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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

DOI Kapitel:
Nr. 91 - Nr. 100 (24. April - 5. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44149#0377

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richeint taglig mit uueuahme der Sonu⸗ und Feiertage.
Sam mit UnterHaltungsbeilage. Prei® vierteljaͤhrlich
B, 1.20 vohne Trägerlohn u. Boftanfjdhlag. . Beftelungen
bei den Poſtaͤnſtalten u. dei der Gxpedition Zwingerfizaße 7

&



394„

— ——⏑
Beſtellungen

anf den „Pfälzer Boten‘“ für die Monate Mai
und Juni werden jeßt ſchon bei ſänimtlichen Poſt-
Vttalten, bei unſereli Trägerinnen, ſowie in unferer
Erpedition deideiberg gwingerſtraͤße 7 entgegen:
genommen.

Berantwortlicher Nedalteur:
Julius Jeder in Heidelberg.









Verlag des „Pfälzer Bote.“

— — —
heutrlfelduarſchal htaf ulite +.

Ueber die letzten Augenblicke des Feldmarfchalls
Ind berichtet, daß Graf Moltke ſich nach dem Abend-
ſen auf dem Klavier vorſpielen ließ und an einer
Vhiſtpartie theilnahm ; während der Partie verließ
& wegen Unwohlſeins das Zimmer. Seine Ver?
Wandten gingen ihm nach und fanden in ſehr ſchwach,
worauf ſie ihn in das Schlafzimmer führten, wo er
Vbald derſchied Das Ende trat völlig unerwartet
Cin; die entſcheidende Wendung dauerte nur 3 Minu-
ten. Die Generalftababureaur find gefchloffen. Ihre

ajeſtät die Kaiferin war bereits Samſtag Vormit-
lag um 9 drei Viertel Uhr im Generalſtabsgebäude
Und legte einen prachtvollen Roſenkranz auf dem
Tedtendelt des Grafen Moltke nieder. Der Kaifer
f"«[)rte im Laufe des Nachmittag aus Eiſenach nach

Erlin zurück; ſchon waͤhrend der Naͤcht Kief von
Allerhöchftbemfelben ein jehr hHerzlihes Beileidstele-
Stamm ein. Dasſelbe lautete ungefähr: „Ich bin
Hef erfchüttert. Ich habe eine Armee ver:
Dren! Ich kehre ſofort zurück.“ Der Kaiſer ſoll
Aanderer Lesari zufolge zu ſeiner Umgebung geſagt

äben, er ſei ſtart vor Schreden bei Empfang der
Todes Nachricht geweſen *

Ueber die Feierlichkeiten hinſichtlich der Beſtattung
dꝛes Feidmaͤrſchoͤlis Grafen Moltke erwartet die Fa-
Milie deſſelben die Befehle Sr. Majeftät des Kaiſers.

„Familie gedenkt die Aufbahrung der Leiche in dem-
jelben Saale vorzunehmen, in welchem Graf Moltke
ſeinem Jubilaͤum die Heeresaboͤrdnung inmitten
&r Fahnen des Gardekorpd empfangen halte. Heute
Joruiitlag um 9 Uhr wurde ein ſchlichter Eicheuͤſarg
n das Generalſtabsgebäude gebracht. . In beiden
DHänfern des preuß Landtags fanden Trauerkund-
gebungen ftatt. Im Herreuͤhaus und im Reichstag
8 auf dem Platz des Grafen Moltke ein Lorbeer-

anz mit einer Atlasſchleife in den preuß. Farben.
Der Präfident verla8 ein Schreiben des Major8 v.




















