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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 191 - Nr. 200 (25. August - 4. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44149#0797

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bei den voſtauſtalten u. bei der —— — 7

— Nedalteur:
Yulins Jeder in pᷣeidelberg.







Beſtellungen
auf den „Pfälzer VBoten“ für den Monat
September werden noch fortwährend bei ſämmtlichen
Voſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen, ſowie in anſerer
Expediion Heidelberg, Zwingerſtraße entgegen-


Verlag des „Pfälzer Bote.“

— Generalverfammlung der Satho
lifen deutſchlauds.

= Danzig, 1. Sept.
Die Zahl der Mitglieder und Theilnehmer des
Latholikentages betraͤgt heute über 2500.



Auf das Anſchreiben des Lokal-Comites an den
4 Vater iſt folgende Antwort eingetroffen: „Ge-
liebte Soͤhne, Gruß und apoſtoliſchen Segen! Da
wir aus Erfahrung die reichen Früchte des Heils
fennen, welche aus den Generaͤl⸗Verſanimlungen der
Sfäubigen, die da unter Führung ihrer Biſchoͤfe zur
Wahrung und Foͤrderung der Katholifchen Jutereffen
zu erwachſen pflegen, ſo können
Wir nur hocherfteut ſein über die Bemühungen der-
Jenigen Männer, weiche die Sorge und Mühe auf
ſich nehmen, daß dieſe Verſammlungen in zweckdien-
licher und würdiger Weiſe abgehalten werden können.
Fieraus erſehet ihr, wie angenehm Uns euer ge-
falliges Schreiben war, durch welches ihr uns mit-


Katholiken Deuſchlands in dieſem Jahre in cuerer,
dem angeftammten katholiſchen Glauben eifrigſt zu-
gethanen Vaterſtadt ſtattfinden ſoll, und daß euch
das Amt anvertraut iſt, mit Sorgfalt die zum
Gelingen desſelben dienenden Vorbereitungen zu
treffen Weil nun aber die in jenen General-Ver-
Jammlungen üblichen Verhandlungen nicht bloß zur
oͤrderung und zum Ruhm der Religion gereichen,
Jondern aͤuch, wenn ſie weiſe geführt werden und
Ihnen die ſachgemäße einträchtige Ausführung folgt,
der allgemeinen Wohlfahrt der Staaten förderlich
ſind, {o glauben wir, daß Ihr euch durch die Ueber-


um die Kirche
erdienſte erwerben werdet.

wie auch um euer Vaterland große
Damit des Weitern euer



Dex Schmiesd vorr Seòarn.

Wer iſt's der ſchmiedet den Eiſenring

Die Zeinde in Ketten zu bannen ?

Im eijernen Netze der Kaiſer hing

Mit hunderttaufend Mannen !

Bon Preußenland gar wohl bekannt,

Held Wilhelm mit der Eijenhand.

Er jhlug fo kühn. daß Flammen fprüh'n

Den Schmied von Sedan nennt man ihn, .
Wo kommt ein Schmied im Schmieden ihm gleich;
Er ſchlug zufammen ein Kaiſerreich!

Wer iſt's der geſchmiedet den goldnen Ring
Der Deuiſchlands Staͤmme pexbunden?
Daß Rord und Suͤd vereiniat ſind
In trüben und ſchweren Stunden!
Des Koͤnigshand von Preutzenland,
Er ſchüret gut: zu heiliger Gluth
‚ Entflammt er ring3 das deutſche Blut. :
‘ Wo kommt ein Schmied im Schmieden ihm aleich;
Er jchlug zujammen das deutſche Reich.

Nun gilt es zu Schmieden den dritten Ring
Den güldenen Reif zur — — ;
Dem Haupte des greijen Ritters blinkt

Die Krone des Kaiſer's zum Sohne.

Denn Hammer fandte Baiernland

Und Baden ſchürt den Feuerbrand ;

Den Amboz wälzt uns Sachſen her

Nun jhmiedet all, zu Deutſchlands Ehr!
Der Schmied von Sedan, merkt eS euch
Soll Raifer ſein vom deutſchen Reich.

