Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

DOI Kapitel:
Nr. 261 - Nr. 270 (15. November - 26. November)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44149#1073

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext












B Lagr 6 Hndruhge Dr Bn un Beiertage
/Fagilkags mi uurtbeluegebeblage. Wreiß Dierteljährlich
3il .20 o0re Z ögerißn n Moßaufichlag, Seftelungen
544 ven Bofanpauen v. Bot bar Grpcbiklum Amingerfraße 7,

und

Knzeige-Blatt Mr die Kmi$Sezihle Heidelberg,

4 antl Paberburg, Weinbeim, Schwetziugen Khiliypeburs
70 Bruchfal, Breiten, Nedargemänb, Mosbac,
Eberdach, Bucheii, Walldihrn, TBiſchofab Wertheim x







Weraulmortlicgher Mebaktenr :
Aultus Yader in heidelberg.

&r. 267 |







Vruck Verlag u. Expedition 2— uber 2
ut — — — * 8 zihtt·







€@E20900980008808086068280
Beſtellungen

auf den „Bfälzer Boten“ für den Monat
— jetzt ſchon bei ſaͤmmtlichen Poſt-
anſtalten, bei unſeren Trägerinnen. ſowie in anſerer
Expedition veidelberg, Zioinger traße entgegen-

enommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“

— — — 00
— — — ——

Der heutigen Nummer ltegt ur 46 der Anterhaltungs-
beilage bei.

— — — —
Palitiſche Vochenüherſicht.

Heidelberg, 21. November.
Der Reichstag hat am vergaugenen Dienſtag
ſeine Sitzungen wieder aufgenommen. Gegenwärtig
beſchäftigt ſich das hohe Haͤus mit der A Kranken-
kaſſen-⸗Novelle und wird in der nächſten Woche
mit der erſten Leſung des Etats beginnen. Hierbei




tenfrage der Abgeordneten wieder zur Sprache
kommen. Der Reichstag wird, wie früher ſchon, auch
jetzt den Antrag, den Abgeordneten Diäten zu be-
willigen, annehnien, ob aber auch die Regierungen, d. h.
der Bundesrath dem Antrag zuͤſtimmen wird, ift mehr
denn zweifelhaft. In den naͤchſten Tagen ſollen die


über Regelung der Verhältniſſe der Abzahlungs-
geſchäfte, lowie über die Novelle zur Gewerbeordnung,
bez. der Einſchräukung des Hauſirhandels ˖ beginnen.


Woche der Eröffnung der Laudſtande in Baden
entgegengeſehen. Die Eröffnung vollzog ſich ohne
jede Feiexlichkeit, was bei dem Ausfall der Wahlen


ermäßigung, welche für die Staatskaſſe eine


iſt üherall mit Genugthuung aufgeubminen worden.
Die Lobhymnen, welche aus dieſem Grunde der Re-
gierung von nat lib. Seite geſungen werden, entbeh-


ten eine ſolche Ermäßigung und halten wir es für










guten Finanzver-





nur möglich iſt.


ſind bereits dem


warten laſſen.






Tod des Frei-


„Reichsanzeiger“






Das Geheimwiß oͤer Sreokin.

82) Von Bernhard Derosne. Nachdruck verb.)
Autoriſirte freie Ueberſetzung von Philipp Freidant)
Er {cOhiem ſo traurig, als er dies ſaate, ſo daß ihn


geben, ſo lange nur noͤch die ‚geringite Hoffnung vorhanden


„ic weiß wohl, daß es übel HMingt, jein
Hoffnungen zu {prechen, folange die anderen fo unglüclich
find; aber Du willit ja auf {o lange Zeit abreifen und da
muß ich einen Entichluß herbeiführen. Arthur, Du biſt
ein praves Herz, wie ich weiß und ... kurz gefagt,“ fügte
Doktor Sutherland mit beinahe hoffnungslojem Ton hin-
3u, „willit Du mir Deine Schweſter Augufta zum Weibe
geben?“

Man fann ſich die Ueberraſchung Arthurs denken,


geben hatte.' Er hatte Iange genug mit ſeiner Srflärung
gezögert, aber Auauſta hHutte ihn veranlakt, ein Eude her-
beizuͤfuͤhren.
„S3 ift ein ſa outes Mädchen“ ſagte, Philipp, und
He ift eern bereit, wenn e8 nöthig fein jolte, noch ein
halb Dugend Dubend IJahre zu warten. Sie ſort fich an
meine Armuth durhaus nicht, und ich hoffe, von Dir,
Ater Kamerad, das Oleiche. Mit meiner alten, {tolzen
ante waae ich fFein Wort zu jprechen, denn fie wiürde
mi mit einem Woct vernichten und niederſchmettern.
Aber Du _ bift mir günftig ‘nefinnt, und Deßhalb verliere


d£rartige Bitte an mich richten würdeft. Wenn Augufta
Übrigens mit Dir übereinftimmt, 10 |Habe ich gegen Eure
erbindung ganz gewiß feine Cinwendung zu machen.
ber wie fommt das? (Dr und Augußa ftandet ja immer

Sutherland; „fie iſt ein bischen itreitlujtig, meine liebe ”







Energie die Hand.

