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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 241 - Nr. 250 (23. Oktober - 3. November)
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— — 90 w



SES SZ S SZSS—S—3 —

E



8 veebenn Der hieſige Alterthumsverein ver-
4 bei Ilvesheim. Mehr oder minder
! Funde, die feit Jahren zufaͤllig dort gemacht
erden waren, ließen eine ſyſtematiſche Unterſuchung,
der die Gemeinde Hlvesheim, als Grundeigen-
[!limern‚ in entgegenkommender Weiſe die Erlaubniß
* angezeigt erſcheinen. en ]
* auch pon, beftem Erfolg begleitet. Bis jetzt
21 Gräber geöffnet, daͤrunter zwei Leichenbe-
ngen ohne Beigaben. Die übrigen ſind Leichen-
ANdgräber und - mit allerlei Beigaben auzgeftattet.
fa Atehrzahl ftammt aus römifcher Beit;z fie ent-
1‘a{ten meiſt eine mit Knochenaſche gefüllte Thonurne
danebenftehende THongefjhitre, in weldhem Speife
eine Thonlaͤmpe und eine große, ſchön verzierte
Altei von rothem Thon als bemerkenswerthere
Iene. Die meiſten von dieſen Graͤbern waren
—⏑ unmſchloſſen, von denen ſich noch Holz-
4 und trefflich geſchmiedete Eiſennägel vorfinden.
lten untel den römiſchen Gräbern lagen auch
4* aus vorrömiſcher Zeit mit zahlreichen Thonge-
4 don manchfaltigen und eigenartigen Formen, die
* ſehr hohes Alter ſchließen laſſen. Eben darauf
n guch die Bronzegegenſtaͤnde hin, die ſich bei
4* Gräbern fanden; eine Haarnadel, zwei Arms
* und eine Dolchklinge. In Aubetracht der
und intereſſanten Funde wird der Alter-
erein womöglich das Janze Gräberfeld, deſſen
64 ſich allerdings zur Zeit noch nicht be-
— läßt, in den Bereich ſeiner Unterſuchungen

Mosbach, 23. Okt. Heute Vormittag halb
Ubr fiel * verheirathe Taglöhner, Fried Daub
euergebälke auf die Tenne. Hierbei erlitt

Im
einen ſchweren Schädelbruch ſo daß an feinem
frnen gezweifelt wird.
In Oſterburken fiel

Y
Hn Setbenftadt, 21. Ott ı
* S, -geftern das dreijährige Söhnchen des Ger-
“Befiger8 S in”eine Loggribe und ertranl.
M Tanberbifhofsheim, 20. Dit. Die Herbſt-
ererfamnlungen für die im diesſeitigen Amts-
4* ſich aufhaltenden Mannſchaften des Beurlaubten-
Jßqubeg finden ſtatt: am 3. November 2 Uhr in
g[e‘.‘b“‚ am. 4. November 9 Uhr in Borberg, am
* M Tage um 2 Uhr in Neunſtetten, am 5. No-
} 8'/2 Uhr in Tauberbiſchofsheim und am 6.
"ember 2 br in Hardheim. 2
Ynr Zauberbifhofsheim, 23. Ott hieſige
ele iſt lt. Tor verkauft zu 235, 000 ME. an
Berſiel aus MNugsburg, Dderjelbe bezieht die
e am 1, Febr. 1892 Vor etwa 8 Jahren
i fie vert Eichhorn zu 115,000 Mk.
A Dalldürn, 23. Okt. Die Herbft-Kontroll-VBer-
h„&mlu“gen für die im Amtsbezirke Buchen ſich auf-
en Mannſchaſten des Benrlaubtenſtandes,
dn S an den nachftehenden Tagen ſtatt: Dienftag,
tay s November Nachm. halb 2 Ubhr, in Waldürn
‘meinbem Niſſionskreuz für die Pflichtigen der Ge-
4 N: Gerolzahn, mit Neuſatz, Glaghofen, Gotters-
Yr QflItenbrunn‚ Reinhardſachſen, Rippberg, Wall-
Nag Und Wettersdorf.
n Om, 2 Ubhr
die /

Die

Freitag, den 6. November
in Hardheim auf dem Schloßplatz
da © Biflichtigen der Gemeinden: Brebingen, Dorn-
4 Erfeld, Gerichtftetten, Hardheim, Höpfingen,
Üg tf, Schweinberg, Bollmersdorf