Muylhauſen, 1. September 1881.
Ludwig Geyer.




für Stadt














——

Eifer und die Bemühungen Derjenigen, welche ſich
dort verſammeln werden den gewünſchten Erfolg
haben, ſo erflehen Wir euch und Jenen in gleicher
Weiſe den Beiftand der göttlichen Gnade, als deren
Unterpfand Wir euch den apoſtoliſchen Segen liebe-
voll im Herrn ertheilen. Gegeben zu Rom bei St.
Peter, am S. Mai d 18oi, im 14. Jahre Unſeres
Pontificates. Leo AIII., Papſt.“







Das hieſige Lokal⸗Comite erhielt folgendes Antwort-

ſchreiben des Hochw. Herrn Erzbiſchof von Freiburg:
Hochverehrte Herren!

Mit aufrichtiger Freude habe ich aus Ihrem
Schreiben die Nachricht entnommen, daß die General-
verſammlung der deutſchen Katholiken in Danzig tagen
wird. Von der großen Bedeutung dieſer Verſamm-
lungen für die Weckung, Erhaltung und Kräftigung
des katholiſchen Lebens feſt überzeugt, hoffe ich zuver-
ſichtlich von der in Ausficht genommenen, daß auch
ſie, wie für das ganze kathoͤliſche Deutſchland, ſo be-
ſonders für die Katholiken im Norden und Oſten des
deutſchen Vaterlandes zum reichſten Segen gereiche,
und daß ſie dieſelben zum mannhaften Bekenntniß
ihres katholiſchen Glaubens pon neuem ermuntere und
ſie aneifere zur freudigen Theilnahme an den Glaubens-
und Liebeswerken der katholiſchen Kirche, an ihren
religiöſen und ſozialen Veranſtaltungen und Vereinen.
Darum wünſche ich der Verſammlung den mächtigen
Beiſtand Gottes, auf daß alle Theilnehmer in Ein-
tracht wirken und das berathen, was der katholiſchen
Kirche zum Beſten gereicht und die Katholiken mit
neuer Liebe zu der von Gott geſtifteten Heilsanſtalt
und deren Mittelpunkt, dem hl. Vater in Rom, er-
füllet. Da eine perſönliche Theilnahme an den Be-
rathungen mir leider nicht vergönut iſt, ſo will ich
wenigſtens Sie meiner wärmſten Sympathien und
meines eifrigen Gebetes verſichern.

Vom fernen Süd-Weſt allen katholiſchen Brüdern
im Nord⸗Oſten Deutſchlands meinen Gruß und den
biſchöflichen Segen überſendend, verbleibe ich in der
Liebe zu Chriſtuͤs und ſeiner Kirche

Ihr ſehr ergebener
Johannes Ehriſtian,
Erzbiſchof von Freiburg.“

Die erſte öffentliche General-Verſamm?
Biſchaf
Reduer und Oberpräſident v. Goßler ſind anweſend.
Präſident Graf Rechberg widmet Windthorſt einen ſehr

Das Geheimmiß der Creolir.
16) Von Bernhard Derosne. Nachdruck verb.)
Autoriſirte freie Ueberſetzung von Philipp Freidant)

Sie erwartete ängſtlich, ihre großen, heinahe irre blicken-
Augen auf den Greis gerichtet, deſſen Antwort. „Ia, ein
Mann, ein einziger — aber er weiß nicht, wer Du bift !”
„ESr Tennt mich, und wir ſind ihm niemals begegnet ?”
„Nein beffer gefagt ja, aber Du warſt damals nur ein
Heines Rind !” — „Aber, Großvater, wie könnte er mich
jeßt noch erfennen?” — Der Hreis betrachtete ſeine. Enkelin
mit unendlichem Mitleid. „Mein armes Kind,“ ſaate er,
Du wirſt es ſpäter erfahren! Sr löſte von ſeinem Haltje
eine feine goldene Kette, an welcher ein Medaillon hixg. Er
drückte auf die Feder und die Kapſel ſprans auf. Es ent-
hielt zwei Bilder — das eines ſchoͤnen Mannes mit freund-
Lliben Zügen und das eines jungen Mädchen, weldem Eve-






