ſern.
ang.
6
1 I0
n Schule
e ſpielen?
: 1&]1703”
troffen)-
Satten)
36 cm,
allem
jme..,
dgefchäftr
ıftr. 18
/
4
Lbuͤligſt
27.
— —
ors.
stoels-
Sonn-
—
elberg.
ktober-
zrobe-
*
en.
i hear-
enthal.
Aufang
10 Uhr.
tober.
cobe-
en von
hn.
dan-
Örn tagtie au Luenahana ver Sonn⸗ und Feiertage
— n Unterhaltuitgsbellgge, Praiz vierteljahrlich
RL 1,90 Krögeriohn m. Boltanfihlan. ‚Beftellungen
* dın Bofaufallen « het har Exrpatition Swingerfirake 7.
—
8
W ) 8 *
4* 5 —
für Stadt —
Kunzeige-Blatt Alr die Mmtehegirte Feidelderg,
Ladenburg Meinbeim, Schwebingen, bilippahurg,
Bieeind, Bruchfal, Bretten, Ztedargemünd, Mosbac,
Wberbach, Buchen, Walldlnn, T.·eBiſchofeh. Bertheint 1,
— — ⏑ — hedaltent
Muling ectet in Heidelberg.
—
Brutet, Berlag n Erpebition von Gebr. guber
ür Geidelberg, zwingerſtraße?
26. Sabır.
— — —
Beſtellungen
M ben „Bfalzer Woten“ für die Monate
dttover, November und Dezember werden noch
rrtwaͤhrcud bei ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren
rägerinnen, ſowie in unſerer Expedition deidelberg.
Zwinger ſtraße Y entgegen jenommen. Der /Pfälzer
Ote“ foftet für das Vierteljahr: in Heidelberg:
DDn der Trägerin in Haus gebracht M. 1.50, in der
Crpedition abgeholt M. 1.20. Na Audwärts :
e der Poſt beftellt und vom Briefboten ins Haus
Sebracht M, 1.90; auf der Poſt abgeholt M, 1.50.
— Bet unſeren Agenten auf dem Lande M. 1.20
ohne Trägerlohn.
Verlag des „Pfälzer Bote.“
eber das beklagenswerthe Schickſal der Expedition
— ſind. nunmehr dem „Berl. Tagebl.“ brief-
© Mittheilungen ſeitens feines oſtafrkaniſchen
Tichterftatters Eugen Wolff zugegangen. Wir ent-
"Omen denfelben folgendes :
Herr v. Zelewski war von den Mafitis mit ver-
Jubel empfangen worden und hatte ihnen in
dig deſſen Schußbriefe ausgeſtellt. Nachdem Herr
Lewski abgezogen war, haben fie von ihren
nbriefen in der Weiſe Gebrauch gemacht, daß fie
8 benachbarten Stämme überfielen woraͤuf Chef
Midt hingeſandt wurde, um Ordnung und Ruhe
4 ftiften. Die Maſitis aber hatten inzwiſchen Ferſen-
80 gegeben, und Chef Schmidt fand zaz Neit leer.
Ehrte deshalb, nachdem er einige Dörfer zur
* niedergebrannt, ohne eigentliches Reſuitat
o Derr D, Zelewski zog inzwiſchen weiter aus, von
1 Mafitis zu den Wahehes. Dieje lezten wichen
; © vor ihin zurück und ftellten fich nicht fo freund-
d)afflldf) zu ihm, wie die Mafitis vorher. Herr v.
errt trieb die Wahehes vor ſich her und braͤnn te
m'feinem Zuge alle Dörfer nieder, die
* üntraf, Die Wahehes ſcheinen durch dieſes Vor-
4 zur Verzweiflung getrieben worden zu ſein; ſie
ſich wie wilde Thiere gehetzt und mußten be-
AT Oten, dem Hungertode ausgeſetzt zu ſein. In dieſer
9° entfchloffen fie ſich, lieber im Kampfe zu jterben
— —
al8 vor Hunger Sie hatten nur wenige Gewehre
und meiſtens Wurfſpeere, mit welchen ſie voll Todes-
verachtung die Truppe Zelewskis anfielen.
Das Ereurſionscorps wurde früh 8 Uhr ange-
griffen. Es beſtand aus ausgeſuchten beſten Truppen:
zwei Lompagnien Sudanefen, einer Conipaguie Zulus
und Hunderten von Trägern, die wohl alle todt ſind.
— Die Wahehes hatten ſich in Uhehe zuſammenge-
than und überrumpelten das geſanimte Expeditions-
korps in der angegebenen Morgenſtunde MNır vier
Europäer und ſechzig Mann von der ſchwarzen Schutz-
truype vermochten ſich durch Flucht nach Mkandä zu
retten.