ßbä.!”liiblbauien, 23. Oft. Zu einer ſehr ſchönen
8 * geſtaltete ſich die Abendunterhaltuͤng, welche
Y lefige Geſangverein geſtern ſeinem ſcheidenden
Eei. Herrn Lehrer Diemer, verauſtaltete.
rnſten und heitern Juhalts, Duette, Kavier-
oaſte wechſelten mit einander ab, mur
‘%%e' ba_fi ſo raſch die Scheideftunde ſchlug. Herr
in Diemer hat aber auch diefe Huldigung redlich
ouggent‚' al8 tüchtige Rraft in der Schule und alz
mpr Oueter Divigent. Wir Können der Gemeinde
Qeßrglü Im nur Glück wünſchen zu ihrem neuen
ii vid ihn, wie mwir, nach jeder Nichtung
Sn fernen.



Vermiſchte Nachrichten.

2 Fraukfurt a. M, 21. Ott (Auf dem Platze
öra efitoted)nifd;en Ausſtellung) haben geftern die
86 und Einpackungsarbeiten begonnen. Die
MOr eu““g war an den beiden letzten Tagen von
38 50.000 Berfonen befucht. Seit der röff-
And mfi“b 1 016 500 Eintrittsfarten ausgegeben worden
Aur Einfchluß der Zwanzigpfennigtage ſtieg die
e X % Bejucher auf 1174000. Den Umſatz, den
iali der Stadt Frankfurt gebracht' hat,
. X Man auf 4—5 Milionen Mark.

Öe„ bä“’? Trier wird geſchrieben: Die S pen-
dıa ( ® nahezu 2 Milionen Bilger zur Ausſtellung
Ütoy KRodes hetragen im Ganzen, wie wir aus
i velle erfahren, noch nicht 80,000 ME. . Da-




‚ der Pilgerbeförderung mitthätigen Eiſenbahnbeamten
25,000 Mt. geſpendet habe.

— Würzburg, 20. Okt. Eine Reihe recht bru-
taler Soldatenmißhandlungen führte heute wieder am
Militärbezirksgericht die Verhandlung gegen den früher
beim Chevaurleger⸗Regiment in Saargemünd als
Sergeanten dienenden und nunmehr zur Reſerve über-
getretenen Photographen Adolf Mack aus St Avold
Eei Trier zu Tage. Derſelbe halle im Noverber v.
Is. von ſeinem Herrn Rittmeiſter eine aus den zwölf
ſchiechteſten Reitern ſeiner Escadron beſtehende Ab-
Etheilung zuſammengeſtellt erhalten, denen er den Reit-
unterxicht zu ertheilen hatte. Während deſſen paſſirte
e8 wie gewöhnlich ſehr häufig, daͤß die Pferde nicht
über die vorgeſteckten Stangen oder ſouſtigen Hinder-
niſſe hinweggingen, ſondern dieſelben umgingen. So-
wohl bei dieſen als auch bei allen übrigen Gelegen-
heiten, deren es faſt jeden Tag gab, verſetzte er ſeinen
Uutergebenen 3—4 Schläge inz Geſicht, zu welchem
Zwecke ſie meiſt an ihn heranreiten und ihr Tracte-
ment in Empfang nehmen mußten. Beſonders war
es der etwas linkiſche Gemeine Ludwig Haman, der
unter dieſer Behandiung zu leiden hatte. Dieſer be-
fam nämlich außer ungezählten Ohrfeigen von Mack
auch wiederholt derortihe Fauſtſchlaͤge zuf den Sber
Ichenfel, daß derſelbe heftig anfchwoll und H. zu hin-
ken anfing Mack, bei dem er deshalb die Ausrede
gebrauchte daß er von einem Pferde getreten worden
ſei und dem Doktor vorgeſtellt werden wollte, ent-
gegnete ihm aber, „er habe nichts beim Doktor zu
thun, er muſſe reiten!“ Selbſt ais der den Turns
unterricht beaufſichtigende Offizier ihn wegen des
Hinkens zu Rede ftellte, gab er die Urſache ſeiner
Schmerzen noch nicht an und erſt im Lazareth geſtand
er dem Arzte die Wißhandlungen durch Mack zu.
Aber auch übrigen Mannſchaften machlen aus Furcht
vor Letzterem nicht einmal dann Mittheilung von
dieſen Vorfällen, als der aufſichtfuͤhrende Offizier be-
bereits Kenntniß von denſelben erhalten hatte und
ſie deshalb befragte. „Wir hHaben un8 geforchten“,
ſagte heute einer der Zeugen, As er um den Grund
diefer Discretion gefraͤgt wurde. Wie weit aber dieſe
Furcht ging, geht wohl am Beſten aus dem Umſtande
hervor, daß einer der Betheiligten in der Voruͤnter-
ſuchung trotz geleiſteten Eides nichts von den betreffen-
den vorgangen geſehen habcl wolltẽ und nun
deshalb wegen Meineids in Unterſuchung ſitzt. Be-
züglich des Hamann lautete aber daz ärztliche Gut-
achten dahin, daß durch das fortgefebte Schlagen auf
die Schenkel eine Muskelentzündung, ſowie eine Reiz-
ung der Beinhaut hervorgerufen worden jei, die zu
ihrer Heilung 18 Tage bedurfte. Der Angeklagie,
welcher die Abſicht bei den Mißhandelten Schmerz-
gefühl zu erregen, entſchieden in YWbrede ſtellte und
nur im Intereſſe des Dienſtes hie und da mit der