Moltke, welches den Tod des Feldmarſchalls mittheilt
und ſchloß an die Verleſung des Schreibens eine An-
iprache, in welcher er die allgemeinen Verdienſte
Moltke's und beſonders als Miiglied des Herren-
hauſes, in welchem der Verewigte noch geſtern ge-
weilt habe, pries. Auf Vorſchlag des Präſidenten
vurde die Sitzung auf nächſten Montag bertagt.
Auch das Abgeordnetenhaus ſchloß nach einer An-
ſprache des Rräſidenten von Koeller ſofort die Sitzung.
— Sämmtliche königlichen Theater ſind anlaͤßlich
des Todes Moltkels heute Abend auf Auordnung des
Kaiſers geſchloſſen. — Der Reichsanzeiger ver-
öſſentlicht einen tief empfundenen Nachruf an den
Generalfeldmarſchall Grafen Moltke, der nach dem
Hinſcheiden des Kaiſer Wilhelm und des Kaiſers
74 wie ein lebendiges Denkmal der großen
eit unſeres nationglen Aufſchwungs in die Gegen-
wart hineinragte. Das Blatt fagt: Nur Berehrung,
Dankbarkeit und Liebe empfanden alle Glieder der
Lation für dieſen Paladin des großen Kaiſers
Selbſt diejenigen Nationen, die er in blutizem Kampfe
hefiegte, konnten ihm nicht die ſchuldige Ehrfurcht und
Bewundexung vorenthalten Ungeträbt wird ſein
Bild in der Geſchichte wie in den Herzen des deutſchen
Volkes bis in die fernſten Zeiten {trahlen. So lange
es ein preußiſches und ein deutſches Heer gibt, wird
das Andenken an den größten aller feiner Heerführer
nicht verlöſchen.“
= Wir regiſtriren ferner folgende Kachrichten:
München, 26. April. Der Prinzregent drückte
telegraphiſch dem Kaiſer und dem Reffen Moͤltke's


Moltke's niedexlegen. Die Entſchließung wegen Be-
theiligung an der Leichenfeier ſteht bevor. Die Stadt
jendet eine Deputation ab. Der Prinzregent fügie


übrigen Armeekorps ergehenden Beſtimmungen betreffs
der Leichenfeier anſchließe.

Wien, 26. April. Der Kaiſer entſandte anläß-
lich des ihm durch Kaiſer Wilheim telegraphiſch an
gezeigten Hinſcheidens Moltkeis ſofort den General-
adjutanten Paar
ſein innigſtes Beileid ausſprechen zu laſſen.

London, 26. April. Die Time8 ſagt: In Moltke
verlor Europa den größten Soldaten ſeit
Wellington's. Durch langjähriges Studium ſchuf er
die moderne Kriegswiſſenſchaft; das Werk Moltke's


oder Sicherheit des mächtigen Staates, dem er fo







Ein modernes Aſchenbrödel.
Autoriſtrte Ueberſetzung aus dem Eugliſchen
Nachdr. verb.)
ALuiſe Roch.

„Wer iſt iener aroße Herr in grauem Anzugẽ mit der


e Ecerwene, den verrn. welcher neben Frau Mow-
Cay’8 Stubl {tebt.“ ; n —
fa Der gehört zu. Sir Francis Crofts Gefellſchaft
Aufete die Antwort.: „Sieht er nicht. auffallend {hön und
Übinguirt aug ? Frau Mowbray ſcheint ihn befonder8 aus-
Ölseidhnen. Er mürde ohne Zweifel keine [Alechte Rartie
utitä{.f% Fräulein Danecourt ſein welches ‘ feine
eſitzt! —
8 maites Lächeln überfiog für einen Moment die
4* Lippen der kleinen Goupernante Ais vob Sthel’z
aift nur ein @ran Sewicht für Sir. Alid Wolfe hätte,
96ald fie felbit nur treu und gut wäre.
zu „ (n0 Ethel jchien Beides, zu fein- — treu and aut; da-
e“ war ſie liehlich und“ grasibs, faaft und heiter. Wenn
7 lie heirathete, mürden fie fich gewiß gegenfeitig glüclich
; ‘tld)en. Wie aber würde Magda den Aublick ihres Glückes
cagen -— Magda, welche ihn noch immer Kiebte und ihn
ben würde, fo Lange fie athmete ?
ib dieſe langen Monaten hindurch hatte fie nichts von
frm Behört. Bald nach ihres Bruders Tode war ein
nieunb[\cberßrng von Lade Wolfe an fie gelangt, welcher
gd” nur herzliches Beileid ausfprac, jondern ihr den
nimfimlitbigiten Beiſtand anbot. Magda aber vermöchte e3
14 bon Alicks Mutter Hilfe anzunehmen, ſo bedürftig
ug elben . aud) mar Sie antwortete dankbar für die
Mitte' theilte ihrer Bathe indefjen mit, daß fie durch Ver-
4 bmung von Freunden eine Stellung arnehmen werde,
4 Laͤdh 4 Intexeſſe war nicht groß genug, um fich
“\nem wiederholten Schreiben veranlaßt. zu fühlen.
7* gada erholte ſich aNlmählih von ihrem Schred. Sie
men 1i0, Daß wenn felbit na Mowbrag-Hall kom-
s p ürde, boch Feine Oejahr fei, daß fie ihm DBegegne.
errichte eine fireng gezogene Grenzè 3zwi{dhen Frau


