Todt ſind demnach Zelewski, Zitzewitz, Dr.
Buſhow, v. Pirch, Feldwebel Tiedemann, gerettet nur:
Tettenborn, Heydebreck, Fedwebel Kay, Unteroffizier
Kunze. v. Tettenborn meldete, daß er die Arriere-
garde führte, plötzlich (früh 8 Uhr; hörte er vorne
heftiges Schießen und Laͤrm, ſtürnit auf einen Hügel
um eben noch zu ſehen, wie die Wahehes Alles nie-
derſtechen, wie ſie die Offiziere auf ihren Eſeln
durchſpeeren, wie die Eſelsbalterien in die Colonnen
hineinſtürmen und ſie durchbrechen, wie nach wenigen
Minuten alles verſtummt, die ganze Gegend in Flam-
men aufgeht, die Wahehes nach Weſien abzlehen.
v. Tettenborn hißt auf dem Hügel die deutſche Flagge,
es gelingt ihm ungefähr 60 Mann von den Ver-
ſprengten zu ſammeln, mit welchen er nach Oſten
nach Mkondoa abzieht, von wo er eiligen Bericht
ſendet.
Wir ſehen alſo aus dem Berichte, daß dem Lieu-
tenant v. Tettenborn die Rettung des Reſtes zu daͤn—
fen iſt Der Correſpondent ſieht die Erfolge der
Kämpfe Wißmann's von 1889, 1890 und 1891 al 8
verloren an und meint, die Scharte ſei nur durch
große Bewilligungen an Geldund Truppen
aus zuwetzen.
Dieſe Darſtellung findet offizielle Beſtätigung in
dem eben vom „Reichsanz.“ veröffentlichten Bericht
des Lieutenant Tettenborn über den Zuſammenſtoß der
Expedition ZelewSki’8 mit den Wahehes. Die Er-
xedition wurde am 17. Auguſt, als ſie durch den
Buſch marſchirte, überraſcht; ſie konnte nur zweimal
feuern, die Askariſoldaten flohen ſofort. Tetlenborn
und Lieutenant Heydebreck, der Expedition nachkom-
mend, hielten ſich auf einer Anhöhe bis zum Abend
des 18. Auguſt, dann retteten ſie ſich durch Nachtmärſche.
Bei Tettenborn befanden ſich Heydebreck, Feldwebel
Lay, Unteroffizier Wutzer, 62 Soldaten und 74
Träger. 4 Offiziere, 6 Unteroffiziere und 250 Sol-
Y
$
daten ſind geblieben, 250 Gewehre, 3 Kanouen und
der Haupttheil des Gepäcks wuͤrde verloren. _ Die
Angreifer befanden ſich in einer Slaͤrke von mindeſtens
3000, wovon 700 getödtet wurden.
Ein vom 9. Okt. datirtes Telegramm von Berlin
beſagt: Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dem
Reichstage über die letzten Ereigniſſe in O ſtafrika
und die dortigen Zuſtaͤuͤde aftenmäßige Mittheilungen
in Form eines fogenannten Weißbuches zugehen wer-
den; ob dasſelbe aber mehr enthalten wird als die
Berichte, die von Zeit zu Zeit bereits im „Reichsan-
zeiger“, ſo auch heute über die Niederlage der Ex-
pedition Zelewski veröffentlich werden, iſt noch nicht
ausgemacht, und wird wohl daͤbbn abhängen, ob
neue Forderungen für Oſtafrika geſtellt werden
Intereſſant iſt zum Schluß noch das Urtheil des
berühmten Stanley über die Niederlage der Expedition,
Stanley empfing einen Correſpondenten der Allg.
Ztg. und ſprach ſich u. A. auch uͤber die Vernichtung
der Expedition Zeiewski aus und außerte, er verwunderẽ
ſich über den Lanm, den die Vernichtung der Expe-
dition Zelewski in und außerhalb Deutſchlands her-
borgerufen habe. Der Untergang dieſer Expediton ge-
höre einfach zu den unyermeidlichen Epiſoden, welche
in der Geſchichte jeder Colonijation vorkommert. Auf
ahnliche Zwiſchenfälle müſſe man auch in Zukunft ge-
faßt ſein Die Vernichtung der Expedition Zelewakt
ſchreist Stanley zum Theile dem Umſtande zu, daß
ihre Führer die Hinterliſt der oſtafrikaniſchen Neger-
Dieſelben heucheln
meiſtens Unterwürfigkeit und helfen ſogar bei der
Belämpfung der Nachbarftämme mit. Iſt dann das
Mißtrauen der Weißen eingeſchläfert, ſo pflegen dieſe
Negerſtämme ihre Feinde des Nachts während des
Schlafes zu überfallen und niederzumachen. In
ähnlicher Weiſe dürfte auch die Vernichtung der Exr-
pedition Zelewski vor ſich gegangen ſein. Dieſes Er-
eigniß werde aber die Fortjchritte der Deutſchen in
Afrika nicht hindern. Stanley wendete ſich gegen die
Seitens der franzöſiſchen Preffe gegen das deutſche
Coloniſationsſyftem gerichteten Angriffe und erklärte,
das deutſche Syſtem ſei das befte? Die Negerſtämme
ſeien durch bloße Anwendung humaner Grundſätz
nicht zu eiviliſiren. Das Lornehmſte Motiv für ihr
Unterwerfung ſei die Furcht vor der Macht de?
