feſſor Watterich Baden aus
*
— die römiſche Kirche
mit ihrem bis zux geiſtigen Omnipotenz zugeſpitzten
Papſtthum für die einzige Retterin der Geſellſchaft
van dem Abgrund ſich ausgeben will, genügt ein
Blich auf da3 von ihr vorgeſchlagene Hauptmittel,
die Wiedereinführung der Orden und eine nähere
Betrachtung von deren Weſen, um fofort zu erkennen,
daß eine Heilung von einer Seite, wo die Abtödtung
der freien Perfönlichkeit, des Familienſinnes und des
Eigenthumstriebes (die drei Gelübde) als hoöhere
Sittlichkeit auf den Altar erhoben wird, unmöglich
erwartet werden kann. Dagegen dürfe eine jede kirch-
liche Gemeinſchaft, welche die Aufgabe des Chriſten-
thums nicht in Der Berftörung, ſoͤndern in der Hei-
ligung der menſchlichen Petſoͤnlichteit, der Familie
und_des Beſitzes erblicke, ſich zu dem Rettungs⸗ und
Erneuerungzwert der menſchlichen Geſellſchaft in he-
dorzugtem Maße berufen glauben. Von dieſem Ge-
danfen aus ergebe ſich für die altkatholiſche Kirche,
welche nach heiligſter Pflicht im vollen Kampfe gegen
die berfehlte röuiſche Idee ſich befinde, die Aufgabe,
in vorderſter Reihe auch gegenüber der ſozialen
Krankheit der Zeit zu mwirfen und den endlichen Sieg
durch den Geiſt, der ſchon einmal eine ganze Welt
wiederheboren habe, mit Gewißheit zu hoffen.“
Alſo nicht das lebendige Beiſpiel der Armuth, der
Keuſchheit und des Gehorſams, nicht Gebet und gute
‚Merke wie ſie im Ordenzmann der Unzufriedenheit
und Gottlofigfeit der Maſſen entgegentreten, ſoll
Heilung bringen, ſondern nach Herrn. Watterrich,
gut ſitnirte Faſtorenfamilien, und reich gewordene
Lapitaliſten ſind berufen zu dem Rettungs· und Er-
neuerungswerk der menſchlichen Geſellſchaft.“ Nun,
ſiehe Jeder wie er’8 treibe, aber unbegreiflich bleibt
8 un8 demgegenüber , Doch, wie Herr Watterrich
ſich auch noch auf den „Geiſt, der ſchon einmal die
ganze Welt wiedergebore habe“ zu berufen wagt.
Diefer Geiſt, dem zachzufolgen gerade die katholiſchen
Ordensleute ſich zur Qebensaufgabe gemacht haben,
und auf deſſen Geheiß ſie Genuß, Reichthum, Befiß
und Rang von ſich geworfen. paßt entſchieden nicht
zu Jenen, welche, nach Watterrich, berufen ſein
jollen die ſoziale Frage zu löſen.
— Proteſtantiſche „nuwahrhaftigleit In
ſeinem vielgeruͤhmten, jüugſt vollendeten „Lehrbuch
der Dogmengeichichte“ (Freiburg i.B., Mohr) geſteht
der hekanute Berliner Profeſſox der Kirchengeſchichte,
Hr. Dr. Adolph Harnack offen ein, daß, „an der
Augsburger Coufeſſion gemefjen“, der jetige Prote-
guter K
triot |
Katholik
Beifall.)
gemacht
leihen.
wirkung
Ich möchte das
welchen
hat.
Ich
die Beilegung des
„Jungen
trotzdem
Böhler i
ſtantiswus bezw. das Lutherthum keine reine Lehre
mebr beſize „Das iſt', ſagt er Band IM S. 584 f.)
„eiufach eine Thatſache, die daduͤrch nicht geändert
wird, daß man fie verſchleiert. Von den 21 Glaubens-
artifeln der Auguſtana ſind fakliſch die Artikel 1—5,
7—10, 17. 18 Controvers (Abweichungen), ſelbſt in
er. „im Prineip“ ſo
den Kreiſen Derer, die noch immer
thun/ als habe ſich nichts geändert. In concreto (in
Mirklichkeit) werden die einzelnen Abweichungen nicht
uur „ertragen“, ſondern geſtattet; aber Niemaͤnd will,
ym mit Luther zu reden,
haͤngen und das oͤffeutlich proelamiren und danach
die Krchenleitung einrichten. was doch eine Thatſache
iſt, die niemals mehr geändert werden wird. Wir
befinden uns nicht in einem Nothſtand“ in Bezug
{ MAuzdruck unſeres Glaubens,
ſondern die Uuwahrhaftigkeit, Muthloſig-
feit und Trägheit, in der wir dem Wandel der
Erkenntuiß gegenüberftehen, das ift der Nothſtand!
