
aus Holz geſchnitten
unverhofft.; ſchon in der traurigen Einfamkeit feiner Ge-
fängnißzelle hatte er ſich mit dem Gedanken, jeine Mutter
nie wieder zu fehen, völig. vertraut gemact. Ganz {o
undewegt, wie er im Aeußeren fchien, - war er im FInnern
aber doch nicht.
Während er regungslos vor Bladett da ftand, den
Blid in’3 Leere gerichtet, trat das Bild der ſterbenden
Mutter ihm vor die Seele, wie ſie da Iag auf dem bloßen
Strohlad, das weiße Geſicht mit den hungernden Augen
ihn zurückerwartend, auf die Thuͤr gerichtet.
Eortſetzung folgt.) . :