Ar d die von verfchiedenen Blättern verbreitete
Ör hinfällig; daß Biſchof Korum für die hei |

Hand Correcturen an der Manuͤſchaͤft vorgenommen
haben will, wurde von den Geſchworenen unter An-
ſchweren Falles bei Hamann für
ſchuldig befunden und zu 2 Monaten 15 Tagen Ge-
faͤngniß verurtheilt. — Am Freitag gelangt der Fall
Gutgeſell, por dem Militärbezirksgericht zur Verhaͤnd-
lung, welcher bekanntlich den Rekrulen Helbig von

Unterfpießheim ım Januar ds. 38. mit eiskaltem
Vaſſer übergießen ließ, wodurch derſelbe ſtumm
wurde.

— Würzburg, 23. Okt. Das Militärbezirksge-
richt verurtheilte den Sergeanten Gutgeſell vom 1.
Chevauxleger⸗Regiment, welcher den Gemeinen Helbig
derart mit kaiteni Waſſer waſchen und übergießen
ließ, daß Helbig ſtunim wurde, zu ſechs Moͤnaten
Gefängniß und Degradation

Gerichtshalle.

* Geidelberg, 28. Oift. Die Tagesordnung für die
am Montag, 26. Okt. ftattfindende Sigung des Schöffen-
gericht® Iautet: Narl Baul Ernit Heyer von Balz wegen
Diebitahl. Heinrih Seiler von hier wegen aroben Unfug.
Aubwia Löffler von hier wegen Üebertretung des 8 120
Hiff. 286 R.St.G.B. Beter Burkard und Elije Burkhard
von Sandhaujen wegen uneheliden Zujammenlebens.
Hermann Kerker von Berlin wegen Kuheftöcung und
Thitlichfeiten. Elife Stöder von hier wegen Unterichlag-
ung. . Udam Schuhmacher von WaldkzBenbach wegen
Körperverlegung. Irgyz Körber von uier wegen Unter-
ihlagung. Micdhael Bfirihing yon Sandhaujen wegen
Bedrohung. Titus Voͤrdach von hier wegen Diebitahl.
Ida Gaukel von Vetersthal megen Beleidigung.

* Mannheim, 24. Ott (Schwurgericht.) 7. Fal. M.
Speidel von Markolsheim, der wegen Sittlickeitzverbrechen
gegenwärtig eine GefängniBjtrafe von 3 Jahren verbüßt,
erhält heutẽ wegen desgleichen Verbrechen3 eine ufaßftrafe
von 3 Monaten. — 8, Fal. Ebenfalz wegen Verbrechen
gegen $ 177 des St.®.B. angeklagt wurde der 27 Jahre
alte Ledige Bäder Aug. Siegel von Friedrichsfeld freige»
iprochen. 9. und legter Fall. Anklage gegen Redakteur
der 103. Beitung „VBolksjtimme“, GHermann Kekler bvon
Nördlingen, wegen Beleidigung des Wahllommifjars Mini-
fterialraths Zredh. Die Beleidiaung wurde nefunden in
einem Artifel, der fih mit dem/WVerfahren der Wahltommij-
fion bezw. der Wahl des Abg. Dreesbach befchäftigte. . Die
Seſchworenen bejahen: die Schuldfrage und beantragt der
Staatsantwvalt 3 Monate Gefängniß. Das Urtheil lautet
auf 2 Monate Gefängniß.