Quther haͤt die Wahrheit erſt finden müſſen, und als
er ſie gefunden hatte, verkaufte er alles, was er
hHatte ... Er verkaufte das Herrlichſte, was
die Zeit beſaß, Die Einheit der katholiſchen
Kirhe; er ſchlug ſie,
Schwachen . . in Frümmer ; aber ſeine CEpigonen
(geiftigen Nachtommen) ſiud ſo matt und angſtlich,
daß {ie ſich ſelbſt nicht ein Mal eingeftehen wollen,
waz ſie Neues gelernt haben, und in Gefahr ſchweben,
fim an eine neıte Tradition zU verkaufen.“ Alſo ein
gauz hervorragender Kircheuhiſtoriker der Gegenwart
über die „Unwahrhaftigkeit” und „Trägheit”“ des
heutigen Ploteſtantismus! Und daͤnn glauden Reichs-
hote und Genoſſen noch immer, jene Eigenſchaften
von Zeit zu Zeit von oben herab an dem Katholicis-
mus und ſeinen Bekennern bekämpfen zu müſſen!
Mögen ſie doch ja auch hier vor der eigenen Thüre
fegen!
Ein bedeutſames Hoch. In Dan zig fand
am letzlen Mittwoch die Tinführung des Pfarrers
Scharnier als Pfarrer pon St Nicolai und aus
diejem Anlaß auch ein ſolenges Feſtmahl im Kaiſer-
hof“ ſtatt. Die Keihe der Toaſte eröffnete Domherr
Stengert mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer,
worauf ſich der Polizei-Bireltor Frhr. v.
Kerzwißßz als Vertreter des ſtaatlichen Patronats
der NicolaizPfarrei zu einem Trinkſpruch erhob. In
demijelben hieß es u. a.: Den Zuſanimenhang
zwiſchen Kirche und Staat zu betoͤnen iſt nicht ohne
Zedeutung; deyn wie Sie wiſſen, gibt es leider
Viele, welche behaupten, daß zwiſchen Kirche und
Staat ein Gegen|aß beſtehe. Die große Ver-
diſche
zent atz
10,5 Br
des Ste
100,000
ſchlags
*
Nimrod
und Re
gardero
ſollen
ihre
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bereitꝰ
milden
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den
Und weiche keinen
Von Grillenberger
Bikar Alles
ſehen und hören
man ein ſehr
hervorheben, um Ihnen
Gindruck der großartige
Ehre und Freude aber
an Sie
die Sie für das Ober-
Ausdruck zu ver-
die großen Verdienſte
Erinwerung zu bringen;
daß unter feiner Mit-
auf Papſt Leb AIII
Daß die Opvoſition
die bekannten Berliner
hinausge-
Spottbers auf die
den ſie jetzt als eine
Singer breit
ab.“
Pfarrer Gaa auf die
Anweiſung erhielten
in Rheinheim nach Malſch;
in
Pfarrverweſer Salz-
Pfarrver-
nach Saig; Pfarrver-
nach Laugenrain;
Ir. Kirchenbl.)
Aus Stadt
30. Ott.
ſte
Proz
mit 22,5 Proz.
D& de
(Muthmaßliches Wetter für
wer bezifferte ſich der Bro-
niederſten Ein-
ME auf 20,8 Proz. aller
dicſeiben repräjentieren , NUL
de3 {tzuerbaren ESinfommens
Der Um-
Rilichten wenig mehr
aelangen. Die ſtärkſte Klaſſe
600-—1000 ME ſie umſchlient
größten Vrozentſab
ME und mehr
e behaupten,
haben ſich zum
Den
inecke
be verſehen.
ieſe Thiere
man noch in der
jeizt die Thiere der b
der legteren Verſion
fie {chließt 10 Rroz
Proz. des Steueran-
Aktien⸗—
i ber
Millionen
die meiften großen
Was für ein Winter ſteht
Weije veaͤntwortet. Alte
Die Gaſchlechter der Lampe
Theil Ichon mit der Winter-
Anfang Oktober gewöhnlich
MNMeift thıum ſie es aber
es fommen Sahre DDr, in
Milte des November die
xfindet. Daß dem IJäger nun
ezei-bneten Familien mit ver-
die nach der Be-
auf dasienige des
daß wir ung eines
Wir geben beide
jind aber 10
mehr Glaubhaftigkeit beizu-
Im kath. kaufm. Verein
Nachdem
n Mozart gedacht,
daß die verſchieden
der Vortragendẽ des Cam;
demertt er über das Werk
ſien Forſcher ſich an dem-
{
felhen verſucht Hätten ; die einen
Drduung in daffelbe Hineinzudringen, andere dächten
aber wieder ander3, unter dieſen auch Goeihe, Die
rundidee des Werkes ſei eine äſthetiſche mufilalijc0®
Verherrlichung des Freimanrerordens. Zum Beweis
hierfür citirt Redner dann einige Stellen auz den
Freimaurerkatechiamu3 und weiſt darauf hin, daß die
Bahl 3 im ganzen Werke eine große Rolle ſpiele.