Weißen, die man ſie von Zeit zu Zeit fühlen laſſe?
miiſſe. Die Franzoſen hätten mit ihrem Syſtem jedenlt
falls nux geringe Erfolge erreicht. So fel das fran?
zöſiſche Congo-Gebiet lauge nicht ſo trefflich organiſir?
wie das belgiſche, in welchen ein thatkräftiges Colonit
La
Das Geheimniß der Sreolkin.
} Von Bernhard Derosne. Nachdruck verb.)
Qutoriſirte freie Ueberſctzung vou Philinp Freidant)
üllemn 03 meine Kräfte aufrecht erhielt das war einzig und
4 die Hoffnung, Dich wiederzufinden, in Deiner Nähe
ali"‘ 3u dürfen. Ich habe Bich nun wiedergefunden,
fet ton, und nun ſage mir offen, ob Du in Deinem Herzen
Sn Blaß mehr übrig haft für Deine arme Rebeffa !”
6 betrachtete ihn jeßt im Mondenichein mit einem ängſt-
Q{ue“v emüthigen und zugleich freudigen Ausdruck in den
Day ıx Das Untlig Rebekfas, fonit ſo lebhaft gefärbt,
in dem Augenblich als ſie ihrem gepreßten Herzen
50)
aſton Lenoir, welcher feine Cigarxe zu Ende
warf den Reſt derfelben ins Gehölz und
4* In vormurfsvollem Tone: „Liebe Rebefkka, ich habe
4 ſchön einmal gebeten, Dich nicht aufzuregen und ganz
{biern 4 bleiben. Und froßdem thuft D das SGegentheil,
unp. 4 die Molle der Rächerın Deiner nict verleßten Chre
dr mir mit der ewigen Vergeltung-
ieſe {
Bemein« 70 ausgelegt werden. — Sie konulen aufrichtig
@uüemt‚ aber auch der blutigfte Hohn fein. Nebekka {hluchzte.
mad}"“ Senoir {Olang feinen UArm in den der jungen Frau und
tetente ün einer durh das Mondlicht ziemlich gut beleuch-
8 Stelle der Allee Halt, um abzuwarten, bi3 der nervoͤſe
kebetkas vorüber gegangen wäre. „Die Natur der
ä&t‘te I 3u bdiefer jungen ran einfach gefagt, ſcheere Dich
Sme.@uäucf und laß mich in Ruhe, ſö würde fie ſich ohne
nerg.‘ffl ſofer hHintwegbegeben haben, ohne eine Thräne zu
mugleéen‚ wäbrend ıd ihr jeßt allerlei Märchen erzählen
„ Um fie wenigitens für den Anhlick zu beruhigen.“ -
Sraye den Gewiuhnheiten Gajton Lenvirs gehörte e8, die
{ fejg, Zurch meijterhaftes Lügen zu berüden. ©3 iit ja
fuht WOt, eine liebende Frau täujchen. Mit herzlichem Tone
fleba„%'e„”“ fort:
Rebekka, und ich wage dies auch gar nicht zu
entſchuldigen. Aber alaubemir ſicher, daß ich keiner andexen
ca mein Herz geſcheukt habe und daß e8 mein feſter
Wille war, nach dem Süden zurückzuziehen, um Dich zu
heirathen, fobald ich einige Tanfende von Dollars verdient
haben mürde. Ich wußte ja, daß Du mich erwarteft ; aber
die Zaufend-Dollarnoten verbienten fich eben nicht jo ſchnell,
Ich habe alles Mögliche probirt alein Nichts gelang mir.“
Bebekka ermikerte beruhigt: „Glaubit Du vdenn, daß eine
Srau, welche Dich Liebt, an Deiner Urmuth Anftoß nimmt ?