Knzeige-Biatt für die Amtsbezirke Heidelberg
Cedenburs. Weinheirt Sowebingen, Philippsburg,
Wiesloch, Bruchfal, Bretten NRedargemünd, Mosbach,
Eberbach/ Buchen/ Walldurn T.-Bifchofsh, Wertheim :t.






Druk, Berlag n. Expedition von Gebr. Huber
in Heidelberg, Zwingerſtraße?.















lange und ſo porzüglich dlente, kaum etwas ausmachen.
Er gewann für ſich unverganglichen Ruhm, für jein
Vaterlahd aber den vorderſten Platz im Kathe , der
Welt. Er mog glücklich geprieſen werden biz zur
Todesſtunde.“

Rom, 26. April. Sämmtliche militärifchen Zour-
nale bringen ſympathiſche und anerkennende Nekrologe
für Moltke.

Paris, 25. April. Die meiſten Abendblaͤtter
würdigen in Leitartikeln und ausführlichen Biogra-
phien das Feldherrngenie Moltke's Der „Temps
ſchreibt: „Moltke war bereits eine Geſtalt der Legende,
ein nationaler Heros, der als lebendes Band zwiſchen
der Vergangenheit und Gegenwart diente. Das alleiw
ſchon verlieh ihin eine unermeßliche Bedeutung. Deutſch-
(and wird den Lerluſt dieſes Veteranen tief empfinz
den, welchem die Unſterblichkeit zu Theil geworden
ſchien, dauiit er über das Schickfaͤl feines Werkes
wache. Frankreich wird dieſen Todten mit Achtuug
grüßen, deſſen Genie für Frankreich unheilvoll war
Frankreich. wenngleich es die noch nicht vernarbte
Wunde fühlt. verſteht doch die Hoͤhe des Talent3. und
die Einfachheit des Charakters Dieſes Kriegsmannes
zu mürdigen.“ ;

die Ybänderung der Gewerbe-Drdnung, .

Nach den Reichstagsbeſchlüſſen zweiter Lefung).
Gortſetzung) ;
$ 1831. Vird von dem Vater oder Vormund für
den Lehrling oder, ſofern der letztere großjährig iſt,
don ihm ſelbſt dem Lehrhern die ſchrifiliche Srflär-
ung abgegeben, daß der Lehrling zu einem anderen




gilt das Lehrverhältniß, weun der Lehrling nicht frü-
her entlaſſen wird,
aujgelöft., Den Grund der Muflöfung hat der Lehr-
herr in dem Arbeitsbuche zu vermerken.
Binnen 9 Monaten naͤch der Auflöſung darf der
Lehrling in deinſelben Gewerbe von einem andern
Arheitgeber ohne Zuſtimmung des früheren Lehrherta
nicht beſchäftigt merden.
S 132, Erreicht das Lehrverhaͤltniß vor Ablauf
der verabredeten Lehrzeit ſein Ende, ſo kann von dem
Lehrherrn oder von dem Lehrling ein Anfpruch auf
Entſchüdigung nur geltend gemacht werden, wenn der
Sehrvertrag ſchriftlich geſchloͤffen ijt. In den Fällen
des S 128 Ahſatz 1 und 4 kaun der. Anſpruch nur
geltend gemacht werden, wenn diefes In dem Lehr-
vertrage unter Feſtſetzung der Art und Höhe der Euͤt⸗
ſchädigung vereinbart iſt **






würde ſchon dafür ſorgen, daß dieſe Greuze nicht über-
{chritten würde. Und doch, wie hart war e8, daß Ethel
Ahes befigen ſollte — glücliche Ethel — felbft feine Liebe,
während ſie, eine arme, freundlofe Gouvernante, ihr Leben
einſam in ungeſtillter Sehnſucht vertrauern mußte.
Maada konnte ſich ſpäter nicht erinnern, Wwie diefer
Nachmittag xorüber gegangen war. Sie entfann ſich dunkel,
daß ſie der Kinder vielfache Frage beantwortet hHatte, aber