befand ſich ein Name: Arthur — Eveline, „Es iſt Dein
Vaͤter und Deine Mutter, mein Lieblina, ſagte ihr Groß-
vater. „Betrachte Deine Mutter. SGlaubjt Du nun, daß
jeder Menſch, der fie gekannt hatte, in Dir ihr Chenbild,


ebenfallz Eveline? Das iſt mir niemals gelagt worden
Eveline, Arthur ?“ — „dJa,” erwiederte der Greis, ſo hieß
er.“ — „Arthur, Arthur !“ mwiederholte Eveline leife ; dieſen
Namen ‚ liebe ich.“ — „Du liebit ihn, Eveline? Sieblt
Du ihn vielleicht Deines Vaters wegen, den Du niemals,
oder Herrn SutherlandS wegen, den Du pielleicht zu viel
befehen haſt?“ — „DO, lichex Großvater!“. rief Cveline in
dorwurfsvollem Tone. „Liebes Kind, ich lefe deutlicher
in Deinem Herzen, als Du felbjt. Aber Du darfit dieſen
jungen Mann nicht lieben. E3 wäre Wahnfinn, ja noch-
mehr alz Wahnfian, wenn Du dieſes thun würdelt.“ —
„Aber, Großvater,“ warf ſie erſchreckt hin, .Ia“, Wieder-
hHolte der Greis, „Du darfit weder ihm noch einem Andern
Deine Neigung. jhenken; deßhalb dränate ich fortgeſetzt
darauf, von hier abzureifen.“ — „Wäre es denn ein {0
großes Unglüc,“ forſchte Eveline etwas verlegen und ohne












ihre Mugen aufzujchlagen, „wenn er — wenn ich wollte



Kuzeige-Blatt für vie Amtsbezirie Heidelberg,
Ladenbnurg, Weinheim, Sqhwehingenr, Wiwßßn;g‚
iesloch, Brucfal, Bretten, Nedargemänd, MoSha,
eberbach/ Buchen, Walbüirn, T Biſchoſeh Wertheint %.



warmen Nachruf, dann folgt eine glänzende Anſprache
des Biſchofs. Er erwartet von der Verſammlung
Stärkung des kirchlichen Bewußtſeins, trotz der Zwie?
tracht ſaͤenden Gegenarbeit. Hier zeigten ſich Alle
vereint als Kinder einer Kirche. Die Zugehörigkeit
zur Kirche beſtimme und begrenze den Gegenſtand der
Berathung. Die Kirche ſei keine Feindin des wahren
Fortſchritis, ſondern nur des Fortſchritts der Lüge;
die Kirche ſei keine Feindin des Fortſchritts in der
Wiſſenſchaft, ſondern ſie vertheidige nur die Wahrheit
des Glaubens gegen eine Wiſſenſchaft, welche ſich ſelbſt
mit dem Glauben unvereinbar erkläre. Die Kirche
gebe zu, daß der Staat zu wachen habe über die
Ausbildung der Kinder für den bürgerlichen Beruf
und betonte in bündiger und ausführlicher Weiſe die
guten Rechte der Kirche auf die Schule. Biſchof
Redner legte zum Schluß ſeiner mit großem Beifall
aufgenommenen Ausführungen dar, daß Treue gegen
die Kirche auch die beſte und ſicherſte Garantie ſei
für die Treue gegen Fürſt und Vaterland.

Auf Erſuchen des Präſidenten, Graf v. Rechberg,
ertheilte der hochw. Herr der Verſammlung den biſchöf-
lichen Segen, welchen ſie knieend empfing.

Mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt, betrat Freiherr Dr.
von Schorlemer-Alſt die Rednertribüne, um in
packender Weiſe die Bekämpfung der So zialdemo-
krat ie zu beſprechen; er ſchilderte in überaus klarer
Weiſe den ſozialiſtiſchen Zukuuftsſtaat, beſprach die
Mittel, um der von der Sozialdemokratie drohenden
Gefahr zu begegnen; namentlich müſſe die Religion in
den gebildeten Kreiſen wieder mehr zur Geltung kommen
und der Friede unter den Konfeſſionen beſſer gepflegt
werden.