Gewohnheit an











Die Bulgaren


Die Hauptſtadt


felles die Oherhand bekommen. Die Hoffnungen
Fonſecas auf die Uneinigkeit der dortigen theils mo-
marchiſch theils republikaniſch geſinnten Parteiführer
haben ſich als trügeriſch erwieſen. Aſſis Braſil wurde
von der proviſoriſchen Junta zum Kriegsminiſter er-
nanut. Die Einfahrt bei Rio Grande wird durch zwei
perſenkte Schiffe geſperrt, die Bojen ſind entfernt und
ſchwere Geſchütze find aufgepflanzt, um ein Einfahren
der Flotte des Dietators zu verhindern. Die Oppo-
ſitions Armee umfaßt jetzt 5 Regimenter Reitetei,
3 Mrtillerie= und 3 Infanterie-ſtegimenter, ſowie
10 Vataillone National Garde während die Flotte
aus 4 Kanonenbooten und der Corvette „Parana-
990“ beſteht, welche letztere auf den Befehl Fonſeca's
Montevides verlaſſen hatte, um die Oppoſition zu be-
fämpfen, aber zu derſelben übergegangen iſt.
Eeldmittel ſind reichlich vorhanden. Von Rio nach
Montevideo gekommẽne Offiziere ſagen, daß mehrere
Kriegsſchiffe don dort unterwegs ſeien, aber von einer
Entſendung von Truppen durch Fonſeca iſt nichts
bekannt. Die Truppen Fonfeca’s müßten übrigens,
um die Oppoſition in Rio Grande anzugreifen, durch
das Gebiet von Urugnay marfchiren was aber ange-
ſichts der daſelbſt hereſchenden Volksſtimmung mit
nicht geringen Schwierigkelten verknüpft wäre. Allem
Anſcheine nach dürfte Herrn Fonſeca das Schickſal
Balmacedas nicht erſpart bleiben.

Deutſches Reich.

* Berlin, 20. Nov. Die Couſervativen, die
Reichspartei und das Centrum des Reichstages
brachten den Antrag ein, die Regierung wolle noch in
der laufenden Seſſion einen Geſetzentwurf vorlegen
wodurch der MißbrauchH des Zeitgeſchäftes
als Splelgeſchäft und namentlich mit Volts-Ernaͤhr-
ungS-Artifeln ſtrafrechtlich verfolgbar ſei, und die
Börſe und deren Geſchaͤftsverkehr einer wirkſamen
ſtaatlichen Aufſicht unterftellt werde.

Berlin 20. Nov. Die Nationalliberalen haben
eine Unterſtützung des konſervativen Börſenantrag
zwar abgelehnt, bringen aber einen eigenen Antrag
ein, der geſetzgeberiſche Vorſchläge gegen die Unter-
ſchlagung von Depots und für eine Einſchränkung
des Terminhandels enthält.

Deulſchen Reichstag,

Berlin, 20. Nov.















b%x}r{tießung der zweiten Leſung der Kranken kaſſen
e ©

— —:



und eilte hinab in das Veltibul des Hauies. wo er dete
dor Schreck leichenblaffen Diener antraf. Derfelbe konnie
vor Unaft Kein Wort Hervorbringen. „Was haben Ser
denn, Richards?“ frug Arthur Sutherland ruhig. Uebet
weldhen Gegenftand find fie im Schnee geftlrzt ?“ ebor
eine todie Frau erwiderte der :Gärtkner, deffen Hähne viſt
— — „Sott bewahre uns, das e
ſt nun diẽ zweite Berfon, die in diejem Jahre al8 „Leich
in unjerm Bark bvorgefunden worden i“ — „Cine todte
Frau/ frug Arthur erfchredt, „Was zwollen Sie damit
jagen ?” daͤs arme :Weib iſt iedenfalls erfroren,


Ihnen beliebt.“ .

YArthur richtete ſeine Schritte über den gefrorenen
Schnee hinweg na der Stätte hin, wo der dunkle Ge-
genitand lag. Sine Frau, Dderen. Aeider, wo ſie nicht
gefrgren waͤren im Winde fNatterten, eine Frau lag Hda
im Snee begraben, mit dem Antlif auf der Srde liegend,
gerade wie fie im Laufe gefallen fein mußte. Richard“
hielt fid hinter jeinem Heren bverborgen und zitterte
mehr_vor Schreden, als vor der grimmigen RNälte. „Del-
fen Sie mir die Frau ins Haus bringen,“ gebot Arihur:
es i ja möglich daß ſůe goeggat nicht?todt iſt.

$ _war Teine fo leichte YÄrbeit, die Frau wegzutra-

gen, obwohl diefelbe fehr KHein von Geftalt war. Aber

ihr Sleid und ihr Mantel, (beide Kleidungsitücke in einem

Ebr erbarmlichen Zuitande, waren im Schnee feſt i ge-

bren Bemühungen doch

vfolg. In demielben Augenblick, fielen die bläulidhen

Strahlen des Mondes auf deren Antlig. AlZbhald ſtieß

Arihur einen Schrei aus ieß den lebloſen und ge-

irorenen Rörper niederfallen und rief händeringend:
Großer Gott, Eveline !“

(Fortſetzung folgt.)









































































































 
Annotationen