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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 151 - Nr. 160 (8. Juli - 18. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44149#0633

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* u Feiertage · ” AnzeigeBlatt für dbie Amtsbezirle Heidelberg,
* — — ⏑ —— ür Stadt d Land. .
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iu. 1 7 — ⏑—⏑ 7 — a D Aul 4001° ' hßtu&:!Bau.me&üi&ivbuötbr.flnhr ] 7
8 —— — ' , Gedelberg, “ Donneritag, Ben- 16. Iuli: 1891. Genebes Bwingehrahe 77 220, Jadra:
Mts./ $ S * — v — * —
e ım D E Leten, ſo ſehen vir ſewebl in China al in Tonkin Iu Natal arbeiten die Oblaten (die einflußreiche
heim. B i die Situation iungeändert: Die Folgen des ſetzten Niffion der deutſchen Trappiſten in Mariannhill in
det hie⸗ 4 eſtellungen — finduioch immer: fühlbar; die-Bijhöfe haben, Y unermähnt, ebenfo die im deutihen Kolonial-
7 8 „Pſatzer Boten für die Monate — heftige * 8 * die 49 ſo — — 444
7 Ö it der Mandarinen und gegen den furchtbaren Benediktiuer von St, Ztiilien), DIE Sazarı]ten In YDE)=
— 8 t September mer'ben * Feind der Zungersnoth zu kämpfen. Aber wahrhaft ſinien die Kapuziner bei den Gallas und die Niſſio-
ei —— Mintlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Traͤgernnen, 144 Bekehrungen 77 5 daß Gott dieje uäre@nom I)eiligfen %r{ang v. Sales am Orangefluß,
. e in unſe iti berg, Zwinger⸗ Lirchen nicht verlaſſen hai, und daß die Prüfung zum ceanien erfreut ſich ſichtlich des Schutzes ſeines
2 4 aße 7 frer Expedition Geidelberg, ‚ Zioing Siege führt. Vit Freude Täßt, fih, die Loleranz der. | OL Apoftels Petrus Chanel. Die Bäter von Fſſou-
} entgegengenommen japanijchen Regierung gegen- unfere: Miffionen: confta- [ dun, _ welche au in Salzhurg eine Niederlaſſung
lirel. Verlag des „Piälzer vete tiremt. Leider erlaubt : e& : der Geldmangel“ nicht, ir | Haben, haben dem Migr, Nabharre , für Neu:Sytinea
rrze — — — einein Lande, Ddas alleıt mödernen, Erfindungen‘ ‚offen | Hilfsarbeiter gefendet und die, Erhte ‘ verfpricht Leich-
DE, — {teht, Schulen und Collegien zu errichten um ſo den uͤch zu werden. Zwei Biſchöfe helfen dem ehrwürd-
npfe - A fllh“wnm 1 dihte 46900. BProteftantiamus: mit feinen uuͤgeheueren Mitteln wirk— igen Erzbi[qhofe ‚inmitten feiner NeopYhien. . Bergefien
L * Missions catholiques bringen in ihrer erften ſam hegegnen zu fönnen. } . wir nicht die Vaͤter von dem heiligſten Herzen, weldhe
— von 1891° einen Gefamwuberbtick über den Auch in Korea ſcheint die Aerg der Martyret ber das Apoftolat des ‚. Damian , Fortjebten. Dieſer
rken. Qeid Öritt. der Ktholijhen Miflionen im Jahre 1890. endet zi fein. dieſe Lirche beweinte den Ted ihres | ‚Heroijche Miſfſionär iſt die Zierde des Katholizismus,
ſf' nehmen fie ur Rückficht..auf die franzöfijdhen Biſchofes Monſignore Blane, aber ſie erhielt durch f und England, der Thronfolger an der Spibe, mird
en in — Die: deutihen Mijfionäve (Trappiften: in des apyſtoliſchen Stuhles Gnade einen nenen Obers Ein Andenken durch die Gründung, eines Spitals für
2 * Salubeſnnifſion, Vaͤter von ht Geiſt hirten in den Direktor des Seminars für auswärtige | Ausſatzige auf immer verewigen
2 74 Milfion, deulſche Benediktiner in Nordamerita Miffionen Migr.. Mettel, welcher chemalz bereits_auf Bum Schiuß dieſer Ueberſicht werfen wir noch
J Rorea wirkte. Indien verlor den Doyen ſeines Cpifj- einen Blick auf Mexico, wo die von der Propaganda







8 . ganz. . unermwähnt. geblieben. Trotzden giebt
über * Bericht einen uͤberaus freudigen Einblick
$ le großartige Ausbreitung des hl. Glaubens.
i i 05 Hauptereigniß der Mijjionen im Jahre 1890
8 Selig{prechung: der beiden Mijjionäre gehenn
1el Berboyre (Lazarift) und Peter Chanel (Marift).








kopates, Mſgr. Tiffot, Biſchof von Vizagapatem, der
45 Sahre in Indien lebte und die Miſſionäre vom
heiligen Franz von Sales dort einführte.

