Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

DOI Heft:
Nr. 13
DOI Artikel:
VIII. Konferenz der Vertreter der Interessen-Verbände der Goldwaren- und Uhren-Branche
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0113

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Journal der Goldschmiedekunst

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher

der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und derVereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,


HERR!. SCHLAG DACH?.,

Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.

Dr. 13.

LEIPZIG,


23. März 1907.

28.
Jahrgang

:: :: Erscheint jeden Sonnabend
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.

3uwe!iere, Gold- und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIWITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. 0.
LEIPZIG, Reichsstrasse 18-20


Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.

VIII. Konferenz der Vertreter der Interessen-Verbände
der Goldwaren- und Uhren-ßranche.

Nachdem sich wiederum eine Menge Material angehäuft
hatte, das eine gemeinsame Durchberatung der Interessen-
verbände der beiden sich berührenden Branchen erwünscht
erscheinen liess, war eine VIII. Konferenz der Vertreter der
in Frage kommenden Verbände für Sonntag den 10. März
nach Leipzig einberufen worden. Die Beteiligung an der-
selben war in Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung
eine aussergewöhnlich starke; vertreten waren der Verband
DeutscherJuweliere, Gold- und Silberschmiede, der Zentral-
Verband Deutscher Uhrmacher, der Deutsche Uhrmacher-
Bund, der Verband deutscher Uhren-Grossisten und
der Verband der Grossisten des Edelmetallgewerbes, so-
wie die drei Fachzeitschriften Deutsche Uhrmacher-Zeitung,
Journal der Goldschmiedekunst und Journal der Uhr-
macherkunst. Ferner waren Herr Dr. Biberfeld und einige
Gäste anwesend, unter denen sich auch der bekannte Uhr-
macher, Herr Fe/z-Naumburg befand.
Die Konferenz wurde in üblicher Weise um 3 Uhr nach-
mittags von Herrn Robert Freygang-Leipzig eröffnet, wo-
rauf dieser wiederum zum Verhandlungsleiter und Herr
Allgeier-Leipzig zum Schriftführer ernannt wurden. Bei
Punkt 1 der Tagesordnung: „Schaffung einer festen Organi-
sation der Interessen-Verbände der Uhren- und Goldwaren-
branche“, wurde ein vorliegender Antrag auf Vertagung
durch die Majorität abgelehnt und darauf von Herrn
Freygang begründet, warum ins Auge gefasst sei, den
bisher zwanglosen Konferenzen eine festere Organisation
zu verleihen. In erster Linie müsse einmal festgestellt
werden, wieviel Stimmen einem jeden der Verbände zu-
kämen, ferner müsse man sich auch über den Ort der
Konferenzen klar werden und schliesslich über die Ver-
teilung der entstehenden Unkosten.
Herr Afar/e/s-Berlin stimmt im allgemeinen den Worten
des Herrn Freygang zu, hält aber eine allzu vereinsmässige

Nachdruck auch auszugsweise verboten.
Form der Konferenzen nicht für angezeigt und möchte
diesen die bisherige der freien Zusammenkünfte und Aus-
sprache erhalten wissen. Es könne nicht die Absicht der
Konferenzen sein, durch Stimmenmehrheiten Beschlüsse zu
majorisieren, sondern es sollte wie bisher gehandhabt
werden, einstimmige Beschlüsse herbeizuführen oder lieber
die Angelegenheit zu vertagen, bis sie für einen einmütigen
Beschluss spruchreif geworden.
Auch Herr Baumert-Leipzig äussert sich in ähnlichem
Sinne und fügt hinzu, dass eine fest organisierte Zentrale
bei den divergierenden Anschauungen der beiden Branchen
in manchen Punkten zu Unträglichkeiten führen müsse.
Es könne sich doch nur um Aussprachen über gemein-
same Interessen berührende Punkte drehen und für diese
genüge die bisherige Form. Natürlich stimmt er dem
Anträge bei, die entstehenden Unkosten auf die einzelnen
Schultern der teilnehmenden Verbände zu verteilen.
Herr Horrmann-Leipzig tritt für die Schaffung einer
Organisation ein und schlägt die Festsetzung eines be-
stimmten Beitrages für die einzelnen Verbände vor, damit
der Geschäftsführung der Konferenzen ein kleiner Fonds
zur Deckung der laufenden Ausgaben zur Verfügung stehe.
Herr Popitz- Leipzig stimmt dem Anträge des Herrn
Horrmann in betr. eines festen Beitrages zu, indem er es
für unwürdig hält, wenn die jeweils entstehenden Kosten
auf die einzelnen Verbände repartiert würden. Im
übrigen erblickt er in den Konferenzen eine Notwendig-
keit der Gegenwart, die mit anderen Mitteln arbeiten
müsse, als das Gewerbeleben der Vergangenheit. Es
müsse jede Gelegenheit wahrgenommen werden, dem
soliden deutschen Geschäft eine gesunde Grundlage zu
schaffen, und auch die Konferenzen der anwesenden Ver-
bände könnten hierzu ihr erheblich Teil beitragen. Sie
müssten auf dem bisher erschlossenen Wege fortschreiten,

95
 
Annotationen