Du ſollteſt mich doch beffer fennen, mein Freund! „IH
kenne Deinen Charaͤkter nur zu gut,“ ſagte Lenoix gleiß:
nerifch ; „aber meine Ehre verbietet e& mir, Dich durch
meine Armuth Noth leiden zu laſſen. Du mußt deshalb
Bertirauen zu mir haben und noch ein wenig länger warten.
Meine Ansſichten find in Ddiejem
Seine heimliche Aufregung, welche er nicht unterdrücken
konnte, zwang die junge Frau, ihn beim Lichte des Mondes
einer ſcharfen, Belichtigung zu unterziehen und ſie ent-
ftel ihr der funkelnde Diamantring auf, den er am kleinen
Finger trug. „Du biſt ja gefleidet wie ein Gentlemann,
Baſton,' fagte ſie: „welch” alänzende Ausſichten haſt Du
benn ?” Das iſt mein Geheimniß:; e& iſt eine kleine
Spekulatton, meine Theure, eine Spefulation, welche mich
nach meiner Bexechnung zum reichen Mlanne machen muß.“
land zuſammen?“ frug NRebeffa.
Gaſton Lenoir erſchrack heftig; ſein gebräuntes Antlitz
wurde vor ınnerer Unruhe bleich. „Frau Sutherland !“
miederholte er. „AWas wiffen Sie von Frau Sutherland,
Itebefta — „Aljo doch,” fante Rebefka mit eifiger
Kuhe. „IO ſehe, da ich Recht Hatte. Aljo mit Frau
Surherland hatteſt Du vor einiger Zeit das Rendez vous
in dem Bavillon,“ ſbrach ſie weiter auf das alte Garten-
haus deutend: „jeßt ſehe ich Har !“ Der Sänger außer
Dienit drücte den Arm Rebekkas mit einer Heftigkeit, welche
fie fhaudern machte, „Reden Sie, Rebekka,“ fchrie er, mit
bligenden Wugen und vor Wuth verzerrten Geſichtszügen:
„ich will wiſſen, was das zu bedeuten hat, Wie fommen
Sie dazu etwas von meiner Zuſammenkunft mit Frau Su-
thexland zu wiffen ? Sit das einer ihrer früheren Streiche,
haben Sie wieder die Role eines Spions gefpielt ?“ ——
„Ia. Laſſen Sie aber meinen Arm ios Sie vexletzen mich
ja!' — Ich werde dielleicht noch Schlimmeres thun fagte
er. daben Sie von der Unterredung etwas gehört ?“ —
„3O Yyabe nicht? verfianden . , .. Zum lebien Male aber
jage ich, laffen Sie meinen Urm los, Sie verleßen mi
ja.” — „Sie haben nichts gehöst?” erwiderte er, indem er
mit dem Drucke leicht nachließ. „Wie komnit es denn aber,
daß Sie überhaupt etwas von der Sache wiffen fönnen ?“
— „Das ift fehr einfach“, erwiderte Rebefta. „Imh kam aͤn
diefem Tage in St. Maria an uud {tieg in dem Gafthore
ab, welcher dem Ihrigen gegenüber (ag. Bon. einem Fenſter
aus fonnte ih SIhr Kommen und Gehen den ganzen Nach-
mittag beobachten. Ich {ah, wie Sie auf der Terraͤffe lafen
und rauchten und wie fie beim Sinbruch der Dunkelheit
den Weg nach Maphwood einfchlugen. Ich folgte Ihnen
dann — runzeln Sie Ihre Stirne nicht, ©afjton, deun i
hatte das Kecht, Shnen zu mißtrauen — ich folgte in
Regen und Sturm nach Mayhwood. Ich fah fie in dem
Babvillon eintreten und verfteckte mich, um der kommenden
Dinge zu harren: Eine hHalbe Stunde ſpäter ſah ich eine
Frau in den Bavillon eintreten — eine kleine, ſo gut ver-
hüllte Frau, daß ich troß aller meiner Anſtrenaungen nicht
ihr Geſicht erbliden fonnte; leider fonnte i von ihrer
Unterhaltung nichis verftehen. Al3 Sie den Pavillon ver-
Un jenem Übend dachte ich, in dieſer Frau eine NMeben-
budlerin zu fehen und tiefiter Haß gegen diejelbe erfüllte
mein Herz. Für Ihre Gemüthsruhe ift e& vielleicht befjer,
wenn i Ihnen verjhweige, welche Gedanken mir Dder
Teufel eingab, als idh an jenem Abend Ihnen auf dem
Suße gefolgte.” ;
SGajton Lenoir ftieß einen langen Seufzer der Erleich-
terung aus. Er fannte die Frau, mit welcher er {brach,
genau.
