Anzeige=Blatt für die Amtabrzirie Geiwdelberg” =
Wiesloch, Bruchfal, Breiten, Redargemihnbd, —
— 4 4—— —
Eſcheun tagttc am Kusnahme der Sonn- uud Feiertage. fü N *
— mit Unterhaltungsbeilage. Breiß vierteljährlich ; —
——— — Bofanffhlag, Beftelungen lil Flallt —
bei ben Voſtaͤnſtalten u. bei der Eyrpebition Hwingerfiraße 7
It. 87 — — Seidelberg, Sonntag, deu 19. — — A Jilu
geugen, daß man durch Lavieren nicht ans Ziel kommt. Yuch in der abgelaufenen Woche find wiederum
„.....wm‚agoa Es 4 Sachen, die ſich durch ein bloßes Minifter= verſchiedene Geſchichien über den ominöſen Welfen-
Beſtellungen wort nicht aus der Welt fcHaffen laffen.“ Hierzu fondS bekannt — , Wir regiftriven Heute
auf den „Wfälzer Boten“ fuͤr die Monate Mai | bemerkt das Deutſche Bolkshlatt“: „Was die Mahn= | folgendeg: Der „Berliner Vorwaͤrts! ſchreihts
und *4 werden jebt ſchon bel fämmtlichen Boft- | ng betrifft, man werde „durch Lavieren nicht au's konime auf, dem Ummwege uͤber London dil Nachricht
uftalten, bei unjeren Trägerinnen, fomwie in unjerer | Ziel Fommen“,fo ift nirgent8 noch angedeutet worden, daß Graf Wilhelm Bismare aus dem Welfen= *”
2— Beidelberg Swiugerftmfie 7 entgegen: daß dieſer Weg als der geeignete erſcheine. Man fonds alljährlich 6000 Mark bezogen habe, Much
genommen. f darf überzeugt ſein: dieſelben tatholiſchen Württem- heſtätige es {ich, daß der Fackelzug den Bismarck
2 äl * berger, welche den Ulmer Tag zu einer der glänzend⸗ ſich zu ſeinem 70, Seburtstage ‚Deftellte, aus dein
Berlag des „Pfälzer Bote. ften Kundgebungen der latholiſchen Gegentwart gemacht | HeptilienfondS bezahlt worden jei. „Dazu bemerkt die
..fioemfleßa@aßßo haben und an der Spihe aller Fefnitenadreffen des Freiſ Ztg.: „Die Nachricht in Bezug auf den Grafen *
Reichstags marfchieren, werden auch hierin wiſſen, Bismaret bedarf jedenfalls einer ſicheren Mufflärung:
ezimmern,.. — — — — wie ſie es anzugreifen haben, um das Ziel zu er: Wenn ſie richtig ſein follle wäre zweierlei möglich :
‚ Wänden, teu Der heutigen Nummer liegt Ur. 16 der Unterhaltungs· reichen.- Das iſt ſicher und bombenfeft, daß mit dem Graf Wilhelm Bismarek Tanrı die 6000 Mart be-
ils: Back— — bet. ; abſchlägigen Miniſterbrief an den Biſchof die Sache zogen haben als Hegierungspraͤſident in dem Bezirk
— — — — für die Diözeſe Rottenburg noch nicht, noch Uange 4 zur — der Unternehmungen des
Zrn N D nı nicht zu Ende iſt.“ Recht ſo! onigs Georg“, oder Graf Wilheln Bismalck anı
iliiiſche Bodenüberficht. Die Bismard’fhe Schulpolitif bei, den | die 6000 M, bezogen haben, zu der Zeit, 100 er ats
Heidelberg, 18. April. preußiſchen Bolen hat, wie wir geſtern fchon Hilfsarbeiter in der Reichskanzlei war alſo beiſpiels-
Bon Vorlagen an den im Spätherbft zufammen— furz mittheilten, einen erfreulichen Stoß erlitten. &s 3”““ unter dem Titel _ einer Remuneratiön für die
reeuden badifchen Landtag find bisher im wejent- | war in Breußijch-Polen durch dieje Schulpolitik jo= Verwaltung des Reptilienfonds.