Abg. Dr. Proſch beſprach ſchließlich unter ſehr
großem Beifall die Schulfrage. Die Forderungen
der deutſchen Katholiken in dieſer Hinſicht präziſierte



— — von Gebr. Yuber
in Heidelderg, Zwingerſtraße 7.








terrichtes in der Schule ausſchließlich durch
die Kirche und deren Diener, ſowie die konfeſſi-
onelle Schule gefordert wird. Redner legte in
überzeugender Weiſe klar, daß von katholiſcher Seite
dieſe Forderungen erhoben werden, nicht um eine
Herrſchaft der Kirche über die Schule zu begründen, ſondern
lediglich zur Ehre Gottes und zum Wohle des
Vaterlandes. Nach Beendigung der ſehr bei-
fällig aufgenommenen Rede des Abgeordneten Dr.
Porſch wurde auf Vorſchlag des Praͤſidenten Graf
von Rechberg ein Telegramm an den hochw Herrn
Biſchof von Trier beſchloſſen, um demſeiben den
Dank der deutſchen Katholiken für die Ausſtellung

ſagen, wenn wir unz liebten ?“ — „Fa,” ſagte der Greis,
„das wäre ein großes Unglüd unter den Umftänden, in
Dich Ich werde Dir, wie gejagt,
bald Alles mittheilen, aber bis dahin darfſt Du weder ein
Verſprechen Dein Herz zu verſchenken, ahgeben noch eine
derartige Erklärung von irgend einem Manne entgegen
nehmen. Sobald Du Alles erfahren haben wirſt, was i
Dir zu offenbaren habe, biſt Du Herrin Deines Schidjals
jelbit, und Dı wirſt darnach hHandeln, was dir Dein Ge-
wifjen einflültert .... Nun gehe in Dein Zimmer, mein
Liebling: denn es iſt fehr ſpät geworden, und gedenke Deines
Großvaters in Deinem Gebete.“

Er umarmte ſie und gab ihr his zur Thüre des Ge-
leite; während ſie den Hausflur durchſchritt/ um ihr Zimmer
zu erreichen, hörte ſie ihren Großvater ſein Zimmer ver-
ſchliezen. Das arme Mädchen war vollſtändig gebrochen ;
das Gewicht dieſes ſchrecklichen unhekannten Geheimniſſes
drückte es nieder, und es weinte ſich ſchließlich in den
Schlaf wie ein unſchuldiges Kind. Herr Ronan exſchien
während des ganzen Reſtes der Woche nicht mehr im Salon.
Eine Art von Nervenſieber hielt ihn den größten Theil der
Zeit in ſeinen Gemächern zurück und damit auch ſeine
Enkelin Eveline war die beſte und gefälliaſte aller Kranken»
vflegexinnen; ſie verließ ihren Großbater nie und unterhielt
ihn ohne Unterlaß duͤrch Vorleſen und Gejang. Arthur
Sutherland hemerkte ſehr wohl die Traurigkeit, von welcher
das früher ſo muntere und lebensluſtige junge Mädchen
befalen war; er bedauerte es jeden Tag inniger. Er
ſelbſt kämpfte ebenfalls mit dem Schickſal und unterlaa
wie Viele in dieſem ungleichen Kampfe. Die junge Creo-
lin batte es ihm angethan und ihn vollſtändig in ihren
Bann gezogen. Er nahm ſich täglich vor, ſeinem Ideal
mit den blauen Augen und den blonden Locken treu zu
bleiben, nach New-York zurückzukehren und Fräulein Ban-
jell an den Altar zu führen ; tros dieſes jeden Lag wieder-
holten Vorſatzes konnte er ſich aber von Maphwood nicht
losreißen. Es fiel Arthur nicht ein, eine Frau zu het
rathen, welche große ſchmarze Augen und einen ſebx dunt-
len Teint bejaß: er wollte eben ſo wenig eine Fremde
heirathen, noch weniger aber eine Frau heimführen, auf




 
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