Fortſetzung folgt.)
ang.
6
1 I0
n Schule
e ſpielen?
: 1&]1703”
troffen)-
Satten)
36 cm,
allem
jme..,
dgefchäftr
ıftr. 18
/
4
Lbuͤligſt
27.
— —
ors.
stoels-
Sonn-
—
elberg.
ktober-
zrobe-
*
en.
i hear-
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Aufang
10 Uhr.
tober.
cobe-
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hn.
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Örn tagtie au Luenahana ver Sonn⸗ und Feiertage
— n Unterhaltuitgsbellgge, Praiz vierteljahrlich
RL 1,90 Krögeriohn m. Boltanfihlan. ‚Beftellungen
* dın Bofaufallen « het har Exrpatition Swingerfirake 7.
—
8
W ) 8 *
4* 5 —
für Stadt —
Kunzeige-Blatt Alr die Mmtehegirte Feidelderg,
Ladenburg Meinbeim, Schwebingen, bilippahurg,
Bieeind, Bruchfal, Bretten, Ztedargemünd, Mosbac,
Wberbach, Buchen, Walldlnn, T.·eBiſchofeh. Bertheint 1,
— — ⏑ — hedaltent
Muling ectet in Heidelberg.
—
Brutet, Berlag n Erpebition von Gebr. guber
ür Geidelberg, zwingerſtraße?
26. Sabır.
— — —
Beſtellungen
M ben „Bfalzer Woten“ für die Monate
dttover, November und Dezember werden noch
rrtwaͤhrcud bei ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren
rägerinnen, ſowie in unſerer Expedition deidelberg.
Zwinger ſtraße Y entgegen jenommen. Der /Pfälzer
Ote“ foftet für das Vierteljahr: in Heidelberg:
DDn der Trägerin in Haus gebracht M. 1.50, in der
Crpedition abgeholt M. 1.20. Na Audwärts :
e der Poſt beftellt und vom Briefboten ins Haus
Sebracht M, 1.90; auf der Poſt abgeholt M, 1.50.
— Bet unſeren Agenten auf dem Lande M. 1.20
ohne Trägerlohn.
Verlag des „Pfälzer Bote.“
eber das beklagenswerthe Schickſal der Expedition
— ſind. nunmehr dem „Berl. Tagebl.“ brief-
© Mittheilungen ſeitens feines oſtafrkaniſchen
Tichterftatters Eugen Wolff zugegangen. Wir ent-
"Omen denfelben folgendes :
Herr v. Zelewski war von den Mafitis mit ver-
Jubel empfangen worden und hatte ihnen in
dig deſſen Schußbriefe ausgeſtellt. Nachdem Herr
Lewski abgezogen war, haben fie von ihren
nbriefen in der Weiſe Gebrauch gemacht, daß fie
8 benachbarten Stämme überfielen woraͤuf Chef
Midt hingeſandt wurde, um Ordnung und Ruhe
4 ftiften. Die Maſitis aber hatten inzwiſchen Ferſen-
80 gegeben, und Chef Schmidt fand zaz Neit leer.
Ehrte deshalb, nachdem er einige Dörfer zur
* niedergebrannt, ohne eigentliches Reſuitat
o Derr D, Zelewski zog inzwiſchen weiter aus, von
1 Mafitis zu den Wahehes. Dieje lezten wichen
; © vor ihin zurück und ftellten fich nicht fo freund-
d)afflldf) zu ihm, wie die Mafitis vorher. Herr v.
errt trieb die Wahehes vor ſich her und braͤnn te
m'feinem Zuge alle Dörfer nieder, die
* üntraf, Die Wahehes ſcheinen durch dieſes Vor-
4 zur Verzweiflung getrieben worden zu ſein; ſie
ſich wie wilde Thiere gehetzt und mußten be-
AT Oten, dem Hungertode ausgeſetzt zu ſein. In dieſer
9° entfchloffen fie ſich, lieber im Kampfe zu jterben
— —
al8 vor Hunger Sie hatten nur wenige Gewehre
und meiſtens Wurfſpeere, mit welchen ſie voll Todes-
verachtung die Truppe Zelewskis anfielen.
Das Ereurſionscorps wurde früh 8 Uhr ange-
griffen. Es beſtand aus ausgeſuchten beſten Truppen:
zwei Lompagnien Sudanefen, einer Conipaguie Zulus
und Hunderten von Trägern, die wohl alle todt ſind.
— Die Wahehes hatten ſich in Uhehe zuſammenge-
than und überrumpelten das geſanimte Expeditions-
korps in der angegebenen Morgenſtunde MNır vier
Europäer und ſechzig Mann von der ſchwarzen Schutz-
truype vermochten ſich durch Flucht nach Mkandä zu
retten.