ſchen nur die Vorarbeiten für die Beſteuerung des weit gefommen, daß die poiniſchen Kinder weder Die Nachrichten über die bereits vollzogene Er-
unſt weines und für fatultatibe Einführung der Unterkicht in ihrer Mutterſprache, noch einen brauch⸗ neuerung der Tripel Alliauz, . oder richtiger ge-
Cwerbefammern befannt. Ob die Ichon ſeit baven ReligionZunterricht in polniſcher Sprache er- ſprochen der Berträge Deutfchlands und Oefterreich-
Wrigem Jahre begounenen Arbeiten für die Durch- hielten. Deutjche Lehrer unterrichten dort polnifche | Ungarns mit Stalien, ſcheinen etibas vorzeitig in die
dienst } ficht unſerer direkten Steuergeſetze ſich ſchen für den | Kinder, holniſche Lehrer deutſche Rinder. Was hei Welt geſetzt woͤrden zu fein. Die urſprünglich voͤn
e Ummenden Landtag zu einer Vorlage geftalten fönnen, | einem folden Schulfyjtem Herausfpringt, liegt auf | Wiener „Limes“-Korrefpondenten ausgegangene Meld-
ara M gilt laͤut „Schw. M.“ noch nicht als gewiß. Der= platter Hand. Dies Syſtein, vom derfloſſenen Kul= ung, daß die Verhandlungen über Ddie Erneuerung
— — Attige Aenderungen erfordern fehr zuderläſſige, durch tusminifler von Goßler in zaheſter Weiſe ausgebildet, | diejer Verträge bereitz zum Abſchluſſe gediehen Jeien
Srfahrung erprobte Grundlagen; außerden fteht mit | beginnt jetzt abzubrüdeln. 8 ift, entgegen einem | und daß die Unterzeichnung unmittelbar bevorſteht
WOrten auch die jhon im vorigen Fahre durch Bitt- | früheren undegreiflidhen Verbot, jebt den Elem en- wird von mehreren Seiten gleichzeitig - und amı nach-
Luche angeregte Fraͤge einer Durchſicht der Gemeinde- | tarlehrern im Poſenſchen wieder die Möglichteit | Drückkchften von Berlin auS$, Wo das politiſche Ju-
ſt. C eltenerung in naher Verbindung Ein von dem Fi- | eröffnet worden, wenigſtens Prid atunferricht | fereffe eher darauf Hinweijen iwürde, den Glauben an
n en minifterium im vorigen SJahre vorgelegter Gefeg- | in der polnijden Syrade m ertDeilen Fortbeltand der Allianz zu er
2 Mityurf vetreffend die Äbänderung einiger Beflimm- zwar in den Schulräumen. &€ ift das gefchehen | Halten und 3u pflegen, gründlig Ddementirt. Eine
Latten/ Üngen der Liegenſchafis- und Neuregelung der Erb- | in Rückficht auf den Religion sunterricht, der | neue aus Berlin verbreitete Verſion befagt daß die
Jaftsacciſe {cheiterte bekanntlich an einigẽn verhält— erfahrungsgemäß ſchwer darunter liſt. daß nach Be- Bündnißverträge mit Italien nach ihrer gegenwärtigen
Aißmäßig untergeordneten Schwierigkeiten und wurde Teitigung des offiziellen polnifchen Lefe- und Schreib= | Faffung von jelbft_weitere Geltung Bbehalten, wenn
kach 2 de8halb von der Negierung zurücgezogen. Auch die Unterricht® aus den Schulen, die vor einigen Jahren | diejelben nicht ein Sahr vor dem Erlöjchen gefündigt
/ dnung dieſer Fragen Ddürfte wohl auf die Dauer beliebt wurde und bei der möglichften Verhinderung werden. Dies jei bisher noch nicht gefchehen und e&
— nicht zu verſchieben fein. Joyar des Privatunterrichts im Bolnifchen die meiften | ſei darum auch kein Anlaß vorhanden geweſen, Ver-
eim Jn Würtemberg wird die Ordensfrage recht | Kinder Fich! mebr im Stande waren, einen | handlungen über die Erneuerung der Verträge an-
lebhHaft erürtert, nachdenı die Kegierung die Wünſche | p olnifchen Katehismus zu Lefen. HGand ! zunitpfen. E jei überdies nicht ausgefchloffen, daß
© Katholifen in Bezug auͤf Zulaſſung der Orden | ın Hand damit geht die Zurückberufung polniſcher } eine Kündigung mit der Abſicht, „eine Aenderung in
Öroff abgelehnt hat. Sin Artikel der „Deutichen | Lehrer, welche nach Rheinpreußen und Weftphalen einzelnen Beftimmungen herbeizuführen, von einer
er 4 Neichszeitung“ jagt: „Das legte Wort in dieſer Sache | verfeßt waren, während die nach Pofjen gerufenen | oder der anderen Seite erfolgen werde; der Termin
Ö U o nicht gefprochen, und die Ördenzfrage wird Lehrer wieder nach Roheinpreußen und Weftphafen | hiefür gehe erſt in den leßten Monaten dieſes Jahres
2* 1 400 oft in der Preſſe und in öffentlichen Verſamml⸗ kommen, wo ihnen ſicherlich wohler zu Muth ſein | zu Ende.