Haudel und Landmirthſchaft.
Aus der Pfalz, 21. Okt. Die allaemeine Weinleſe















iſt nunmehr am ganzen Gebirge begonnen. Soweit fich

das Ergebnif an der Hand überjhauen läßt, hatte die
günſtige Witterung der lebten Heit Hoffnungen erwedt, die
f nunmehr al3 zum Theil trügerijch ertweijen. Die
— ftellt fih auf ein Sechitel Herbit, Slüdslagen
natürlih ausgenommen. die Yualität fällt beffer aus, al3
man nocdh vor vierzehn Tagen Hoffen durfte, LäBt aber doch
— wüniden übrig. Die weltbekannten Korfter und
Deidesheimer Lagen find verhältnißmäßig am Günftigjten
geftellt. Dort, wo Tauben find, Miegen eben immer Taubert.
8u. Der Moit hat im ANgemeinen ein fehr niedriges Ge-
wicht, mit dem der Breis, 14 bi3.-18, auch 19 M. für ‚40
Siter, durhaus nicht in Einklang zu bringen ift. Er wird
aber bezahlt und der Weinbauer fieht dadurch zum Theil
bag erfeßt, was ihın die Witterung des vergangenen fommer-
loſen Sommers vorenthalten hat.

Suchdrucerkreik.

* Berlin, 23. Oit In ihren Verſammlungen
haben geſtern die Buchdrucker Kündigung auf den 24.
Atoher und ev. Arbeitzeinftelung nach 14 Tagen be-
ſchloſſen in Hamburg, Augsbnrg, Hrankfurt, Mainz,
Zürich, Nürnberg, Stuttgart, In Berlin foͤllen Ver-
handlungen zwiſchen den Prinzipalen . und Gehuͤfen
ftattfinden, um eiue Einigung herbeizuführen.

Karlsruhe, 23. Olt. (Eine Buchdruckerver-
Jammlung), die etwa von der Haͤlfte der hier arbeiten-
den Angehörigen dieſes Geweroͤes beſucht war, beſchloß
geſtern Agend bei den Prinzipalen mit der Forderung
der neunſtündigen (au Stelle der bisherigen zehn-
ftündigen) Arbeitszen und einer den Ausfall deckenden
Erhöhung der Grundpoſition für die Satzberechnung
vorftellig zu werden. Im Fall der Ablehnung {joll
Lündigung erfolgen. Soweit wir unterrichtet ſind
ſchreibt die Karlsr. Ztg., iſt die Stellung der Prinzi-
pale vorwiegend eine ablehnende.

* Mainz, 23. Ott Die Forderungen der Ge-
hilfen auf 9 Stunden Arheitszeit und Erhohung der
Grundpofitionen um 10 pCt wurden heute den Buch-
Während die Reuter'⸗
„Neueſten Anzeigerz“
ſozialdemokratiſchen Mainzer
Forderungen und dazu noch eine
bewilligten, haben die anderen



die



Neueſte Nachrichten.
Gryß Gerau, 28. Otkt. Heute Nachmittag





Der oder die Thaͤter ſind noch
Das hieſige Kreisamt hat ſofort alle

NRom, 23. Okt. Im Anarchiſtenprozeß (ſiehe
wurde heute der deuͤtſche
Körner legt in zwei

Er nennt

einen anarchiſtiſchen Studentencirfel ge-

er gegen die polizeilichen Nichts-
geworden und ſpricht
der auf falſchen Aus-
London, 23 Skt. Geftern wurde der Verſuch
Ceaſtbourne· London durch
Eiſentheile zur Entgleiſung
Die mit größter Leſchindigkeit fah-
Hinderniſſe ohue
Der Vorgang erregt um ſo größeres Auf-



Bömifg-katholifige-Gemeindegottest’e nr {n Delelberg,

Sonntag, 25. Okt. XXIII. Sonntag na i X
In der — * — ch Pfingſten)


8 chulaottes dienſt

9 „ SHochamt mit Bredigt.

— — Stille hi. Meffe
Nachm. 1 „ Chriftenlehre.

& Roſenkranz· Andacht.

In der Nothtirche
Hl Meſſe.

/210 Hochamt
Roſenkranz· Anda?t.



Heidelberg, 24, Oktober.
Anfangs-Courfe der heutigen Börfe


Frankfurt. Berlin.
240.75

Credit · Aktien ... — —
©taat@ba9m .. 24262 —
— — —. ——
e D — —
Dis conto⸗ Commandit . 174.60 —
ter 44 96.10 —
Ungar. Goldrente 89 70 —
— ı E 132.20 —
Oer Ruſſen 95.10 —
Y — — 1745 —


 
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