Todt ſind demnach Zelewski, Zitzewitz, Dr.
Buſhow, v. Pirch, Feldwebel Tiedemann, gerettet nur:
Tettenborn, Heydebreck, Fedwebel Kay, Unteroffizier
Kunze. v. Tettenborn meldete, daß er die Arriere-
garde führte, plötzlich (früh 8 Uhr; hörte er vorne
heftiges Schießen und Laͤrm, ſtürnit auf einen Hügel
um eben noch zu ſehen, wie die Wahehes Alles nie-
derſtechen, wie ſie die Offiziere auf ihren Eſeln
durchſpeeren, wie die Eſelsbalterien in die Colonnen
hineinſtürmen und ſie durchbrechen, wie nach wenigen
Minuten alles verſtummt, die ganze Gegend in Flam-
men aufgeht, die Wahehes nach Weſien abzlehen.
v. Tettenborn hißt auf dem Hügel die deutſche Flagge,
es gelingt ihm ungefähr 60 Mann von den Ver-
ſprengten zu ſammeln, mit welchen er nach Oſten
nach Mkondoa abzieht, von wo er eiligen Bericht
ſendet.
Wir ſehen alſo aus dem Berichte, daß dem Lieu-
tenant v. Tettenborn die Rettung des Reſtes zu daͤn—
fen iſt Der Correſpondent ſieht die Erfolge der
Kämpfe Wißmann's von 1889, 1890 und 1891 al 8
verloren an und meint, die Scharte ſei nur durch
große Bewilligungen an Geldund Truppen
aus zuwetzen.
Dieſe Darſtellung findet offizielle Beſtätigung in
dem eben vom „Reichsanz.“ veröffentlichten Bericht
des Lieutenant Tettenborn über den Zuſammenſtoß der
Expedition ZelewSki’8 mit den Wahehes. Die Er-
xedition wurde am 17. Auguſt, als ſie durch den
Buſch marſchirte, überraſcht; ſie konnte nur zweimal
feuern, die Askariſoldaten flohen ſofort. Tetlenborn
und Lieutenant Heydebreck, der Expedition nachkom-
mend, hielten ſich auf einer Anhöhe bis zum Abend
des 18. Auguſt, dann retteten ſie ſich durch Nachtmärſche.
Bei Tettenborn befanden ſich Heydebreck, Feldwebel
Lay, Unteroffizier Wutzer, 62 Soldaten und 74
Träger. 4 Offiziere, 6 Unteroffiziere und 250 Sol-
Y
$
daten ſind geblieben, 250 Gewehre, 3 Kanouen und
der Haupttheil des Gepäcks wuͤrde verloren. _ Die
Angreifer befanden ſich in einer Slaͤrke von mindeſtens
3000, wovon 700 getödtet wurden.
Ein vom 9. Okt. datirtes Telegramm von Berlin
beſagt: Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dem
Reichstage über die letzten Ereigniſſe in O ſtafrika
und die dortigen Zuſtaͤuͤde aftenmäßige Mittheilungen
in Form eines fogenannten Weißbuches zugehen wer-
den; ob dasſelbe aber mehr enthalten wird als die
Berichte, die von Zeit zu Zeit bereits im „Reichsan-
zeiger“, ſo auch heute über die Niederlage der Ex-
pedition Zelewski veröffentlich werden, iſt noch nicht
ausgemacht, und wird wohl daͤbbn abhängen, ob
neue Forderungen für Oſtafrika geſtellt werden
Intereſſant iſt zum Schluß noch das Urtheil des
berühmten Stanley über die Niederlage der Expedition,
Stanley empfing einen Correſpondenten der Allg.
Ztg. und ſprach ſich u. A. auch uͤber die Vernichtung
der Expedition Zeiewski aus und außerte, er verwunderẽ
ſich über den Lanm, den die Vernichtung der Expe-
dition Zelewski in und außerhalb Deutſchlands her-
borgerufen habe. Der Untergang dieſer Expediton ge-
höre einfach zu den unyermeidlichen Epiſoden, welche
in der Geſchichte jeder Colonijation vorkommert. Auf
ahnliche Zwiſchenfälle müſſe man auch in Zukunft ge-
faßt ſein Die Vernichtung der Expedition Zelewakt
ſchreist Stanley zum Theile dem Umſtande zu, daß
ihre Führer die Hinterliſt der oſtafrikaniſchen Neger-
Dieſelben heucheln
meiſtens Unterwürfigkeit und helfen ſogar bei der
Belämpfung der Nachbarftämme mit. Iſt dann das
Mißtrauen der Weißen eingeſchläfert, ſo pflegen dieſe
Negerſtämme ihre Feinde des Nachts während des
Schlafes zu überfallen und niederzumachen. In
ähnlicher Weiſe dürfte auch die Vernichtung der Exr-
pedition Zelewski vor ſich gegangen ſein. Dieſes Er-
eigniß werde aber die Fortjchritte der Deutſchen in
Afrika nicht hindern. Stanley wendete ſich gegen die
Seitens der franzöſiſchen Preffe gegen das deutſche
Coloniſationsſyftem gerichteten Angriffe und erklärte,
das deutſche Syſtem ſei das befte? Die Negerſtämme
ſeien durch bloße Anwendung humaner Grundſätz
nicht zu eiviliſiren. Das Lornehmſte Motiv für ihr
Unterwerfung ſei die Furcht vor der Macht de?