tiefe Ügen angeregt und behandelt werden, und man | wird. Iſt dieſe Beſſerung auch noch keine große, ſo Zie iriſchen Pächter koͤmmen nach und nach zu
4 Wird ſich in den leitenden Kreiſen bald genug über- | ift wenigſtens der Anfang gemacht. der Einſicht, daß e in ihrem Intereſſe liegt, wenn
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*— Ein modernes Aldenbrödel. Ein kurzes Schweigen herrfchte im Raume, während Ich weiß e8!” antmortete fie in leiſem, verzweifelten
* Auibriflrte Ueberfebun * 8 Cuhliſchen d-fien man den Regen ſchwer gegen die Scheiben fallen | Tone — „ich weiß, daß ihn dies glüclich machte, er ſelbſt
\g u'?“?’ef 17) g 3 hörte — ein fchauriger, melancholiſcher Zon. Magda ent= ! hat mir’8 oft genug gefagt. Das aber ift_eben, was meine
—— n * achdr. verb) | 39g Frank ihre Hand mit trotziger Geberde. Keue, meine Herzenspein nur noch vergrößert.”
M\;\H:‚l‘-m».« Luiſe Koch, „ 30 wünfchte, e8 hörte endlich auf 3u regnen,“ [prad) ! — „Deine RKeue ?° rief er, indem er wiederum verſuchte
2* „ Du darfſt hier nicht ſo vereinjamt bleiben,“ wieder— He erzegt. Ich habe das Gefühl, als chlüge jeder Trobfen | ihve Hand zu ergreifen? „Das iit ein ſonderbares AWort,
mungeN nn Holte' ber junge Mann, hHalb zärtlich, Halb zürnend. „Du ! einzeln gegen meinen Xopf — jeder Laut fchmerzt mich.” ! mein Lieb!“ —
zmarke. 1 dedariit weiblidher Fürforge. Ich fühle mich {o fhredlich | . „Armes, Heine8 Wefjen !” fagte Frank befümmert. „Wenn —. „Nicht — berühre mich nicht! rief ſie außer ſich.
— hilflos in diejfer Lage, Magda.” ich nur wüßte, wie ih Dir helfen fönnte.“ ‚ I „Dire midh an — ich habe — Dir etwas zu fagen.“
rlin SW. „Keinen Anderen in der Welt möchte ih um nich | . „Mir fann Niemand hHelfen ! ©b, mein Gott !“ ſchrie Sie war ſchon vorher bleich gewefjen, bei diefen Worten
ierie Zrl Yahen, al Dich, Frank !“ antworte fie mit erzwungenem, |-Ne, Ddie Hände Leidenfhoftlih ringend, auf. „Weshalb | aber hededte eine aſchfahſe Bläffe ibr Angeficht, und ihre
tſtr. 45 fre““blicbem Sächeln auf den Lippen, „Er liebte DihH ! Nahmit Du mir meinen Bruder und Ließeft mich hier alein Geftalt fhwankte. Er eilte zu ihrer ‚Hilfe herbei, doͤch fie
p 1a8 Stant, und Du forgtejt für ihn, während ih ...“ auf der Kalten, troftlojen Erde zurück?“ ; l idhredie vor ihm zurüd und Lehnte fich ſchwexfällig gegen
tr— * Dier verfagte ihre Stimme, ‚die Worte erftarben ihr ; ... „Niht allein, mein Sieb!” iprach der iunge Mann zärt- | den groben runden Ziſch welcher mitten im Himmer {tand.