Ypplaus, heitere Muſikweiſen und Iuftiges Geplauder an
ihr Obr gedrungen, daß fie Sonnenfchein, grüne Felder
und eine bunte Menſchenmenge gefehen. Nur Alick Wolfe’s
Geſicht haftete Har in ihrer Erinnerung, ſowie der Aus-
druck desjelben, als die ſchlaxte. gejdhmeidige Gefjtalt auf


und fie nach dem Theezelte führen. -


und ktohlend ın ihrem grünen Sammitkieide den Wiejen-
grund Überfchritten und auch einen Moment neben dem
bleichen, jungen Mädchen im Ihwarzen Kleide geftanden.

„Sie ſehen aus, als ob Sie frieren, Fräulein Lod-
hart,” fagte die Dame freundlich. „Möchten Sie auch nicht
eine Tafle Thee trinkn? Die Kinder werden auͤch nach
einer Erfriſchung verlangen.“ 2—

Und peiter ſchwebte ſie mit ihrem Schweife von Ver-
ehrern. Manda aber rührte ſich nicht Sie hatte die Worte
deutlich gehört, fchien ſie iedoch nicht beariffen zu Haben.
Erſt as die Kinder fie bittendumringien und ihrer Mutter
Wunfh unterftügten, erhob fie {ih und ging nadh dem
Theezelte, in weldem, außer einem langen Tiſche in der
Mitte, noch mehrere MNeinere, von Stühlen umgebene, um-
hHeritanden. E3 war ein lephaftes Bild, das fich hier im
Belte dem Bejchauer bot. Magda bemerkte Alidk und.Cthel
an einem beſonderen Tiſchchen an der einen Seite und ließ
ſich an der anderen, möölichſt fern von ihnen. mit ihren
Höglingen nieder n -

„Darf ich Sie bedienen, Fräulein ?“ fragte en alter
Kellner freundlich die Goubernante und brachte ihr das




— — — — — — —
Nit einem brennenden Schmerze im Herzen betrachtet.
jie alle die Baare, welche heiter, {herzend fie umq?ge;tf‚
Nur ſie wär alein; nur fie haͤtte Iiemand, der für ſie
Jorgte. Eine jeltfame AYufregung bemächtigte fih ihrer.
Dem Manne jo nahe:zu fein, weldher ihr o — gewefer
und nicht einen Blick. nicht ein Wort mit ihın aUstaufhen
zu fönnen! Ach, wäre ihre Sünde noͤch viel größer. ges
wefen, als ſie es War, fie hatte genug gelitten/ um damit
5 4 * —

ran Aiowbray * ließ die Kinder rufen um ſie einer
Freundin vorzufteilen, und Magda Schlich zum gege'%?äl}
— abaefondert von der fröhlidhen Menge unter
einem ſchattigen Baume ſtehen. Da ſah fie, wie aug Sir —-
Alg und Cihel'aus dem Belte traten. na der Taͤfet
gingen, auf welcher die Preife zur Schau

nicht, aber die Sonne fant im Weſten nied ‘ di
Himmel I,'euchtete Ereits auf im 24
2 helle Rinderftimme fie aus ihrer Betäubung
„Sräufein Sodhart, Fräulein Lodhart, wir haben Sie
ſchon überall gefucht — Mara ift o böje. S82 ıf
* 8 8 4 8* ſt ſo böfe.. &3 ift. {don
Sind die Breife ſchon vertheilt?“ fragte Magda wie
geiſtesabweſend, indem ſie ſich erhob ı it mweitgebff-
2 4 hob und mit weitpebf
Achg ihon längit! Tante Ethel hat ein Armb
hHalten. Kommen Sie {hnel, Fräulein, Manıa —
uns zujammen im Bonnywagen na Haufe.“

o ihnell die gelähmten Füße e8 Magda nur ge-
ftatteten, ſolale ſie dem Rinde zu der ®ruppe, - welde um
Srau Momwbray’s Wagen verfammelt war. Mehrere der
anderen Fuhrwerke hatten den Blas bereitg verlafjen, und
— von gußaängern wälzte jich Ddem Ausgangs-
* Alic half Fräulein Danecourt ihren Herbſtmantel

(Fortjeßung folgt.)







 
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