Das Apojtolat in Afrika iſt auf guͤtem Wege:
Sanfibar, Maͤdagaskar, der franzöſiſche und belgiſche
Congo haben hluͤhende Miſſionen Vom franzöſiſchen



und dem Direktorium der Glaubenzverbreitung den
Ph. Terrien, Gallen und Bontoh anvertraute Miſſion,
Dank der thatkräftigen Unterſtützung des Erzbiſchofs
von Mexiko und der Biſchöfe von Puebla und Vera-
eruce, herrliche Früchte zu bringen perſpricht. Der
Klerus und die auf Anxegung der Biſchöfe zahlreich







u Die Lage des Katholizismus. im Oriente wurde } *
8 * — Yuter der friedlihen Regier- Congo wuͤrde das apoftolijche Bikariat von Onbanghi | gejchloffenen. Vereinigungen arbeiten mit Eifer auf
* 4 68 Sultanz entwickelte ſich das Apoſtolat mit abgeirennt Zu den großen Seen ift eine Karawane \ Regenerirung des Qandes.“
ılen * Treiheit, um welche e8 Tatholijhe Länder be ]: DON 40 Mifjionären abgereift, um die Lücen auszus Soweit der franzoͤſiſche Bericht. Hoffentlich wer-
* ,: Dier mie überall mwird Das Aort Gottes füllert, die Tod und Krankheiten verurfachten. Bauge den in Zukunftauch die Deutjden Mijjionsbejtrebun-
5* 8 die Schule und die Erziehung gefordert Die Zeit von Vittaxia⸗ Nyanza ausgewieſen, haben die gen herückfichtigt. Der Wunfjh-ift-um:fo naheliegen:
Sangen der Schulbrüder und der Garmbherzigen |. weißen. Väter ihrem ‚ehemakigen Berfolger Mwuange der, als hekanntlich fur das Werk der Glaubensder-
nell ]weltern “ ringen fogar ihren Gegnern / 2ob ab. | 3U. ſeinen Laudẽ verholfen und Fonnten {o ihre Ar { Hreitung in LQyon auch deutſche Liebesgaben einlaufen.
* Hen mir weiter8 die Fejuiten in Beyruth die beit wieder aufnehmen. Leider ſtarb der treue Dienter ] — :
bied“‘[)re Univerfität unfäglich Gutes wirfen, während 7 Lourdel/ * nach dem Ausdrucke des Mſar. Deutiches Nei
fa geißen Bäter in ihrem St. Anna-Hanfe den orien- Sivinhac, feit 12 Fahren die Seele der Miffion und en ſches Reich.
8 Cleru8 wieder zu feinem alten Ruhm zu | 5 der Wenigen war, die noch von Dder ‚erften‘ * Berlin, 14. Iuli, „ Nach ‚der „Kreugzeitung“
“ 4 1 Ich beftireben. Unexmuͤdliche Apoſtel entfen- Mifiion ubrig waren, die Kardinal LSavigerie in des | wird der Befuch des Czarenpaares in Kopene
; f)unble Örbenzfamilie _ des h9l. Franziskus jeit vielen ver; des geheimnißvollen Kontinents ſandte. haͤgen und fodann in Berlin täglich wahrſcheinlicher.
ſe. 4 Sahren;, und gegenwärlig werden fie uwer— In Dahomey ruinirte der Krieg zwiſchen dem Entgegenſtehende Einflüſſe dürfen diesmal nicht durch-
ind 4 Don den Dominikanern, Fejuiten, Lazarijten, | blutgierigen Rönig und den Franzojen die Mifjton | dringen. — Die „Boffilche Zeitung! ſchreibt: „Die
at. UMptioniften, Reſurrektioniſten, Praͤmonſtraͤtenſern vollſtändig. Miffionäre und Schüeſtern wurden ge⸗ Beraͤthungen im Eiſenbahnminiſterium über die Dauer-
2 8 3u allerjünaft von den demüthigen Eiſtercienſern tödtet. - B: Dorgere von den afrikaniſchen Miſſionen haftigkeit und die Sicherheit eiferner Brücken
2 Trappe. . Ehenfo befindet fih eine deutjhe ” in Lyon zeigte während feiner Gefangenjhaft außer- führfen zu dem Ergebniß, daß die Frage erörtert, ob
ts Ör 1eDlung bon barmherzigen Brüdern aus der Wiener ordentlihen Muth. Befreit, half er durch ſeine Er⸗ e& nicht rathſam ſei, in Zukunft nur gemauerte ſteinerne
nd * und baheriſchen Provinz im heiligen Lande fahrung und Srtskenntniß zur Pacification des Lan— Brückẽn aufzuführen. Im nächſten Landtage ſoll eine
1 ‘Raz‚aretb). des mweshalb ihn die franzöſiſche Regierung zum Ritter nahmhafte Geldfumme gefordert werden, um eine Reihe
enn wir unjern Blick auf den äußerſter Orient * der Ehrenlegion promovirte. eiſernẽ Brücken durch Steinbauten zu erſetzen.
* Tra Linnet, die in ihrer zitternden Furcht feinen Wider- ı daß Ihr ihn mißhandelt.“