Nırch fpiele ein Theil der Handlung in CEgypten, dem
Mutterland des Freimaurerordens Er läßt dann
meiter nicht unerwähnt, daß zur Zeit der Eutſtehung
de Werkes der Freimaurerorden ſeitens der öſter-
reichifchen Kaiſer ſehr gedrückt, ja verboten worden
ſei und das Stück fonach eine Vewonftration hier-
gegen bilde. Redner . verliest dann den 1. und
fr des und erklärt auf’® Eingehendfte alle
im deinſelben vorfommenden, Figuxen. Zur ritil
jagt er u. a., daß in dem Werke eine
Ueber die
ſehr tobend Feder
ihr himmlifche Toͤne erklingen. Mozart
100 Sahre verfloffen und bis gur
zu erhalten gewußt: I#
ſich manche daran er-
tzen. Reicher Beifall lohnte den Vortragenden,
* Schwebingen, 29. Ott. Wieder ein Kurioſun-
einem Weißkrauthanpt
Auf dem Acker des Herrn Chriſtian
Mann wuchs das Monſtrum.
dung. Es ſeien
Stunde habe ſich das Werk
ift nun nahezu vollendet.
Summe 500,000 Mark. Diejes Kapital wurde bei
der hieſigen Sparkaſſe zU 3 Prozent
Ungeachtet des Waſſerziuſes, Dden die vetheiligtes
Bürger zu entrichten haben, bleiben immerhin 19
3700 ME zu verziuſen, deren Deckung eine Verbind-
ung hieſiget Einwahnex ſieergomnen hat.
_ * Mosbad, 28 Dft. In der Brauerei HUONC*
ſt ſeit einigen Tagen eine Heidelberger
ſchäftigt elektriſche Beleuchtung im Hauſe,
und der Brauerei einzurichten.
Sinsheim, 27. Dit. Ein Bubenſtreich wuUrde
in Galcuhoͤfen verübt. Der dortige Bur germeiſte
hatte beim Herbſten die Trauben ſorirt, mwährenD €
nun beim Nachtejjen war, wurde ihm von lübiſcher
Hand Erdöl über die Trauben gegoſſen.
Eppingen 27. Ott. Am legten Sonntag
den Kelleru
wurde
durch Seine Excellenz den Erzviſchof ſrdet
Baͤhrſcheinüch erſt nächſtes Jahr anläßlich der WW“
ung ſtatt) Um 10 Uhr verſammelte ſich die E
meinde in der alten Kirche, um von hier aus die
hochw. Geiſtlichkeit in Prozeſſion nach der neuel
Aitche zu begleiten, die
Gänshirt eingeſegnet wurde Hitrauf wurde
Allerheiligite in feierlicher Brozeifion abgeholt un
mun fand der Einzug in die [Hönen Hallen, 065
prachtvollen Goͤtteshaͤuſes ſtatt. Feierlich rauſchter
die Ktänge dex neuen Drgdl den (Eintretenden entgeg®“t
Nach der zu Herzen gehenden Feſtpredigt des Ha
Pfarrers Biſſier aus Laͤngenbrücken wurde ein felel“
liches Levitenamt gehalten, während deſſen der lathh.
lifche Kirchenchor unter trefflicher, Leitung des Herl
Hauptlehrers Cherenz eine lateiniſche Meſſe ſang,
wegen ihres guten Vortrages aligemein gefiel un
al8 am Schluſſe das Te Deum von der hochm. Gei
lich angejtimmt wurde, fielen die andächtig. Verlan“
melten fräftig. ein und man ſah viele, Die Thrun-
der Freude vergoſſen. Was nun an der . neuel
Einweihung
der Decke unDd 7
Chor, welche alle ganz meifterhaft von Herrn 7
maler. Seidler au8 Konſtanz ausgeführt ſind. b’
i{t die Orgel, hervorgegangen aus der Werkſtaͤtte
Herrn Boit in Durlach, ein wahres Meiſter *
Luch find die gemalten Fenſter, das Shreinerp-
und befonder3 die Bägle nach Wunſch —— —
der Hochaltar wird erſt an Weihnachten 8
werden. Die talholiſche Gemeinde Eppingen? i
Allen, die durch Rath u. That mitgeholfen hHaben,
das herrliche Gotteshaus erſtehen konnte, zu4
Danfe verpflichtet. Den meiſten Dank aber
wir unſerem hochw. Herrn Stadtpfarrer
der zuerſt den Gedanken erfaßt und ihn aUd) . * 0or
vielen Mühen und Opfern gusgeführt, nämlich
hiefigen Fatholijhen Gemeinde ein würdigens Go
hauͤs herrichten zu laſſen. —— gatl
Mittelſchefflenz, 28. Okt. Bürgermeiſter
Fehr wurde Dei der heute hier ſtattgehabten 2
zum Ortsvorſtande wieder gewählt. ſii
* Großrinderfeld, 28. D, Gejtern Dat Cr
eine ran im Giefigen Steilerfee, wie die Tau
ſchreibt, erfäuft. 2
* Bruchfal, 29. Dit. Der Bruchlaler 4
moniteur Inüpft an ſeine Mittheilung über DIE Zrn
ſeßung des Oberamtmanns Roberich Strauh achh
naͤch Bruchſal die höchſt auffaͤllige Bemerkung⸗ 4
der neue vetr Oberamim ınn k a tho riſch ſei-
in
det
vie
Und 44
runkenh?
vobei *
mvergan
—4—
ſ xloyid
{
2
mmen
Daus
—