Weißen, die man ſie von Zeit zu Zeit fühlen laſſe?
miiſſe. Die Franzoſen hätten mit ihrem Syſtem jedenlt
falls nux geringe Erfolge erreicht. So fel das fran?
zöſiſche Congo-Gebiet lauge nicht ſo trefflich organiſir?
wie das belgiſche, in welchen ein thatkräftiges Colonit
La
Das Geheimniß der Sreolkin.
} Von Bernhard Derosne. Nachdruck verb.)
Qutoriſirte freie Ueberſctzung vou Philinp Freidant)
üllemn 03 meine Kräfte aufrecht erhielt das war einzig und
4 die Hoffnung, Dich wiederzufinden, in Deiner Nähe
ali"‘ 3u dürfen. Ich habe Bich nun wiedergefunden,
fet ton, und nun ſage mir offen, ob Du in Deinem Herzen
Sn Blaß mehr übrig haft für Deine arme Rebeffa !”
6 betrachtete ihn jeßt im Mondenichein mit einem ängſt-
Q{ue“v emüthigen und zugleich freudigen Ausdruck in den
Day ıx Das Untlig Rebekfas, fonit ſo lebhaft gefärbt,
in dem Augenblich als ſie ihrem gepreßten Herzen
50)
aſton Lenoir, welcher feine Cigarxe zu Ende
warf den Reſt derfelben ins Gehölz und
4* In vormurfsvollem Tone: „Liebe Rebefkka, ich habe
4 ſchön einmal gebeten, Dich nicht aufzuregen und ganz
{biern 4 bleiben. Und froßdem thuft D das SGegentheil,
unp. 4 die Molle der Rächerın Deiner nict verleßten Chre
dr mir mit der ewigen Vergeltung-
ieſe {
Bemein« 70 ausgelegt werden. — Sie konulen aufrichtig
@uüemt‚ aber auch der blutigfte Hohn fein. Nebekka {hluchzte.
mad}"“ Senoir {Olang feinen UArm in den der jungen Frau und
tetente ün einer durh das Mondlicht ziemlich gut beleuch-
8 Stelle der Allee Halt, um abzuwarten, bi3 der nervoͤſe
kebetkas vorüber gegangen wäre. „Die Natur der
ä&t‘te I 3u bdiefer jungen ran einfach gefagt, ſcheere Dich
Sme.@uäucf und laß mich in Ruhe, ſö würde fie ſich ohne
nerg.‘ffl ſofer hHintwegbegeben haben, ohne eine Thräne zu
mugleéen‚ wäbrend ıd ihr jeßt allerlei Märchen erzählen
„ Um fie wenigitens für den Anhlick zu beruhigen.“ -
Sraye den Gewiuhnheiten Gajton Lenvirs gehörte e8, die
{ fejg, Zurch meijterhaftes Lügen zu berüden. ©3 iit ja
fuht WOt, eine liebende Frau täujchen. Mit herzlichem Tone
fleba„%'e„”“ fort:
Rebekka, und ich wage dies auch gar nicht zu
entſchuldigen. Aber alaubemir ſicher, daß ich keiner andexen
ca mein Herz geſcheukt habe und daß e8 mein feſter
Wille war, nach dem Süden zurückzuziehen, um Dich zu
heirathen, fobald ich einige Tanfende von Dollars verdient
haben mürde. Ich wußte ja, daß Du mich erwarteft ; aber
die Zaufend-Dollarnoten verbienten fich eben nicht jo ſchnell,
Ich habe alles Mögliche probirt alein Nichts gelang mir.“
Bebekka ermikerte beruhigt: „Glaubit Du vdenn, daß eine
Srau, welche Dich Liebt, an Deiner Urmuth Anftoß nimmt ?