m Kampf unt's Dafein.
48 Erzäßlung na Hesba Stretton von H. v. Remagen.
S Gaͤchdruck verboten.)

h„uu@d’“efl auf, Maͤdchen! Schleich Dich vorn zum Haufe
Koli 3 und dann läufft Du, was Du laufen kannſt, zur
g‚)mtä“' Dent’, e8 gilt mir und Suklid und den armen
üg Djen, die aufım Waffer find und das Ihrige da nicht
im 5 koͤnnen S3 ijt dicht vor ein Uhr zalle Welt liegt
‘dmitfüen Schlaf, und man fönnte ung die Häls’ abge-
Dätte ſen Baben, bevor ein Menſch unſer Hülferufen gehört

und ©2 war Elabeth, während David im Hofe
der „ edenflich, ftill frand, raich in die notHdlrftigiten Flet-
— — und auf den Stirümpfen leiſe und mit ver-
nem Athem die Treppe hinabgeglitten.
— auf der Treppe machte Elabeth einen Moment
8 fie hatte in der Nüche ein Gerauſch gehört. Bladett
gef nn Dielem, Augenblice daran, eine vorher mit Seife
— ⏑⏑ durchlöchern, um
ben Dutch die Deffnung hindureh den Riegel zurüauldie-
olch El3beth’3 Zähne Ihlugem hörbar zujammen; - eine
jr Zinaft erfaßte das Mädchen, daß Dder MRäuber ir
alüctien Xaden : den Weg vertreten Könne, Aber Ke kam
8 * zurt Thür, SLeife ihiebt fe.den, hölzernen Kiegel
UnalgEe n D I lieht die Thür auf. hre Hände zitterten
Diepe slich, während fie den Schlüffel heranszieht, um Die
von außen abzujdhließen. Da..'. + 08 iſi ohne Ge⸗—
eider Straße, und nun fort, 40
M fie, die Füße tragen!
}zgm%@“:. fort!. Sie will Zeden anrufen der möglidher
ver| © Hülfe Oringen fann; denjenigen, der ihr etwa, auf
Heimtkehr begriffen, in der Stadt begegnet, 10-
joll e Fr befien Feniter e na Siht gewahrt. Nihts
; He Ächvecen muf ibrem Wege, Nichtz fie hindern ! Zede
@%etäßße;unq fann einen unfhäßbaren. Preis for-
0a03 LO .Gllt die Mtettung dDes alten Sutlid, der nach des
itd Yaftlojen Wanderungen 10 feit im Schlafe liegen
‚ doß ihn der Mörder idon am Halie haben Wwird,

%e er idn noch gewahrt; e3 gilt die Reltung der auten

itand Leiften wird; e& gilt die Nettung der Habe fo vieler
braver Seeleute in der Ferne, und darunter auch derjenigen
Koger’3. O, arme El8beth, wenn Du wüßtejt, wex_der ,
der in eure friedliche Behaufung als Dieb und Räuber
eingebrochen ift, und gegen wen Du den Arm der bewalf:
neten. Macht anzurufen im Begriffe bilt, — Du würdelt
umfehren und zeigen, daß Du noch fchneler Iaufen Fannit,
alz Dıt eben läufit. Du wiürdelt denjenigen, dex Dir ietzt
ais der böfejlte Feind erſcheint. am Halje umfaſſen, _‚alä
wäret Shr zwei herzige Rınder ; Du würdeft ihm Ddie füße-
jten Worte in’8 Ohr weinen und ihn damit vielleicht noch
retten im leßten, allerletzten Augenblid! .