Herkert. QUf den Qippen — ven armen, bleichen, zufammengepreßten lich, indem er mwieder eine ihrer Hände umfakhte und fie „DÖre mich an!” wiederholte fie tonlos, ihre verzwei-
2 welche all ihr Lächeln, all ihre Farbe verforen | Mitleidig anblicte. „Meine Mutter fommt Zich morgen ! felten Blicke auf ihn Heftend. —
GOchch hallen bejuchen,“ fuhr er naͤch kurzer Baufe fort als ob er ihre Es vergingen einige Minuten in tiefem Schweigen.
gei „Du mußt Dich nicht ſo mit Selbitvormürfen quälen, | Worte, die ihn tief verleßten, nicht gehört habe. „Sie be= | Durch diefes auffällige Benehmen geängitigt, blikte Fraut
eli
* liebte,“ ndlich, indem er ſich an Magda’3 dauert unendlich, daß eine Erkältung fie an das Daus | .Bas junge Nädchen ſtaunend an, welches fih mie im Fie-
äft eite ießtei?ft?bche?nrg — — che * felfelte und Du nun olauben Könntelf, fie vernachläffige ber {chüttelte und fih kaın gufrecht zu halten uermväfe‚
hgmgenben Hände in die ſeinigen nahm. „Er wolte ja Dich/ meine Magda.“ während es naͤch Muth und Kraft furchte, um das einzige
14 einmal, daß ich Dich von jeiner Krankheit wiſſen ließ; „Sie ift fehr gütig, indeß,“ hierbei ſprang das junge | Ders, das es iest auf @ottes weiter Welt ſein eigen nannte,..
lürchieie Du koͤnnteſt Dich anſtecken und er war ſo oft | Mädchen piötziich auf und mit erxegten Schritten daz von flfb zu ſtoßen. ; *
oo daß er Did Faum vermißte. Er fühlte fich | Zimmer durchmeffend, fuhz e8 Jort: „Sie darf nicht Fommen, | . „ABeSHalb regit Du Dich ſo furchtbar auf? fraate der
S: AlüLich in dem Gedanken, daß D dort froh ſeiſt und | Hörft Du, Frank? Deine Mutter darf nicht zU mir Junge Mann freundlich und liebevoll. „Warte bis Du
. . di eines Lebens freuteit, daß . . .“ fommen !“ 2 — es denn gar {o- mwichtig, was
eueſte „O5, Ichweig’ davan!“ rief fie pIöBLich mit namenloſem „Veshalb nicht? fragte er, ſich zu einem ſchwachen — —
) auı 2 %Fhm?r& ii\cäölic? und Stimme., „@r?un%re mich nicht daran, | Lächeln zwingend. „Sie und mein Bater find in glericher * * — — 5* — — fie,
Durch Sütig er, wie felbflfüchiis ich gewejen! Aie fonnte i | Weije beiorat um Dich, und ich würde mich glücklich AlNes fanen und dann Yer * C en a —
ten 5 48 Nür lachen, waͤhrend er hier litt? Weshalb wußte ih _ | Ihäßen, Dich in ihrer Obhut zu wiffen, bis es mir einft } 617 . 9 — annſt!
chſten 15 daß er meiner bedurfte? Konnte mir's denn Niemand ſelbſt geftattet ift, Dich zu behüten und dich zu Ixe{acn, { 'Sääiefér Ausruf kam unwilfürlich über ſeine givben!
4 4 fonnte denn nicht einmal eine Ahnung zu mir wiẽ bisher noch feine Frau hehütet und geliebt wurde.“ } eine Moung See Kaͤhlhe DaMieLie I ine *—
5 rrechen? Mar denn nichts — nichts —“ Stilt! ob Hil!“ rief fie heifer, athemlo3. „Sprich Bletehte unbgtrat — — * ihm auf Er er-
e ‚- Aber mein Lieb, ich ſehreh Div’z ja,” unterbrach er | nicht weiter, Frank! Deine Worte „Ihun mir weh — Aı mieberbo'ä& ſie mit Ieiäbenfct;affl'ci v Bet
'... ' Während er zärtlich ihre Hand ſtreichelte. / 09, wie fie mich. verwunden!“ Füate fie hinzu, in- ebl m eißt Dıa * —— — her Be 5
* — Driet3@“ anttwortete Magda bitter. „Aber ich las Deine dem fie beide Hände an die Feuchende Bruft PLEHLE. fig;e@ Ge{göpf i Din, wie * 45 —
ſchliffene Vefe erft, als e8 bereits zu ſpät war.” } Vie iſt das möglich, mein Herz? Du weißt, daß ich — Berkrauen 7 * dch? rog, Dich, der Du
je-mit.@a@7) } — Lag das, Magda ? Hatteſt Du keine Zeit ?“ Dich Niebe; Du weißt e8, und ih fagte Dir auch, wie * ROa folat)
nimmt DEn e Nein,” erwiderte fie, in derſelben kurzen, bitteren | glückich Philipp war, daß er Did meiner Fürforge über- B}
u{ 7 iſe ich hatte Leine Zeit.“ laſſen konnie und Dich in ihr geborgen wußte.
er M2.1
idelberg.
— —
rung und
iber.