Du ſollteſt mich doch beffer fennen, mein Freund! „IH
kenne Deinen Charaͤkter nur zu gut,“ ſagte Lenoix gleiß:
nerifch ; „aber meine Ehre verbietet e& mir, Dich durch
meine Armuth Noth leiden zu laſſen. Du mußt deshalb
Bertirauen zu mir haben und noch ein wenig länger warten.
Meine Ansſichten find in Ddiejem
Seine heimliche Aufregung, welche er nicht unterdrücken
konnte, zwang die junge Frau, ihn beim Lichte des Mondes
einer ſcharfen, Belichtigung zu unterziehen und ſie ent-
ftel ihr der funkelnde Diamantring auf, den er am kleinen
Finger trug. „Du biſt ja gefleidet wie ein Gentlemann,
Baſton,' fagte ſie: „welch” alänzende Ausſichten haſt Du
benn ?” Das iſt mein Geheimniß:; e& iſt eine kleine
Spekulatton, meine Theure, eine Spefulation, welche mich
nach meiner Bexechnung zum reichen Mlanne machen muß.“
land zuſammen?“ frug NRebeffa.
Gaſton Lenoir erſchrack heftig; ſein gebräuntes Antlitz
wurde vor ınnerer Unruhe bleich. „Frau Sutherland !“
miederholte er. „AWas wiffen Sie von Frau Sutherland,
Itebefta — „Aljo doch,” fante Rebefka mit eifiger
Kuhe. „IO ſehe, da ich Recht Hatte. Aljo mit Frau
Surherland hatteſt Du vor einiger Zeit das Rendez vous
in dem Bavillon,“ ſbrach ſie weiter auf das alte Garten-
haus deutend: „jeßt ſehe ich Har !“ Der Sänger außer
Dienit drücte den Arm Rebekkas mit einer Heftigkeit, welche
fie fhaudern machte, „Reden Sie, Rebekka,“ fchrie er, mit
bligenden Wugen und vor Wuth verzerrten Geſichtszügen:
„ich will wiſſen, was das zu bedeuten hat, Wie fommen
Sie dazu etwas von meiner Zuſammenkunft mit Frau Su-
thexland zu wiffen ? Sit das einer ihrer früheren Streiche,
haben Sie wieder die Role eines Spions gefpielt ?“ ——
„Ia. Laſſen Sie aber meinen Arm ios Sie vexletzen mich
ja!' — Ich werde dielleicht noch Schlimmeres thun fagte
er. daben Sie von der Unterredung etwas gehört ?“ —
„3O Yyabe nicht? verfianden . , .. Zum lebien Male aber
jage ich, laffen Sie meinen Urm los, Sie verleßen mi
ja.” — „Sie haben nichts gehöst?” erwiderte er, indem er
mit dem Drucke leicht nachließ. „Wie komnit es denn aber,
daß Sie überhaupt etwas von der Sache wiffen fönnen ?“
— „Das ift fehr einfach“, erwiderte Rebefta. „Imh kam aͤn
diefem Tage in St. Maria an uud {tieg in dem Gafthore
ab, welcher dem Ihrigen gegenüber (ag. Bon. einem Fenſter
aus fonnte ih SIhr Kommen und Gehen den ganzen Nach-
mittag beobachten. Ich {ah, wie Sie auf der Terraͤffe lafen
und rauchten und wie fie beim Sinbruch der Dunkelheit
den Weg nach Maphwood einfchlugen. Ich folgte Ihnen
dann — runzeln Sie Ihre Stirne nicht, ©afjton, deun i
hatte das Kecht, Shnen zu mißtrauen — ich folgte in
Regen und Sturm nach Mayhwood. Ich fah fie in dem
Babvillon eintreten und verfteckte mich, um der kommenden
Dinge zu harren: Eine hHalbe Stunde ſpäter ſah ich eine
Frau in den Bavillon eintreten — eine kleine, ſo gut ver-
hüllte Frau, daß ich troß aller meiner Anſtrenaungen nicht
ihr Geſicht erbliden fonnte; leider fonnte i von ihrer
Unterhaltung nichis verftehen. Al3 Sie den Pavillon ver-
Un jenem Übend dachte ich, in dieſer Frau eine NMeben-
budlerin zu fehen und tiefiter Haß gegen diejelbe erfüllte
mein Herz. Für Ihre Gemüthsruhe ift e& vielleicht befjer,
wenn i Ihnen verjhweige, welche Gedanken mir Dder
Teufel eingab, als idh an jenem Abend Ihnen auf dem
Suße gefolgte.” ;
SGajton Lenoir ftieß einen langen Seufzer der Erleich-
terung aus. Er fannte die Frau, mit welcher er {brach,
genau.
Fortſetzung folgt.)