Blackett warf einen Vlick durch den Heinen Saden über
yerfhiedene Waaren rund in der Küche umher, und Wat
jofort im Rlaren, daß hier Nicht3 zu Holen fei. Alfo ohue
Säumen hinauf in die Schlaffammern, wo fid Sutlid’s
Schaß und die wohlgefüllfen Schifferktiten befinden mußten !
Euflid jchlief, diesmal. nicht in dem Cabinet, da Biltoria
abwejend mwar. Die Thlir des vorderen ZimmerS war die
erite, auf welche die Diebe ftießen, als fie die gelwundene
Freppe herauf Famen. _ Sie dffneten diejelbe und das Sicht
ihcer Laterne fiel voll auf Ddas Geftcht des alten Mannes

„D jel“ rief David leidvoll überrajcht, es iſt ia der
alte Eukiid!“

„Hm ... 3 ſchon geit zum Aufitehen ?“ fragte,der
ſo plößlih Geweckte in {hleppendem Tone, indem er ſich
aufrecht jeßte und jeine Uugen durch Reiben mit der Rüd-
fläche der Hände' zu ermuntern ſuchte. Dann ſchaute er
verwirrt um ſich.

Cuͤklid war indeſſen ſchon gus dem Bette gefprungen
und ging nunm, indem er Fra Linnet zurief, ſich in ihrem
Bimmer einzujchlieken, ſeiner geringen, Aräfte ‚vergefiend,
Mit verzweifeltem. Muthe gegen Bladett 103. _ Yladett
jchüttelte den Angriff mit Leichtigkeit ab, faßte Euklid anı
Halje, z0g in auf den Boden nieder und Iniete ihm, eine
wilde Graujanıkeit in den Augen, auf die Bruſt

„Weg!“ rief David und zog Bladeit an den Schul-
tern } „augenblidlih laßt ihn lo3! Ihr follt den Alten



nicht umbringen unter meinen Augen. Ich leide es nicht,

„Wenigiten3 hHalb muß er bin ſein, knurrte Blackett.
Ich will meine Kache hHaben.“

Nun begann ein ernitlihes KRingen zwilden Bladett
und David.. Aich Euklid that, fobald Bladett die Hand
von jeinem Halſe hatte abziehen müffen, fein Beſtes dabei.
Der Stuhk, auf welchen David die Laterne niedergejeßt
Hatte, wurde umgeworfen: das Sicht erlöfchte. Der Kampf
dauerte fort im Dunkelır.- Keiner wonte den Andern [o3-
laffen und fo mälzten fie fih aus einer Eke des Zimmers
in die andere. Dazwijhen Flüche und Drohungen zwildhen
den beiden Diebes Cumpanen und des weßklagende Seufzen
Sutlid’s, ‚der nodh immer am Beden Iag und von Dden
Stößen und Püffen der über ihm fih balgenden Complicen
jeinen. redlihen. Theil.. mitbefam,. Bereits wurde fein
Yechzen ſchwächer ünd ſchwächer; ſeine Kräfte waren er-

ſchöpft

Eisbeth war jetzt auf dem Heimmwege. Zwei Bolizei-
beamte foldten ihr eiligiten Schrittes dicht auf dem FJuße.
Schon bvernahm man ‚in Frau Sinnet’s. VBorderfiühchen
durch die Stille der Nacht die Iugiritte auf dem Bilaiter,
Dapid, dem fie zuerft in’s Ohr fhalten, 30g augenblidlih
jeine Fauft von Blackett zurüd. Noch Wwaren die Tritte
nicht nahe gefommen, daß ihm die Flucht durch den Hof
über die Mauer unniöglich erſchienen wäre. Im nädhiten
MAugendblide war er unten an der Zreppe, — da Wwurde er
von Heiner, aber fiher greifender Hand gefaßt und feſt
unıfölungen. Elsbeth mar bereits im Haufe angelanat
und ohne daß David ihren geräufchlojen Schritt gewahrt
Hätte, dem Slüchtling auf der Trevbe an deren Juß ent-
gegen gejprungen., Dayid vermochte nicht, f aus ihrem
Armen zu (öjen. Die Voliziſten waren nahe an der Thur

„Schnell, [Hnell !” rief e ihnen zu.Ich hab’ ihn.
Schnell, Jonit reißt er ſich 108 !”

— war {[qrilk und Freijdend ; ‚David er-
fannte. ſie aber doch: e3 war SIsheth, welde ihn mit den
Rräften der Verzweiflung umklammert hielt.

Foriſetzung folgt.)




 
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